DAS FREIMAURER MUSEUM ARCHIV FÜR FREIMAURERISCHE RITUAL- KUNDE UND GESCHICHTS-FORSCHUNG IN ZWANGLOSER FOLGE HERAUSGEGEBEN VOM GESCHICHTLICHEN ENGBUND DES BAYREUTHERFREIMAURER-MUSEUMS SCHRIFTLEITER: Dr. BERNH. BEYER HANDSCHRIFT FÜR BRR MEISTER BAND 4 BERNHARD SPORN VERLAG, ZEULENRODA/ LEIPZIG 19 2 8 II Alle Rechte, auch die der Uberseijung in andere Sprachen Vorbehalten. Copyright by Bernhard Sporn Verlag, Zeulenroda/ Leipzig. Druck von Bernhard Sporn Zeulenroda. Inhalt: 1. Pauls, Dr. August: Düsseldorfer Freimaurerei im 18. Jahr hundert. Mit einer Einleitung über die rheinische Freimaurerei während des 18. Jahrhunderts (Schluß)... Seite 1 2. Beyer, Dr. Bernh.: Ausschnitte aus der Geschichte der früheren Großen Mutterloge, „Carl zu den 3 Schlüsseln“ in Regensburg (Schluß) .... Seite 95 3. JS c h a a f, Otto: Zwei Hochgrad-Rituale des 18. Jahrhunderts Seite 207 4. Lüdemann, Karl: Ein zeitgenössisches Spottbild auf J.A.Fessler Seite 247 5. Historische Notizen und Mitteilungen des Engbundes. Seite 251 ni 1 3 t IV. Die Illuminaten in Düsseldorf. Um über die Düsseldorfer Abteilung des Illuminatenordens ein klares Bild zu gewinnen, ist ein Eingehen auf das System der Illumi- naten erforderlich. 2“) Der Gründer des Ordens, Adam Weishaupt, geboren am 6. Februar 1748 zu Ingolstadt, wurde schon im jugend- lichen Alter von vierundzwanzig Jahren zum Professor des kanoni- schen- und Naturrechts an der Universität seiner Vaterstadt ernannt. Als entschiedener Gegner des 1773 päpstlicherseits aufgehobenen Je- suitenordens, den er während seiner streng-katholischen Erziehung kennen gelernt hatte, suchte Weishaupt auf die Studenten der Ingol- städter Universität Einfluß zu gewinnen und gründete am 1. Mai 1776 den Orden der Perfektibilisten, dem außer ihm im Anfang nur vier weitere Mitglieder, die sämtlich Studenten waren, angehörten. Schon damals wurden den Ordensmitgliedern Namen gegeben; Weishaupt selbst nannte sich nach dem Anführer im römischen Sklavenkriege Spartacus, da auch er danach strebte, ein Befreier, wenn auch auf gei- stigem Gebiete, zu werden. Als Ordensideal schwebte dem Gründer eine Reform des Freimaurerordens vor, dem er sich freilich erst im Anfang des Jahres 1777 zu München in der Loge „Zur Behutsamkeit“ anschloß. 207) Wie Weishaupt selbst in seinen Schriften ausführt, ge- staltete er seinen neuen Geheimbund entsprechend der Verfassung der Jesuiten aus, wobei er freilich übersah, daß ein derartig hierar- chischer Aufbau dem Zweck des von ihm freiheitlich gedachten Bun- des völlig zuwiderlief. In den verbesserten Satzungen des Ordens drückt im Jahre 1778 Spartacus den Zweck des Bundes wie folgt aus: „Bleibt so, wie bishero auch für künftige Zeiten der Endzweck der Ge- Gesellsehaft, dem Menschen die Vollkommnung seines Verstandes und moralischen Karakters interessant zu machen, boshafte Absich- ten in der Welt zu hindern, der nothleidenden und bedrängten Tugend gegen das Unrecht beizustehen, auf die Beförderung würdiger Män- ner zu gedenken und überhaupt die Mittel zur Erkenntnis und Wis- senschaft zu erleichtern.“ 208) Auf die ursprüngliche Verfassung des Bundes, der nach einiger Zeit den Namen Illuminatenorden annahm, kann hier nicht näher ein- 5 gegangen werden. In den ersten vier Jahren seines Bestehens wuchs der Orden nur langsam, er wurde neben Weishaupt durch die höch- sten Ordensmitglieder, die sogen. Areopagiten geleitet und verbrei- tete sich bis 1780 ausschließlich in Süddeutschland. Zu den frühen Schülern des Meisters zählten der spätere kurfürstliche bayrische Re- gierungsrat Franz Xaver v. Zwackh (Cato) in Landshut und der Hof- kammerrat Marquis Costanzo di Costanza (Diomedes) in München, die beide für die Ausbreitung des Ordens und zwar Marquis v. Co- stanzo insbesondere auch für die Gewinnung neuer Anhänger in Westdeutschland tätig gewesen sind. Der erfolgreichste Mitarbeiter, den jedoch Weishaupt je besessen hat, war, wie im ersten Abschnitt bereits hervorgehoben wurde, der Freiherr Adolf Franz Friedrich Ludwig v. Knigge (Philo), der im Alter von 28 Jahren durch v. Co- stanzo im Juli 1780 für den Bund gewonnen worden war. Wie Cato und Diomedes, gehörte auch Philo dem Freimaurerbunde an. Bald trat er mit Spartacus in Briefwechsel und der Gründer des Ordens hoffte, durch ihn auch in den protestantischen Teilen von Mittel- und Norddeutschland neue Anhänger zu gewinnen. Tatsächlich hat v. Knigge auch während eines Zeitraums von etwa vier Jahren eine recht erfolgreiche Werbetätigkeit für die Illuminaten entfaltet. Bald mußte er freilich einsehen, daß er von falschen Voraussetzungen aus- gegangen war. Als er stürmisch von Weishaupt Aufklärungen über die Lehren und die Ausbreitung des Ordens verlangte, mußte sich der Ordensgründer zu dem Zugeständnis verstehen, daß nur die erste Klasse des Ordens, die sogen. Pflanzschule, von ihm ausgearbeitet »und in einigen katholischen Teilen Deutschlands verbreitet worden war. Nunmehr erteilte der Ordensgeneral seinem Mitarbeiter v. Knigge den Auftrag, das Ordenssystem auf Grund der Weishaupt’schen Materi- alien weiter auszuarbeiten, eine Aufgabe, der sich Knigge begeistert und mit großem Eifer unterzogen hat. Nach der von ihm dem Bunde gegebenen Fassung gliederte dieser sich in folgende drei Klassen,20ä) deren dritte jedoch nur zu einem Teil ins Leben getreten ist: I. Klasse oder Pflanzschule. 1. Einführungsheft. 2. Noviziat. 8. Minervalgrad. 4. Hluminatus minor. 5. Einweihung des Magistratus. Jedem, der dem Illuminatenorden beitreten wollte, wurde zu- nächst von seinem Gewährsmann das von Knigge verfaßte Einfüh- rungsheft mitgeteilt, in dem eine Kritik der damaligen Freimaurerei enthalten war und wichtige Aufschlüsse in einem neuen Orden ver- sprochen wurden. Sodann mußte der in das Noviziat eintretende Be- werber einen Revers unterzeichnen, in dem er sich zur gänzlichen Verschwiegenheit über alle ihm anvertrauten Angelegenheiten verpflich- tete. Hierüber heißt es im Revers: „Dies umso mehr, da man mich vor meiner Aufnahme versichert hat, daß in dieser Gesellschaft nichts wi- der den Staat, die Religion, noch die guten Sitten unternommen wer- 6 de.“ Zwei Tabellen, die der Neuaufnehmende zu verfassen batte, soll- ten Gewißheit geben über seine gesamte Persönlichkeit, seine bisheri- gen Neigungen, seinen Briefwechsel, seine Eltern und nächsten Ver- wandten, Gönner und Freunde und über seine Stellung zum Orden. Im Noviziat erhielt der Kandidat einen Ordensnamen, der meist der alten Geschichte entnommen wurde; außerdem verpflichtete man ihn zur Führung eines auf Verlangen vorzulegenden Diariums und zum Studium von philosophischen, geschichtlichen und schöngeistigen Bü- chern, die der Orden ihm empfahl. Am Ende jeden Monats mußte er einen mit „Ouibus licet“ bezeichneten Zettel seinen Aufnehmer über- geben, in dem er seine Stellungnahme zum Orden und auch seine et- waigen Beschwerden vorzutragen hatte. Geheime Anliegen wurden auf einem besonderen Zettel dem Provinzial unter der Bezeichnung Soli und lediglich für den Ordensgeneral bestimmte Mitteilungen unter der Kennzeichnung Primo beigefügt. Hatte der Novize eine genügend lange Zeit, die bei gebildeten und älteren Bewerbern ab- gekürzt wurde, durchlaufen, so wurde er unter feierlichen Zeremo- nien in den Minervalgrad aufgenommen. Dem bereits im Noviziat mit den allgemeinen Ordenssatzungen bekannt gemachten Kandidaten wurde eine Reihe von Fragen, die sein Verhältnis zum Orden betrafen, zur Beantwortung vorgelegt. Im allgemeinen bezweckte der Minerval- grad eine Ausbildung in der Gelehrsamkeit. Von diesem Grade an besaß der Orden seine eigene, mit dem Jahre 630 beginnende Zeitrech- nung. Die Ordensmonate sind diejenigen des persischen Kalenders, das Ordensjahr fing mit dem 21. März an. Für die unteren Grade be- saß der Orden eine einfache Chifferschrift. An Orten, wo sich die ge- nügende Anzahl von Minervalen befand, wurden Minervalkirchen ein- gerichtet, aber alle Orte, an denen sich Minervalen aufhielten, er- hielten Namen, die der Geschichte des Altertums entnommen waren. Im nächstfolgenden Grade eines Illuminatus minor, der gleichfalls mit einem Ritual verknüpft war, empfingen die Ordensbrüder den ersten Unterricht, wie sie die ihnen unterstellten Grade beaufsichtigen, lei- ten und unterrichten sollten, dagegen bedeutete die Einweihung zum Magistratus keinen neuen Grad im Orden, sondern war nur eine Zere- monie, die mit dem Illuminatus minor vorgenommen wurde, wenn er zum Beamten einer Minervalversammlung angestellt wurde. Es be- stand aber der Magistrat einer Minervalkirche aus dem Superior, d. h. dem Obern, dem Censor, der über die Sitten der Bbr. zu wachen hatte, dem Quaestor oder Schatzmeister und dem Sekretär. II. Klasse. Freimaurerei. A. Symbolische Freimaurerei. 1. Lehrling, 2. Geselle. 3. Meister. B. Schottische Freimaurerei. 4. Illu- minatus major oder schottischer Novize. 5. Illuminatus dirigens oder schottischer Ritter. Freiherr v. Knigge hatte den Illuminatismus mit der Freimaurerei verbunden; er strebte danach, durch seine freimaurerischen Verbin- dungen nach Möglichkeit die Logen in die Hände des Illuminatenor- dens zu bringen und wir haben im ersten Abschnitt bereits gesehen, daß z. B. in Aachen (Gaza) und noch mehr in Neuwied (Claudiopolis) w 7 die Loge und der Illuminatenorden auf das engste miteinander ver- knüpft waren. Auf die symbolischen Grade der Freimaurerei legte der Illuminatenbund kein allzu großes Gewicht; die durch Knigge entwor- fenen Rituale befinden sich im Archiv der Loge „Ernst zum Kompaß“ in Gotha (Schwedenkiste) und entsprechen den blauen Graden der da- maligen englischen Freimaurerei, d. h. der laten Observanz.210) Be- saß der Bewerber beim Eintritt in den Illuminatenorden bereits die symbolischen Grade, so ließ man ihn, falls er für geeignet befunden wurde, ohne weiteres zur schottischen Freimaurerei übergehen. Wer noch nicht Freimaurer war, wurde in einer Loge, die illuminatischen Einflüssen unterworfen war, in die drei symbolischen Grade aufge- nommen. Mitgliedern, die zur Beförderung ungeeignet erschienen, überließ man es, sich die höheren freimaurerischen Grade in Frei- maurerlogen geben zu lassen, dagegen wurden geeignete Bewerber unter Anwendung eines feierlichen Rituals im nächsten Grade zu schottischen Novizen befördert. Philosophische und ethische Fragen wurden an die zu befördernden Bbr. gerichtet, u. a. auch die Frage, ob sie die materielle Unterstützung bewährter Freunde nicht als eine Pflicht betrachteten. Im Grad eines Illuminatus dirigens — auch schottischer Rittergrad genannt —, der nur nach genauer Prüfung der Fortschritte des Bewerbers in der Selbsterkenntnis und Menschen- kenntnis verliehen wurde, mußte von dem Kandidaten ein neuer Re- vers ausgestellt werden. In ihm stellte er alle seine Kräfte und Kennt- nisse in den Dienst des Ordens und versprach, sich keiner andern Loge und nach seinem etwaigen Austritt aus dem Orden, der ihm jeder Zeit frei stand, sich keiner anderen geheimen Verbindung mehr anzuschließen. Die schottischen Ritter hatten eine eigene Schreibart mit doppelten Zeichen für Buchstaben, sowie eigene Zahlen für Zif- fern. Durch die Gesamtheit der Mitglieder dieses Grades in einem Bezirk (Praef ektur) wurde das geheime Kapitel der schottischen Ritter gebildet, an dessen Spitze als Leiter der Präfekt, im Orden auch unter dem Namen Lokaloberer bekannt, sich befand. Vornehmste Aufgabe der Inhaber des schottischen Rittergrades war die unmittelbare Ueberwachung der Abteilungen der Pflanzschule; sie hatten über alle in den Minervalkir- chen vorgebrachten Sachen zu entscheiden, auch lag ihnen die Pflicht ob, die Charakterveranlagung und Gesinnung der unteren Grade zu er- gründen und ihre Beobachtungen der Bundesleitung zu berichten. Nur in Ausnahmefällen wurde erprobten Mitgliedern des Bundes derUeber- gang ermöglicht zur III. Klasse, den Mysterien. A. Kleine Mysterien. 1. Presbyter oder Priestergrad. 2. Princeps oder Kleiner Regentengrad. B. Große Mysterien. 3. Philosophi. 4. Doceten. Lediglich der Priester- und der kleine Regentengrad sind von Knigge ausgearbeitet worden und nur in diesen Ordensstufen haben Aufnah- men stattgefunden. In der Mysterienklasse waren die Aufnahmen außerordentlich prunkvoll ausgestaltet; nur wenige Illuminaten haben die Stufen des kleinen Regentengrades erklommen. Versammlungen des Priestergrades hießen Synoden, solche des kleinen Regentejigra- 8 des Convente. Aus dem kleinen Regentengrad gingen die hohen Or- densbeamten hervor, nämlich die Nationalinspektoren, die Provin- zialen und ihre Ratgeber (Consultores), sowie die Präfekten (Lokal- obere) und ihre Gehilfen. Deutlich trat im Regentengrade der poli- tische Charakter des Illuminatenordens hervor. In der Instruktion für die Präfekten findet sich z. B. die Anweisung, an Orten, wo der Orden die nötige Stärke erlangt hatte, die obersten Stellen der Behör- den mit Mitgliedern zu besetzen. „Kann der Präfekt die Dikasterien und Räte nach und nach mit eifrigen Ordensmitgliedern besetzen, so hat er alles getan, was er tun konnte. Es ist mehr, als wenn er den Fürsten selbst aufgenommen hätte.“ Auch Einfluß auf die Schulen und die Seminare der Geistlichen mußte der Präfekt zu gewinnen suchen. Fürsten sollten nur ausnahmsweise in den Orden aufgenom- men und möglichst nicht über den schottischen Rittergrad hinaus be- fördert werden; „denn wenn man diesen Leuten ungebundene Hände gibt, so folgen sie nicht nur nicht, sondern benutzen auch die besten Absichten zu ihrem Vorteil.“ So kam es, daß, wie bereits im ersten Ab- schnitt dargelegt, die Aufnahme des Kurfürsten von Köln Maximilian Franz abgelehnt wurde und daß sogar der Plan, den preußischen Thronfolger und nachmaligen König Friedrich Wilhelm II. dem Bunde zuzuführen, auf energischen Widerstand des Grafen zu Stol- berg stieß.211) Aus den im Gothaer Illuminatenarchiv befindlichen Ausarbeitungen Weishaupts geht hervor, daß die beiden höchsten Ordensstufen, denen Knigge die Namen Magus und Rex geben wollte, von Weishaupt Philosophi und Doceten benannt worden waren. In diesen Graden, für die ein Ritual nicht vorgesehen war, wollte der Ordensgeneral seinen auserlesensten Anhängern eine Weisheitslehre auf philosophischer, ethischer, geschichtlicher und staatspolitischer Grundlage vermitteln. Eine Herausgabe dieser beiden höchsten Stufen liegt im Interesse der restlosen Aufklärung der illuminatischen Ziele, zumal da ihr Inhalt die lautere Gesinnungsweise des Ordensstifters, eines aufgeklärten und hochgebildeten Gelehrten, deutlich hervortre- ten läßt. Revolutionäre oder gar unsittliche Zwecke hat der Orden niemals verfolgt; sein Einfluß auf die Politik ist vielfach erheblich überschätzt worden und es ist für die Behauptung, daß die Ordenspo- litik den Ausbruch der französischen Revolution beschleunigt habe, niemals auch nur der geringste Beweis erbracht worden. Düsseldorf gehörte zur zweiten Inspektion Deutschlands, die zu Anfang des Jahres 1784 in drei Provinzen geteilt war. Ursprünglich stand die zweite Provinz (Thessalia), die den gesamten westfälischen Kreis des Ordens und darunter auch Jülich-Berg umfaßte, unter der Leitung des Provinzialen Freiherrn von Knigge, der aber bereits zu Beginn des Jahres 1784 durch den Landgrafen von Hessen-Homburg (Titus) ersetzt wurde. Schon während des Jahres 1782 zerfiel der westfälische Kreis in drei Präfekturen. Die eine (Picinum) hatte ihren Mittelpunkt in Neuwied (Claudiopolis), wo der begeisterte Freimau- rer und Illuminat Kr ober (Agis), der Hofmeister der Söhne des deut- schen Nationalobern Grafen Johann Martin zu Stolberg (Campanella, 9 FRIEDRICH HEINRICH JACOBI (Nach einem Stich im Historischen Museum in Düsseldorf.) 10 später Ludovieus Germanicus) als Präfekt an der Spitze stand. Die Praefectura Servia umfaßte Münster (Smyrna), Osnabrück (Trina- cria), das Herzogtum Jülich-Berg, sowie Aachen (Gaza); der Sitz einer dritten Präfektur war Hachenburg (Pinna). Im Orden hieß Düssel- dorf Triconium. Es waren dort im Jahre 1782 nur zwei Illuminaten vorhanden und zwar Friedrich Heinrich Jacobi, der ehemalige Schatz- meister der „Parfaite Amitie“ und der Advokat Hardt. Für den An- fang des Jahres 1784 zeigt die im Archiv der Gothaer Freimaurer- loge „Ernst zum Kompaß“ befindliche Illuminatenliste2ia) der zwei- ten und dritten Inspektion folgende Eintragungen: Triconium, Düsseldorf. 171. Sully, Jacobi, Jülich- u. Bergischer Geheimer Rath, Cam- mer Rath und Wasserzoll-Commissarius, 111. maj. 172. M. Antonius, Hardt, Jülich- und Bergischer Hof-Canzley- Advokat, 111. maj. 173. Ar io vis t, Carstanjen, Handelsmann. P e 1 o p i a, Duisburg. 174. Edelmann, Wenckebach, st. medicinae. Nemeta, Kettwich. 175. Linus, Scheidt, Dr. medicinae, 111. minor.“ Demnach hatte der Orden in Düsseldorf selbst nur geringe Fort- schritte gemacht und in den benachbarten Orten Duisburg und Kett- wig an der Ruhr, die nach der Ordensübersicht zur Düsseldorfer Or- densniederlassung gehörten, je einen Anhänger gewonnen. Laut der vorerwähnten Uebersicht war die Adresse für Triconium „Sully, Ja- cobi, Jülich- und Bergischer Geheimer Rath.“ Es ist bezeichnend, daß von den ehemaligen Mitgliedern der „Par- faite Amitie“ Jacobi, d. h. derjenige Br., der eine ausgesprochene phi- losophische Begabung besaß, dem Illuminatenorden beitrat und der Vertrauensmann für die Düsseldorfer Gemeinde wurde, aber ebenso interessant ist es, daß von sämtlichen übrigen Mitgliedern dieser ehe- maligen Düsseldorfer Bauhütte bis Anfang 1784 nicht ein einziges für den Illuminatenorden gewonnen wurde. Freilich waren von den näheren Freunden Jaeobis der Stuhlmeister Freiherr von Hompesch seit 1775 als Staatsminister nach München versetzt worden und Graf von Goltstein 1776 gestorben. Bei den meisten übrigen Mitglie- dern der „Parfaite Amitie“ wird Jacobi wohl kein besonderes In- teresse für philosophische und ethische Fragen vermutet haben und ob er zu den früheren Mitgliedern der Loge „La Paix du Bas-Rhin“ überhaupt Beziehungen hatte, ist mehr als fraglich. Der an zweiter Stelle genannte jülich- und bergische Hof- und Kanzleiadvokat Hardt (Marcus Antonius) war zu Frankfurt a. M. am 21. Juli 1781 in der Loge „Zur Einigkeit“ als Freimaurer auf genommen worden213) und er findet sich im Verzeichnis der auswärtigen Mitglieder dieser Bauhütte vom Johannisfest 1784 als Geselle vermerkt, während der Handelsmann Carstanjen (Ariovist) höchstwahrscheinlich der Kauf- mann Friedrich Wilhelm Carstanjen ist, der in Duisburg geboren wurde, dann in Düsseldorf wohnhaft war und sich später in der 11 Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ zum Freimaurer aufnehmen ließ, wo er am 23. Mai 1786 den ersten und zweiten und am 21. Februar 1788 den Meistergrad erhielt. Ueber die freimaurerische Laufbahn der beiden Illuminaten in Duisburg und Kettwig an der Ruhr ist nichts Näheres bekannt. Von den fünf zur Düsseldorfer Ordensniederlassung gehörigen Mitgliedern hatten Jacobi und Hardt den Grad eines Illuminatus major inne, Dr. Scheidt in Kettwig war Hluminatus minor, während die beiden andern Mitglieder Carstanjen in Düsseldorf und Wenekebach in Duisburg in der Liste lediglich mit ihren Ordensnamen benannt werden. Jacobi und Hardt waren demnach zu Anfang des Jahres 1784 bis zum schottischen Noviziat, d. h. also bis zum ersten Grade der schottischen Freimaurerei vorgedrungen; Dr. Scheidt in Kettwig befand sich noch in der Pflanzschule im letzten Grad eines Illumina- tus minor und die beiden andern Mitglieder waren damals Minervalen, was daraus hervorgeht, daß sie in der Liste nur mit ihren Ordensna- men „Edelmann“ und „Linus“ aufgeführt werden. Die beiden Orts- namen Pelopia für Duisburg und Nemeta für Kettwig sind ebenso willkürlich gewählt, wie das bei fast allen illuminatischen Ortsbenen- nungen zutraf. Düsseldorf hat nach den obigen Feststellungen im Bunde bis zum Anfang des Jahres 1784 keine besondere Rolle gespielt, insbesondere hat bis zu dieser Zeit Jacobi an der oberen Leitung des Ordens nicht teilgenommen und ebenso wenig seine höchsten politischen Ziele er- fahren. Da Jacobi 1784 durch den Tod seiner Gattin Betty, geb. von Clermont in tiefe Trauer versetzt wurde und sich auf lange Zeit aus dem öffentlichen und gesellschaftlichen Leben zurückzog, ist es mehr als fraglich, ob er überhaupt zum schottischen Ritter befördert oder gar in die Mysterienklasse auf genommen worden ist; bei Hardt wäre eine Beförderung zu höheren Graden vor dem Zusammenbruch des Ordens schon eher möglich gewesen. Ueberhaupt war aber die Düs- seldorfer Ordensniederlassung zu schwach, um eine eigene Minerval- kirehe zu bilden. Jedenfalls hat Düsseldorf der Aachener Ordensab- teilung unterstanden. Dort bekleidete Philipp Vinzenz Maria de Witte, Freiherr de Limminghe, der bekannte Aachener Stuhlmeister, das Amt eines Lokalobern (Präfekten); Br. Freiherr de Witte war bis zum letzten Grade, den der Orden verliehen hat, demjenigen eines Princeps aufgerückt. Da Düsseldorf näher an Aachen lag, als Neu- wied, da bereits 1782 Münster, Osnabrück, das Herzogtum Jülich- Berg und Aachen zur Praefectura Servia gehörten, können wir mit Sicherheit annehmen, daß der Sitz dieser Präfektur 1784 Aachen war, daß fernerhin Br. Freiherr de Witte ihr als Präfekt Vorstand und daß Düsseldorf zu seinem Präfekturbezirk gehörte. Schon 1784 trug der Illuminatenorden den Keim seines Unter- ganges in sich. Weishaupt und Knigge hatten sich über organisatori- schen und rituellen Fragen entzweit und der letztere schied im Juli 1784 infolge eines mit Weishaupt geschlossenen Vergleichs aus "dem Orden aus. "Wenn auch der Bund in seiner Blütezeit insgesamt über 2Ö0Q 12 Mitglieder umfaßte, so waren sowohl seine hierarchische Ausgestal- tung, wie auch seine politischen und gesellschaftlichen Ziele ungeeig- net, um ihm eine lange Lebensdauer zu sichern. Schon im Jahre 1783 wurden Predigten und Reden gegen den Orden gehalten, bis der Kur- fürst Karl Theodor von Bayern, der in jüngeren Jahren selbst dem Freimaurerorden beigetreten war, in einem Edikt vom 22. Juni 1784, das auch für die Herzogtümer Jülich und Berg Geltung besaß, sich gegen die geheimen Gesellschaften wandte. Die „Höchstlandesherr- liche Verordnung“, welche im Anhang in Anlage XIII wiedergegeben wird, ist in allgemeinen Redewendungen gehalten und wenn in ihr auch alle geheimen Verbindungen und Versammlungen, allerdings ohne jede Strafandrohung, untersagt wurden, so konnte man doch nicht ohne weiteres die Freimaurergesellschaften und illuminatischen Vereini- gungen als durch das Edikt betroffen ansehen. Fast allerorts bezogen denn auch die Illuminaten, ebenso wie die Freimaurer, zumal da sie nicht ausdrücklich genannt worden waren, die Verordnung vom 22. Juni 1784 nicht auf ihre Versammlungen. Sie arbeiteten ungestört weiter und so wird es auch in der Praefectura Servia gewesen sein. Der unermüdliche Agis (Kröber) schreibt z. B. aus Neuwied an Bode über den westfälischen Kreis am 15. November 1784: „Westfalen hat gute Leute und verlangt sehr nach den umgearbeiteten Heften.“214) Immer drohender wurden die Anklagen gegen den Orden. Am 2. März 1785 erschien wie ein Blitz aus heiterem Himmel das in An- lage XIV mitgeteilte, diesmal ganz eindeutige Verbot des Kurfürsten Karl Theodor, das für seine gesamten Staaten bestimmt war. In seinem Edikt erklärte der Kurfürst, daß er mit der Höchstlandes- herrlichen Verordnung vom 22. Juni 1784 die Logen der Freimaurer und Illuminaten gemeint habe, die trotzdem ihre heimlichen Zusam- menkünfte fortsetzten und sogar durch Neuaufnahmen ihren Einfluß zu verstärken suchten. Aus religiösen und politischen Gründen könn- ten in den Staaten des Kurfürsten derartige Gesellschaften nicht mehr geduldet werden, sie müßten vielmehr gänzlich abgeschafft und verboten werden. Dem Denunziantentum öffnet das Verbot Tür und Tor, indem das durch Sammlungen erworbene Gut der Freimaurer und Illuminaten für verfallen erklärt wurde und zwar die eine Hal- te für die Armen, die andere aber zu Gunsten des „Aufbringers“, des- sen Namen geheim gehalten werden sollte, selbst wenn er Mitglied einer Loge war. Zum Schluß spricht der Kurfürst die Hoffnung aus, daß er zu weiteren unliebsamen Maßnahmen nicht genötigt werde müsse. Auch für die Herzogtümer Jülich und Berg hatte das Verbot Geltung, wie aus den Ausführungen im folgenden Abschnitt über die Düsseldorfer Loge „Zur Eintracht“ zur Genüge hervorgeht. Nunmehr war die Lage für alle Illuminaten und Freimaurer, die zu den Staaten des Kurfürsten Karl Theodor gehörten, eine äußerst kri- kritische geworden. Der Nationaloberere für Deutschland, Graf Jo- hann Martin zu Stolberg-Roßla in Neuwied setzte sich alsbald mit dem Herzog Ernst II. von Gotha in Verbindung und teilte am 28. April 13 1785 mit, daß er in den nächsten Tagen ein Rundschreiben an die ihm Unterstellten Ordensabteilungen absenden werde, in dem er die Einstellung aller Arbeiten anordnen werde. Das interessante Schrift- stück, das im Gothaer IHuminatenarchiv vorhanden ist,115) wird in Anlage XV, zum erstenmal in der gesamten Literatur über den Illu- minadenorden, wiedergegeben. Grat zu Stolberg entband in diesem Rundschreiben alle Ordensbrüder von ihren Pflichten, ausgenommen von derjenigen der Verschwiegenheit und verlangte Rückgabe aller Schriften illuminatischen Inhalts. Dem Herzog Ernst II. stellte er es anheim, dieses Schriftstück in den ihm unterstellten Sprenglen auch zu versenden, eine Befugnis, von der jedoch der Herzog, ein begei- sterter Illuminat (Quintus Severus, später Timoleon) keinen Gebrauch machte. Für die rheinischen Illuminaten und auch für die Düsseldorfer Ordensniederlassung war damit das Ende da. Mit recht gemischten Ge- fühlen wurde das Rundschreiben des Grafen von Stolberg aufgenom- men. Dieser schrieb am 11. August 1785 an Herzog Ernst II. wörtlich216): „Ueberall tritt Unzufriedenheit ein, von allen Orten kommen Kla- gen, daß der abgebrochene Faden noch nicht wieder angeknüpft wer- de, Fragen, wie man sich indessen zu verhalten habe und bisweilen auch Aeußerungen, daß man verdächtige Zwecke vermute.“ Nachdem Karl Theodor am 3. August 1785 eine nur für Militär- personen seiner Staaten bestimmte Verfügung unterzeichnet hatte (veröffentlicht am 11. August 1785), inhaltlich deren alle dem illumi- natenorden angehörenden Militärpersonen bei schweren Strafen sich selbst bei ihren Vorgesetzten innerhalb sechs Wochen zu melden hatten,217) (Anlage XVI) erließ er am 16. August 1785 ein viertes Ver- bot. (Anlage XVII.) Sein Inhalt ist folgender: Vorstände und Mit- glieder staatlicher Behörden, die freimaurerischen oder illuminatischen Vereinigungen angehörten, mußten spätestens innerhalb acht Tagen und zwar die Vorstände der Behörden bei der höchsten Stelle sich selbst als Mitglieder der Vereingung angeben und auf jede Logen- tätigkeit verzichten, auch sich verpflichten, sich bei auswär- tigen Logen nicht anzumelden. Wer dieser Aufforderung nach- kam und den „begangenen Fehltritt“ bereute, dem sollte vergeben werden; wer aber das Verbot weiterhin übertrat und die acht- tägige Frist zur Selbstbezichtigung verstreichen ließ und dann entdeckt wurde, sollte nicht nur aus dem Dienst entlassen werden, sondern mit Geld- oder andern Strafen belegt werden. Bezeichnender Weise wird Denunzianten wiederum Belohnung und Geheimhaltung ihrer Namen zugesichert. Als dieses Verbot ver- öffentlicht wurde, waren die Illuminaten in Düsseldorf längst dem zweiten Verbot des Kurfürsten nachgekommen, wie aus der obigen Darstellung hervorgeht. Wie mögen sich aber wohl die zahlreichen höheren und höchsten Beamten der Herzogtümer Jülich und Berg, die den beiden ehemaligen Düsseldorfern Logen angehört hatten, mit diesem Edikt abgefunden haben? Die vier ersten Verbote des Kur- fürsten Karl Theodor gegen die Illuminaten und Freimaurer sucht man in den Jahrgängen 1784 und 1785 der für amtliche Veröffentli* 14 chungen bestimmten „Gülich- und Bergischen Nachrichten“ vergebens; auch in der Sammlung von Verordnungen für die Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg, die sich im Düsseldorfer Staatsarchiv befindet, sind: alle vier Edikte nicht enthalten, ebenso fehlen sie in der Scotti’schen Sammlung von Gesetzen und Verordnungen aus den ehemaligen Her- zogtümern Jülich, Kleve und Berg, die 1821 erschienen ist. Jedenfalls hatten sie Gesetzeskraft auch für die Herzogtümer Jülich und Berg: nur ist nicht mehr bekannt, auf welche Weise seiner Zeit ihre Ver- öffentlichung erfolgt ist. Kurfürst Karl Theodor ging dem ihm verhaßten Illuminatenorden jedenfalls gründlich zu Leibe. Weishaupt war bereits im Februar 1785 von seinem Amte als Professor an der Ingolstädter Universität ent- hoben worden. Er begab sich zunächst in die freie Reichsstadt Re- gensburg und wurde schließlich, nachdem er viel umhergeirrt und im Sommer 1785 auch den Grafen zu Stolberg-Roßla auf kurze Zeit in Neuwied besucht hatte,218) im Jahre 1787 als Hofrat in die Dienste des Herzogs Ernst II. nach Gotha berufen, wo er hochbetagt am 18. No- vember 1830 starb. Außer ihm wurden u. a. auch v. Zwackh und der Marquis Costanzo aus ihren Aemtern entlassen, Weishaupt wurde sogar jeder Verteidigung für verlustig erklärt. Er hat in mehreren Werken den von seinen erbitterten Gegnern schwer verdächtigten Orden nachdrücklich verteidigt. Willkürlich und in einer wahrhaft mittelalterlichen Art wurden ohne jedes Gerichtsverfahren angesehene Illuminaten, die keine besonderen Verbindungen hatten, teils abge- setzt, teils verhaftet, teils aus dem Lande verwiesen. Andere ein- flußreiche adelige Ordensmitglieder, wie z. B. der Generalleutnant Graf von Lerchenfeld und der Statthalter Graf v. Pappenheim wur- den trotz ihrer Zugehörigkeit zum Bunde geschont, ja man weigerte sich sogar Aussagen, die ihre Mitgliedschaft und Tätigkeit betrafen, zu Protokoll zu nehmen. Auf Befehl der bayrischen Regierung wurden die wichtigsten Schriftstücke, deren man bei Haussuchungen und durch Zufall hatte habhaft werden können, dem Druck übergeben, wie überhaupt die Ordensverfolgung eine Flut von Schriften für und gegen den Bund im Gefolge hatte. In Mittel- und Norddeutschland erlosch der Orden erst gegen Ende der 80 er Jahre, wenn auch Weis- haupt selbst, nachdem er in Gotha seinen Wohnsitz genommen hatte, sich um die Ordensangelegenheiten nicht mehr kümmerte und sogar die Versammlungen der Gothaer Illuminaten und Freimaurer nicht ein- mal besuchte.219) Unbedeutende Versuche bayrischer, insbesondere Mün- chener Illuminaten, im geheimen ihre Versammlungen fortzusetzen und die darauf gewissermaßen zwangsläufig folgenden Anzeigen von Spio- nen, gaben den Anlaß zu einem kurfürstlichen Edikt vom 16. August 1787, das in München sogar unter Trompetenschall verkündet wurde. In diesem Verbot ging der geängstigte Kurfürst in seiner IUuminaten- furcht sogar soweit, auf die Betätigung des Illuminatismus, den er als staats- und religionsgefährlich ansah, die schwersten Strafen zu setzen und zwar sollte derjenige, welcher in oder außer Landes eine andere Persönlichkeit zum Illuminatenorden anwarb, zur Todes- 15 strafe mit dem Schwert, der Angeworbene aber mit Vermögensein- ziehung und ewiger Verbannung aus allen kurfürstlichen Landen nach' geschworener Urfehde bestraft werden. Mit der gleichen Strafe der Konfiskation und Relegation sollten die Illuminatenlogen, auch wenn sie auf anderen Namen umgetauft worden seien, belegt werden. Ueberall sollten Spione bestellt werden und Gesellschaften, die in Wirts- und Privathäusern bei verschlossener Türe tagten, als Logen behandelt werden unter Verwerfung der Ausrede, daß es sich um Gesellschaften von Freunden handele. Der Illuminatismus wird als ein Uebel bezeichnet, das weit mehr als die Pest selbst zu verab- scheuen sei. Das kurfürstliche Verbot vom 16. August 1787 erschien in den „Gülich- und Bergischen wöchentlichen Nachrichten“ vom 25. September 1787 (Nr. 39); ein wortgetreuer Abdruck wird in An- lage XVIII wiedergegeben. Die Verordnung stellt ein Kulturdokument ersten Ranges dar und sie ist recht bezeichnend für die traurige Geisteverfassung des im übrigen um die Herzogtümer Jülich und Berg wohlverdienten Kurfürsten Karl Theodor, dem man sogar ein- geredet hatte, die Illuminaten trachteten hochgestellten Persönlich- keiten nach dem Leben. 220) In Düsseldorf selbst hatte der nei’vös ge- wordene Kurfürst von den Illuminaten sicher nichts mehr zu befürch- ten; dennoch wurde am 15. November 1790 vom Kurfürsten eine neue Verordnung gegen die Illumjinaten erlassen, die am 4. März 1791 für die Herzogtümer Jülich und Berg ausgefertigt und in den „Gülieh- und Bergischen wöchentlichen Nachrichten“ vom 5. April 1791 (Nr. 14) veröffentlicht wurde. Das ungemein weitschweifige Edikt, das in Anlage XIX abgedruckt wird, beweist, daß der alternde Kurfürst dem Illuminatismus den Umsturz vom Thron und Altar zutraute und auf jede Weise dem Illuminaten- und Freimaurerbund entgegentreten, sowie jede Versammlung dieser Vereinigungen unmöglich machen wollte. Zum Anreiz für Denunzianten wurden geldliche Belohnungen und sogar eine „anständige Versorgung mildest“ in Aussicht gestellt, selbst wenn ein Logenmitglied die Anzeige erstattete: ihm wurde Straffreiheit und Geheimhaltung seines Namens zugesichert. Strafen an Leib und Leben sollten diejenigen, die Logenversammlungen ab- hielten, neue Mitglieder aufnahmen oder mit auswärtigen Gesell- schaften oder Mitbrüdern ihren Briefwechsel fortsetzten, treffen. Schließlich traf der Kurfürst Anstalten, daß niemand mehr ein geist- liches oder ein weltliches, sei es militärisches oder bürgerliches Amt erlangen sollte, wenn er nicht vorher eidlich beteuerte, „daß er weder jemals ein Mitglied der Illuminaten, oder einer andern dergleichen, wie immer genannten Sect gewesen, noch zur Zeit seye, auch in Zu- kunft zu keinem derselben treten werde.“ Wer vor Eidesleistung be- kannte, Mitglied einer Loge gewesen zu sein oder ihr noch anzuge- hören, sollte von der Anstellung ausgeschlossen werden, über ihn war an den Kurfürsten oder den anstellenden Patron zu berichten. Un- richtige Angaben bei der Eidesleistung sollten sofort im Wege eines Strafprozesses wegen Eidbruches verfolgt und bestraft werden. Schon am 7. Juni 1791 erließ Karl Theodor ein neues Edikt, das in Nr. 24 16 KURFÜRST KARL THEODOR VON BAYERN (Nach einem zeitgenössischen Stich.) 17 2 der „Gülieh- und Bergischen wöchentlichen Nachrichten“ vom 14. Juni 1791 (Anlage XX) veröffentlicht wurde. Durch die neue Verordnung wurden auch „Freundschafts-Gesellschaften oder Orden“, die an eini- gen Orten entstanden waren, bei schwerster Strafe verboten; zwar gab der Kurfürst zu, daß diese Gesellschaften unschuldig und unbedeut- sam seien, er befürchtete jedoch, daß sie in der Folge in „allerlei Aus- schweifungen ausarten dürften“, d. h. also illuminatischen oder frei- maurerischen Charakter annehmen könnten. Mit den bisherigen schar- fen Maßnahmen war der Kurfürst noch nicht zufrieden. Er erließ am 3. Juli 1792 ein weiteres auch für die Herzogtümer Jülich und Berg be- stimmtes Edikt, nach dem alle Civilbeamten, auch die Magistrate und Ratsmitglieder am 1. August 1792 einen Reinigungseid zu leisten hatten. Drei verschiedene Eidesformeln waren vorgesehen, je nach- dem der Beamte niemals Illuminat oder Logenmitglied gewesen war, oder nach seinem Geständnis vor der Bekanntmachung des vierten Edikts vom 16. August 1785 der verbotenen Gesellschaft beigetreten war, oder schließlich nach der Bekanntmachung des Edikts vom 16. August 1785 Logenmitglied geworden, jedoch vom Kurfürsten Karl Theodor aus „besonderen Beweggründen“ begnadigt worden war. Das nähere wegen des Inhalts des Edikts vom 3. Juli 1792 und der drei Eidesformeln ist aus Anlage XXI zu ersehen. Nach jeder der drei Eidesformeln war der Beamte verpflichtet, alles was ihm bezüglich der Uebertretung der kurfürstlichen Edikte gegen die Logen und Illuminaten etwa bekannt werden würde, unverzüglich anzuzeigen. Eine kurfürstliche Verordnung, die vom 3. Juli 1792 datiert ist und in Nr. 30 der „Gülieh- und Bergischen wöchentlichen Nachrichten“ vom 24. Juli 1792 veröffentlicht wurde, bezweckte die Unterdrückung von Lesegesellschaften. (Anlage XXII). In einem weitern Edikt vom 8. April 1794, das in Nr. 17 der „Gülieh- und Bergischen wöchentli- chen Nachrichten“ erschien,221) (Anlage XXIII) wendet sich der Kur- fürst gegen Clubs, in denen nach seiner Ansicht „nach den gefähr- lichen französischen Grundsätzen Reden geführt werden“, er wünscht die Anstellung von geheimen Spähern in Wirts- und Kaffeehäusern, die Festnahme von verdächtigen Personen und ihre Bestrafung mit Zuchthaus- oder noch schärferer Strafe. Die Behörden werden ge- tadelt, weil sie das Edikt vom 3. Juli 1792 nicht genügend beachtet hätten, ein Beweis dafür, daß der Kurfürst nach wie vor der Ansicht war, alles Unheil stamme von den Illuminaten und Freimaurern. Eine letzte Verordnung Karl Theodors vom 23. April 1794 (Anlage XXIV) erschien in Nr. 25 der „Gülieh- und Bergischen wöchentlichen Nach- richten“ vom 27. Mai 1794. Unter Bezugnahme auf das Edikt vom 3. Juli 1792 wendet sich der Kurfürst nochmals gegen die „im äußer- lichen das Gepräge der Lesegesellschaften führenden Zusammen- künfte“; auf sie wurde die kurfürstliche Verordnung vom 8. April 1794 für anwendbar erklärt. In seiner Illuminaten- und Freimaurer- furcht ging Karl Theodor bis zum äußersten: hinter jeder bürgerlichen Gesellschaft vermutete er Verschwörungen der Ordensbrüder. Aller- dings schoß Karl Theodor in seinem Kampf gegen die Illuminaten in 18 den Herzogtümern Jülich und Berg, wo der Orden nur eine recht ge- ringe Rolle gespielt hatte, mit Kanonen auf Spatzen. In den im An- hang mitgeteilten Illuminaten- und Freimaurer-Edikten für Jülich- Berg haben wir beredte Zeugnisse dafür, mit welcher beispiellosen Heftigkeit Karl Theodor in seinen Staaten, auch in den Herzogtümern Jülich und Berg, gegen alle geheimen Verbindungen vorgegangen ist. Dennoch konnte das Rad der Zeit nicht aufgehalten werden. Nicht die Illuminaten und Freimaurer, sondern die siegreichen französischen Armeen verursachten den von Karl Theodor befürchteten politischen Umschwung in den beiden Herrzogtümern. Anfang September 1795 wurde Düsseldorf besetzt, nachdem das Herzogtum Jülich schon früher den Franzosen anheimgefallen war und erst im Mai 1801, nach dem Frieden von Luneville, verließen die französischen Truppen Düs- seldorf und das bergische Land, das an Pfalz-Bayern zurückfiel. Zwischenzeitlich war am 16. Februar 1799 Karl Theodor hochbetagt gestorben; ihm folgte Max Josef von Pfalz-Zweibrücken, der spätere König Maximilian I. Josef von Bayern, den wir im I. Abschnitt be- reits als Präsidenten des Straßburger Schottischen Direktoriums der strikten Observanz (Eques ab Aquila Jovis) kennen lernten. Eine neue Zeit war angebrochen. Graf Montgelas, ein früherer Illuminat, wurde Minister der auswärtigen Angelegenheiten des Kurfürstentums. Ihm hat Bayern seinen Aufstieg zu danken. Auch v. Zwackh (Cato) wurde wieder im bayrischen Staatsdienst angestellt und rückte bis zum Re- gierungspräsidenten der Pfalz auf. Trotzdem erlebte der Illuminaten- orden keine Auferstehung und selbst der Freimiaurerbund wurde in den Staaten des neuen Kurfürsten, eines ehemaligen hohen Ordens- bruders der strikten Observanz, nicht wieder geduldet. Für Bayern und die Pfalz war bereits durch Edikt vom 4. November 1799 aus politischen Gründen jede geheime Gesellschaft verboten worden. *22) Nachdem das Herzogtum wieder an Bayern gefallen war und der Schwager des Kurfürsten, Herzog Wilhelm von Bayern, durch den „Apanagial-Receß“ vom 30. November 1803 die Regierung des Her- zogtums Berg übernommen hatte, 223) wurden die sämtlichen alten Verbote des Kurfürsten Karl Theodor im Namen seines Nachfolgers wiederholt. Zunächst erließ die kurfürstliche Landesdirektion am 24. Februar 1804 auf Grund eines kurfürstlichen Reskripts vom 6. Februar 1804 eine scharfe Verordnung gegen Niederlassungen der Stuttgarter „Allgemeinen Schule der Teutschen“, die als geheime Gesellschaften behandelt und mit den einschlägigen Strafen bedroht wurden. (Anlage XXV.) Sodann wurden in einem weitern Edikt vom 17. April 1804, das auf einem Reskirpt des Kurfürsten vom 5. März 1804 beruhte, alle Erlasse gegen geheime Gesellschaften erneuert, einschließlich der Strafandrohungen, insbesondere wurde auch jeder Briefwechsel mit geheimen Gesellschaften des In- und Auslandes ver- boten. (Anlage XXVI.) Herzog Wilhelm verfügte endlich in einem Edikt vom 25. April 1804, daß bei Ablegung eines Untertaneneides sowohl die Verpflichtung auf den Herzog, wie auf den Kurfürsten erwähnt werden und daß jeder Eid zugleich die Erklärung enthalten 19 2? müsse, daß der Untertan nie in eine geheime Gesellschaft oder in irgend eine Verbindung mit einer solchen treten wolle. (Anlage XXVII.) Es sollte dies die letzte Verordnung gegen geheime Gesell- schaften im Herzogtum sein. Herzog Wilhelm hat nur wenig länger als zwei Jahre in Düsseldorf seine Residenz gehabt; am 15. März 1806 trat Max Josef, der zwischenzeitlich die Königskrone aus Napoleons Händen erhalten hatte, das Herzogtum Berg an den französischen Kaiser ab. Am gleichen Tage übertrug Napoleon die Herrschaft sei- nem Schwager Joachim Murat, der dann Großherzog von Berg in dem mehrfach erheblich vergrößerten Territorium wurde. Da die Frei- maurerei eine im französischen Kaiserreich und dessen Vasallenstaa- ten staatlich geduldete Einrichtung war, erledigten sich die zahl- reichen Verordnungen der beiden letzten bayrischen Kurfürsten gegen geheime Gesellschaften im wesentlichen von selbst, zumal da der Illuminatismus seit 1785 bereits im ganzen Rheinland erloschen war. Inwieweit die Bevölkerung der Herzogtümer Jülich und Berg den Edikten gegen die Freimaurer-Gesellschaften bis 1806 nachgekommen ist, wird der fünfte Abschnitt erweisen. Noch einmal sollte der Name Jacobi in Verbindung mit dem Illu- minatenorden genannt werden. Napoleon I. war nämlich von einer ähnlichen Furcht vor dem Illuminatenorden befallen, wie der ver- storbene Kurfürst Karl Theodor. Seine erste Frage an den Studenten Friedrich Staps, der am 13. Oktober 1809 bei einer Parade in Schön- brunn auf ihn ein Attentat verübt hatte, lautete: „Sie sind von Sinnen, junger Mann, Sie sind ein Illuminat!“ 224) Durch Spione ließ er den Spuren politischer Verbindungen in Deutschland nachforschen, insbesondere auch denjenigen des nach vielfacher Ansicht im ge- heimen noch bestehenden Illuminatenordens. Im Pariser Staatsarchiv befindet sich unter der Bezeichnung: „Allemagne. Memoires et Do- cuments. T. 119, page 60“ ein etwa aus dem Jahre 1810 herrührendes Schriftstück mit dem Titel: „Extrait d’ un Memoire sur les Illumines en Allemagne.“ 225) In dieser Ausarbeitung liegt ein tolles Gemisch von Wahrheit und Dichtung vor; denn neben Persönlichkeiten, die zwei- felsfrei Illuminaten gewesen sind, werden als solche Staatsmänner und Wissenschaftler genannt, die nachweislich niemals dem Bunde angehört haben. In der Liste wird unterschieden zwischen Illuminaten und ihren Anhängern, die als „Idealisten“ bezeichnet werden. Unter Bayern heißt es unter „Illumines“ wörtlich: „Jacobi et Schlichtegroll, L’un President et l’autre seretaire de l’Academie des Sciences de Munich. Ils ont des rapports suivis avee les Illumines de Berlin, Gotha, etc. — le premier est bien regu dans la maison de Mr de Montgelas.“ Daß Graf Montgelas (Musaeus), der dem Illuminaten- orden seit 1779 angehört hatte mit dem ehemaligen Rluminaten Fried- rich Heinrich Jacobi in freundschaftlichem Verkehr stand, ist unbe- streitbar. Für beide Männer hatte aber im Jahre 1810 der Illuminatis- mus nur noch den Wert einer längst verklungenen geschichtlichen Erinnerung an entschwundene Zeiten, die mehrere Jahrzehnte zu- rücklagen. Unter Baden wird in dem Schriftstück berichtet: „Voss, 20 helleniste et poete. II demeure ä Heidelberg et il est un des collabo- rateurs de la „Gazette de Jena“ — tres lie avec 1’ Illumine Jacobi de Munich.“ Ob Johann Heinrich Voß, der als Uebersetzer Homers be- rühmt gewordene Dichter der „Luise“, der allerdings dem freimaure- rischen Bunde angehörte, Illuminat gewesen ist, erscheint zweifelhaft. Seine freundschaftlichen Beziehungen zum Präsidenten der Mün- chener Akademie der Wissenschaften genügten jedoch dem oder den Verfassern der Illuminatenliste vollauf, um ihn entweder als Illumi- naten oder doch wenigstens als Förderer illuminatischer Ziele hinzu- stellen. Ueberhaupt führt die Liste, die etwa einhundertundvierzig Namen aufweist, möglichst alle freiheitlich gesinnten hervorragenden Deutschen der damaligen Zeit auf, indem sie einem Fortbestand des Illuminatenordens, der längst eingeschlafen war, vortäuscht. 21 V. Die Düsseldorfer Loge „Zur Eintracht“. Schlußbetrachtung. In den Akten der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ findet sich ein Brief vom 21. Juni 1787 (21. des 4. Monats 5787),226) der uns davon Kunde gibt, daß nach dem Erlöschen der beiden Logen „La Parfaite Amitie“ und „La Paix du Bas-Rhin“ noch eine weitere Bau- hütte in Düsseldorf sich gebildet hatte. Das Schriftstück wird in Anlage XXVIII im Anhang wörtlich mitgeteilt. Wir ersehen aus dem an die Aachener Loge gerichteten Schreiben, daß Br. Dechen, den wir als Gründer und Beamten der Loge „La Paix du Bas-Rhin“ kennen gelernt haben, jedenfalls in seinen letzten Lebensjahren Haushofmeister des Br. Grafen von Goltstein gewesen war und die Anwartschaft auf die kurfürstliche Kellermeisterstelle hatte, in deren Besitz er jedoch nicht mehr gelangen sollte. Das geringe Vermögen, das dieser verdiente Br. besaß, wurde durch seine letzte Krankheit auf gezehrt und die Witwe befand sich mit ihren Kindern in bitterer Not. Daher die Bitte der Düsseldorfer Bbr. an die Aachener Loge um eine Unterstützung, die mit dazu dienen sollte, der Witwe eine neue Lebensstellung zu schaffen. Was uns am meisten an dem Schrift- stück interessiert, ist die Tatsache, daß in Düsseldorf noch eine Loge „Zur Eintracht“ bestanden hat, die aber zweifellos infolge der Frei- maurer- und Illuminatenverfolgung, die in den Staaten des Kurfürsten Karl Theodor im Jahre 1784 einsetzte, ihren Tempel schließen mußte. Jedenfalls hat die Einstellung der Arbeiten nach dem im vierten Ab- schnitt erörterten zweiten Edikt des Kurfürsten vom 2. März 1785, das sich deutlich sowohl gegen die Illuminaten- wie auch die Frei- maurerlogen richtete, stattgefunden. Wie sehr auch die Freimaurer unter der Illuminatenverfolgung zu leiden hatten, ergibt sich schon daraus, daß der Verfasser des Briefes Br. Schaumburg, davon spricht, daß die Düsseldorfer Bbr., in deren besonderem Auftrag er den Brief verfaßt hatte, das Unglück hätten, unter einer Regierung zu leben, wo der Freimaurer als Vaterlandsverräter behandelt und der Name eines Br. gelästert werde. Dennoch kamen, wie aus dem Schreiben hervor- geht, die Bbr. hin und wieder, sei es innerhalb, sei es außerhalb Düs- seldorfs zu br. Versammlungen zusammen und erinnerten sich dann mit Wehmut der alten Zeiten in der Hoffnung, daß sie demnächst wieder ungestört würden arbeiten können. Aus der Versicherung des Br. Schaumburg, daß die Loge „Zur Eintracht“ rechtmäßig kon- stituiert worden sei, ist noch nicht zu schließen, daß sie einer Frei- maureroberbehörde sich unterstellt hatte. Unter der holländischen Großloge kann sie füglich nicht gestanden haben; denn sie findet sieh in keinem ihrer Verzeichnisse des 18. Jahrhunderts vor. Ebenso wenig hat sie einer französischen Großloge unterstanden, wogegen schon ihr 22 deutscher Name spricht. Welcher deutschen freimaurerischen Ober- behörde sie sich unterstellt haben könnte, ist nicht erfindlich, zumal da sie der Provinzialgroßloge in Frankfurt a. M. oder später dem Ek- lektischen Bunde sich bestimmt nicht untergeordnet hat. Vermutlich handelt es sich um eine einzelstehende Bauhütte, die wahrscheinlich in sich auch Bbr. der beiden ehemaligen Düsseldorfer Bauhütten aufge- nommen hat, jedenfalls aber solche der Loge „La Paix du Bas-Rhin“, wie daraus hervorgeht, daß der etwa im Jahre 1781 gestorbene Br. Dechen als Mitglied der Loge, als „unser vielgeliebter und würdiger Br.“ bezeichnet wird. Schwerlich hat die Eintrachtloge mit der kleinen Düsseldorfer Illuminatenabteilung zusammengehangen. Ihre Sprache ist die deutsche gewesen, was aus vaterländischen Gründen begrüßens- wert war. Wenn das Datum vom 21. des 4. Monats 5787 lautet, so haben wir hierin nach freimaurerischer Zählung den 21. Juni 1787 zu erblicken, da nach einem weit verbreiteten, besonders in französischen, nicht aber in den holländischen Logen angewandten Brauch das Mau- rerjahr am 1. März statt am 1. Januar begann, somit der März der erste freimaurerische Monat war; die Hinzufügung von 4000 Jahren zur Jahreszahl war besonders im 18. Jahrhundert allgemein üblich, da man damals noch allgemein der Ansicht war, daß vor der Ge- burt Christi seit der Schaffung der Welt 4000 Jahre verflossen seien und die maurerische Zeitrechnung mit der Weltschöpfung beginnen lassen wollte. Wenn in dem Schreiben des Br. Schaumburg hinter freimaurerischen Bezeichnungen statt der drei Punkte drei Ausru- fungszeichen stehen, so entspricht dies gleichfalls einem alten, im 18. Jahrhundert üblichen freimaurerischen Brauch. Br. Schaumburg selbst setzte freilich hinter seinen Namen drei Punkte. Der Brief war mit einer großen dreieckigen eingepreßten Siegelmarke verschlossen, die einen Tempel, zwei Säulen, sowie mehrere freimaurerisehe Sym- bole und Gerätschaften ohne In- oder Umschrift zeigt. Wahrscheinlich haben wir es mit einem in vielen Bauhütten damals gebräuchlichen freimaurerischen Oblatensiegel, nicht aber mit dem Siegel der Loge „Zur Eintracht“ zu tun; auf eine Wiedergabe wird aus diesem Grunde verzichtet. Das Ersuchen der Düsseldorfer Bbr. an die Aachener Loge, der Witwe des Br. Dechen eine Beihilfe zu gewähren, fiel nicht auf unfruchtbaren Boden. Schon in der Johannisloge vom 26. Juni 1787 wurde in Aachen der Brief zur Sprache gebracht. 227) Darüber findet sich im Protokollbuch der Loge „Zur Beständigkeit“ in Aachen unter dem 26. Juni 1787 folgender Vermerk: „5. Zwischen der Zeit läse unser Ehrw. Deputierte Meister einen Brief von Br. Hardt in Düsseldorf vor, worin dieser um eine Beysteuer für eine arme Wittwe eines gewesenen Br. ersucht. Darauf wurde beschlossen, die heutigen Armen Gelder, welche Rth 9.. 27 mk aus- machten, zu bewilligen und sodann wurde diese Lehrlings-Loge ge- schlossen.“ Es nimmt Wunder, daß Br. Hardt als der Verfasser des Briefes bezeichnet wird. Entweder liegt eine Verwechselung mit dem Unterzeichner des Schreibens vom 21. Juni 1787 vor, oder Br. Hardt, der als Düsseldorfer Illuminat und Freimaurer alle Veranlassung 23 hatte, vorsichtig zu sein, hat sich der Unterschrift „Schaumburg“ als nom de guerre bedient. Für eine Neuaufnahme der Arbeiten, die von den Mitgliedern der ehemaligen Eintrachtloge zu Düsseldorf erhofft wurde, waren die Voraussetzungen solange nicht gegeben, als Düsseldorf unter Kur- bayern stand. Nachdem die Franzosen Anfang 1795 Düsseldorf besetzt ungeheure Druck, der auf der Bevölkerung infolge der fremden Be- satzung lastete, die Unsicherheit der politischen Verhältnisse und die allgemeine Teuerung standen dem Zusammenschluß der in Düsseldorf noch vorhandenen Bbr. zu einer Bauhütte hindernd im Wege. Als dann 1801 Düsseldorf und das Herzogtum Berg im Frieden von Lune- ville an Kurbayern zurückfielen, wurden die nie außer Kraft gesetzten scharfen Verordnungen gegen die geheimen Gesellschaften wiederholt und bestätigt und es verblieb bei der Unmöglichkeit, eine Düsseldorfer Loge zu errichten, bis Kurbayern Mitte März 1806 die Staatshoheit über das Herzogtum Berg durch seinen Vertrag mit Napoleon I. auf gab. 22S) Freilich haben seit der Unterdrückung der Freimaurerei in den Herzogtümern Jülich und Berg durch das kurfürstliche Edikt vom März 1785 bis zu der 21 Jahre später erfolgten Gründung des Groß- herzogtums Berg eine große Anzahl von Düsseldorfern und andern Bewohnern der beiden Herzogtümer sich, unter Nichtachtung der kur- fürstlichen Verordnungen, auswärtigen Logen angeschlossen in der sicheren und wohlbegründeten Annahme, daß ihre Zugehörigkeit zu einer auswärtigen Loge infolge der freimaurerischen Schweigepflicht nicht zu Ohren der jülich-bergischen Landesbehörden gelangen werde. In der Einigkeitsloge in Frankfurt a. M. blieb freilich Br. Hardfc, der ehemalige Illuminat, der, wie bereits hervorgehoben, im Juli 1781 Frei- maurer geworden war, das einzige Düsseldorfer Mitglied, das bis zur Errichtung des Großherzogtums Berg der Unionloge beigetreten ist; daß ihn die kurfürstlichen Verordnungen nicht zur Deckung veranlaßt haben, beweist das oben erwähnte Protokoll der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ vom 26. Juni 1787, wo er als aktiver Freimaurer ge- nannt wird. Vier Düsseldorfer erblickten in den Jahren 1787 und 1788 in der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ das maurerische Lieht: am 23. Mai 1787, wie bereits erwähnt, der Kaufmann Friedrich Wilhelm Carstanjen, der ehemalige Illuminat, am 14. August 1787 der Kauf- mann Ludolf Schöller, am 24. August 1787 der kurfürstlich bayrische Leutnant Hermann von Söchting, damals in Aachen aufhältlich, und am 22. Dezember 1788 der Kaufmann Wilhelm Zeller. Ebenso be- wahrte der Kaufmann Johann Anton Quast aus Hünshoven, der am 2. December 1783 der Aachener Loge beitrat und später nach Düssel- dorf verzog, seiner Bauhütte die Treue; er wird als Düsseldorfer Mit- glied im Aachener Logenverzeichnis vom 1. September 1785 ange- führt. 229) Auch in dem nahe gelegenen Duisburg ließen sich Düssel- dorfer in der Loge „Zur Hoffnung“ in den Bund aufnehmen, so am 27. December 1786 der Dr. med. Karl Gerhard und am 25. März 1787 Ludolf Schoeler, Assessor beim eonsilium medicum. Zum Meister vom 24 Stuhl der Duisburger Loge „Zur Hoffnung“ wurde am 1. Juli 1787 sogar ein Düsseldorfer, nämlich der Dr. med. J. D. Beerstecher er- wählt; er war in der Loge „Zur Hoffnung“ am 7. März 1785 zum Frei- maurer aufgenommen worden; im Protokoll vom 6. März 1785 wird seine Kugelung vermerkt mit dem Hinweis, daß er aus dem Württem- bergischen stamme. Leider wurde Br. Beerstechers Hammerführung der Anlaß zu argen Zerwürfnissen in der Duisburger Loge. In keiner der wenigen Logen, die laut dem Protokollbuch der Loge „Zur Hoff- nung“ nach dem 1. Juli 1787 stattgefunden haben, führte Br. Beer- stecher den Vorsitz; auch beim Winter johannisfest vom 27. December 1787 fehlte er. Ueber ihn wurde in der Logenversammlung vom 8. Ja- nuar 1788 heftig Beschwerde geführt. Im Protokoll über diese Lehrlings- loge heißt es: „Weiter wurde vorgenommen, und in deliberation ge- nommen, daß der Br. Baerenstecher als bissheriger Mstr. vom Stuhl unserer S. Ew. Loge Zur Hoffnung, gegen dieselbe und seine Heerde so treuloss gehandelt, und sich betragen hat, in so weit daß Er gegen alle seine angenommene und beschworne Pflichten sich unterstanden hat, um auf dem letzten Johannes Fest vom 27. des 12. 5787 vergeselt von 2 andern Brüder nicht allein durch diese Stadt zu reissen, sondern auch eine gewisse embulante Loge von dem Holl. Sistem, welche sich in roerordt aufhält, beyzuwohnen, wodurch Er also die hiesige sämt- liche Loge und derselben Mitglieder auf das höchste beleidigt, und sich gegen dieselbe treuloss betragen hat, welche Aufführung nicht ohne Ahndung Vorbeigehen kan, da Er anstatt der Loge vorzuleuchten, die- selbe zu untergraben und zu vertilgen sucht, weilen aber Niemand unerhört verurteilt werden kan, so kämmen alle versamlete Br. dahin überein, daß dem Benanten Br. Baerstecher vorhero die uhrsache seines treulossen und unrechtmäßigen Verfahrens Schriftlich solle abgefragt werden, um so dan nach Befinden darüber urtheilen zu können.“ 230) Wie diese Zwistigkeit verlaufen ist, geht aus dem Proto- kollbuch nicht hervor; die Loge „Zur Hoffnung“ ging aber alsbald, wie aus dem ersten Abschnitt hervorgeht, an der Uneinigkeit ihrer Bbr. zu Grunde. Wieviele Düsseldorfer Bbr. der ambulanten Ruhrorter Loge „Zu den zwei Zahlen“ in den Jahren 1786 bis 1792 in Duisburg oder in Ruhrort beigetreten sind, läßt sich nicht mehr feststellen, da die Ver- zeichnisse dieser Bauhütte den Wohnort der Mitglieder nicht angeben. Aus dem Matrikelbuch der Loge „Zur vollkommenen Gleichheit“ in Krefeld wissen wir freilich, daß der Düsseldorfer Kaufmann Hermann Josef Goossens, der sich nachher der Krefelder Loge anschloß, am 17. März 1788 in Ruhrort in der Loge „Zu den zwei Zahlen“ aufge- nommen wurde; er erscheint in der Spalte „Lehrlinge und Gesellen“ in den Verzeichnissen der Ruhrorter Loge vom 7. Mai 1789 und 5. Mai 1790. Br. Goossens blieb der einzige Düsseldorfer, der zur Zeit der kurfürstlichen Verordnungen der Krefelder Loge „Zur vollkommenen Gleichheit“ angehört hat. Freilich verkehrten Düsseldorfer Bbr. gern in der Krefelder Loge; als diese am 9. November 1788 durch den Aachener Meister vom Stuhl Wilhelm Elias Wiedenfeld im Aufträge des Eklektischen Bundes installiert wurde, wohnten laut einem Be- 25 rieht des Stuhlmeisters Engelbert vom Bruck vom 19. November 1788 vier Bbr. aus Düsseldorf dieser Feier bei.231) Da in dem Besuchsbueh die Teilnehmer am Installationsfest die Oriente, denen sie angehörten, nicht vermerkt haben, sind alle Namen nicht mehr feststellbar; wir finden unter den Besuchern den Br. Ludolf Schöller, der Mitglied der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ war und den Br. J. Ronstorff, einen Düsseldorfer Kaufmann, dessen Aufnahmeloge unbekannt ist. Wiederholt besuchten in der Folgezeit Bbr. aus Düsseldorf die Kre- felder Loge, laut dem Besuchsbuch sind feststellbar die Bbr. Wilhelm Tedden, Rentner aus Düsseldorf (Aufnahmeloge unbekannt) und F. W. Carstanjen (Loge „Zur Beständigkeit“ in Aachen). Auffallend ist es, wie wenige Bbr. aus Düsseldorf der Loge „Le Secret des trois Rois“ in Köln beigetreten sind. Im Verzeichnis vom Sommerjohannisfest 1801 finden wir nun den Baron Clemens August v. Lerodt (Leerode), Kämmerer des Kurfürsten von Köln zu Düsseldorf, der mit seinem Vater Joseph v. Lerodt und seinem ältern Bruder Johann v. Lerodt bereits in der Liste vom Winterjohannisfest 1778 erscheint, 232) und außerdem den französischen Kommandanten des Herzogtums Berg, Brigadegeneral August Jacobe, dem sicherlich alle kurfürstlichen Ver- bote mehr als gleichgültig waren. Die Liste vom 1. Mai 1806 führt mit dem Wohnsitz Düsseldorf den Br. Jean Hugo Baron v. Lerodt, Käm- merer des ehemaligen Kurfürsten von Köln, sowie die Bbr. Johann Nikolaus Voigt, Harmonikakünstler und Kaufmann Arnold Boecker, auf. Jedenfalls haben sich Düsseldorfer Bbr. auch noch in entfernter gelegenen, vielleicht auch in ausländischen Logen aufnehmen lassen; im Verzeichnis der Loge „Zu den drei Pfauen“ in Neuwied vom Jahre 1789 finden wir z. B. den Kaufmann Johann Dietrich Lichtenscheid aus Düsseldorf. 233) Auch in andern Städten des Herzogtums Berg schlossen sich bis zur Errichtung des Großherzogtums Berg zahlreiche angesehene Bür- ger dem Freimaurerbund an. Elberfeld und Barmen stellten vor allem eine stattliche Anzahl von auswärts aufgenommenen Bbrn. So finden wir im Protokollbuch der Loge „Jonathan“ in Braunschweig, daß auf Vorschlag des bereits im ersten Abschnitt erwähnten Br. Breuls aus Eupen der Kaufmann Peter Lucas aus Elberfeld am 10. Februar 1761 in den 1. u. 2. Grad aufgenommen und am folgenden Tage in den Meistergrad erhoben wurde 234) und die Matrikel der Loge „Zur Einig- keit“ in Frankfurt a. M. weist eine Reihe von Mitgliedern aus Elber- feld und Barmen auf, die seit 1779 bis zur Veröffentlichung des kur- fürstlichen Edikts vom 2. März 1785 in Frankfurt a. M. in der Union- loge auf- oder angenommen worden sind, unter ihnen unter dem 28. December 1783 drei ehemalige Mitglieder der Frankfurter Disteln- loge.235) Hieran wurde auch nach dem Edikt vom 2. März 1785 nichts geändert. Nach wie vor meldeten sich zahlreiche Einwohner aus Elber- feld und Barmen in der Frankfurter Unionloge, in den Logen „Zur Be- ständigkeit“ in Aachen, „Zur Hoffnung“ in Duisburg, „Zur vollkom- menen Gleichheit“ in Krefeld, sowie „Zu den drei Pfauen“ in Neuwied; und auch die Verzeichnisse der Loge „Le Secret des trois Rois“ in 26 Köln vom 24. Juni 1801 und vom 1. Mai 1806 weisen mehrere Bbr. aus Elberfeld auf. Elberfeld und Barmen besaßen zur kurfürstlichen Zeit gegen Ende des 18. und zu Anfang des 19. Jahrhunderts eine stattliche Zahl von Bbrn., voll hinreichend, um eine neue Bauhütte ins Leben treten zu lassen. Daß es dort nicht zu einer Logengründung kam, verhinderten allerdings die drakonischen kurfürstlichen Strafver- ordnungen. Auch in andern Orten des Herzogtums Berg, z. B. in So- lingen schlossen sich Untertanen von Karl Theodor selbst nach dem Edikt vom 2. März 1785 dem Freimaurerbund an.2M) Nicht anders, als im Herzogtum Berg entwickelten sich die Ver- hältnisse für die Freimaurerei seit 1785 im Herzogtum Jülich. Zwar war die Gründung einer Loge in diesemTerritorium schlechthin un- möglich, aber den Beitritt zur Freimaurerei vollzogen, dem Kurfürst Karl Theodor zum Trotz, manche Bürger des Herzogtums, insbe- sondere Einwohner von Düren, Montjoie, Rötgen, Eschweiler und Stol- berg. Zumeist ließen sie sich in der Aachener Loge „Zur Beständig- keit“ aufnehmen. Unter ihnen finden wir den zu Aachen am 6. März 1787 beigetretenen Sekretär der Jülich’schen Landstände, Arnold Ro- ben», m) einen geborenen Dürener, der damals in Aachen seinen Wohnsitz hatte; er ist der Verfasser des in den Anmerkungen zum zweiten Abschnitt öfter erwähnten zweibändigen, 1818 zu Aachen er- schienenen Werkes „Der ritterbürtige Landständige Adel des Groß- herzogtums Niederrhein.“ Ebenso trug der reformierte Prediger von Rötgen, Johann Adam Türck kein Bedenken, am 7. Februar 1787 der Aachener Loge sich anzusehließen; er wurde ein eifriges Mitglied dieser Bauhütte und 1789 zum Redner gewählt. 238) Auch in andern Bauhütten, z. B. in der Einigkeitsloge in Frankfurt a. M., in der Loge „Zur Hoffnung“ in Duisburg und in der Loge „Le Secret des trois Rois“ traten Jülicher Untertanen selbst nach dem Edikt vom März 1785 in den Freimaurerbund ein. Selbst die strengsten Strafandrohungen bezüglich des Verkehrs mit auswärtigen Logen konnten Jülicher Untertanen ebensowenig wie Einwohner des Herzogtums Berg davon abhalten, außerhalb der Herzogtümer Freimaurer zu werden und frei- maurerischen Verkehr zu pflegen. Mit dem Beginn der Herrschaft Joachim Murat’s als Großherzog von Berg waren die kurfürstlichen Edikte, jedenfalls soweit sie die Freimaurerei betrafen, mit einem Schlag erledigt und damit war die Möglichkeit einer neuen Logengründung in Düsseldorf gegeben. Da Murat selbst Freimaurer und Großbeamter des Grand Orient de France war, gründeten vier bis fünf Monate nach seinem Einzug in Düsseldorf am 6. August 1806 dreizehn Freimaurer eine neue Düssel- dorfer Loge, der man schon drei Tage später nach dem neuen Landes- herrn den Namen „Zum hl. Joachim“ gab; unter den Gründern be- fanden sich die Bbr. Johann Jacob Ronsdorff und Wilhelm Tedden, die wir als Verkehrsgäste der Krefelder Loge „Zur vollkommenen Gleichheit“ bereits kennen gelernt haben. Die Bauhütte erhielt gegen Ende des Jahres 1806 vom Grand Orient de France die beantragte Konstitution. Unter dem gewählten Namen arbeitete diese Loge bis 27 zum Ende der Fremdherrschaft und schloß sich dann zu Anfang 1814 durch Vermittlung des berühmten Generalgouverneurs der Rhein- lande Br. Justus v. Grüner der Großen National-Mutterloge _,,Zu den drei Weltkugeln“ zu Berlin an, nachdem sie auf v. Gruners Vorschlag den Namen „Zu den drei Verbündeten“ angenommen hatte. 239) Keiner der Gründer der Loge „Zum hl. Joachim“ kommt in den uns bekannten Listen der ehemaligen Düsseldorfer Logen des 18. Jahrhunderts vor. Zwei Mitglieder der Familie Maurenbrecher haben sich im Jahre 1807 der neuen Bauhütte angeschlossen, nämlich der Postmeister Peter Wil- helm Maurenbrecher und der Kaufmann Jakob Maurenbrecher, offen- bar Verwandte des Mitgründers der Loge „La Paix du Bas-Rhin“. Im Jahre 1807 finden wir auch den Kaufmann Wilhelm Reckum als Mit- glied der Joachimloge, wahrscheinlich einen Verwandten des ehe- maligen Mitglieds der Loge „La Paix du Bas-Rhin“. Im Jahre 1808 trat dann der Loge noch der Octroiaufseher Heinrich Busch bei; sein Name erinnert an den Vikar Busch in der Loge „La Paix du Bas- Rhin“. Im übrigen klingt kein Name der Mitglieder Loge „Zum hl. Joachim“ an die uns bekannten Namen der Mitglieder der alten Düsseldorfer Bauhütten an und es führt insbesondere auch keine Brücke von der „Parfaite Amitie“ zu der neuen, in den französischen Graden und Hochgraden arbeitenden Düsseldorfer Loge. Nur einem alten Bekannten begegnen wir nochmals. Der ehemalige Illuminat und spätere Aachener Freimaurer, Kaufmann Friedrich Wilhelm Carstanjen aus Düsseldorf trat 1810 der Loge „Zum hl. Joachim“ bei. 24°) Die alte Zeit war abgetan und die Gründer, sowie die später auf- oder angenommenen Bbr. der Joachimloge hatten keinen oder doch nur geringen Zusammenhang mit den Mitgliedern der alten Düsseldorfer Bauhütten des 18. Jahrhunderts. Hierdurch wird es er- klärlich, daß diese im Laufe des 19. Jahrhunderts der völligen Ver- gessenheit anheimgefallen sind. 28 Anmerkungen. I. Abschnitt. 1. ) Bundesblatt. Organ der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“. 29. Jahrg. 1915. S. 11—19. 2. ) Reiches Material über den rheinischen Illuminatismus enthält das Archiv der Gothaer Freimaurerloge „Ernst zum Compaß“, ins- besondere der als „Schwedenkiste“ bezeichnete Teil dieses Archivs. Ausführungen über die rheinischen Illuminaten finden sich auch in dem in Deutschland wenig bekannten, auf eingehenden Archivforsch- ungen beruhenden großen Werk von R. Le Forestier: „Les Illumines de Baviere et la Franc-Maconnerie allemande.“ Paris, Hachette & Cie, 1915. 3. ) Meine Ausführungen über die Freimaurerei zu Frankfurt a. M. beruhen, soweit nicht andere Quellen angegeben werden, auf dem klassischen, auch heute noch maßgebenden Werk von J. Georg B. F. Kloss : „Annalen der Loge zur Einigkeit, der Englischen Provin- zial-Loge, sowie der Provinzial- und Directorialloge des eclectischen Bundes zu Frankfurt am Main. 1742—-1811.“ Frankfurt a. M. 1842, sowie auf der „Geschichte der Loge zur Einigkeit von ihrer Ent- stehung bis zum Jahre 1805“ von Br. Brönner. Diese interessante Rede des eklektischen Provinzial-Großmeisters, die zum großen Teil auf persönlichen Erinnerungen beruht, ist abgedruckt auf S. 1 ff. in der „Geschichte der Loge zur Einigkeit“ zu Frankfurt a. M. 1742— 1892“ von Br. B. Reges, gedruckt Frankfurt a. M. 1892 bei Mahiau & Winterschmidt. 4) Ueber den im 18. Jahrhundert verbreiteten Brauch, auch außerhalb der Logentempel in Schlössern, Landhäusern und in Privatwohnungen Aufnahmen und Beförderungen, vorbehalt- lich späterer Genehmigung durch die zuständige Loge, zu vollziehen vgl. Paul Duchaine: „La Franc — Maconnerie beige au XVIIIe siede.“ Bruxelles, Pierre van Fleteren, 1911, S. 116. 5) Die Mitteilungen über die Loge „Bund der Treue und Wahrheit“ beruhen auf den Arbeiten von Kloß und Brön- ner, sowie auf H. Marschalk: „Geschiedenis van de Orde der Vrymetselaren in Nederland, ouderhoorige Kolonien en Landen.“ Breda, P. B. Nieuwenhiujs, 1872, S. 64 f., fer- nerhin auf dem Aktenstück: „Johann Samuel Mund’s Personalien und Schicksale 1757—1793“ in der Kloß'schen Handschriftensamm- lung des Großorients der Niederlande XIII. C. 1. Das Protokoll der Großlogenversammlung vom 29. Juni 1766 steht in „Register der Re- solutien der Groote Loge in Holland.“ I. Bd., S. 121—126. 6) Carl Wiebe: „Die Große Loge von Hamburg und ihre Vor- läufer.“ Hamburg, F. W. Rademacher, 1906. S. 47. 7) Ueber Declell vgl. außer Kloß a. a. O. S. 112 auch R ein- hold Taute: „Die katholische Geistlichkeit und die Freimaurerei.“ 29 Dritte erweiterte Auflage. Berlin, Franz Wunder 1909, S. 81. Franz Liszt wurde am 18. September 1841 in der Einigkeitsloge durch den berühmten freimaurerischen Geschichtsforscher Br. Professor Dr. Kloß aufgenommen. Auch nachdem er in Rom 1865 die vier niederen Weihen erhalten hatte, blieb er dem Freimaurerbund treu und wurde im Jahre 1870 in Budapest in den Meistergrad erhoben. Vgl. Taute, a. a. O. S. 110 und Reges, a. a. O. S. 132. Liszt, der die höheren Weihen nicht empfangen hat, war eigentlich nicht „Geistlicher“ im kanonischen Sinne. 8) Carl Bröcker: „Die Freimaurer-Logen Deutschlands von 1737 bis einschließlich 1893.“ Berlin, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, 1894. S. 91 und Kloß, a. a. O. S. 202. 9) Schwedenkiste, X. Bd. Stück 223; in diesem Schriftstück und im Stück 222 ist die Ordensgeographie von Deutschland (Assyria) enthalten; Frankfurt (Edessa) unter Nr. 220 bis 239 in Stück 223. 10) Erschienen in Neuwied in Louis Heuser’s Buchdruckerei 1899. Die Ausführungen über Neuwied beruhen, soweit nicht andere Quel- len erwähnt werden, auf den Forschungen von Liersch. 11) Le Forestier, a. a. O. S. 344. 12) Laut Schwedenkiste X. Bd., Stück 223 Nr. 111 bis 140 hatte die Minervalkirche in Neuwied zu Anfang 1784 dreißig Mitglieder; die Pfauenloge in Neuwied zählte nach Liersch a. a. O. S. 60 ff. im Logenjahr 1783/84 einunddreißig Bbr. 13. ) Zahlreiche Briefe des Ludovicus Germanicus an Br. Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (Quintus Severus,, später Ti- moleon) befinden sich im II. Bd. der Schwedenkiste, weitere Briefe an andere Illuminaten im VII. Bd. 14. ) Schwedenkiste, VII. Bd. Stück 133. 15. ) Nachtrag von weiteren Originalschriften, wel che die Illuminatensekte überhaupt, sonderbar aber den Stifter der- selben Adam Weishaupt, gewesenen Professor zu Ingolstadt betref- fen München, Joseph Lindauer, 1787. I. Abteilung, S. 109. 16. ) J. Emile Daruty: „Reellerches sur le rite ecossais ancien et accepte.“ Jle Maurice et Paris, 1879. S. 141 unter III, sowie die Jahrgänge des „Tableau alphabetique des L. L.-. de la Correspondance du G. O. de France.“ 5785 ff. 17. ) Unsere ganze Kenntnis über diese Bauhütte beruht auf einer kurzen Notiz in den Akten der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln.“ Vgl.: „Geschichte der Großen National-Mutterloge in den Preußischen Staaten genannt zu den drei Weltkugeln.“ 6. Aus- gabe, 1903, Druck von Denter & Nicolas in Berlin. S. 21; ferner Franz Fiedler: „Blätter der Erinnerung aus dem hundertjährigen Leben der ger.\ und vollk.-. Johannis - Loge „Zum goldenen Schwerdt“ im Or.-. Wesel zu deren Säcular-Feier am 13. Juni 1875.“ Wesel, o. J. (1875), Buchdruckerei von C. Kühler. S. 2. f. und Otto Hesse : „Die Freimaurerloge zum goldenen Schwerdt in Wesel 1875 —1900.“ Wesel, o. J. (1900), Buchdruckerei von Karl Kühler, S. 1 f. sowie Mahlert, a. a. O. S. 16. 18. ) Die Darstellung über die Loge „Zum goldenen Schwerdt“ in Wesel beruht auf den in Anm. 17 erwähnten Darstellungen von Fied- ler und Hesse. Mahlert, a. a. O. S. 16 vermutet in dem Grafen Franz v. Nesselrode wegen des Zusatzes S. R. C. G. E. C. K. S. irr- tümlich einen „Rosenkreuzer“. Die Abkürzung ist so zu deuten: „Seigneur Rose-Croix Grand Elu Chevalier Kadoseh.“ Das letzte C. fehlt in der von Mahlert wiedergegebenen Abkürzung; K. S. oder auch K. D. bedeutet in den freimaurerisehen Abkürzungen des 18. Jahrhunderts den Kadoschrittergrad. Graf v. Nesselrode war ein Frei- maurer, der den französischen Rosenkreuzer- und Kadoschritter-Grad innehatte. 19. ) H o bür g : „Beiträge zur Geschichte der Gr. L. L.“ in: „Zir- kelkorrespondenz unter den St. Johannis-Logenmeistern der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland.“ Berlin, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, 1. Jahrg., 1872, S. 165 f.; W. Wald-Berlin „Geschichte der inaktiv gewordenen Johannis-Logen der Großen Lan- desloge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin.“ Berlin, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, 1. Bd. 1920. S. 25 und S. 46; Fiedler, a. a. O. S. 6; Handschrift im Kloß’schen Archiv VIII. A. 10: „Strei- tigkeiten der Loge „La Concorde du Bas-Rhin“ zu Cleve mit der Gro- ßen Landesloge zu Berlin“; ferner Archiv des Großorients der Nieder- lande: „Register der ausgehenden Briefe“ usw. 2. Teil (1768-1788), Seite 132 f; sowie das im Archiv des Großorients der Niederlande beruhen- de „Teeken Boek der Br. Visiteurs“ der Loge „La Bien Aimee“ in Am- sterdam (1765—1782) und die in der Logenlistensammlung der hollän- dischen Großloge befindliche Liste der Ruhrorter Loge „De twee Ge- tallen“ zu Ruhrort vom 7. Mai 1792. In der Kloß’schen Handschrift befindet sich auch die gedruckte Rede, die in der Loge „Zur Hoffnung“ am 22. Mai 1775 gehalten wurde. 20. ) Max Gr ah und Karl Kesper: „Hundert Jahre „Zur deutschen Burg“ i. Or.\ zu Duisburg 1820—1920.“ Duisburg, Buch- und Kunstdruckerei Alexander Ludwig, 1920. S. 1—3; Protokollbuch der Loge „Zur Hoffnung“ im Archiv der Loge „Zur deutschen Burg“ zu Duisburg und W. Wald: „Friedrich des Großen Entscheidung gegen den Senat der Universität Duisburg in freimaurerischer Ange- legenheit“ in der Zirkelkorrespondenz der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, 31. Jahrg. 1902, 12. Heft. S. 381—393. Aus der Urkundensammlung der Loge „Zur vollkommenen Gleich- heit“, die im Archiv der Loge „Eos“ in Krefeld aufbewahrt wird, geht hervor, daß die Duisburger Loge „Zur Hoffnung“ an innern Zwi- stigkeiten zu Grunde gegangen ist. (Bl. 25, Brief von Br. Johann Noe du Fay aus Frankfurt a. M. vom 3. März 1790.) 21. ) Max Grah und Karl Kesper a. a. O. S. 2 f.und vorletz- tes Protokoll im Protokollbuch der Duisburger Loge „Zur Hoffnung.“ 22. ) Das Material über die Loge „De twee Getallen“ befindet sich in der Briefsammlung der holländischen Großloge aus dem 18. Jahr- 30 31 hundert Nrn. 860, 921 (drei Schreiben), 923 (mit Anlage), 954 (mit Anlage), 971 (2 Schreiben), 989, 1004 (Vermerk des Großsekretärs auf dem Einberufungsbrief zur Großlogenversammlung vom 17. Juli 1791); vorhanden sind ferner die Logenlisten vom 1. März 1788, 7. Mai 1789, 5. Mai 1790, 31. Mai 1791 und 7. Mai 1792. Die Briefe Nr. 902, 903, 909, 912 und 917 des Br. Ibbeken an die holländische Großloge aus dem Jahre 1787 fehlen in der Brief Sammlung; sie gehen nur aus dem Register hervor. Das Liederbuch aus dem Jahre 1791 ist in der Altenburger Loge vorhanden; vgl. Alfred Tittel: „Verzeichnis der Altenburger Logenbücherei.“ Altenburg, Druck von Oskar Bonde. 1910. S. 391, Nr. 5387. Das von mir eingesehene. Liederbuch enthält ausschließlich deutsche Gesänge. 23. ) lieber die Loge „Pax inimica Malis“ ist das Material in der Briefsammlung der holländischen Großloge in den Nrn. 1026, 1029, 1046 (zwei Briefe), 1096 (Anlage: die zurückgesandte Konstitutions- urkunde) vorhanden; ferner Logenlisten vom 22. Mai 1794, 17. Juli 1797, 31. Juli 1798 und 1. April 1799. In ihrem Bz’iefe an die holländi- sche Großloge vom 25. April 1799 gibt die Emmericher Loge an, sie habe am 22. November 1798 von der Großen Loge von Preußen gen. Royal York zur Freundschaft die Gründungsurkunde erhalten. Das Datum der Gründungsurkunde im Text, wonach die Konstituti- onsurkunde erst am 28. December 1798 erteilt wurde, beruht auf A. Flohr: „Geschichte der Großen Loge von Preußen, genannt Royal York zu Freundschaft im Orient von Berlin“. Berlin, P. Stankiewicz Buchdruckerei, 1898. II. Teil S. 137 f. Das von Flohr angeführte Datum der holländischen Gründungsurkunde (20. August 1793) ist nachweislich falsch; wenig wahrscheinlich ist die Angabe Flohr’s, daß die Loge „Pax inimica Malis“ bereits am 20. Juli 1788 gegründet wor- den sei. Gemäß der Schreibweise in den Urkunden des 18. Jahr- hunderts habe ich im Text das Wort „Malis“ durchweg mit großen Anfangsbuchstaben wiedergegeben. Ueber die Loge „Pax inimica Ma- lis“ vgl. auch: „Hauptmomente der Geschichte der Großen Loge von Preußen genannt Royal York zur Freundschaft.“ Berlin, 1849, ge- druckt bei Sittenfeld. S. 76. Dort wird gleichfalls die Gründung auf den 20. Juli 1788 zurückverlegt und als Datum der holländischen Kon- stitution der 20. August 1793 angegeben, dagegen als Datum des Kon- stitutionspatents der Royal York Großloge der 27. December 1798. Rudolf Grosse: „Geschichte der Großen Loge von Preußen genannt Royal York zur Freundschaft“ Berlin, o. J. (1909), Denter & Nicolas, S. 42 gibt nur das Gründungsjahr an. 24. ) Johann Christian Gädicke: „Freimaurerlexikon. Nach vieljährigen Erfahrungen und besten Hülfsmitteln ausgearbeitet.“ Ber- lin, 1818 S. 127; vgl. auch Mahlert, a. a. O. S. 19. 25. ) Günther von Goeckingk-Farnbach: „Geschichte der ger. und vollk. St. Johannis-Loge Charlotte zu den drei Nelken im Orient Meiningen.“ Als Manuskript gedruckt. Meiningen, Druck der Keyßner’schen Hofbuchdruckerei, Johanni 1924. S. 44. 26. ) Carl Pistorius: „Die Freimaurerei in Crefeld.“ Crefeld, Buehdruckerei von Kramer & Baum, 1893. S. 6—29. Wegen des Da- tums des Konstitutionspatentes vgl. Kloß a. a. O. S. 233, § 254. Ueber Eulogius Schneider als Freimaurer vgl. auch Prof. E. Bemme: „Aus der Geschichte der Freimaurer-Loge „Zur vollkommenen Gleich- heit“ in Krefeld. Sonderdruck der „Heimat“ der Vereine für Heimat- kunde in Krefeld und Uerdingen o. J. Sp. 4. u. 5. 27. ) Schweden leiste, X. Bd. Stück 223, Nr. 174. 28. ) Kloß, a. a. O. S. 24. 29. ) Ueber die älteste Periode der Mainzer Freimaurerei gibt eini- nigen Aufschluß der „Vortrag des Br. Redners der ger. und vollk. St. Johannisloge „Die Freunde zur Eintracht“ im Or. von Mainz bei dem Festakt ihrer Vereinigung und Affiliation mit dem Eklektischen Bunde am 10. Juni 5838“, enthalten am Schluß des Aktenstücks „Englische und Directorial-Loge. Protocollauszüge und Acten vom 11. August 1788—11. April 1790. Verhandlungen wegen Errichtung der Loge Friedrich Carl Joseph zum goldenen Rad zu Mainz“, Kloß’- sches Archiv C. 74. Als Druckschrift ist der Vortrag auch im Archiv der Loge „Carl zur gekrönten Säule“ in Braunschweig vorhan- den. Vgl. auch Kloß, a. a. O. S. 27 u. 28. Bei Brök- ker a. a. O. S. 140 wird die Feldloge „La Vertu“ erwähnt. Die wei- tere Angabe, die Loge habe dem Grand Orient de France unterstanden, ist offensichtlich irrtümlich, da diese maurische Oberbehörde während des siebenjährigen Krieges noch gar nicht bestand. 30. ) Die Sachdarstellung über die Mainzer Distelnloge und ihre Verlegung nach Frankfurt a. M. nebst der Schottenloge und dem Ka- pitel Rittersfeld beruht hauptsächlich auf Kloß, a. a. O.S. 67—69 und S. 189—196. Die Mitgliederverzeichnisse befinden sich im Archiv der Loge „Carl zur gekrönten Säule“ in Braunschweig in den Akten des Engbundes „VII. Strikte Observanz. 11. Listen im H. O.“ (Akten- stück VII. 11. O.) Juniano wird in der Mainzer Liste von Weihnach- ten 1766 mit dem Namen „Juriano“geführt. Vgl. wegen Br. v. Zobel auch Taute, a. a. O. S. 152. 31. ) Archiv der Loge „Carl zur gekrönten Säule“ in Braunschweig. Engbundakten „VII. Strikte Observanz. 1. Geschichtliche Gestaltung derselben, q. Praefectur-Aeten.“ (VII. 1. q. u. Wetzlar 1776. 1777.) 32. ) Taute, a. a. O. S. 61. 33. ) Taute, a. a. O. S. 100 und v. Lindt „Verzeichnis sämtlicher innern Ordensbrüder der strikten Observanz“, Dresden, 1846. S. 34 und S. 120. Nach dem Ausscheiden des Br. Philipp Freiherr v. Zobel aus dem hohen Orden erhielt Br. Freiherr v. Hoheneck seinen Ordensnamen. 34. ) Kloß, a. a. O. S. 27 § 45 unter Nr. 5 (Wetzlarer Winkelloge) und Braunschweiger Engbundakten VI. Hochgrade in Deutschland, b. Clermont-Rosa’sches Capitel. Nr. 3 Correspondenz. In diesen Akten werden die alte Wetzlarer Loge und ihre Adresse in einem Brief des Br. Joh. Gottlieb Weber jun. aus Halle a. S. an einen Braunschweiger Br. vom 7. November 1762 erwähnt; im gleichen Briefe wird die „St. 33 3 Jacob“ Loge in Hanau namhaft gemacht. Wegen der Installation der Wetzlarer Loge durch die Distelnloge vgl. Kloß a. a. O. S. 116. Im übrigen sei wegen der Wetzlarer Freimaurerei im 18. Jahrhundert verwiesen auf die Werke von Dr. W. Ebertz : „Geschichte des Ori- ents Wetzlar“, o. J. (1893), Druck von C. Irmgardt, Wetzlar und Karl Kohles: „Festschrift zur Lichteinbringung in das neue Haus der Freimaurerloge Wilhelm zu den drei Helmen im Orient Wetzlar am 8. Oktober 1911.“ o. J. (1911), Druck von Carl Immgardt, Wetz- lar. Wenn im Jahrgang 1824 der „Astraea “ Taschenbuch für Frei- maurer“ von F. v. Sydow (vgl. Ebertz, a. a. O. S. 11) fünf einge- gangene Wetzlarer Logen erwähnt werden, so war die Loge „Zu den drei Disteln“ mit der Loge „Joseph zu den drei Helmen“ gleichbe- deutend; in früheren Verzeichnissen, die im Archiv der Braunschwei- ger Loge „Carl zur gekrönten Säule“ beruhen, wird die Wetzlarer Loge als Distenloge bezeichnet. Die durch F. v. Sydow erwähnte an- gebliche Johannisloge „Joseph zum Ritterring“ war vielleicht ein Vor- läufer der Großen Schottischen Direktorialloge „Joseph zum Reichs- adler“, die v. Sydow irrig als Johannisloge „Zum Reichsadler“ bezeichnet. Die fünfte bei v. Sydow aufgeführte alte Wetzlarer Loge ist die Provinzial-(Direktorial-)Loge des Eklektischen Bundes zu Wetzlar, die 1783 errichtet wurde. Leider hat F. v. Sydow seine Quel- len nicht angegeben. 35. ) Das Datum der Installation der unabhängigen Loge „Joseph zu den drei Helmen“ ergibt sich aus dem bereits erwähnten Briefe dieser Loge vom 17. Februar 1776; daß Br. v. Ditfurth am 10. Januar 1777 Stuhlmeister der Loge „Zu den drei Helmen“ wurde, geht aus den Akten des Kapitels der Praefektur Rothenburg de ao 464—465, die im Archiv der Meininger Loge „Charlotte zu den drei Nelken“ be- ruhen, hervor. Kloß a. a. O. S. 116 führt den 9. Januar 1777 an. 36. ) Die weitere Darstellung über Wetzlar und die Trennung der VIII von der VII. Ordensprovinz gründet sich hauptsächlich auf Kloß, a. a. O. S. 116 f. und auf die Werke von Ebertz und Kohles. 37. ) Kloß, a. a. O. S. 117. 38. ) Taute, a. a. O. S. 99 und 90 und v. Lindt, a. a. O. S. 33, 26 und 145; beide werden auch in den Listen der exemten Praefektur Templar in den Braunschweiger Engbundakten „VII. Strikte Obser- vanz. 11. Listen im H. O.“ (VII. 11. A. A.) aufgeführt; Lindt und Taute führen die Ritternamen beider Geistlicher unrichtig an. 39. ) Braunschweiger Engbundakten „VII. Strikte Observanz. 1. Geschichtliche Gestaltung derselben. V. Akten der Logen, b. Cassel. /: Filial-Logen: /Vol. II. 17.“ (Briefe des Eques a sole Oriente an Br. v. Lestwitz in Braunschweig vom Ende 1775 und 3. Januar 1776.) 40. ) Geht hervor aus dem Briefe des Br. v. Ditfurth an Br. Mün- ter in Hannover vom 24. Juli 1781, dessen Abschrift ich Br. Karl Pi- storius in Mühlheim-Ruhr verdanke. Der Brief selbst beruht im Ar- chiv des Eklektischen Bundes zu Frankfurt a. M. 34 41. ) August Roth.: „Rückblick auf die 25jährige Tätigkeit der Loge Plato zur beständigen Einigkeit in Wiesbaden.“ Wiesbaden Druck von C. Ritter, 1883. S. 1—12. 42. ) Die Abschrift des gedruckten, in den Freimaurerakten des Darmstädter Staatarchivs befindlichen Verzeichnisses vom 24. Juni 1779 befindet sich im Kloß’schen Archiv „8. VII. u. VIII. Provinz, Kasten 12“ (Mitgliederverzeichnisse aus Logen und Kapiteln der VIII. Provinz), dort auch die gedruckte Mitgliederliste vom 24. Juni 1783. Hier befindet sich desgleichen die von Kloß gefertigte Abschrift der Matrikel der hohen Ordensbrüder der VIII. Provinz; die Urschrift beruht in den Freimaurerakten des Heßischen Staatsarchivs zu Darm- stadt. 43. ) C. H. Georgi: „Geschichte der Loge zur Beständigkeit und Eintracht in Aachen“. Aachen, Druck von C. H. Georgi, 1878. S. 99 Anm. 2. Die letzte Aufnahme im Wetzlarer Kapitel erfolgte nach der Ordensmatrikel der VIII. Provinz am 20. Februar 1779. (Aktenstück, wie in Anm. 42.) 44. ) Das Protokollbuch der Wetzlarer Provinzialloge beruht im Archiv der Loge „Ludewig zur Treue“ in Gießen; eine Abschrift be- findet sich auch im Archiv der Großloge des Eklektischen Bundes zu Frankfurt a. M. Nach Th. Förster: „Geschichte der Loge zu den drei Balken“ in Münster i. W.“ Berlin, Ernst Siegfried Mittler u. Sohn, 1902, S. 39 ff. war die Wetzlarer Provinzialloge noch 1789 in Tätig- keit. Ueber Br. Graf v. Spaur vgl. Taute, a. a. O. S. 137 f. 45. ) Schwedenkiste, X. Bd. Stück 223, Nr. 179—196. Die Angriffe auf Br .v. Ditfurth sind in „Endliches Schicksal des Frei- maurer-Ordens in einer Schlußrede gesprochen von Br. ** vormals Redner der Loge zu *** am Tage ihrer Auflösung 1794.“ S. 42 ff. ent- halten. (Kloß’sche Bibliothek, Nr. 1328.) 46. ) Kloß, a. a. O. S. 123 f. 47. ) Bröcker, a. a. O. S. 141 betr. die namenlose Winkelloge. Ueber die Rosenkreuzer in Mainz gibt das Aktenstück im Kloß’schen Archiv „Johann Samuel Mund’s Personalien und Schicksale 1757— 1793“, XIII. C. 1 Aufschluß; vgl. auch „Geschichte einer Winkel- loge“ in Freimaurer-Zeitung, Leipzig, Verlag von Heinrich Wein- edel, 1. Jahrg. 1850, Nr. 41 u. 42. (Anscheinend aus der Feder von Kloß.) 48. ) Kloß, a. a. O. S. 240 ff. und Bröcker, a. a. O. S. 140 und das Aktenstück im Kloß’schen Archiv „Englische Prov. und Directorial-Loge. Protokollauszüge und Akten vom 11. August 1788— 11. April 1790. Verhandlungen wegen Errichtung der Loge Friedrich Joseph zum goldenen Rad zu Mainz. C. 74.“ 49. ) Schwedenkiste, X. Bd. Stück 223, Nr. 43—90. 50. ) Schwedenkiste, X. Bd., Stück 223, Nachtrag: „376 in Epidam- nus, Walsingham, Philipp Frantz Graf v. Walderdorf, Dompropst zu Trier, Capitular zu Speyer, geb. 1109 — Maurer — ins novit, ge- treten den 6ten Febr. 84.“ 35 §* 51. ) Wegen der Illuminaten in Mainz sei auch verwiesen auf Clemens Theodor Perthes: „Politische Zustände und Per- sonen in Deutschland zur Zeit der französischen Herrschaft.“ 2. Aufl. Gotha, Friedrich Andreas Perthes, 1862, S. 23 f. Br. v. Dalberg wird in der Hluminatenliste der Schwedenkiste in Bd. X, Stück 223 unter Nr. 91 bei Erfurt (Lyeopolis) aufgeführt. 52. ) L. Poetz: „Beiträge zur Geschichte der Johannisloge Friedrich zur Vaterlandsliebe in Or. Koblenz.“ Bonn, Carl Georgi, 1917. S. 14—17. 53. ) Poetz, a. a. O. S. 17 f. Ueber Freimaurer in Koblenz im 18. Jahrhundert vgl. auch Dr. Albert Erlenmeyer, Geheimer Sanitätsrat in Bendorf: „Zur Gründung der französischen Freimau- rerloge in Coblenz am 22. April 1908“ in Nr. 183 der „Coblenzer Zei- tung“ vom 22. April 1908. 54. ) Schwedenkiste, VII. Bd. Stück 170. Brief des Dom- propstes Br. v. Walderdorf an Br. Freiherrn v. Dalberg in Erfurt vom 21. Meher 1154 (21. Oktober 1784). Es heißt in diesem Schreiben wörtlich: „Das künftige Jahr, wenn Massinissa hier ist, hoffe ich auch mit beyhülffe dieses lieben und wackern Bruders hier eine Versamm- lung zustand zu bringen, wir werden aber in denen annahmen äußerst behutsam zu werk gehen und nur geprüfte, taugliche Mitglieder aus- wählen.“ Es blieb bei dieser Absicht. Massinissa war der in der Schweden leiste, X. Bd. Stück 223 unter Speyer (Issus) erwähnte Freiherr v. Dalberg „Domieillar in Trier, Worms und Speyer, Trierischer Hofrath“ (Nr. 263), der den Grad eines Illuminatus minor innehatte. Er war Freimaurer und Mitglied der Loge „Johannes zur brüderlichen Liebe“ in Worms. (Taute, a. a. O. S. 79.) 55. ) Schwedenkiste, X. Bd. Stück 223, Nr. 269. 56. ) Schwedenkiste, X. Bd. Stück 223, Br. 95 und 96. Franz Graf v. Metternich war Ende 1782 laut der im Aachener Logenarchiv befindlichen Liste der Straßburger Loge „Ferdinand aux neuf Etoiles et de 1’ Iris“ deren „membre associe libre“ und im Herbst 1785 Mit- glied der Neuwieder Pfauenloge. (Liersch, a. a. O. S. 69.) In beiden Logenverzeichnissen wird er als Meister aufgeführt. 57) Schwedenkiste, II. Bd. Stück 125 u. Stück 127; Briefe des Grafen zu Stolberg an Ernst II. in Gotha vom 24. August 1784 und 24. Oktober 1784. 58. ) Prof. Ruppersberg-Saarbrücken: „Die ersten Frei- maurerlogen in Saarbrücken.“ Saarbrücker Zeitung Nr. 117 vom 9. Mai 1921, abgedruckt in: „Der Herold, Zeitschrift für Bbr. Frei- maurer.“ Buchdruckerei Denter & Nicolaus. 32. Jahrg. 1921. Sp. 351—353; Daruty, a. a. O. S. 140 u. S. 230 ff; Bröcker a. a. O. S. 161 und Braunschweiger Engbundarchiv, Aktenstücke VII. 11. A. F. und VII. 8. F-L. (2. 3. und 5. Provinz der strikten Observanz.) 59. ) Bröcker, a. a. O. S. 161. 60. ) Daruty, a. a. O. S. 105 unter Nr. 128; vgl. auch Gustave Bord : „La Frane-Magonnerie en France des origines ä 1815.“ Paris, Nouvelle librairie nationale, I. Bd. 1915, S. 415, wo erwähnt wird, 36 daß Br. Bazin erster Meister vom Stuhl dieser noch 1779 bestehenden Loge gewesen ist. 61. ) Daruty, a. a. O. S. 154 unter Nr. 419. 62. ) Taute, a. a. O. S. 75 f., ohne Angabe der Quelle. Auch in andern deutschen und französischen Werken, die diese Nachricht bringen, fehlen die Beläge. 63. ) Näheres bei Th. Förster, a. a. O. S. 16 ff. Laut der be- reits in Anm. 42 erwähnten Matrikel der hohen Ordensbrüder der VIII. Provinz gehörten acht Münsterer Bbr., darunter zwei Domherren den hohen Graden der strikten Observanz an. In Münster befand sich eine Hauskommende der Wetzlarer Praefektur. 64. ) Schwedenkiste, X. Bd. Stück 223, 141 bis 145. Der Leiter der Illuminatenabteilung in Münster war der Professor des Staatsrechts Anton Matthias Spriekmann, (Johannes Huss), der Hauptgründer der Münsterer Loge „Friedrich zu den drei Balken“. 65. ) Kloß’sches Archiv im Aktenstück: „Union- und Provinzial- loge vor der Errichtung des eclektischen Freimaurerbundes 1783.“ (Kasten Nr. 6, Stück: „Winkellogen zu Frankfurt a. M. usw.“). 66. ) Schwedenkiste, X. Bd. Stück 223, Nr. 100—110. 67. ) Vgl. Mahlert „Zwei Beiträge zur Geschichte der Loge „Zu den drei Balken“ in Münster, im „Bundesblatt“, 29. Jahrg. 1915, S. 215—217, sowie „Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die alte Erzdiö- cese Köln.“ 38. Heft. Köln, M. Dumont — Schauberg’sche Buch- handlung, 1882. S. 175 f. Das Schreiben wurde auf der Generalver- sammlung des historischen Vereins für den Niederrhein vom 19. Ok- tober 1881 vom Vorsitzenden Professor Dr. Hüffer vorgelesen und erläutert. 68. ) Die beste kritische Studie über die Kölner Urkunde bietet die Schrift von Dr. Wilhelm Begemann: „Die Haager Loge von 1637 und der Kölner Brief von 1535“. Berlin, E. S. Mittler & Sohn, 1907. 69. ) Leopold Böhmer: „Geschichte der Freimaurerei in Köln am Rhein von 1815 bis 1872 nebst Rückblicken auf ältere Epochen.“ Köln, Selbstverlag der Loge, 1872. S. 19 f. und Hermann Weiland; „Chronik der vereinigten Johannisloge Minerva zum vaterländischen Verein und Rhenana zur Humanität.“ Köln, Selbst- verlag der Loge, 1902. S. 2. Beide Werke lassen die erforderliche kritische Einstellung zu der Legende über die Entstehung der Loge „Le Secret des trois Rois“ vermissen. 70. ) Ludwig Ablafi: „Geschichte der Freimaurerei in Oesterreich-Ungarn.“ V. Bd. Budapest, Martin Bagö & Sohn, 1899. S. 381 und R. Taute: „Das Märchen von Köln“ im „Bayreuther Bun- desblatt“ 2. Jahrg. 1901/1902, Bayreuth, Druck von Emil Mühl, 1902. S. 329 ff. als Entgegnung auf den im gleichen Jahrgang befind- lichen Aufsatz von L. Chambalu: „Aus alter Zeit.“ 37 71. ) Böhm, a. a. O. S. 27 u. Weiland, a. a. O. S. 7 f., sowie „Geschichte der Großen National-Mutterloge in den Preußischen Staaten genannt zu den drei Weltkugeln. 6. Ausgabe. S. 29. 72. ) Der Adjunkt-Großarchivar des Großorients der Niederlande, Br. Arntzenius, teilte dies dem Verfasser im Haag mündlich im Mai 1926 mit. 73. ) In der Kloß’schen Bibliothek im Großorient der Niederlande befindet sich eine anonyme Druckschrift: „Auto-Da Fe des Francs Macons de C.“, erschienen ohne Angabe des Verlegers 1789. In ihr werden die Kölner Streitigkeiten, in welche die Kölner Loge „Le Secret des trois Rois“ im Jahre 1788 mit ihrem bisherigen Stuhl- meister Br. Chevalier de Lavalette St. George geriet, in Form einer satirischen Unterhaltung zwischen verstorbenen Bbrn. der Loge im Elysium geschildert. Auf S. 13 wird erwähnt, daß Br. v. Lavalette St. George am 2 7. April 1771 durch Beschluß der Loge in Gegenwart von 16 Bbrn. ausgeschlossen worden sei. 74. ) Böhm, a. a. O. S. 20. Die Darstellung über die Loge „Le Secret des trois Rois“ im 18. Jahrhundert beruht neben den Werken Werken von Böhm und Weiland hauptsächlich auf wortge- treuen Abschriften der Urkunden, die über diese Bauhütte und ihr Kapitel im Großorient von Frankreich beruhen; ich verdanke die voll- ständigen Abschriften der Liebenswürdigkeit der Bbr. Faubel und Hooiberg vom Großorient der Niederlande, die sie für mich aus Paris besorgt haben. 75. ) Böhm, a. a. O. S. 20 und Weiland a. a. O. S. 3. 76. ) Taute. Die katholische Geistlichkeit usw. kennt von den in der Logenliste vom 1. November 1777 erwähnten acht geistlichen Bbrn. nur den Br. v. Hilgers auf S. 99 und von den in der Liste vom Sommer johannisfest 1801 enthaltenen sieben katholischen Klerikern nur den Pfarrer von Balkhausen, den er ohne Namensnennung auf S. 52 erwähnt, wo er auch hervorhebt, daß kirchliche Würdenträger der Metropole Köln, die zugleich Canonici in Straßburg waren, den Anschluß der Loge „Le Secret des trois Rois“ an den Grand Orient de France veranlaßt hätten. Böhmer a. a. O. S. 27 und Weiland a. a. O. S. 4 nennen ebenfalls nur den Pfarrer von Balkhausen ohne Namensanführung. Hovius wird in der Liste vom 1. Mai 1806 als „Prevöt Bernardin“ zu Ademar aufgeführt; Bottenbroich, ein ehemali- gen Praemonstratenser-Nonnenkloster, dann Cisterzienzerkloster, war 1776 durch den Generalvikar aufgehoben worden. Nur ein Mönch blieb als Pfarrer der zum Kloster gehörigen Pfarre von Kirdorf zurück; der letzte derselben war Ambrosius Hoven. Entweder hatte das Köl- ner Logenmitglied zwei Vornamen, oder es handelt sich bei ihm um einen geistlichen Verwandten des letzten Mönches von Bottenbroich. Vgl. E. Po die eh: „Die wichtigeren Stifte, Abteien und Klöster in Erzdiözese Köln. Breslau, 3. Teil, Goerlich & Koch, 1913. S. 9. 77. ) Böhm, a. a. O. S. 27; Weiland, a. a. O. S. 8. 38 78. ) Das folgt aucli aus mehreren Schriftstücken, die in den Akten des Kapitels Rothenberg (Meiningen) de ao 464—65 enthalten sind. (Archiv der Meininger Loge Charlotte zu den drei Nelken.) 79. ) Der Gründungstag folgt aus dem Brief des Br. v. Bostel an Br. Kulmen in Burtscheid vom 23. September 1778, vorhanden in der Briefsammlung der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ vom Jahre 1778 (Nr. 2) in Verbindung mit der bereits in Anm. 42 erwähnte» Matrikel der hohen Ordensbrüder der VIII. Provinz der strikten Observanz. 80. ) Vgl. über diese Loge Fr. Mahlert (Jülich): „Nachrichten über die Loge „Maximilian zu den drei Lilien“ im Or. Köln 1778—1784“ im „Bundesblatt“ 29. Jahrg. 1915, S. 97—103; Aufschluß über Köln als Hauskommende und die in den hohen Orden aufgenommenen Bbr. giebt die Ordensmatrikel der VIII. Provinz. 81. ) Mahlert, Nachrichten usw. S. 99, auf Grund der im Aachener Logenarchiv beruhenden Mitgliederliste aus dem Anfang des Jahres 1779. 82. ) Böhm, a. a. O. S. 27; Weiland, a. a. O. S. 8, sowie eine ungedruckte, im Archiv der Loge „Minerva-Rhenana“ zu Köln be- ruhende Handschrift des verstorbenen, sehr kenntnisreichen Br. G. Hellmar : „Von eingegangenen Kölner Logen“. S. 7. 83. ) Fr. Ludwig Schröder: „Materialien zur Geschichte der Freymaurerei seit Wiederherstellung der großen Loge in London 5717.“ Geheimdruck. IV. Teil (vor 1806), wo auf S. 170 über die Afri- kanischen Bauherren gesagt wird: „Dieses System soll nach der Ver- sicherung gereister Brüder nur in Berlin, Cöln am Rhein und Worms eine Loge gehabt haben. Jetzt findet sich keine dergleichen mehr; auch haben die beiden letzten nie von sich reden lassen.“ 84. ) Fr. Ludwig Schröder: „Ritualiensammlung.“ Rudolstadt, gedruckt in der Geheimdruckerei etwa 1805—1806. Im 15. Bd. „Ro- senkreuzerey“ wird auf S. 84 in der Tabelle des Jahres 1767 erwähnt, daß der neunte Grad Majus (richtiger Magus) seine Residenz in Hassan, Ispasan, Venedig, Madrid, Amsterdam und Köln habe. 85. ) Schwedenkiste, X. Bd. Stück 223, Nr. 97 bis 99. Später trat Peletier (Maternus) hinzu. 86. ) Schwedenkiste, II.Bd. Stück 125 und VII.Bd. Stück 125. 87. ) Allgemeine Matrikel der Großen Loge von Hamburg Nr. 253. 88. ) Darunter der zu Nürnberg geborene Eupener Tuchfabrikant Johann Caspar Steinmetz, der in der Loge „Absalom“ zu Hamburg laut dem Protokollbuch dieser Bauhütte am 3. März 1756 aufgenom- men wurde, später zur strikten Observanz übertrat und in Braun- schweig als Socius et Armiger Casparus a Catena in den hohen Orden aufgenommen wurde. Sein Oelbildnis in Ordenstracht befindet sich in der Loge „Carl zur gekrönten Säule“ in Braunschweig und in einer guten Kopie in der Aachener Loge „Zur Beständigkeit und Eintracht.“ 89. ) H. Wanner der Aeitere, „Geschichte der gerechten und vollkommenen Freimaurerloge Friedrich zum weißen Pferde im 39 Orient von Hannover.“ Hannover, 1896. S. 53, wo erwähnt wird, daß der Kammerjunker von Wangenheim, der auf einem Landgut bei Aachen von einigen Freunden und Bekannten zum Freimaurer ge- macht worden war, in der Loge „Zum weißen Pferde“ am 12. Januar 1765 gleich einem Profanen aufgenommen und dann erst als Br. be- grüßt wurde. Beglaubigte Abschrift des Protokolls ist in meinem Besitz. 90. ) Das vom 8. März 1760 bis zum 24. Februar 1805 reichende Protokollbuch der Loge „La Constance“ in Mastricht befindet sich im Archiv des Großorients der Niederlande. Am 14. Februar 1768 wurde in einer Logenversammlung (Bl. 141) darüber Beschwerde ge- führt, daß Aachener Bbr. der Mastrichter „Constance“ in Aachen eine Versammlung abgehalten hätten und sogar beabsichtigten, eine Auf- nahme zu bewirken. 91. ) Abafi, a. a. O. II. Bd. Budapest, Ludwig Aigner, 1891. S. 195. 92. ) Dr. August Pauls: „Festschrift zum 125. Stiftungsfeste der Johannisloge „Zur Beständigkeit und Eintracht“ im 0.\ Aachen“, Aachener Verlags- und Druckereigesellschaft, 1903. S. 7—12. Abafi führt a. a. O. III. Bd. Budapest, Ludwig Aigner, 1893 auf S. 102 aus, daß Heinrich XIV. Graf, dann Fürst zu Reuß, der 1777 der Loge „Zu den drei gekrönten Säulen“ in Prag beitrat, 1774 zu Aachen in der Loge „De l’Union et de P Amitie“ zum Lehrling und Gesellen aufge- nommen worden sei. 93. ) Die Gründungsurkunde vom 1. November 1774 erwarb ich im September 1926 und verleibte sie dem Aachener Logenarchiv ein. 94. ) August Pauls, a. a. O. S. 13—24. 95. ) Die Darstellung über die Loge „Zur Beständigkeit“ bis zum Schluß des 18. Jahrhunderts beruht, soweit keine andern Quellen an- gegeben werden, auf den bereits erwähnten Werken von Georgi und Pauls und auf der Matrikel der hohen Ordensbrüder der VIII. Provinz der strikten Observanz. 96. ) August Pauls: „Die wahre Stellungnahme Friedrichs des Großen zur Aachener Freimaurerverfolgung im Jahre 1779“ im „Bun- desblatt“, 39. Jahrg. 1925. S. 279—284. 97. ) Erstes Protokollbuch der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ (1778—84), Protokoll Nr. 5 vom 18. September 1776. Matrikelbuch der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ Nr. 16; Ta ute, die katho- lische Geistlichkeit usw. S. 121. Pirson wird 1793 noch im Aachener Logenverzeichnis, neben zwei protestantischen Geistlichen, aufge- führt. 98. ) Erstes Protokollbuch zur Loge „Zur Beständigkeit“, Proto- koll Nr. 47, Conferenzloge vom 20. Februar 1781 unter Nr. 6. Beide Bbr. werden nochmals im Protokoll Nr. 53 vom 27. Juni 1781 unter Nr. 2 erwähnt. Im Matrikelbuch der Aachener Loge fehlen beide. Der im Verzeichnis der Kölner Loge „Le Secret des trois Rois“ vom 1. November 1777 verzeichnete Aachener Stiftsherr ist offenbar der am 18. Oktober 1777 zu Gudenraet in der Pfarrei Eys verstorbene 40 Kanonikus Karl Franz Xaver Joseph Adam v. Kaysersfeld, von des- den Ableben die Kölner Loge am 1. November 1777 wohl noch keine Kenntnis hatte. Der im Protokollbuch der Aachener Loge unter dem 20. Februar 1781 erstmalig erwähnte Aachener Stiftsherr ist hingegen Georg Anton Karl v. Kaysersfeld, als Kanonikus am 29. Deeember 1779 zugelassen; er wird in dem Aachener „Rats- und Staats- kalender“ von 1798 noch unter den Subdiakonen erwähnt. Ueber beide v. Kaysersfeld giebt auch das in der Aachener Stadtbibliothek befind- liche, seltene lateinische Druckwerk von Heusch, Nomina canonicorum, erschienen 1892, Aufschluß. 99.) Daruty, a. a. O. S. 262, Nr. 17. 100.) Dieses Schriftstück, nebst vielen Papieren über Aachener Freimaurerei erwarb ich im September 1926 aus dem Nachlaß des Br. Denys, der zur französischen Zeit Redner der Loge „La Constanee“ zu Aachen war. 101) Eine Abschrift des Installationsprotokolls verdanke ich der Güte des Br. Pistorius in Mülheim-Ruhr. 102. ) Le Forestier, a. a. O. S. 344. 103. ) Pauls, Festschrift S. 48 f. und „Nachtrag von weitern Originalschriften, welche die Illuminatensekte betreffen.“ S. 190—192. 104. ) Schwedenkiste, X. Bd. Stück 223, Nr. 146—162. Ohne besondere Nummer ist ein weiteres Mitglied, der Sekretär Pollaek aufgeführt; fernerhin trat noch hinzu der Stiefsohn des Stuhlmeisters Freiherrn v. Witte, der Br. Freiherr Karl Heinrich v. Broich (Cres- centius), wie aus Sehwedenkiste, II. Bd. Stück 128, Brief des Grafen zu Stolberg-Roßla an Herzog Ernst II. von Gotha vom 17. November 1784 hervorgeht. 105. ) S chwedenleist e. X. Bd. Stück 123, Nr. 159 u. 160. 106. ) Praefekt war zu Anfang 1784 der Stuhlmeister Br. Freiherr v. Witte (Schwedenkiste X. Bd. Nr. 146, wo er als Lokaloberer und Princeps bezeichnet wird. Später soll Br. Peter v. Loenvenich (Am- phictyon) Praefekt geworden sein; vgl. Pistorius, a. a. O. S. 7.) 107. ) Dr. Bernhard Beyer: „Das Lehrsystem des Ordens der Gold- und Rosenkreuzer.“ Leipzig, Pansophie-Verlag, 1925. S. 37 ff. 108. ) Pauls, Festschrift a. a. O. S. 50—52. 109. ) W. Schwarz: „Geschichte der gerechten und vollkom- menen St. Johannis-Loge „Karl zur Eintracht“ in Mannheim.“ Mann- heim, Selbstverlag der Loge „Karl zur Eintracht“, 1896. S. 6—10. 110. ) Im Auszug auch bei J. J. Scotti: „Sammlung der Ge- setze und Verordnungen, welche in den ehemaligen Herzogtümern Jülich und Cleve und Berg und in dem vormaligen Großherzogthum Berg über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege ergangen sind.“ Düsseldorf, Joseph Wolf, 1821. I. Bd. S. 354. Nr. 1406. 111. ) Geschichte der Stadt Düsseldorf in zwölf Abhandlungen. Festschrift zum 600jährigen Jubiläum. Heraus- 41 gegeben vom Düsseldorf Gesehicbts-Verein. Düsseldorf, C. Kraus, 1888. Vierte Abhandlung: Dr. Ludwig Küpper. „Geschichte der katholischen Gemeinde Düsseldorfs.“ S. 94. 112. ) Abafi, a. a. O. V. Bd. S. 378. 113. ) Johannes Erbach: „Geschichte der St. Johannis-Frei- maurer-Loge „Zu den drei Verbündeten“ im Or. zu Düsseldorf a. Rh. .1806—1912.“ Als Handschrift gedruckte II. Auflage. Düsseldorf, Druck von Fr. Dietz. 1912. S. 7. 114. ) Mahlert im „Bundesblatt“ 1915, S. 15. 115. ) Dr. Friedrich Lau „Geschichte der Stadt Düsseldorf.“ I. Bd. Düsseldorf, A. Bagel, 1921. S. 295 Anm. zu S. 239. II. Abschnitt. 116. ) In dem Konstitutionsgesuch steht „Hillesheim“. In Betracht kommt aber nicht Hillesheim in der Eifel, sondern Hildesheim, wo Br. Alexander Freiherr v. Merode später sogar Dompropst wurde. 117. ) Briefe an die holl. Großloge Nr. 350. 118. ) Der Stuhlmeister Br. Freiherr v. Hompesch unterschreibt als „maitre ecossais“, und so ist auch wohl die Abkürzung M: E: beim Architekten, Br. de Berglie zu deuten, wenn auch die Möglichkeit besteht, daß M: E: als „maitre elü“ zu deuten ist. Dr. Heinrich Lach- mann: „Geschichte und Gebräuche der maurerischen Hochgrade und Hochgrad - Systeme.“ Manuskript für Engbünde. Braunschweig, Druck der Herzogi. Waisenhaus-Druckerei, 1866 schildert auf S. 1 bis 9, S. 95 ff., 135 ff. die Entstehung und Geschichte der Schottengrade. Eccossais ist der 5. Grad des rite francais, der zur Zeit der Fremd- herrschaft in den Rheinlanden vielfach verbreitet war und es werden der 14. 19. 26. und 29. Griad des besonders in romanischen Ländern weitverbreiteten rite ecossais ancien et accepte ausdrücklich als Schottengrade bezeichnet. Vgl. hierüber: Teissier: „Manuel general de la Franc Maconnerie.“ 3. Auflage. Paris, Librairie magon- nique Teissier, ohne Jahr, S. 41—46, S. 148—155, S. 174—176, S. 201 —204, S. 214—221; vgl. auch: Maurerisches Handbuch oder Darstellung aller in Frankreich üblichen Gebräuche der Maurerei...“ Durch einen Veteranen der Maurer ei Leipzig, im Magazin für In- dustrie und Literatur, erschienen 1821, wo auf S. 32—158 das sog. alte und angenommene schottische System und auf S. 159 bis 181 der rite francais moderne dargestellt wird. Auch im Misraim-System, das in diesem Werk auf S. 182—288 erläutert wird, waren der 14.— 21., sowie der 29. und 30. Gracd ausgesprochene Schottengrade. Der Zusatz bei der Unterschrift des Br. Alexander Freiherrn v. Merode C : D : R : C : läßt sich nur als „Chevalier de Rose Croix“ deuten, trotzdem dieser Grad meist „Chevalier“ — oder •— „Souve- rain Prince Rose-Croix“ heißt. Georg Kloß: „Geschichte der Frei- maurerei in Frankreich, aus ächten Urkunden dargestellt.“ Darmstadt, Verlag von Jonghaus, 1. Bd. 1852, S. 300 ff. zählt nicht weniger als 18 42 Rosenkreuzer Systeme aus dem 18. Jahrhundert auf. Rose-Croix war im rite fran§ais der siebente und höchste Grad, im rite ecossais ancien et accepte, wie auch im System der Empereurs d’ Orient et d’ Occi- dent“ der 18. Grad, im Misraim-Ritus der 46. Grad. Vgl. Lachmann, a. a. O., S. 129—135, S. S. 147 u. S. 176 ff., sowie Teissier, a. a. 0. S. 74 bis 80 und S. 169—173, sowie Daruty, a. a. 0. S. 187. Bei den Unterschriften der Bbr. Karl v. Lemmen und Leopold Freiherr von Nesselrode v. Hugenpoett findet sich der Zusatz: G: S: G: C: E: K: D: (beim Br. Leopold v. Nesselrode v. Hugenpoett lau- tet der letzte Buchstabe S:) Diese Abkürzungen können, wie auch Br. Emil Adrianyi-Pontet in Nürnberg in einer liebenswürdigen Zu- schrift an Br. Beyer in Bayreuth annimmt, wohl nur gedeutet werden als: „Grade Sublime Grand Chevalier Elu Kadosch“ und zwar in bei- den Fällen, da es keinen Unterschied macht, ob man Kadosch mit K: D: oder K: S: abgekürzt. Im System der „Empereurs d’Orient et d’Occident“ wurde dieser Grad als vorletzter (24.) Grad noch nicht als Kadosch- Grad, sondern als „Illustre Chevalier, Commandeur de 1’ Aigle blanc et noir“ bezeichnet (Lachmann, a. a. O. S. 99 ff. und Daruty, a. a. O. S. 187); im rite ecossais ancien et accepte wird der 30. Grad: „Che- valier Kadosch, dit aussi Chevalier de 1’ Aigle blanc et noir“ genannt (Teissier, a. a. O. S. 222 — 227; Lachmann, a. a. O. S. 159 ff.) Im Misraim-Ritus bedeutet der „Großauserwählte Ritter Kadosch, Groß-Inspektor“ den 65. Grad. (Lachmann, a. a. O. S. 179 und Maurerisches Handbuch, a. a. O. S. 241.) Beachtenswert sind bei den Unterschriften der Bbr. Alexander v. Merode, Karl v. Lem- men ur.d Leopold v. Nesselrode v. Hugenpoett die hinter den Buch- staben, welche die Grade bedeuten, befindlichen Zeichen, Dreiecke mit je 3 Punkten im Innern und je drei Strichen außen an den drei Seiten oder den drei Schnittpunkten der Seiten. 119. ) D. Destanberg: „Histoire de la R.\ de St. Jean sous le titre distinctif du Septentrion ä P Or.: de Gand.“ Gand Ad. Hoste, o. J. (1911). S. 9 ff. Briefsammlung der holländischen Groß- loge aus dem 18. Jahrh., Nrn. 332, 349, 351, 355, 378. 120. ) A. Fahne : „Geschichte der Kölnischen, Jülischen und Ber- gischen Geschlechter in Stammtafeln, Wappen, Siegeln und Urkunden. 1. Teil, Köln und Bonn, Verlag von J. M. Heberle, 1848. S. 169; „Chur-Pfälzischer Hoff- und Staats-Calender.“ Auf des Jahr... 1764. Mannheim, Hofbuchdruckerei Pieron sei. Erben und v. Spies. S. 21 und S. 169; Arnold Robens: „Der Ritterbür- tige Landständisehe Adel des Großherzogtums Niederrhein.“ I. Bd. Aachen, Druck von M. Weiß, 1818. S. 9. und: „Allgemeine Deutsche Biographie“, XIII. Bd. 1883, Leipzig, Dunker & Hum- blot, S. 64 f. 121. ) Fahne, a. a. O., I. Teil, S. 244. 122. ) Fahne, a. a. O., I. Teil, S. 180. 123. ) Die Bbr. Karl v. Lemmen und v. Longueval werden in der im Aachener Logenarchiv beruhenden Liste der Kölner Lilienloge vom Anfang des Jahres 1779 mit ihren Aemtern aufgeführt; vgl. 43 auch Mahlert: „Nachrichten über die Loge „Maximilian zu den drei Lilien“ u. s. w. S. 98, sowie die Matrikel der Ordensbrüder der VIII. Provinz der strikten Observanz. 124. ) Fahne, a. a. O., I. Teil, S. 26. 125. ) Fahne, a. a. O., I. Teil, S. 429 f. und Robens, a. a. O. II. Bd. S. 48 unter Nr. 12. 126. ) Fahne, a. a. O. I. Teil, S. 117; Robens, a. a. O. I. Bd. S. 141 unter Nr. 10 und Allgemeine Deutsche Biographie, IX. Bd. 1879, S. 348 ff; sowie Chur-Pfälzischer Hoff- und Staatskalender, 1764, S. 8, 162 u. 170. 127. ) Lau, a. a. O. I. Bd., S. 53 ff. 128. ) Fahne, a. a. O., I. Teil, S. 117 u. Robens, a. a. O. I.Bd S. 141 unter Nr. 10. 129. ) Fahne, a. a. 0. I. Teil, S. 36; Robens, a. a. O. I. Bd. S. 200 f. unter Nr. 8; Chur-Pfälzischer Hoff - und Staats - Calender, 1764, S. 18 und 174. 130. ) Robens, a. a. O., I. Teil, S. 28. 131. ) Robens, a. a. O. I. Teil, S. 28 f; auf S. 29 Auszug seines Testaments. Br. Freiherr Alexander v. Merode war ein großer Wohl- täter der Annen 132. ) Fahne, a. a. O. I. Teil, S. 169; Robens, a. a. O., I. Bd., Seite 9. 133. ) Fahne, a. a. O., I. Teil, S. 126 ff. (v. Gymnich.) 134. ) Lau, a. a. O. I. Bd., S. 239; Anm. zu S. 295. 135. ) Je ein Exemplar beider Ausgaben ist in meinem Besitz; der Großorient der Niederlande hat sie mir geschenkweise überlassen. Der zweiten Ausgabe von 1773 ist der erste Teil des auch bei R. van Laak im Haag gedruckten Liederbuchs „La Muse ma?onne“ beige- geben. 136. ) Statuts et Reglements de la tres — respectable Grand Loge de France .... Avec un Supplement. Suivant la Copie de Paris. (Anscheinend auch bei R. van Laak im Haag gedruckt.) 1771. S. 8. Art. XXI betr. den Großarchitekten. 137. ) Die Paßwörter sind aufgezeichnet auf dem letzten Blatt des I. Bandes des Registers der „Resolutien“ der holländischen Großloge. 138. ) Liegt der Nr. 350 des an die holländische Großloge gerich- teten Briefes bei. 139. ) Laut dem Großlogenbeschluß vom 27. December 1761 ge- nügte auch die einmalige jährliche Einsendung einer Logenliste, zu- gleich mit dem Antwortschreiben auf die Einladung zur Sommer- Großlogenversammlung. 140. ) Der Brief ist in Abschrift im Archiv des Großorients der Niederlande vorhanden; vgl. Abschriftensammlung der holl. Groß- Loge, I. Bd. S. 263. 141. ) Briefe an die holländische Großloge Nr. 369; aus diesem Briefe geht der Empfang des Einladungsschreibens vom 20. April 1765 hervor. 44 142. ) Register der „Resolutien“ der holländischen Großloge I. Bd. S. 110. 143. ) Die Logenlisten sind nach Jahren geordnet und werden in gesonderten Bündeln aufbewahrt. 144. ) H. Ferber: „Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf.“ Herausgegeben vom Düsseldorfer Geschichtsverein. Düsseldorf, C. Kraus (Ed. Lintz), 1889/90, I. Teil, S. 131 und: „Ge- schichte der Stadt Dü ss eld orf “, 1888. 12. Abhandlung von P. Schmitz: „Handel und Industrie der Stadt Düsseldorf.“ S. 467. 145. ) Allgemeine Deutsche Biographie. XIII. Bd. 1881. S. 577 — 584 und Lau, a. a. O. I. Bd., S. 208 f. 146. ) Fahne, a. a. O. I. Teil, S. 376; Ch ur-Pf äl zi s ch er Hoff-und Staats-Calender 1764, S. 21 u. S. 167 und Ro- be n s, a. a. O. II. Bd., S. 105 unter Nr. 10. 147. ) Allgemeine Deutsche Biographie, XIII. Bd. 1881. S. 64; Fahne, a. a. O. I. Teil, S. 169; Robe ns, a. a. O. I. Bd. S 9. 148. ) Chu r - P f älzis che r Hoff - und Staats-Calender 1764, S. 157; vgl. auch „Gülich- und Bergische wöchentliche Nach- richten“ 1769, Nr. 6. S. 3. und 1771, Nr. 13, S. 2, wo seine Unter- schrift unter Gerichtsedikten sich befindet. 149. ) Fahne, a. a. O. II. Teil, 1853. S. 45 und Freiherr Her- mann Äriovist Hubert Felix Caspar von Fürth: „Mittei- lungen über die Familie der Freiherren von Fürth vom 16. Jahrhundert bis in die neueste Zeit.“ Sonderabdruck aus der heraldisch-genealo- gischen Zeitschrift „Herold“, Berlin 1873. S. XI und XXIII f. 150. ) Briefsammlung der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ 1778, Nr. 2. 151. ) Das Verzeichnis befindet sich im Archiv der Loge „Carl zur gekrönten Säule“ in Braunschweig. Vgl. auch Ebertz, Geschichte des Orients Wetzlar, S. 60. (Verzeichnis vom Jahre 1784.) 152. ) Absehriftensammlung der abgesandten Briefe Bd. I., S. 304 — 306. 153. ) Briefsammlung Nr. 405. 154. ) Die obigen Angaben beruhen auf den liebenswürdigen Mit- teilungen des Herrn Malers Ernst Tode in München, der z. Zt. eine groß angelegte Geschichte der v. Loe’schen Familie verfaßt. Vgl. auch Kobens, a. a. O. II. Bd. S. 24. 155. ) Fahne, a. a. O. I. Teil, S. 19 f. 156. ) Briefsammlung Nr. 432. 157. ) Daruty, a. a. O. S. 187. 158. ) Fahne, a. a. O. I. Teil, S. 403 f. und Robens, a. a. O. I. Bd. S. 164. 159. ) Fahne, a. a. O. I. Teil, S. 408. 160. ) Bl. 134 daselbst. 161. ) Briefsammlung Nr. 454. 162. ) Almanach Electoral Palatin pour F An nie 1770 ... Avec privilege de S. A. E. A. Mannheim de P Imprimerie Elec- torale. S. 163. Vgl. auch: Leopold Freiherr v. Ledebur: 45 „Adelslexicon der Preußischen Monarchie.“ Berlin, Verlag von Lud- wig Rauch, I. Bd. 1855. S. 127 und Robens, a.a.o. II. Bd. S. 228 ff. 163. ) Abschriftensammlung der abgesandten Briefe, I. Bd. S. 358f. 164. ) Register der Resolutien van de Groote Loge in Holland, I. Bd. S. 134 f. 165. ) Ohne besondere Nummer in der Briefsammlung; Nr. 39 der Konstitutionspatente. 166. ) Abschriftensammlung der abgesandten Briefe, I. Bd. S. 368 f. 167. ) Resolutien-Register I. Bd. S. 137. 168. ) Die gesamten Logenlisten der holländischen Großloge von 1770—1799 sind von mir durchgesehen; die letzte Logenliste der „Par- faite Amitie“ ist diejenige vom 19. December 1769. 169. ) Briefsammlung der holl. Großloge aus dem 18. Jahrh. Nrn. 501, 518, 539, 564 (im Briefregister 566). 170. ) Geschichte der Stadt Düsseldorf. 1888. Zwölfte Abhandlung von P. Schmitz : „Handel und Industrie der Stadt Düs- seldorf“, S. 467. 171. ) Mit der Möglichkeit einer ungenauen Listenführung ist frei- lich zu rechnen. Verschiedene Versehen und Auslassungen wurden be- reits im Text des zweiten Abschnitts erörtert. 172. ) Ueber Sissonet vgl. Lau, a. a. O. I. Bd. S. 189 u. S. 290. (Anm. zu S. 189.) 173. ) Fahne, a. a. O. II. Teil S. 79 f. 174. ) Biographie universelle (Michaud) ancienne et moderne, tome premier, Paris. C. Desplaces und Leipzig F. A. Brockhaus, o. J. S. 132 f. ,,175.) Gütige Mitteilung des Herrn Malers Ernst Tode in Mün- chen; vgl. Robens, a. a. O. II. Bd. S. 24 f. unter 13 u. S. 31 ff. 176. ) Abschriftsammlung der abgesandten Briefe, II. Bd. S. 62 f. 177. ) Die beiden Briefe des Br. de Vignoles vom 27. April und 15. Mai 1770 befinden sieh in einem Aktenstück des Großorients der Nie- derlande: „Brieven van Br.-, des Vignoles te London over de Constitu- tie van de Loge la bienfaisante te Gent.“ Ueber den Provinzialgroß- meister v. Hammerstein vgl. Wilhelm Begemann: „Vorgeschich- te und Anfänge der Freimaurerei in England.“ II. Bd. Berlin 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn S. 377. 178. ) Abschriftensammlung, II. Bd. S. 98. 179. ) Register der Resolutien van de Groote Loge in Holland, I. Bd. S. 168. 180. ) Mahlert, Die Einführung der Freimaurerei in die Rhein- lande im 18. Jahrhundert. S. 15. III. Abschnitt. 181.) Briefsammlung der holländischen Großloge Nr. 432; das Schreiben des Br. Sommers vom 9. December 1766 trägt keine Nummer. 182. ) Briefsammlung Nr. 441. 183. ) Abschriftensammlung der holländischen Großloge, I. Bd. S 326 ff. 184. ) Lachmann, a. a. O. S. 114 ff. und Teissier, a. a. O. S. 34—40. Im „Conseil des Empereurs d’ Orient et d’ Occident“ wa- ren der 9. 10. 11. und 14. Grad ausgesprochene Elü-Grade; vgl. Da- ruty, a. a. O. S. 187. Auf die zahlreichen andern französischen Elü- Grade kann hier nicht näher eingegangen werden. 185. ) Daruty, a. a. O. S. 90, 93, 98 f., 103—108, 121. 186. ) Lau, a. a. O. I. Bd. 2.Abt. Liste der Bürgermeister S. 294. 187. ) Ferber, a. a. O. I. Teil, S. 71. 188. ) Im Chur-Pfälzischen Hoff - und Staats-Calen- der für 1764 wird auf S. 165 unter den Rheinzollbeamten als „Be- seher“ Heinrich Joseph Wiertz aufgeführt. 189. ) Im Chur-Pfälzischen Hof f - und Staats-Calen- der für 1764 wird Sandreiter auf S. 58 und S. 158 erwähnt, desglei- chen im Almanach Electoral Pal atin pour 1’ annee 1770 auf S. 60 und S. 122; in den „Gülich- und Bergischen wöchentlichen Nachrichten“ in Nr. 1 vom 16. Mai 1769 auf S. 2 und in Nr. 11 vom 25. Juli 1769 auf S. 8 findet sich seine Unterschrift. 190. ) Ferber, a. a. O. II. Teil, S. 83, wo unter 1752 der Wein- händler Johann Heinrich Maurenbrecher erwähnt wird. 191. ) Abschriftensammlung der holländischen Großloge, I. Bd. S. 326—330. 192. ) Abschriftensammlung, I. Bd. S. 331—333. 193. ) Abschriftensammlung, I. Bd. S. 342 f. 194. ) Concept-Constitutie Nr. 40 enthalten in der Briefsammlung der holl. Großloge aus dem 18. Jahrhundert. 195. ) Ferber, a. a. O. II. Teil, S. 29. 196. ) Briefsammlung, Nr. 486. 197. ) Briefsammlung, gleichfalls mit Nr. 486 bezeichnet. 198. ) Abschriftensammlung, II. Bd. S. 8. f. 199. ) Abschriftensammlung, II. Bd. S. 10 f. 200. ) Briefsammlung, Nr. 503. 201. ) Briefsammlung, Nrn. 521, 537, 557 und 586. 202. ) Erstes Protokollbuch der Aachener Loge „Zur Beständig- keit“ Protokoll Nr. 63. 203. ) Zweites Protokollbuch der Aachener Loge „Zur Beständig- keit“, Protokoll Nr. 268. 204. ) Ferber, a. a. O. I. Teil, S. 87. 205. ) Ueber die Lütticher Logen „La Parfaite Intelligence“ und „La Parfaite Egalite“ vgl. V. Dwelshauvers-Dery: „Histoire de la Franc-Magonnerie ä Liege avant 1830.“ Ier fascicule. Bruxelles, 1879, Vve J. Baertsoen, sucer de Bols-Wittouck. S. 1.—17. u. S. 17 -30. 47 IV. Abschnitt. 206. ) Die Darstellung über die Geschichte und das System des Illuminatenordens beruht, soweit nicht andere Quellen angegeben werden, auf dem bereits in den Anmerkungen zum ersten Abschnitt wiederholt erwähnten vorzüglichen Werk von Le Forestier, sowie auf Leopold Engel: „Geschichte des Illuminatenordens.“ Berlin; Hugo Bernmühler Verlag, 1906. 207. ) Dr. Bernh. Beyer: „Acta Latomorum.“ Bayreuth, Druck von Emil Mühl, 1916. S. 23. 208. ) Einige Originalschriften des Illuminatenor- dens. München. 1787, bey Joseph Leutner. S. 27. 209. ) Die beste und vollständigste Sammlung aller Rituale des Illuminatenordens befindet sich in der „Schwedenkiste“ im Archiv der Loge „Ernst zum Compaß“ in Gotha. (Band VIII.) 210. ) Auch die Loge „Eos“ in Krefeld besitzt die Rituale der drei symbolischen Grade der Freimaurerei, wie sie in der Aachener Minervalkirche angewandt wurden, in einer Handschrift, die aus dem Nachlaß des ehemaligen Aachener Praefekten und Stuhlmeisters Pe- ter v. Lövenich, der später nach Krefeld verzog, stammt. 211. ) Schwedenkiste, VII. Bd. Brief des Grafen zu Stolberg an Geheimrat Bode vom 28. Mai 1783. Ueber die spätere Stellung des Königs Friedrich Wilhelm II. zum Illuminatenorden vgl. Engel, a. a. O. S. 245 ff. 212. ) Schwedenkiste, X. Bd. Stück 223, Nrn. 171—175. 213. ) Reges, Geschichte der Loge zur Einigkeit zu Frankfurt a. M. gibt auf S. 114 richtig den 21. Juli 1781 als Aufnahmetag Hardt’s an, während Kloß in seiner Handschrift „Mitgliederverzeichnis, der Loge zur Einigkeit zu Frankfurt a. M.“ (B. 20 des Kloߣschen Archivs) unter Nr. 355 den 20. Juli 1781 als den Tag der Aufnahme Hardt’s erwähnt. 214. ) Schwedenkiste, V. Bd. Stück 105. 215. ) Schwedenkiste, VII. Bd. Stück 133. 216. ) Schwedenkiste, II. Bd. Stück 145. 217. ) Engel, a. a. O. S. 305 f., wo als Datum der Veröffentli- chung der 11. August 1785 angegeben wird; das veröffentlichte Edikt trug die Unterschrift: „Ihro Kurfürstl. Durchlaucht zu Pfalz-Bayern Hofkriegsrath.“ 218. ) Nachtrag von weiteren Originalschriften, 1787, I. Abt. S. 230 sowie Schwedenkiste, Bd. II, Stück 147, Brief des Grafen zu Stolberg-Roßla an Herzog Ernst II. von Gotha, vom 20. Oktober 1785. 219. ) Le Forestier, a. a. O. S. 545 und Engel, a. a. O. S. 380. 220. ) Engel, a. a. O. S. 339 und Le Forestier, a. a. O. S. 507. 221. ) Die weiteren zu Lebzeiten Karl Theodors erschienenen Jahrgänge der „Gülich- und Bergischen wöchentlichen Nachrichten“ enthalten keine Illuminaten- und Freimaurer-Edikte mehr, weil seit Anfang September 1795 die Franzosen das Herzogtum Berg besetzt hatten, nachdem sie vom Herzogtum Jülich schon vorher Besitz er- griffen hatten. 222. ) Engel, a. a. O. S. 379. 223. ) Geschichte der Stadt Düsseldorf, 1888. Zweite Abhandlung von Dr. Hermann Forst: „Politische Geschichte des bergischen Landes, insbesondere der Stadt Düsseldorf.“ S. 48. 224. ) Engel, a. a. O. S. 462. 225. ) Engel, a. a. O. S. 447 ff. und Le Forestier, a. a O S. 706 f. Y. Abschnitt. 226. ) Briefsammlung der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“, Nr. 290. Seit dem Ende des Jahres 1786 fehlt die auswärtige Korres- pondenz bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit, zufällig ist dieses einzige Schriftstück aus dem Jahre 1787 erhalten geblieben. 227. ) Zweites Protokollbuch der Aachener Loge „Zur Bestän- digkeit“, Protokoll Nr. 268 unter 5. 228. ) Geschichte der Stadt Düsseldorf, 1888; zweite Abhandlung von Forst, S. 48. 229. ) Matrikelbuch der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“, Nrn. 104, 112, 115 und 128. Meine Angabe in der Festschrift zum 125. Stif- tungsfest der Johannisloge „Zur Beständigkeit und Eintracht“ im 0.\ Aachen“ auf S. 110, daß Zeller in Aachen seinen Wohnsitz gehabt habe, ist zu berichtigen; er wohnte in Düsseldorf. Wegen Quast vgl. Matrikelbuch der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“, Nr. "67. 230. ) So wörtlich im Protokoll der Loge „Zur Hoffnung“ in Duis- burg vom 8. 1. 1788; es folgt nur noch ein Protokoll vom 15. 1. 1788, in dem die Angelegenheit des Br. Beerstecher nicht mehr erwähnt wird. 231. ) Goossens steht im Matrikelbuch der Krefelder Loge „Zur vollkommenen Gleichheit“ unter Nr. 22; der Brief des Meisters vom Stuhl Engelbert vom Bruck befindet sich in der Urkundensammlung derselben Loge Bl. 18. Das Besucherbuch bewahrt die Loge „Eos“ in Krefeld auf. 232. ) Robens, a. a. O. II. Bd. S. 121 unter Nrn. 12 u. 13. 233. ) Li er sch, a. a. O. S. 92 unter Nr. 41. 234. ) Protokollbuch der Braunschweiger Loge „Jonathan“, S. 303. 235. ) Reges a. a. O. im Mitgliederverzeichnis der Loge zur Einigkeit auf S. 103 ff. 236. ) So 1787 der Syndikus und Kanzleiadvokat Joh. Herrn. Wisseling aus Solingen, der am 14. Juli 1787 der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ beitrat. (Matrikelbuch Nr. 111.) 237. ) Matrikelbuch der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“ Nr. 103. 238. ) Matrikelbuch derselben Loge, Nr. 102. 239. ) Erbach, a. a. O. 2. Aufl. S. 19. 240. ) Das vollständige Verzeichnis der Mitglieder der Loge „Zum heiligen Joachim“ verdanke ich der großen Liebenswürdigkeit der Düsseldorfer Loge „Zu den drei Verbündeten.“ 48 49 4 Anhang. I. Edikt des Kurfürsten Karl Philipp vom 29. Oktober 1737 gegen die Freimaurerei in Jülich-Berg. (Enthalten in der „Sammlung von Urkunden und Gesetzen und General-Verordnungen der Herzoglich Jülich Cleve und Bergischen und Großherzoglich Bergischen Landes- herren und Behörden“ im Düsseldorfer Staatsarchiv.) Von Gottes Gnaden Wir Carl Philipp, Pfalz Graff bey Rhein, des Heü. Röm. Reichs Ertz-Sehatzmeister, und Churfürst, in Bayern, zu Gülich, Clewe und Berg Herzog, Fürst zu Mörrs, Graff zu Veldentz, Sponheim, der Marek und Ravensberg, Herr zu Ravenstein, u. u. Liebe Getreue; Nachdem Wir aus sicheren Uns hierzu bewegen- den Ursachen gnädigst verordnet haben und wollen, daß keinem von den in Unsern Civil- oder Militär-Diensten stehenden Persohnen ohne Unterschied der Geburth und des Rangs in die so genannte Brüder- oder Gesellschaft des Francs Ma$ons eintretten, mithin derjenige, welcher diesem Unserem Ernsthafftem Verbott entgegen handeln wird, seiner obhabender Diensten ohne einiges Einsehen Ohnfehlbar ent- setzt werden solle; Als ohnverhalten es euch mit dem gnädigst — ernstlichem Befelch hiebey, daß ihr euch eures Orts gegenwärtiger Unserer in Ernst gemeinter gnädigster Verordnung gemäß gehorsamst betragen, mithin solche auch von den Cantzein gewöhnlichermaßen zu jedermanns Wissenschafft und schuldigster Gelebung den ersten Sonn- oder Feyertag nach Erhaltung dieses publiciren lassen sollet; Düsseldorff den 29. Octobris 1737. Aus Höchstgemelter Ihrer Churfürstl. Durchl. sonderbahrem gnädigstem Befehl. II. Konstitutionsgesuch der vierzehn Bbr. der Loge „La Parfaite Amitie“ zu Düsseldorf an die holländische Großloge, vom 8. Januar 1765. (Briefsammlung des Großorients der Niederlande aus dem 18. Jahr- hundert; Briefe an die Großloge Nr. 350.) Tres Noble, Tres Eclaire et tres Respectable Grand Maitre National, Tres eclaire, et tres respectable Depute Grand Maitre, Tres Respectables et Venerabies Grand Surveil- lants Et Autres Respectables Officiers de 1’ Ordre. 50 C’ est avec tout la Soumission due a vos Rangs et caracteres que les sousignes/ : guides par le zele le plus ardent:/ se presentent pour vous supplier tres Respectueusement d’agreer la maniere reglee, qui nous pousse ä travailler avec tout 1’ ordre qu’ exige 1’ Art Royale; et de vouloir pour cet Effet, p.ous accorder un Acte de Consti- tuteion, afin qu’ animes par cet Esprit d’ordre, nous puissions avancer avec force, et cultiver de plus en plus cette noble Science, qui fait tant d’ honneur ä notre Societe. Desirants avec ferveur de travailler ä 1’ accroissement de notre digne fraternite, nous souhaiterions d’ etre duement eonstitues, approuves et Enregistres par La Grande Loge Nationale de vos Provinces; et qu’elle ait pour agreable d’ adopter notre Loge, qui, sous votre Bon Plaisir, se nommera La Parfaite Amitie, portant pour Couleur choisie le Rouge, et d’ agreer 1’ Union que nous faisons du Frere De Hompesch, Conseiller Intime, Grand Baillif et grand Veneur dans le Pays de Juliers de Son Altesse Serenissime Electorale, Palatine, comme Venerable Maitre; Ainsi que des Freres Charles de Lemmen, Lieutenant au Regiment d’ Osten, et Leopold Nesselrode de Hoegenpoedt Capitaine de Gre- nadiers au Service de Sa Majeste Imperiale comme Honorables Surveillants, de meme que le frere de Longueval Capitaine de Grenadiers au Regiment d’ Osten au Service de Son Altesse Serenis- sime EiectroralePalatine enQualite de Tresorier, etlefrere Henri d e Lemmen, Conseiller Aulique de Son Altesse Serenissime Electo- rale Palatine pour etre Secretaire. Aussi bien que celle du frere de B er gh, Lieutenant au Corps de Genie de Son Altesse Serenis- sime Electorale Palatine comme Architeete etle Frere Berg de Trips pour maitre d’Hotel, et pour Membres de Loge Les freres Comte de Goldsein Chevalier de l’Ordre de St. Hu- bert, President de la Chambre des finanzes et Conseiller Intime d’ Etat de Son Altesse Serenissime Electorale Palatine; de Blankart, Grand Veneur dans le Pays de Bergh de Son Altesse Serenissime Electorale Palatine, de Merode L’aine.de Merode Trefoncier ä Treves et Hillesheim, de Hompesth trefoncier ä Liege et Munster, Nesselrod de Hugenpoed Lieutenant aux Gardes Pala- tines, de Gymnich Capitaine de Dragon et Chambellan de Sa M : J : Tous egalement zeles pour nos ouvrages et doues de P Esprit d’ Ordre que demandent nos oceupations magonniques. Nous nous soumettons volontairement et pour toujours par la presente ä tout ce que renferment et prescrivent les Loix et Statuts imprimes et approuves par la grande Loge, etablie dans le ressort de la Generalite et Colonies adjointes; ainsi qu’ä les resolutions prises par eile avec promesse de les etudier et pratiquer exactement en tous tems et tous Lieux: Banissant de notre Loge pour toujours tout de- sordre et toute irregularite, ainsi que toute fagon clandestine de Re- cevoir et de travailler. A ces causes, nous Esperons, tres Noble et tres eelaire Grand Maitre, que vous daignerez, en Vertu de nos bonnes intentions, nous 4* 51 aecorder Le pouvoir necessaire, et nous faire expedier notre Pa- tente; afin que nous puissions jouir, dans le tems, des prerogatives, attaches aux grades, que tout Bon frere tache d’ acquerir par son merite et vrai zele. En attendant nous avons L’ avantage de vous Souhaiter par tous les honneurs ä nous connus, et qui vous sont dus, toutes sortes de Prospektes et Satisfactions; tant pour ce qui vous regarde personelle- ment qu’en tout ce qui concerne la fraternite en Generale, et de nous dire avec un profond Respect A L’ Orient de Dusseldorff le 8 janvier 1765 le B: de Hompesch maitre Ecossais Charles de Lemmen Pr Surveillant G:S:G:C:E:K; D: ^ Leopold Baron de Nesselrode de Hugenpoett second Surveillant G : S : G : C : E : K ; S : ^ de Longueval tresorier M: Henri de Lemmen Secretaire M: de Berghe Architecte : M : E : Le B: Berghe de Trips.’. Maitre d’ Hotel et.’. C.\ M.’. Le Comte Goltstein M. Le Comte de Blanckardt M. Edmund de Nesselrode De Hugenpoett M. Alexandre Baron de Merode C: D. R. C. Le B: de Hompesch M: Baron de Merode F aine M.’. Baron de Gymnich M.'. III. Entwurf des Konstitutionspatentes vom 17. lanuar 1765 für die Loge „La Parfaite Amitie“ in Düsseldorf. (Briefsammlung der holländischen Großloge, Anlage zu Nr. 350.) A tous et un chacun de nos Venerabies et aimes Er eres. Nous Charles Baron de Boetzelaer Lieut- Collonel d’ Infanterie et Capitaine effectif au Regiment des Gardes Hollandoises, au Service des L. L. H. H. P. P. les Seigneurs Etats Generaux des Provinces Unies &cAide de Camp general de Son Altesse Serenme Mgr le Prince Stadthouder hereditaire Chef interesse dans les Pais du Bas Rhin; Grand Maitre National, de F ancienne et tres illustre Societe, du tres Respectable et tres honorable Ordre des Francs et Acceptes Magons; dans les Provinces Unies, ressort de la Generalite et Colonies dependantes Salut. Savoir faisons, que les Freres B ar o n de Hompesch, Char- les de Lemmen, Leopold, Baron de Nesselrode de Hugenpoett, De Longueval, Henri De Lemmen, De Berghe, Berghe de Trips, Comte Gollstein, Baron 52 de Blankart, Edmund de Nesselrode De Hugenpoett, Alexandre Baron De Merode, Baron De Merode 1’ aine, et Baron de Gymnich, s’ etant adresses ä Nous, avec tout le respect du ä Notre Rang, pour Nous remontrer, que guides par un vrai zele pour Nos Travaux et desirant de pouvoir etablir ä Dusseldorff une Loge reguliere, sous le Nom et Titre de La Par- faite Amitie, ils Nous supplioient de leur accorder un Acte de Constitution en forme, afin qu’ etant reconnus, pour legitimes Freres, ils puissent etre incorpores, dans le nombre des Loges regulieres et duement constituees sous notre approbation et domination, en qualite de Membre de la Grand Loge Nationale. A ces Causes, apres en avoir murement delibere, et eü egard au noble desir et au zele distingue des Freres susmentionnes Nous avons resolu de les constituer et nommer, comme Nous les constituons et nommons par ces presentes, en une Loge reguliere. Ordonnons aux susdits Freres de s’ assembler en notre Nom, dans un Lieu eclaire, oü le Silence et la Paix regnent ä couvert de toute surprise, pour y etre installes selon les formes usitees comme dignes Francs et acceptes Macons, sous le Nom de La Par- faite Amitie, portant pour Couleur choisie le Rouge; Et par la Confiance que Nous mettons en leurs Personnes, nous approu- vons 1’ Election du Frere Baron de Hompesch en qualite de Venerable Maitre de la ditte Loge, ainsi que eelle des Freres Char- les de Lemmen & Leopold Baron de Nesselrode de Hugenpoett, comme Premier et Second Surveillants, de meme que celle du Frere De Longueval, comme Tresorier, Henri De Lemmen comme Secretaire, De Berghe comme Architecte, De Berghe De Trips, comme Maitre d’ Hotel &c. Enjoignons aux susdits Freres Officiers et Membres, ainsi qu’ ä leurs successeurs dans le tems, de prendre un soin particulier, que tous et chacun d’eux aient ete regulierement inities dans les mysteres de F Ordre, et qu’ils observent, executent et maintiennent, tous et chacum les Articles, Ordres et Reglemens, contenus dans notre Livre des Loix et Statuts, ä la reserve de ceux qui ont ete ou pourraient etre annulles ou changes, dans quelque Grande Loge Nationale, ou dans quelqu’ autre Assemblee generale; Ensamble tous autres Ordres et Reglemens nouveaux, qui seront tranmis de tems ä autre, par Nous, ou notre Depute Grand Maitre, ou par quelques autres de nos succes- seurs Grands Maitres ou Deputes, alors en charge. Voulons et requerons, que Vous nous fassiez parvenir un detail exact et circonstancie de 1’ etat de votre Loge, tant des Officiers et Membres qui la composent, et des Differens Grades qu’ils ont acquis, que des Freres nouvellement inities, avec indication de la Maison, du jour et de 1’ heure, ou et quand vos Assemblees se tiennent; et enfin toutes les choses qui pourroient interesser la Grande Maitrise, ou la Fraternite en general. Et de eontinuer ä Nous envoyer deux fois par An, une pareiüe Liste, en vertu de 1’ Art. 5 du Chap. 6. Pag. 83 de 53 notre Livre des Statuts; — du meme que Deux Du cats, pour la Disp ens e annuelle, et Un Ducat, pour chaque R e e e p- t i o n d e M ait r e, au profit de la Caisse generale. Accordons en outre, aux Freres Membres de cette Loge, le pou- voir et l’autorite de conferer le Grade d’ Apprentif Magon, ä tout honnete homme reeommandable par sa vertu, probite, regularite de Moeurs et bonne eonduite, et d’avancer les Freres qui le meritent pai’ leur application et zele, aux Grades de Compagon et de Maitre. Enjoignant ä toutes les Loges regulieres, repandues sur la surface des Provinces Unies, et le ressort de la Generalite, de reeonnaitre la ditte Loge La Parfaite Amitie dans tous les droits et toutes les prerogatives par Nous accordes, et d’ entraiter les Freres Membres avec toute la complaisance, la cordialite et la politesse que tout Franc et Accepte Magon peut attendre de ses Freres. Donne ä La Haye en Hollande, sous notre Signature et 1’ Appo- sition du Cachet de nos Armes, ainsi que du Grand Sceau de 1’ Ordre, le Dixseptieme Jour du premier Mois, L’ an de Lumiere 5765. IV. Vollmacht für Br. Karl v.Lemmen zum Besuch derGroßlogenver- sammlung im Haag vom 7. Juni 1767. (Briefsammlung der holländischen Großloge Nr. 454.) Loge de St. Jean et de la parfaite Amitie. Jbi Victoria ubi Concordia. D’ un lieu eclaire, ou regne le Silence, la Concorde et F Egalite. La tres respectable Grande Loge Nationale d’ Hollande ayant de- mande par une lettre eirculaire du 26 avril dernier ä toutes les Loges, qui en sont dependantes, et regulierement eonstituees des Deputes Visiteurs pour assister ä la Grande Loge fixee du 7 Juin prochain äla Hayie a 5 heures d’ apres midi dans la Maison de Laurent Kramer sur le Buitenhoff et la Venerable Loge de la parfaite Amitie ayant trouve bon d’y envoyer son premier Surveillant le bien aime Frere Charles de Lemmen en qualite de son Depute et de le faire munir d’un plein pouvoir de sa part. J’authorise par les presentes, et par le pouvoir, que j’ai de la dite Loge de la parfaite Amitie le nomme frere premier Surveillant Char- les de Lemmen de se rendre au terme et Lieux cy dessus marques ä la dite Grande Loge, d’y vouloir deliberer, donner ses avis selon les Lumieres qu’ il a de l’art Royale de la Magonnerie sur toutes le mai- tieres, qui seront propsees, et de vouloir surtout y agir en Vertu de l’instruction particuliere qu’il a regu de la Loge de la parfaite Amitie. Promettant, que tout ce, qu’il y fera pour le bien de la Grande Maitrise d’ Hollande, et toutes les Loges, qui en sont dependantes 54 aussi bien que de la Loge de la parfaite Amitie, sera ratifie et ap- prouve et qu’il sera dedommage de toutes frais et depenses. Donne ä 1’ Orient de Dusseldorff le 15. May 1767. De la part de la Loge, de la parfaite amitie le Baron de Hompesch Gd: Mtre- Y. Entwurf des Konstitutionspatentes vom 1. Juli 1767, durch das die Loge „La Parfaite Amitie“ zu Düsseldorf zur Provinzial- loge erhoben wurde. (Briefsammlung der holländischen Großloge, Patent Nr. 36.) A tous et un chacun, de nos tres Venerabies et aimes Fr er es. Nous Charles Baron de Boetzelaer L‘- Collonel d’ Infanterie et Capitaine effectif au Regiment des Gardes-Hollandoises au serviee de LL : HH : PP : les Seigneurs Etats Generaux des Pro- vinces Unies &e. &c. &c. Aide de Camp de Son Altesse Serenissime Monseigneur le Prince Stadthouder &c. &c. &c. Chef Interesse dans les Pais du Bas Rhin &c. Grand Maitre National de P aneienne et illustre Societe du tres Respectable et tres honorable Ordre des Francs et Acceptes Mafons, dans les Provinces Unies, ressort de la Generalite et Colonies dependantes Salut. Savoir faisons, que les Freres qui composent la Venerable Loge La Parfaite Amitie, ä Dusseldorp, s’ etant adresse ä Nous, avec tout le respect du a notre Rang; nous suppliant de vouloir eriger la ditte Loge en Loge Pro- vinciale, et de leur accorder le pouvoir et la permission de eon- stituer en notre Nom, et sous notre approbation dans la ditte Ville, ainsi que dans le Cercle de la Westphalie et du Bas-Rhin, jusques dans le Palatinat, telles Loges que les dits Freres jugeront convenab- les, pour le bien de l’Ordre et pour leur popre surete. Nous reposant d’ ailleurs, sur le raport favorable, qui nous a ete fait des circonstances partieulieres qui concernent la ditte Loge, nous avons resolu, apres mure deliberation, en consideration du zele di- stingue et de l’Amour pour l’Ordre, que les dits Freres nous ont te- moignes, de leur accorder leur demande; de constjtuer et d’eriger la susditte Loge La Parfaite Amitie, comme nous la constituons et erigeons par ces presentes, en Loge Provinciale. En consequence Nous leur accordons et leur deferons, en vertu de F autorite qui nous a ete eonfere, le pouvoir et la permission d’ eriger et de constituer en notre Nom et sous notre approbation, dans la ville de Dusseldorp, ainsi que dans le Cercle de la West- phalie et du Bas-Rhin, jusques dans le Palatinat, autant de Loges que les Membres de la susditte Loge Provinciale juge- 55 ront ä propos, en nous faisant deux fois par An, un rapport detaille, de ee qu’ ils auront fait en vertu de cette Patente; et en nous envoyant des Listes exactes des Loges qu’ils auront constituees et des Membres qui les composent afin que nous puissionns les ratifier et les incor- porer dans la Grande Loge des Provinees Unies. En vertu de quoi nous oetroyons en outre, aux membres de la susditte Loge La Par- faite Amitie, la permission de se servir de la Couleur Bleu ce- leste, au lieu de celle dont ils se servent aetuellement, mais en se distinguant par une Etoile Blanche. Enjoignons et ordonnons, ä tous eeux ä qui il appartiendra de reconnoitre la susditte Loge, comme Grande Loge Provin- ci ale. Et comme le bien, la gloire et P avantage de la Fraternite demandent de Nous, que nous ayons un Grand Maitre Provincial, qui soit charge de nous representer dans le District susmentionne d’ executer et d’ y faire executer tout ee qui concerne la Fraternite de ces Provinees, de decider les differends qui pourront s’y elever, ou de les porter ä notre Tribunal et d’accorder les ordres qu’il recevra de notre part, nous avons resolu, en vertu de 1’ autorite qui nous appartient, et en consideration du temoignage favorable qui nous a ete donne, du tres Eclaire, tres Venerable et tres Respectable Frere Baron De Hompesch, et le nommer et constituer, comme nous le nom- mons et constituons par ces presentes, en qualite de notre Grand Maitre Provincial en lui accordant la faculte de faire en notre Nom tout ce que dessus; moyennant qu’il sera oblige, ainsi que ses successeurs, de nous faire annuellement un rapport exact et circon- stancie, de tout ce qui concerne la Fraternite; d’avoir soin que les Loix et Reglemens de P Ordre, ainsi que la teneur de cette Patente, et en general de tous les Ordres, que nous jugerons ä propos de faire par- venir ä la Fraternite, appartenante äla Grande Loge Provin- cial e La Parfaite Amitie, et ä celles qu’elle constituera en vertu de cette Patente, soient exactement observes; et de nous faire parvenir les Deniers qui reviendront ä la Caisse de la Grande Loge Nationale, tant de la part de la Loge Provinciale La Par- fait e Amitie, que de la part de celles qu’elle jugera ä propos de constituer. Nous entendons de plus que notre susdit Grand Mai- tre Provincial, jouira (ainsi que ses successeurs) en vertu de la qualite que Nous lui eonferons par ces presentes, de tous les droits et prerogatives, qui appartiennent ä Notre Repräsentant, qu’ il aura lapreseance (comme Grand Officier) dans toutesles Assemblees, oü il sera present, et qu’il conservera la vie durant ainsi que ses successeurs, la faculte de porter le Bleu celeste. Ordonnons ä tous ceux ä qui il appartient de reconnoitre le dit Frere Baro'n De Hompesch, pour notre Grand Maitre Provincial, et de le laisser jouir de tous les droits et perogatives qui lui sont dus. En foi de quoi nous avons signe la presente, munie du Cachet de nos Armes, ainsi que du Grand Sceau de F Ordre. Donne ä La Haye en Hollande, le premier Jour du Septieme Mois, L’ an de Lumiere 5767. 56 VI. Alfabetisches Verzeichnis der Mitglieder der Loge (späteren Provinzialloge) „La Parfaite Amitie“ zu Düsseldorf. (Nach, den im Archiv des Großorients der Niederlande be- ruhenden Logenlisten aus aen Jahren 1765—1769 und dem Konstitutionspatent vom 17. Jan. 1765. Abkürzungen: Gr. = Gründer. L. G. und M. bedeuten, daß das Mitglied in der Lehrlings- und Gesellenspalte, oder in der Meisterspalte der Listen aufgeführt wird.) 1. ) de Acton. (Auch d’ Aeton.) M. Mai 1768—Dez. 1769 M. Asso- cie ä la □. 2. ) Baron d’ Anstel. L. G. Dec. 1767—Dec. 1769. 3. ) de Bauer. (Auch Bauer und Baur.) L. G. Juni 1766, M. Dec. 1766—Dez. 1769. 4. ) Baron de Bentinck. M. Dec. 1765—Dec. 1769. 5. ) de Bergh. (auch de Berg.) Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769 (Fehlt in der Liste vom Dec. 1765.) 6. ) Baron de Blanckardt. (Auch de Blanckart.) Im Konsti tutionsgesuch Unterschr.: „Comte“. Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769. 7. ) Baron de Forstmeister. M. Mai 1767 und Mai 1769—Dec. 1769. (Fehlt in den Listen von Dec. 1767—Dec. 1768.) 8. ) de Furth. L. G. Dec. 1765. M. 1766—Dec. 1769. 9. ) Comte de Goltstein. Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769. 10. ) Baron de Gueldres. (Auch de Gueldern.) M. Dec. 1765 —Dec. 1766. 11. ) Baron de Gymnich pere. (Auch de Gimnich und ohne Ba rontitel.) Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769. 12. ) Baron de Gymnich fils. (Auch de Gimnich.) M.Dez 1765— 1769. (Im Verz. vom Dec. 1766 in der L. G. Spalte.) 13. ) Baron de Hatzfeld. (Auch d’ Hatzfeld.) M. Juni 1766— Dec. 1766. Affilie ä la löge. 14. ) Comte de Hatzfeld. L. G. Mai 1769—Dec. 1769. 15. ) Baron de Hompesch. Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769. 16. ) Bar on de Hompesch le second. Chanoine. Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1767. 17. ) Baron (Chevalier) de Hompesch le cadet. M. Dec. 1765—Dec. 1769. (Fehlt in der Liste vom Mai 1768.) 18. ) Jacobi, M. Dec. 1765—Dec. 1769. 19. ) de Kloever. (Auch de Clöever, de Klaever, de Kloe- ber und Kloeber.) L. G. Dec. 1765. M. Juni 1766—Dec. 1769. 20. ) Baron de Kolff. (Auch Baron de Korff) M. Dec. 1765 bis Dec. 1767. 21. ) Charles de Lemmen. Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769. 22. ) Henri de Lemmen. Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769. 57 23. ) Guillaume d e L ern m en. L. G. Dec. 1765—Mai 1767. M. Dec. 1767—Dec. 1769. (Irrtümlich in der Liste vom Mai 1769 in der L. G. Spalte aufgeführt.) 24. ) de Longueval. Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769. 25. ) Baron de Loe 1’ aine. (Pere.) M. Juni 1766—Dec. 1769. 26. ) Baron de Loe Chanoine. M. Juni 1766—Dec. 1768. 27. ) Baron de Loe fils. L. G. Mai 1769—Dec. 1769. 28. ) Baron de Lutzerode. (Auch Baron de Lutzerod.) L. G. Mai 1768—Dec. 1769. 29. ) de Melde mann l’aine. M. Dec. 1765—Dec. 1769. 30. ) de Meldemann le second. L. G. Mai 1766. M. Dec. 1766 —Dec. 1769. (Irrtümlich in der Liste vom Mai 1769 in der L. G. Spalte aufgeführt.) 31. ) B ar on de Mer ode 1 ’ aine. Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769. 32. ) Baron de Merode Chanoine. Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1768. 33. ) Baron de Mirbach. M. Juni 1766—Dec. 1769. 34. ) Edmund Baron de Nesselrode de Hugenpoett. (Auch de Hugenpoedt.) Gr. M. Jan. 1765—Dez. 1769. 35. ) Leopold (Karl) Baron de Nesselrode de Hugen poett. (Auch de Hugenpoedt.) Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769. 36. ) Auguste Comte de Schaesberg. M. Mai 1767—Dec. 1769. 37. ) Baron de Sc hei. L. G. Mai 1769—Dec. 1769. 38. ) Sissonet Clerc de la CZ3. M. Dec. 1767—Dec. 1769. 39. ) Comte de Spee. L. G. Dec. 1766. M. Mai 1767—Dec 1769. 40. ) Baron de Stael 1’ aine. (Auch Baron de Staelle) L. G. Mai 1766—Dec. 1767. 41. ) Baron de Stael le second. (Auch Baron de Staelle.) L. G. Dec. 1767—Dec. 1769. 42. ) Baron Berghe de Trips. (Auch Baron de Trips.) Gr. M. Jan. 1765—Dec. 1769. 43. ) Baron de The eien. M. Juni 1766—Dec. 1769. 44. ) de Zand (auch de Zanten.) M. Mai 1768—Dec. 1769. VII. Die Beamten der Loge (späteren Provinzialloge) „La Parfaite Amitie“ zu Düsseldorf. (Nach den Logenlisten im Archiv des Großorients der Niederlande, Jahrgänge 1765—1769 und dem Konstitutionspatent vom 17. Januar 1765.) Meister vom Stuhl (seit Dec. 1767 Provinzial-Großmei- ster.) Jan. 1765—Dec. 1769: Baron de Hompesch. Deputierter Provinzial-Großmeister: Mai 1768— Dec. 1769: Comte de Goltstein. 58 Erster Aufseher (seit Dee. 1767 Erster G roß auf s eh er.) Jan. 1765—Dec. 1767: Charles de Lemmen; Mai 1768—Dee. 1769 Leopold Baron de Nesselrode de Hugenpoett. Zweiter Aufseher (seit Dec. 1767 Zweiter Großaufseher.) Jan. 1765: Leopold Baron de Nesselrode de Hugenpoett; Dec. 1765—Dec. 1767: Comte de Goltstein; Mai 1768—Dec. 1769: de Meldemann l’aine. Schatzmeister, (seit Dec. 1767 Großschatzmeister.) Jan. 1765: de Longueval; Dec. 1765—Dec. 1769: Fred. Henri Jacobi. Schriftführer (seit Dec. 1767 Gr oß s c hrif tf ühr er.) Jan. 1765: Henri de Lemmen; Dec. 1765—Dec. 1769: Baron de Bentinck. Architekt (seit Dec. 1767 Großarchitekt.) Jan. 1765—Dec. 1766: de Bergh; Mai 1767: de Bauer; Dec. 1767: de Bergh; Mai 1768—Dee. 1769: de Bauer. (In der Liste vom Dec. 1765 fehlt der Architekt.) Redner (seit Dec. 1767 Großredner.) Dec. 1765. u. Mai 1767— Mai 1768: Baron de Blanckardt; Dec. 1768: Baron de Merode (wohl der Chanoine); Mai 1769—Dec. 1769: Baron de Blanckardt. (In den übrigen Listen fehlt der Redner.) Haus Vorsteher (in der Liste vom Dec. 1768 Großhausvor- steher.) Jan. 1765: Baron Berghe de Trips: Dec. 1765: de Melde- mann; Dec. 1766: Baron Berg de Trips; Mai 1766: de Meldemann de second; Mai 1768—Dec. 1768: de Kloever. (In den übrigen Listen fehlt der Hausvorsteher.) Beamte ohne bestimmtes Amt: Leopold Baron de Nesselrode de Hugenpoett: (Dec. 1765—Juni 1766); Alexandre Baron de Me- rode (Dec. 1765); Baron de Blanckardt (Juni 1766); Baron de Me- rode (ohne nähere Bezeichnung, Juni 1766—Dec. 1766); Baron Berghe de Trips (Juni 1766); Henri de Lemmen (Juni 1766); Comte de Schaesberg (Juni 1766); de Meldemann P aine (Juni 1766.) VIII. Brief des Br. Sommers aus Düsseldorf an den Meister vom Stuhl der Loge „La Paix“ in Amsterdam, Br. Durege, vom December 1766. (Briefsammlung der holländischen Großloge, Anlage zu Brief 432.) Tres Venerable Maitre tres Cher Frere. Votre tres Chere Lettre datte du 28 du mois passe, je bien remis ä mes tres Cher es Freres, et apres avoir fait des reflexions necessai- res, nous venons de faire nos remerciments pour la peine que vous avez prie pour nous assister dans notre louable dessein de former un Loge regulierement de la Magonnerie, bien savant, que pour cet effet, il faudra nous adresser a la Haye comme votre Loge Maternei, nous savons aussi tres parfaitement, qu’ il y a deja un Loge dans 59 notreville, dansla quelle nouspouvons nous faire incorporer, mais com- me nous sommes tres parfaitement regus, vous santerois vous meine qu’ il ne conviendrai pas de nous soumettre sur un nouvelle Loge, mais au eontraire, que nous aimerons de former un Loge entre nous autres Fr eres, en regardant, que nous avons essentiellem ent toutes les Regle- ments, et Constitutions des Receptions, tant pour les aprentifs, Com- pagnons, Maitres, et les Maitres Elüs, et pour les Amandes, comme aussi pour la Loge De table, touts forme selon les loix de la Magonne- rie en comprenant touts les ornemens et bijoux neeessaire. Touchant le premiere articule de votre tres Cher lettre, il est im- possible, que les Freres de la ditte nouvelle sont, en etät de nous don- ner un eertificat d’ etre bien regü comme Magons, pareeque les dites freres nous connoissons pas, et le pavie Mosaique est guerre observe d’eux, eepandant pour prouver, que nous sommes bien regües, nous sommes prets, en cas si la Mere Loge F ordonne d’ envoyer un Original eertificat conform ä toutes les autres de la Loge dans la quelle nous sommes regües, avec ee demande, que vous aura la bonte, de nous re- mettre, cette seule raison nous engage de vous prier de ne pas de- mander un temoignage de la nouvelle Loge d’icy de nous autres, si en cas eontraire nous serions forcer de nous adresser ä la Loge Fran- gois. Pour Farticule 2 eme apres avoir regü un reponse nous ne man- querons pas d’ envoyer un requette ä la Haye pour demander un Con- stitution et que notre Loge soit etablie, du rest tres Cher Frere par les articules precedentes vous pourrez bien etre assurer, que nous toutes sommes bien regü dans un Loge juste et parfait, et que nos Freres Nous connoiterons pour Freres, si nous puissiont seulement en Frere avoir la plaisir de nous parier en Magons et nous embrasser, bien assures que vous ne prendre plus des precautions de doutter, que nous sommes legitimes Freres, eepandant pour les prophanes nous apprenons toute la precaution, et en cas d’ avoir obtenu la per- mission de faire des Receptions, nous nous engageons de payer les 20 Ducats pour la Constitution. Toutes mes Freres m’ont Charge par les nombres Mysterieux de vous saluer, et vous assurer de leurs respects avec le quelles ils re- steront avec moi pour toujours Tres Venerable Maitre tres eher Frere Düsseldorf le 9 xbre 1766. Votre tres humble et tres Devoue Frere Sommers. IX. Konstitutionsgesuch der sieben Bbr. der Loge „La Paix du Bas- Rhin“ an die holländische Großloge vom 22.December 1766. (Briefsammlung der holl. Großloge, Nr. 441.) Requette ä la Grande Loge Matern eile de la Haye des Freres soussignües pour obtenir la gracieuse permission de tenir une Loge 60 sollemnelle, faire des receptions, et d’ authoriser les Constitutions mentionn6s. Tres respeetables Maitres de la Grande Loge de la Haye, Sou- verains Maitres Elüs, parfaites et puissantes Ecossois, et autres Grades! Nous soussignees Maitres Elüs, et Maitres sont convenues entre nous autres pour faire de jour enjour les meilleurs progrees dans la Mas- sonnerie, d’ eriger une Loge solemnelle, et fraternelle, pour etre en etat de faire de receptions des sujets, quelles nous trouverons etre qualifiees, meme comme en meme temp nous sommes eonvaincüs que cela ne se fait pas, que d’ etre auparavant authorises par quelque grande Loge; Nous venons de Vous supplier de nous accorder per- mission et authoriser notre Loge, quelle nous avons nommee selon nos Lettres patentes aux quelles les autres sont conformees et envovees avec toutes les Constitutions, et Reglements tant pour la Loge de Tab- le, et des amandes, pour une Loge des Maitres Elüs, Maitres, Com- pagnons et Apprentifs ä notre tres respectable Frere du Rege, et pour le present la couleur rouge, ou verte comme il vous plaira, nous avons choisi. Cette grace nous chercherons de nous meriter par notre soin Con- tinuelle a la Massonnerie en esperant sans retard une reponse gra- cieuse et Fraternelle, nous resterons avec le plus profond respect, et toutes les nombres mysterieux; Tres respeetables Maitres de la Grande Loge de la Haye, Sou- verains Maitres Elus, parfaites, et puissantes Ecossois, et autres Grades. Dusseldorp le 22 x bre 1766. Jean Henri Sommers. Votres tres humbles et tres obeissantes serviteurs et devouees Freres. Sommers maitre Elü Baleoni. \ Maitre Elü Wiertz.-. maitre Elü von Hatzfeld maitre Sandtreiter maitre Maurenbrecher maitre Dechen maitre. X. Brief des Großschriftführers Br. Du Bois an Br. Durege in Amsterdam vom 10. Februar 1767, betreffend die Konstituierung der Loge „La Paix du Bas-Rhin“ in Düsseldorf. A La Haye, ce 10 Fevrier 1767. Tres Chers Freres! Le Venerable Frere Durege, d’ Amsterdam, nous a remis en Grande Loge, votre Requete, accompagnee du Project de Reglement, 61 que vous avez forme pour 1’ etablissement d’ une Loge; et nous ne pouvons qu’ applaudir ä un but si louable En particulier, le Tres Noble, tres Eclaire et tres Respectable Grand Maitre National, tou- jours Charme de voir augmenter le nombre de bons et dignes Freres pour le bien et la spendeur de 1’ Ordre, qui est le principal Objet que vous prenez pour baze, est d’ autant plus displose ä vous en faci- Hter les moyens, en vous accordant votre demande; Mais avant que de vous expedier la Patente il est necessaire de vous prevenir sur les Conditions qui y sont attachees. 1° Par le Chapitre 4 Art. 1. Pag. 65 de notre Livre des Statuts et Regelements generaux il est Statute „Que dans les Lieux, ou il se trouve dejä une Loge, l’on n’ accordera point de nouvelle Constitution, qu’ ä Dix Freres, dont Trois au moins, doivent etre Maitres Macons, et que la Patente en devra couter Vingt Ducats.“ Vous n’ ignorez surement, Tres Chers Freres, qu’ ä Dusseldorp, il s’ en est dejä erige une, sous le Nom le La Parfaite Amitie; ainsi vous tombez dans le cas du payement des 20 Ducats. Quant au Nombre des Freres requis, le T. N. T. E. et T. R. Grand Maitre Na- tional, suppose que Vous le surpassez; quoique votre Requete ne soit signee que de Sept. 2° Vous trouverez au Chapitre V Art: ä la Page 71 du meine Liv- re, que chaque Loge doit payer annuellement Deux Ducats pour la Dispense, qui y est mentionnee. 3° Et par la Resolution de la Grande Loge du 18 Decemb: 1757 il est decide que toutes les Loges, payeront U n D u c a t pour chaque Promotion au 3e Grade, ou Reception de Maitre. Cependant, comme ä P egard de ces deux artieles, nous nous sommes arranges avec plu- sieurs Loges lointaines, pour convertir ces Constributions annuelles, en un Don Gratuit, ou une Cotisation fixe, chacune suivant ses facultes, de 8. 10. 12. Ducats et davantage, qu’elles nous envoyent annullement; ce qui leur est infiniment plus agreable et plus commode, Nous pourrions de meme convenir avec Vous. 4° En outre, des le commencement du retablissement de la Grande Maitrise, dans nos Provinces, il a ete resolu en Grande Loge, que chaque Loge partieuliere donneroit, pour les Fonds de la Caisse ge- nerable, une seule fois Un Don Gratuit, proportionne ä P etat de chacune, plus ou moins nombreuse; en qui les Freres de Bengalen, ent’autres, se sont distingues par une remise de Cent Ducats. Nous ne pouvons que Vous recommander egalement cet Article, que nous laissons neanmoins ä votre generosite, puisqu’on n’ a rien fixe aux autres Loges, qui y ont satisfaits toutes selon leurs facultes. 5° Pour prevenir les abus et les surprises dans les Certificats, dont les Freres voyageurs et autres pourroient avoir besoin, la Gran- de Loge, regulierement assemblee et composee des Deputes de la plu- part des Loges de notre district avec les Grands Officiers ä la tete a trouve bon, d’ arreter le 10 Juin 1764 „Quil ne sera delivre aucun 62 Certifieat, ä quel Frere que ce puisse etre, a moins ne qu’il soit Scelle du Grand Sceau de 1’ Ordre, et contresigne du Gd Secret:“ devant etre muni d’ ailleurs, du Cachet de la Loge, et signe par les Officiers, qui la gouvernent; ainsi que par le Porteur, qu’ on fait ecrire son nom en marge, pour pouvoir confronter son eeriture, par- tout ou il voudra se faire reconnoitre. Pour cette signature du Grand Secretaire et Apposition du Seeau de la Grande Loge, il a ete ordon- ne en meme tems qu’ il seroit paye Douze Sols d’ Hollande, de chaque Certifieat, au profit de la Caisse generale, et autres Dou- ze s o 1 s, de la Feuille de Paroliemin, au Libraire qui les fournit. Aussi votre Loge en peut demander autant qu’ eile jugera neeessaire, pour en avoir toujours en provision. 6° A 1’ egard des autres Articles de nos Statuts, aux Reglements generaux, qui concernent le bon ordre, eomme d’ envoyer exacte- ment deux fois par An, au Grand Secretaire une Liste de l’etat de ebaque Loge, suivant le modele ci joint, de faire les Receptions tel qu’il est precrit; et de prendre garde que les Loges s’assemblent regu- lierement, d’y travailler en vertu de nos Loix; et d’en observer ponc- tuellement les Devoirs &c. Vous pouvez consulter le dit Livre, im- prime sous notre Approbation, cbez le Frere R. Van Laak, notre Libraire ä la Haye, le seul qui le debitte; de meme qu’ un autre beau Receuil de Chansons Maconnes, tout en Musique, qu’il a egalement fait imprimer sous notre approbation. 7 Comme nous voyons, que vous avez envie de nommer votre Venerable Loge, De La Paix et du Bas Rhin, nous vous donnons ä considerer, s’il ne vaudroit pas mieux choisir un autre Nom, pour eviter toute confusion; d’autant que celle du Frere Duregö ä Amsterdam est nommee La Paix. A cet eff et le Frere Clerc join- dra ici un Tableau de toutes les Loges, depandantes de notre Gouvernement, pour vous faciliter le Choix, tant du Nom que de la Couleur. Nous vous prions au surplus de repondre au plutot, au Couvert du susdit Frere R. Van Laak, Libraire, qui est eharge de nous faire tenir toutes les Lettres, qui nous sont adressees. Vous souhaitont au reste force, prosperite et clarte. (Au bas il y avait) De la part du Tres Noble, tres Eclaire, et tres Respectable Grand Maitre National et des autres Respectables Grands Officiers de 1’ Ordre. (etoit signe) J. P. Du Bois Gr. Secret. 63 XI. Alfabetisches Verzeichnis der Mitglieder der Loge „LaPaix du Bas-Rhin“ zu Düsseldorf. (Nach den Logenlisten im Archiv des Großorients der Nie- lande, aus den Jahren 1767—1772 und dem Konstitutions- patent vom 28. Febr. 1767; Gr. = Gründer; L. G. und M. bedeuten, daß die Mitglieder entweder in der Lehrlings- und Gesellen- oder in der Meisterspalte sich vorfinden. D. B.= Dienender Bruder.) 1. ) Gottlieb Assmann. L. G. Mai 1767—August 1770. Apr. 1772 2. ) B. Balconi Gr. M. Febr. 1767—Aug. 1770. Apr. 1772. (Fehlt in der Liste vom Dec. 1769, wohl versehentlich.) 3. Busch, vicaire. L. G. Dec. 1769 — Aug. 1770. 4. Cochius, L. G. Dec. 1768—Aug. 1770. Apr. 1772. 5. Dechen, Gr. M. Febr. 1767—August 1770. Apr. 1772. 6. v. Fabricius. L. G. Dec. 1769—Aug. 1770. 7. J. G. Frantzen. L. G. Dec. 1767—Aug. 1770. Apr. 1772. 8. G. W. H a ent jes. L. G. Dec. 1768 —Aug. 1770. 9. Hasenklever, L. G. Mai 1768—Aug. 1770. 10. v. Hatzfeld, Gr. M. Febr. 1767—Aug. 1770. 11. Holter, L. G. Dec. 1769 — Aug. 1770. 12. Holthausen, L. G. Dec. 1769 — Aug. 1770. 13. Maurenbrecher, Gr. M. Febr. 1767 — Aug. 1770. Apr. 1772. 14. Panthen (auch Pantheon lesbar.) L. G. Dec. 1768 — Aug. 1770. 15. Platzbecker, D. B. (Grad nicht angegeben) Mai 1768 — Aug. 1770. 16. Reckum, L. G. Dec. 1768—Aug. 1770. Apr. 1772. 17. Franz Ropertz (auch Robertz.) L. G. Dec. 1767 — Aug. 1770. 18. Sandreiter, Gr. M. (Auch Sandtreidter und Sand- reuther.) Gr. M. Febr. 1767—Aug. 1770. Apr. 1772. 19. Schleebusch (auch Schlebusch.) L. G. Dec. 1768—Aug. 1770. April 1772. 20. J. H. Sommers, Gr. M. Febr. 1767—Aug. 1770. 21. Stephan Steteier. (Auch Stetteler.) D. B. (Grad nicht an- gegeben.) Mai 1767—Aug. 1770. 22. v. Sybelsdorff. (Auch v. S ib el s d or f oder de Seybolds- dorff.) L. G. Dec. 1768—Aug. 1770. Apr. 1772. 23. Hendr. V a n c k. (Auch F a n c k und V a n e t z lesbar.) L. G. Mai 1768.—Aug. 1770. April 1772. 24. Ver steegen. (Auch V erstegen und V er st ege.) L. G. Dec. 1768—Aug. 1770. 25. Voigt. L. G. Dec. 1769 —Aug. 1770. 26. J. H. F. Wiertz. (Auch Wirtz und Wertz.) Gr. M. Febr. 1767 —Aug. 1770. Apr. 1772. 64 XII. Die Beamten der Loge „La Paix du Bas-Rhin.“ (Nach den Logenlisten im Archiv des Großorients der Nie- derlande, Jahrgänge 1767—1770, sowie nach dem Konsti- tutionspatent vom 28. Febr. 1768.) Meister vom Stuhl. Febr. 1767—Mai 1768: Sommers; Dec. 1768—Mai 1769: Balconi; Dec. 1769 —Aug. 1770: v. Hatzfeld. In den Listen vom Dec. 1768 und Mai 1769 wird Sommers als Exmaitre (Altmeister) bezeichnet, desgleichen Balconi in der Liste vom August 1770. Erster Aufseher. Febr. 1767—Mai 1767: Balconi; Dec. 1767 — Mai 1768: Wiertz; Dec. 1768—Mai 1769: v. Hatzfeld; Dec. 1769— August 1770: Wiertz. Zweiter Aufseher. Febr. 1767—Mai 1767: Wiertz; Dec. 1767 — Aug. 1770: Dechen. Schatzmeister. Febr. 1767 —Mai 1767: v. Hatzfeld; Dec. 1767 — Mai 1768: Maurenbrecher; Dec. 1768 — Mai 1769: Wiertz; Dec. 1769 — Aug. 1770: Sandreiter. Schriftführer. Febr. 1767 — Mai 1767: Sandreiter; Dec. 1767 — Mai 1768: Balconi; Dec. 1768—Aug. 1770: Maurenbrecher. Redner. Mai 1768—Dec. 1768: Sandreiter; Dec. 1769 — Aug. 1770; Sommers. (Der Rednerposten erscheint nicht in den andern Listen.) Architekt. Febr. 1767—Mai 1767: Maurenbrecher; Dec. 1767: Sandreiter. (Der Posten des Architekten erscheint nicht in den andern Listen.) Haus Vorsteher. Febr. 1767—Mai 1767: Dechen; Mai 1769: Sand- reiter. (In den andern Listen erscheint der Posten des Haus- vorstehers nicht.) Vorbereitender Bruder: Dec. 1767—Mai 1768: v. Hatzfeld. (Dieser Posten erscheint sonst in keiner Liste.) In der Liste vom April 1772 sind keine Beamten angegeben. XIII. Erstes Edikt des Kurfürsten Karl Theodor gegen geheime Gesellschaften vom 22. Juni 1784. (Nach dem Originaldruck.) Höchst-landesherrliche Verordnung. Gleichwie alle ohne öffentlicher Authorität und landesherrlicher Bestättigung errichtete Communitäten, Gesellschaften, und Verbrüde- rungen, als eine an sieh schon verdächtig, und gefährliche Sache, ganz unzulässig, und in allen Rechten verbothen sind, so wollen auch Se. 65 5 kurfürstl. Durchl. solche ueberhaupt, wie sie immer Namen haben, und in ihrer innerlichen Verfassung bestellt seyn mögen, in dero Landen nirgend gedulden, und befehlen hiemit ernstlich, daß man sich all dergleichen heimlichen Verbind und Versammlungen um so gewisser entäußere, als nicht nur das Publikum darüber schüchtern und auf- merksam wird, sondern auch Höchstdieselbe sowohl in Gnaden als anderen Sachen sorgfältigen Bedacht darauf nehmen werden, welches zu jedermanns Abmahn und Wahrnung hiemit öffentlich kuntge- macht wird. München, den 22. Juny. 1784. Ex commissione serenis. Dni. Dni. Ducis, et Electoris speciali. (L. S.) Konrad Ruprecht. kurfürstl. Obern Landes-Regierungssekretär. XIY. Zweites Edikt des Kurfürsten Karl Theodor gegen Illuminaten und Freimaurer vom 2. März 1785. (Nach dem Originaldruck.) W ir Karl Theodor von Gottes Gnaden Pfalzgraf bey Rhein, Herzog in Ober- und Nieder- baiern, des H. R. R. Erztruehess, und Kurfürst, zu Gülich, Cleve und Berg Herzog, Landgraf zu Leuchtenberg, Fürst zu Mörs, Marquis zu Bergenopzom, Graf zu Veldenz, Sponheim, der Mark und Ravensberg, Herr zu Ravenstein &c. &e. Unsern gnädigsten Gruß und kurfürstl. Gnade Jedermann zuvor. Uns kann nicht anderst als sehr mißfällig und empfindlich fallen, da Wir vernehmen, wie wenig Unser bereits unterm 22sten Juny letzt- verwichenen Jahres wider alle unbestätigt und unzulässige Communi- täten ergangenes Generalverbot von verschiedenen in Unsern Landen noch befindlichen Logen der sogenannten Freymaurer und Illuminaten geachtet wird, indem sie sowohl ihre heimliche Zusammenkünften als eigenmächtige Collekten, und Anwerbungen neuer Mitglieder im- merhin fortsetzen, sohin ihre schon sehr hoch angewachsene An- zahl je länger je mehr zu verstärken suchen. Gleichwie Wir aber eine solche, zumal von ihrem allerersten In- stitut allzuweit abgeartete Gesellschaft sowohl in geist- als weltlich- und politischen Betracht für allzubedenklich finden, als das Wir solche in Unseren Landen ferner gedulden könnten, anerwogen hieraus nichts als Verwirr- und Unordnung, allgemeines Mißtrauen in publico, factiones in collegiis, und mehr andere auf die Religion, Justiz, gute Sitten, und den ganzen Staat überhaupt großen Bezug habende böse Folgerungen zu gewarten hat, und großentheils schon wirklich ver- 66 spürt, so schaffen Wir solche auch hiemit gänzlich ab, und verbiethen derselben all weitere Conventicula, anmaßliehe Collekten, und An- werbungen neuer Mitglieder. Befehlen auch allen Obrigkeiten, gute Obacht darauf zu haben, und bey verspürenden Ungehorsam Uns die geheime Anzeig darüber zu thun. Das durch obige so eigenmächtig als unzulässige Collekten zu- sammengebrachte Geld und Gut, deklariren Wir für confiskabel, und wollen, daß die Hälfte der armen Cassa, die andere Hälfte aber dem Aufbringer, wenn er gleich selbst ein Mitglied wäre, zu Guten gehen, und solcher keineswegs geoffenbaret, sondern in Geheim gehalten werden solle. So lieb nun einem jeden Unsere Gnad und seine selbst eigne Ehre und Wohlfahrt ist, so zuversichtlich erwarten Wir hierinn allent- halben die schuldigste Folgleistung, damit Wir anderweiter unbelie- biger Maßnahmen entübrigt bleiben mögen. Gegeben in Unserer Haupt- und Residenzstadt München, den 2ten März 1785. Karl Theodor Vt. Fr. von Kreittmayr. Karl von Kiessing, kurfürstl. Geheimer Sekretarius. XV. Rundschreiben des Grafen Joh. Martin zu Stolberg (Ludovicus Germanicus) vom Ende April 1785, durch welches die "Versamm- lung der Illuminaten eingestellt wurden. (Nach dem Entwurf in der „Schwedenkiste“ der Freimaurerloge „Ernst zum Compaß“ in Gotha, VII. Bd. Stück 144.) Allen Vorstehern des Sehr Ehrwürdigen Illuminaten-Ordens Unsern brüderlichen Gruß zuvor! Die Schicksale, Theuerste Brüder, welche unsere Verbindung seit einiger Zeit in verschiedenen Gegenden Deutschlands erdulden mußte, sind Ihnen allen zur Genüge bekannt. Sie dienen zu einem traurigen Beweiß, daß der Zeitpunkt noch lange nicht herbeigekommen sey, wo Tugend und Wahrheit für Gefahren und Verfolgung sichern. Mit Kummer und Betrübniß haben unsere Obern wahrgenommen, daß es übelgesinnten Menschen gelungen ist, selbst Regenten gegen unsere Verbindung aufzubringen, und den Arm der Gerechtigkeit gegen Män- ner zu bewaffnen, die von keinem andern Verbrechen wissen, als daß sie zu einer Gesellschaft gehören, deren ganzes Gesetzbuch Menschen- liebe, allgemeines herzliches Wohlwollen, Gottgefälliger Gehorsam gegen die Obrigkeit, Treue im Amte, kurz alle Pflichten des Christen und Bürgers, in den deutlichsten und bündigsten Ausdrücken lehrt. Niemals, Theuerste Brüder, hätten unsere Obern bei solchen Gesin- nungen vermuthen können, daß jemand ihrer Verbundenen in Gefahr gerathen würde, blos darum verdächtig oder unglücklich zu werden, 67 5* weil er sich! zu ihren Lehrsätzen bekent. Allein da es leider die Er- fahrung bestätigt, und sie nie dergleichen Opfer verlangten, so haben sie zu Vermeidung ähnlicher Vorfälle für nöthig erachtet, uns Endes- benannte zu bevollmächtigen, Sie, Theuerste Brüder, von allen Pflich- ten, die Verschwiegenheit ausgenommen, zu entbinden, welche Sie beim Eintritt in unsere Verbindung übernommen haben. Sie erwarten, daß Sie alle in Händen habende Schriften an die Behörde zurückgeben, sich aller ferneren Arbeiten enthalten, übrigens aber nach wie vor be- weisen werden durch die persönlichen Wege der Belehrung, des Musters und des guten Beyspiels in Ihren Kreisen Licht, Tugend, Men- schenliebe und Rechtschaffenheit zu verbreiten, und den Grundsätzen unseres Bundes, die ohnehin schon der Schöpfer jedem von uns mit unvertilgbaren Zügen ins Herz schrieb, auch fernerhin treu zuver- bleiben. XVI. Dritte Verordnung des Kurfürsten Karl Theodor gegen die Illuminaten betreffend die Militärpersonen vom 3. August 1785 veröffentlicht am 11. August 1785. (Aus Bayr. Kriegsarchiv: A XIII 2. Fase. 1: „Akt des Königl. Baierschen Ober Administrativ Kolle- giums der Armee. Verordnungen in Betreff der Illuminaten, Freymaurer, und anderer geheimen Gesellschaften und Verbindungen, deren Zweck dem Staate unbekannt, von demselben nicht gebilliget, oder dem Interesse des Staates fremd ist.“) Serenissimus ELector! Demnach Se. Churfrtl. Drtl: mißfälligst vernehmen, wasgestalten sich auch unter Dero militair Stand noch viele befinden, welche der Illuminaten Bruderschaft ungeacht der dagegen ergangenen Gral Ver- ordnung beigethan sind, So hat der Hofkriegsrath lmo sammentl: Gene- ralen, Gouverneurs Commandanten und übrigen Commandierenden Regtsofficiers, sofort durch diese auch allen officieren, und sonstig untergebenen Personals, jedoch ohne Erweckung vielen aufsehens in möglicher Stille bedeuten zu lassen, daß bei Vermeidung höchster Ungnad, Cassation oder Strafe sich nicht nur in Zukunft keiner mehr bey gedachter Sect associeren, sondern auch, wenn er schon engagie- ret ist, den Zusammenkünften derselben unter keinerlei Vorwand beiwohnen, vielweniger andere dahin anzuwerben, und unter falschen Vorspieglungen dahin enzugagieren suchen solle, worauf obgedachte Comandanten sowohl selbst, als durch vertraute Leute gegen billigen recompens gute obacht zu halten, und die übertretter alsogleich ein- zuberichten haben. 68 Obverstandenen Auftrag hat man 2do die Versicherung beyzufügen, daß alle jene Illuminaten, welche sich längst inner sechs Wochen entweder bey ihren Comandanten, oder Generalen, oder bey den Kriegsreferendaire titl: Freyherrn von Belderbusch angeben, und durch schriftlichen revers ermelter Sect gänzlich entsagen würden, ihr begangener Fehltritt vergeben, hingegen die andre, welche den Termin, ohne sich anzugeben, verstreichen las- sen, und nach der Hand erst kund und entdecket würden, oder ohne- hin schon sattsam bekannt wären, nur desto schärfer und unnach- lässiger bestrafet werden sollen. 3tio sind auch mehrberührte Commandanten, und Chefs zu beordern, daß sie die bei solch verbottenen Zusammenkünften betrettene sowohl militar, als civil Personen zwar allemal gleich anzuzeigen, indessen aber zu arretieren, und bis auf erfolgend höchste Entschlüßung nicht zu entlassen hätten. München, den 3ten Aug: 1785. Karl Theodor Churfürst &c. vidit Kreitmayr. An Ad Mandatum Serenissimi ChurfürstT“ Hofkriegsrath Domini Electoris proprium in betreff der Illuminaten. G. G. von Dumhoff. XVII. Viertes Edikt des Kurfürsten Karl Theodor gegen Freimaurer und Illuminaten, vom 16. August 1785. (Nach der Urschrift im Kreisarchiv München ex G. R. 926/1.) Serenissimus Elector. Man weis höchster Orten ganz gewiß und verläsig, daß die Frei- maurer und Illuminaten ihr schädliches Handwerk durch heimliche Zusamkünfte, Collecten und Anwerbungen neuer Mitglieder gegen wiederholt landesherrliches Verboth noch immer forttreiben, und sogar in den Justitz- und anderen Collegien, wo solche am wenigsten Eingang finden sollten, sich so weit verbreiten, daß sie in einigen derselben schon die Oberhand und Mehrheit der Stimmen erreicht haben. Gleichwie aber S. Chi: Drl: auf ihrer hierin ergangenen General- Verordnung ganz unbeweglich bestehen, sofort solche nirgend mit größerer Genauigkeit, als bei ihren Collegien und Gesezbewahrern gehorsamst befolgt wissen wollen, so ergehet auch hiermit der weitere ernsthafteste Befehl, daß sich 1. alle und jede dieser Sect noch anhangende Vorstände und Mitglieder der Collegien längst inner 8 Tägen, von Zeit der in plena Sessione 69 beschehenen Publication schriftlich, und zwar die Vorstände un- mittelbar bei der höchsten Stelle, die andere Mitglieder aber ent- weder ebenfalls alldort, oder bei ihren Vorstand sich angeben und manifestieren sollen, mit der Erklärung, daß sie von dieser Sect gänzlich abstehen, sohin weder ihre Winkel Conventicula mehr be- suchen, noch andere dazu verleiten, und anwerben, oder dahin con- tribuieren, vielweniger sich bei auswertigen Logen engagieren wol- len und werden. Wer sich nun 2. von den noch existierenden Freimaurern und Illuminaten dem Kurfrtl: Befehl in allem gehorsamst Submittieren, so fort die an- verlangte Manifestation und Erklärung inner dem gesezten perem- torischen Termin abgeben, und seinen begangenen Fehltritt bereuen wird, dem wird man solchen auch vergeben und die verdiente Strafe nachlassen. Jene hingegen, welche 3. das General-Mandat weiter übertretten, keine vollständige Parition leisten, oder obigen Termin ohne verstandene Manifestation und Erklärung verstreichen lassen, und erst nach der Hand entdeckt wurden, sollen nicht nur ipso facto cassirt seyn, sondern auch mit ergiebiger Geld- oder anderer empfindlicher Strafe belegt, die Denuncianten aber recompensiert, und in geheim gehalten werden. Die Oberlandesregierung weis sich ihres Orts hiernach eben so, wie all andere Kurfürstliche Collegia zu richten, welchen gegen- wärtige Resolution zu gleichmäßiger Wissenschaft und Nachachtung sub hod: bereits abschriftlich mitgetheilt worden ist. München, d. 16. August 1785. An die Oberlandes-Regierung also ergangen. XVIII. Fünftes Iiluminatenedikt des Kurfürsten Karl Theodor vom 16. August 1787. (Gülich- und Bergische wöchentliche Nachrichten vom 25. September 1787, Nr. 39.) Gnädigste Verordnung wegen die Illuminaten. Es entdeckt sich je länger je mehr, wie schädlich und gefährlich die sowohl in- als außer Lands schon so weit verbreitete Illuminaten- Secte für den Staat und die Religion sey. Die allerbösesten Folgen und Wirkungen, welche davon endlich auf die späteste Nachkommenschaft ausrinnen müssen, lassen sich kaum in die Ferne übersehen, sofern nicht noch in Zeiten auf die Ausrottung eines so sehr grossierenden, und weit mehr als die Pest selbst zu verabscheuenden Uebels der ernsthafteste Bedacht genommen wird. Es werden daher die hierin fals schon ergangene general Man- 70 data nicht nur wiederholt, und erneuert, sondern auch dergestalt hie- mit geschärft, daß sowohl derjenige, weicher sich hinfüro in- oder außer Lands von Illuminaten anwerben läßt, oder selbst jemand dazu anwirbt, ohne Unterschied der Person, von was Würde, Stande oder Wesen sie immer seyn mag, dem Criminal Prozeß unterworfen, sofort der Anwerber am Leben mit dem Schwert, der Angeworbene aber mit der Confiscation seines Vermögens, und der ewigen Relegation aus allen Churfürstlichen Ländereien gegen geschworene Urfehde bestraft werden solte; Unter der nämlichen Confiscations. und Relegations Strafe werden die Illuminaten Logen, sie mögen gleich auf diesen oder andern Na- men umgetauft seyn, ebenfalls verbothen, worauf man auch allent- halben gute Spehe bestellen, und die Gesellschaften, welche entweder in Wirths- oder privat Häusern mit versperrten Thüren oder sonst auf verdächtige Weise gehalten werden, als wahre Logen behandeln lassen, und so die leer- als gewöhnliche Ausrede, daß es nur ehr- liche Compagnien von guten Freunden gewesen sind, zumal von jenen, welche sich des Illuminatismi und der Freygeisterey vorhin schon suspect gemacht haben, nicht annehmen wird. München, den 16. Aug. 1787. Carl Theodor Churfürst. (L. S.) vid. A. B. v. Kreittmayer Ad Mandatum Serenissimi Domini Electoris pprium. G. G. v. Dumhoff Churfürstl. Geh. Secretaire und Expeditor. XIX. Sechstes Edikt des Kurfürsten Karl Theodor gegen geheime Gesellschafften, vom 15. November 1790, veröffentlicht am 4. März 1791. (Gülich- und Bergische wöchentliche Nachrichten vom 5. April 1791, Nr. 14.) Nachdem Se. Chur fürstliche Durchlaucht gegen die Illuminaten und andere Sectirer unterm 15. Novemb. v. J. nachstehende Verord- nung gnädigst erlassen haben. Wir Carl Theodor von Gottes Gnaden Pfalzgraf bey Rhein, Herzog in Ober- und Nieder-Bayern, des Heil. Röm. Reichs Erztruchses und Churfürst, zu Gülich, Cleve und Berg Herzog, Landgraf zu Leuchtenberg, Fürst zu Moers, Marquis zu Ber- gen op Zoom, Graf zu Veldenz, Sponheim, der Mark und Ravensberg, Herr zu Ravenstein &c. &c. Entbieten jedermann Unsern Gruß und Gnade zuvor! 71 Wiewohl wir nicht ohne Grund hoffen konnten, daß Unsere ge- gen die IUuminaten und andere dergleichen Secten und ihre Anhänger am 14. Heumonats 1784, und 16. Aug. 1785 und an eben diesem Mo- natstag 1787 im öffentlichen Druck erschienenen, und zu jedermanns Wissenschaft publicirten Verordnungen den vorausgesetzten End- zweck erreichen würden! so haben Wir jedannoch zu Unserem nicht geringen Leidwesen und Bedauerung erfahren müssen, daß bisher noch immer das Gegentheil eingetroffen habe; indem Uns theils aus eigenem und freiwilligen Geständnisse einiger ihrer Mitglieder, theils hingegen aus den eingeholten verlässigsten Nachrichten bekannt ist, daß sie in Unsern Erbstaaten, sonderheitlich aber in Unserer hiesigen Residenzstadt und den umliegenden Gegenden, jener scharfen Ver- bote ungeachtet, nach, wie vormals, jedoch nicht mehr in so großer, sondern vertheilter und verminderter Anzahl der Mitglieder in ver- schiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten, unter allerlei Vorwand und Veranlassungen, geheime Zusammenkünfte halten, und noch immer dreist fortfahren, unter dem erdichteten und täuschenden Vorgeben der Bruderliebe, hohen Tugend und gereinigten Religions- Begriffen, gröstentheils junge Leute an sich zu locken, und zu ver- führen, wie auch mit auswärtigen Gesellschaften und Mitgliedern einen unausgesetzten zweckdienlichen Briefwechsel zu unterhalten. Wir sind auch genau unterrichtet, und die untrügliche Erfahrung bestätiget es, daß sie in ihren Versammlungen gegen die Religion, den Staat, und die Regierung die gefährlichsten Projekten schmieden, ihr abscheuliches System je länger je mehr zu verbreiten und mit bei vor- züglich Unsere geheiligte Religion, die Kirchen-Gebräuche, und übrige dahin Bezug habende Sachen, bei allen Gelegenheiten theils mündlich, und theils mit ihren heimlich zum Druck beförderten und verbreiteten Spott- und Schmähschriften in Verachtung zu bringen, und, wenn es ihnen möglich wäre, ganz zu zernichten suchen, überhaupt aber sich durch Durchsetzung dieser und anderer bösen Absichten nach ihrem angenommenen Hauptgrundsetz alle Mittel erlauben; worunter nebst andern auch dieses zu rechnen ist, daß sie jene Leute, die nicht von ihrer Gesellschaft, oder ihren Absichten hinderlich sind, auf die ge- wissenloseste Art zu verläumden, zu verfolgen, und zu unterdrücken, ihre Mitbrüder hingegen zu erheben, und zu befördern pflegen. Da Wir es nun Unserer Regentenpflicht schuldig sind, diesem ge- meinschädlichen und noch immer um sich greifenden Uebel all möglichen Einhalt zu thuen, so bestätigen Wir andurch Eingangs gedacht Unsere Verbote nochmal, und verordnen nebst bei weiters und ernstgemes- senst, daß, wer und wo immer 1.) Religionsspöttereien, und unerlaubte Kriticken über dieselbe, oder andere gegen den Staat, und zu Störung der öffentlichen Ruhe abzweckende Reden hört, bei schwerer Strafe schuldig seyn soll, sich entweder bei der ordentlichen Obrigkeit, oder wenn etwa bedenkliche Umstände gegen dieselbe obwalten sollten, Unserer höchsten Person selbst gehorsamst anzuzeigen. Würde sich etwa ein geistlicher oder weltlicher Vorstand selbst hierin falls ein Vergehen zu Schulden kom- 72 oien lassen: so soll eben darum die Anzeige an Uns selbst geschehen. Eben auf die vorige Art soll es auch 2. ) Mit der Verbreitung gedruckter Bücher oder dergleichen nur geschriebenen Stücken gehalten werden. Wem 3. ) bekannt ist, oder der überwiesen werden kann, daß es 'ihm habe bekannt seyn können und müssen, daß in seinem Hause oder Garten obengedachte Zusammenkünfte gehalten, oder neue Mitglieder aufgenommen worden sind, und es verschweigt, wird exemplarisch und nach Ungnade gestraft werden. Wer dagegen bei Uns 4.) über in vorstehenden Numeris enthaltenen Punkte die pflicht- mäßige Anzeige macht, wenn er auch ein Mitschuldiger seyn sollte, dem versichern Wir in Kraft dies, daß Wir seine Treue und Gehorsam entweder mit einer angemessenen Geldportion, oder aber nach Be- schaffenheit der Umstände mit einer anständigen Versorgung mildest belohnen, folglich einen Mitschuldigen mit gar keiner Strafe belegen, auch ihre Namen auf ihr Verlangen geheim gelassen werden. Sollte 5. ) Durch eine solche Anzeige, oder wie immer, entdeckt werden, daß mehr erwähnte Sectirer Versammlungen gehalten, und in- oder außer denselben eines, oder mehrere Mitglieder aufgenommen, oder aber mit auswärtigen Gesellschaften und Mitbrüdern ihren Brief- wechsel fortgesetzet haben; so sollen diese sowohl, alls alle bei die- sen Zusammenkünften anwesend gewesene Beisitzer und andere An- theilhaber an Leib und Leben unnachlässigst gestraft werden. Weil diese Leute 6. ) In Fällen, wenn sie zu geistlichen oder weltlichen Militair- oder Civil-Aemtern befördert werden, ihre verdammten Grundsätze noch mehr verbreiten können; so erklären Wir andurch, daß Wir keinen mehr, es wäre dann, daß er sich durch eine gemachte Anzeige hierum verdient gemacht hätte, weder auf eine Bedienung oder Pfründe mehr anstellen, noch zu einer besseren oder höheren Stelle vorrücken lassen werden. Wir befehlen daher all jenen, die Candidaten begutachten, oder Uns nach eingegangenem Collegial Gutachten in unvorgreiflichen An- trag zu bringen haben, den sorgsamsten Bedacht hierauf zu nehmen, sohin Uns keinen mehr vorzuschlagen. Würde es von jemand jedan- noch geschehen, und ein solcher Respicient überzeugt werden können, daß er wissentlich obige Eigenschaft eines Candidaten verschwiegen habe, oder er selbe hätte wissen können und sollen, denselben wer- den Wir Unsere höchste Ungnade fühlen lassen, und sogar nach Be- schaffenheit der Umständen die Dimissio.n aus Unsern Diensten geben. Wir verordnen ingleichem, daß sich auch 7. ) Bei schwerem Einsehen alle Unsere Reben und getreuen Stän- de mit Anstellung ihrer Beamten, Stadt- oder Marktschreiber, und Verleihung der Pfarreien oder andern geistlichen Pfründen nach die- ser Unserer heilsamen und unumgänglich erforderüchen Verordnung schuldgehorsamst achten sollen. Gleichwie aber doch 8. ) Möglich ist, daß ein dergleichen Candidat nicht als ein Mit- glied von öfters gedachten Secten besonders wenn er ein gedecktes 73 oder nach der hiesigen Benennung ein verschwundenes ist, bekannt seyn möge, weil sieh diese Leute gar sehr zu verstellen wissen, und es zu läugnen pflegen; also auch befehlen Wir bei schwerer Strafe, daß keiner mehr, wer der immer sein mag, ehender zur wirklichen Verpflichtung oder Pflichterinnerung, wenn er vormals schon ver- pflichtet worden ist, zugelassen werden solle, der nicht zuvor eid- lich betheuret, daß er weder jemals ein Mitglied der Illuminaten, oder einer andern dergleichen, wie immer genannten, Sect gewesen, noch zur Zeit seye, auch in Zukunft zu keinem derselben tretten wer- de. Wenn sich dabei der Fall ereignet, daß einer derselben vor dem Schwur einbekennt, ein Mitglied hievon gewesen, oder noch zu seyn; so ist derselbe mit seinem Verpflichtungsgesuch ohne weiteres abzu- weisen, und deswegen ein unterthänigster Nachrichtsbericht ad Ma- nus ungesäumt zu erstatten. Legt aber ein solcher den Eid wirklich ab, und kann nachhin bewiesen werden, daß er falsch geschworen habe, soll selber ohne Verzug dem Criminalprozeß unterworfen, und als ein Eidbrüchiger abgestraft werden. Wird hingegen 9. ) ein Geistlicher entweder von Uns, oder von einem Unseren Landstände auf eine Pfarrei, oder anderes Beneficium präsentirt, oder ein Landstand stellt einen Beamten oder einen Adjunkten auf: so sind sie bei gleichmäßiger schweren Strafe gehalten, jenen Eid, wie Un- sere Beamten, und zwar jener, wenn er seine Pfründ im hiesigen Rent- amt erhält, bei Unserem geistlichen Rath, und der Weltliche bei Un- serer Oberlandes-Regierung; wenn sie aber ihre Stellen außer dem hiesigen Rentamt zu beziehen haben, bei einer der treffenden vier äus- seren Regierungen pflichtgemäß abzulegen, und soll es in Betreff ih- rer eben so, wie es im nächst vorgehenden §. bestimmt ist, jedoch mit dem einzigen Unterschied gehalten werden, daß statt einen Bericht an Uns zu erstatten, dem Patrono respect. dem Ansteller eines neuen Beamten oder Adjunkten von dem Vorfälle ex Officio Nachricht ge- geben wird. Dabei aber verbieten Wir all Unsern Collegien ausdrück- lich von diesen Personen für diese Handlung einige Tax oder andere Gebühr zu nehmen, oder von den Subalternen einbringen zu lassen, und befehlen gnädigst, daß die bei dieser Gelegenheit abgehaltene sämtliche Protokolle wohl aufbewahret werden sollen. Würde sich da- gegen ein solcher Geistlicher oder ständischer Beamte gegen all besseres Vermuthen zur Eidesablegung nicht stellen, und dennoch sein Amt an- tretten, oder wohl gar von seiner Herrschaft selbst, oder einem Ma- gistrat einige Hinderniß deswegen veranlaßt werden; so sind jenem von der geeigneten Stelle ohne weitere Rückfrage die Temporalie« zu sperren, und dieser ihm sträflicher Ungehorsam von Unsern nächst- entlegenen treffenden Beamten bei Uns pflichtschuldigst anzuzeigen, damit dagegen die erforderliche Zwangsmittel verfügt werden mö- gen. Inzwischen versehen Wir Uns 10. ) zu Unsern lieben und getreuen Unterthanen gnädigst, daß sie, sonderheitlich die geistliche sowohl, als weltliche Vorständen und Obrigkeiten zur Verhinderung all weitern Uebels bestmöglichst mit- wirken, und diese in Zukunft ihre Schuldigkeit vorzüglich beobach- 74 ten, sofort sich vor der bevorstehenden Cassations-Strafe hüten wer- den. , Wir ermahnen nicht minder Eingangs erwähnte Seetirer selbst Landesväterlich und huldreichest, daß sie von ihren höchst gefähr- lich und verpönten Grundsätzen, Absichten und alten Bündnissen der- maleinst abstehen, und weder Versammlungen mehr halten, noch neue Mitglieder anwerben, noch weniger aber Briefe wechseln, sohin wid- rigenfalls Uns nicht zu Ergreifung derjenigen noch empfindlicheren Mittel, deren man sich nach Zeugniß der Geschichten in andern Lan- den und in vergangenen Zeiten bedienet hat, widerwillig vermögen werden. Damit sich aber niemand mit der Unwissenheit entschuldigen mö- ge, ist Unser Wille und Befehl, daß diese Unsere gnädigste Verordnung auf die gewöhnliche Art verkündigt und angeheftet werden solle. Ge- geben in Unserer Haupt- und Residenzstadt München den 15. Nov. 1790. So wird Gülich- und Bergischen Beamten gnädigst befohlen, er- wähnte Verordnung zu Jedens Wissenschaft verkünden, und anhäften zu lassen, und, wie geschehen, in 14 Tagen bei 3 Rthlr. Strafe zu be- richten. Düsseldorf den 4ten März 1791. Aus Seiner Churfürstlichen Durchlaucht sonderbarem gnädigsten Befehl. Carl Graf von NESSELROD. Jansen. XX. Verordnung des Kurfürsten Karl Theodor gegen die Freund- schafts-Gesellschaften oder Orden, vom 10. Mai 1791, veröffent- licht am 14. Juni 1791. (Gülich- und Bergisehe wöchentliche Nachrichten vom 14. Juni 1791, Nr. 24.) C. T. C. Seine Churfürstl. Durchlaucht haben bereits in dem am 15ten Wintermonats vorigen Jahrs in öffentlichem Druck erschienenen Edict, den Illuminaten- und andere dergleichen Orden, wie auch ihre Ver- sammlungen, oder sogenannte Logen wiederholt nachdrucksamst ver- boten, inmittels aber vernommen, daß andere sogenannte Freund- schafts Gesellschaften, oder Orden, in einigen Orten wirklich syen er- richtet worden, und auch sich gleichfalls einschleichen und verbrei- ten wollen; — Da nun dieselbe für die Religion und den Staat zwar nicht so gefährlich, sondern ganz unschuldig und unbedeutend zu seyn scheinen, jedoch nicht ohne Grund zu besorgen ist, daß dergleichen Versammlungen in der Folge in allerlei Ausschweifungen ausarten dürften: So verbieten Flöchstdieselben, Anlaß Höchsthändigen Res- 75 cripts vom 10. May nächsthin diese, wie alle andere dergleichen Ge- sellschaften, und Verbrüderungen bey schwerster Strafe, und befeh-, len sämmtlichen Magistraten gnädigst solches genauest zu beobachten, die dagegen eingeschlichene, oder einschleichende Gesellschaften ab- zustellen, sodann den Erfolg in 14 Tagen gehorsamst bei drei Rthlr. Strafe zu berichten. Düsseldorf den 7ten Junius 1791. Aus Seiner Churfürstliehen Durchlaucht sonderbarem gnädigsten Befehl. Vt. Freiherr von LÖE. Jansen. An sämmtliche Magistraten beider Herzogtümer also abgegangen. XXI. Siebente Verordnung des Kurfürsten Karl Theodor gegen ge- heime Gesellschaften vom 3. Juli 1792 nebst den drei Eides- formeln. (Sammlung von Urkunden, Gesetzen usw. der herzoglich Jülich Kleve Berg’schen Landesherren im Düsseldorfer Staatsarchiv.) Carl Theodor Churfürst u. Unsern gnädigsten Gruß zuvor! Liebe Getreue! Da Wir Anlaß gnädigsten Rescripts vom 23ten Junius nächsthin verordnet haben, daß der wegen denen Tlluminaten vorgeschriebene Eid von sämmtlieher Civil Dienerschaft ausgeschwo- ren, und daß dieser Eid von denen Amtleuten, in jenen Aemtern aber, wo der Amtmann abwesend, und zu weit entfernet ist, vom Amtsver- walter bei hiesigem Geheimen Rath persönlich auch den lten August künftig Morgens um 11 Uhr abgelegt werden, sodann daß diese sol- chem nach den Eid der übrigen Civil Dienerschaft deren ihnen anver- trauten Aemter abnehmen, und das Protokoll in 14 Tagen einsenden, ferner daß bei denen Magistraten der Bürgermeister zuerst den Eid ablegen, und dieser solchen denen übrigen Rathsgliedern abnehmen, sodann das Protokoll ebenmäßigt in 14 Tagen einsenden soll: So wird es auch mit Anschluß deren vorgeschriebenen Eidesformeln zur ge- horsamsten Nachachtung gnädigst unverhalten. Düsseldorf den 3ten Julius 1792. Aus seiner Churfürstlichen Durchlaucht sonderbarem gnädigsten Befehle Carl Graf von Nesselrod. Erste Formel. Die jene Supplikanten zu beschwören haben, die behaupten, daß sie zu keiner Zeit weder in noch außer Land der 111 uminaten, oder einer andern wie immer genannten ähnlichen Sekte beigepflichtet haben. Ich N. N. Schwöre zu Gott dem Allmächtigen ohne geringste Zu- rückhaltung einen leiblichen Eid, daß ich weder jemals ein Mitglied 76 der Illuminaten oder andere wie immer genannten ähnlichen Seht ge- wesen, noch dermal seie, noch weniger aber in Zukunft zu einer tret- ten, sondern vielmehr alljenes, was immer von anderen zur Aufnahme und Erhaltung dieser verbotenen Sekte geschehen möchte, bei der Behörde ohne Verzug, und pflichtgemäß anzeigen werde: so wahr mir Gott helfe und alle seine Heiligen. Zweite Formel. Für jene Supplikanten, die einbekennt haben, Mit- glieder von einer gedachten Sekten vor der Bekannt- machung des gnädigsten Ediktes vom 16ten August- monats 1785 gewesen zu sein. Ich N. N. Schwöre zu Gott dem Allmächtigen ohne geringste Zu- rückhaltung einen leiblichen Eid, daß ich nach Bekanntmachung des gnädigsten Ediktes, vom löten Augustmonats 1785. keiner von der Illuminaten oder andern ähnlichen Sekte gehaltenen Loge mehr bei- gewohnt, und weder mittel- noch unmittelbar zur Aufnahme und Er- haltung dieser verbotenen Sekten und ihrer Grundsätze etwas beige- üragen, folglich erwähnter Landesherrlichen Verordnung in aller Rück- sicht den Pflicht schuldigsten Gehorsam geleistet habe, auch in Zu- kunft nicht nur leisten, sondern auch alljenes, was immer von andern zur Bezweckung gedachter wiederholter Verbothe und Absicht geschehen möchte, bei der Behörde ohne Verzug und pflichtmäßig an- zeigen werde: so wahr mir Gott helfe, und alle seine Heiligen. Dritte Formel. Für jene, die erst nach der Bekanntmachung des gnädigsten Ediktes vom löten Augustmonats 1785 in dergleichen Verbrüderungen eingetretten, undvon Sr. C. D. aus besondern Beweggründen begnadiget wor- den sind. Ich N. N. Schwöre zu Gott dem Allmächtigen einen leiblichen Eid und verspreche ohne geringste Zurückhaltung, daß ich in Zukunft keiner von den Illuminaten oder andern ähnlichen Sekten haltenden Loge mehr beiwohnen, und weder mittel- noch unmittelbar zur An- nahme und Erhaltung dieser verbotenen Sekten und ihrer Grundsätze etwas beitragen, folglich der Landesherrlichen in diesem Betreff am löten November v. J. zum Druck beförderten Verordnung in aller Rücksicht nicht nur den Pflicht schuldigen Gehorsam leisten, sondern auch alljenes was immer von andern zur Bezweckung gedacht wieder- holter verbotenen Absicht geschehen möchte, bei der Behörde ohne Verzug und pflichtmäßig anzeigen werde: so wahr mir Gott helfe, und alle seine Heiligen. 77 i XXII. Edikt des Kurfürsten Karl Theodor gegen Lesegesellschaften vom 3. Juli 1792. (Gülich- und Bergisehe wöchentliche Nachrichten vom 24. Juli 1792, Nr. 30.) C. T. C. Liebe Getreue! Da die im äußerlichen das Gepräge der Lese Ge- sellschaft führenden Zusammenkünfte der privat Personen bei gegen- wärtigen Zeitläuften an sich verdächtig, und dem gemäß im politi- tischen Staate nicht zu dulden sind, und Wir daher Anlaß gnädigsten Rescripts vom 23ten Junius nächsthin verordnet haben, daß dergleichen in den Städten so wohl, als auf dem Lande bestehende Gesellschaften, Zusammentretungen, und sonstige verdächtige Aufenthalte aufgeho- ben, und verboten sein, sodann daß von Polizei wegen die strengestei Aufsicht genommen werden soll, damit dergleichen Cluben, unter wel- cherlei Vorwände solche sich zusammen zu thun fernerhin versuchen möchten, zu keiner Reife kommen, so befehlen euch gnädigst, daß ihr nach dem Inhalt das fernere verfügen, und solches zu Jedens Nachricht verkünden lassen, sodann, wie geschehen, in 14 Tagen bei 3 Rthlr. Strafe berichten sollet. Düsseldorf den 3 ten Julius 1792. Aus seiner Churfürstlichen Durchlaucht sonderbarem gnädigsten Befehle Carl Graf von NESSELROD. Jansen. XXIII. Edikt des Kurfürsten Karl Theodor gegen politische Gesell- schaften vom 8. April 1794. (Gülich- und Bergisehe wöchentliche Nachrichten vom 29. April 1794, Nr. 17.) Wir Carl Theodor von Gottes Gnaden Pfalzgraf bei Rhein, Her- zog in Ober- und Nieder-Bayern, des Heil. Röm. Reichs Erztruchses und Churfürst, zu Gülich, Cleve und Berg Herzog, Landgraf zu Leuch- tenberg, Fürst zu Moers, Marquis zu Bergen op Zoom, Graf zu Vel- dens, Sponheim, der Mark und Ravensberg, Herr zu Ravenstein, &c. Liebe Getreue! Euch ist aus Unseren unterm 3ten Julius 1792 und 17ten Jenner nächsthin erlassenen Verordnungen unterthänigst erinnerlich, welche strenge Aufmerksamkeit, Nachforschung und Ver- fügungen Wir wider verdächtige Zusammenkünfte, Handlungen, und Reden in offenen und Privathäusern beobachtet und vollzogen wissen wollen; Wir vernehmen aber zu Unserem äußersten Mißvergnügen, daß ihr in Vollziehung dieser Verordnungen solch sträfliche Nachläs- 78 sigkeit erscheinen lasset, daß solche dem gutdenkenden Publiko zum Aergerniß gereiche. Wir geben Euch diesertwegen Unseren gerech- ten Unwillen zu erkennen, und da Wir dieses gemeinschädliche für jeden Staat äußerst verderbliche Unwesen bei diesen gefährlichen Zeitläuften zu dulden gnädigst nicht gemeynet sind, sondern gnädigst verordnet haben, und wollen, daß diesem ernstlicher Einhalt gema- chet werden solle: Als erneueren Wir, Anlaß gnädigstenRescripts vom 22ten Merz nächsthin, bezogene Verordnungen dahin gnädigst, daß in denen Wirths-Kaffeehäußeren, und sonstigen Versammlungen gehei- me Spähen ausgestellet werden sollen, ob in denenselben nach den ge- fährlichen französischen Grundsätzen Reden geführet werden, so- dann daß diejenigen, welche an solchen sich betheiligen, wie auch alle Verdächtige, und besonders diejenigen, welche bey dergleichen Gesellschaften, oder sogenannte Clubs betroffen werden, unangesehen der Personen, (solche mögen einheimische oder fremde, ausgewan- derte, bürgerliche, oder Militär-Personen seyn), nöthigen Falls durch militärische Beihülfe, wes Endes das nöthige an die Militär Behörde erlassen worden, arrestiret und nach Befund ohne prozessualische Weiterungen mit Zuchthaußstrafe, und nach Gestalt des Vergehens mit schärfster Strafe, zum abschröckenden Beispiele belegt werden sollen. — Wir versehen Uns demnach zu Unseren Gülich- und Bergi- schen Beamten, daß dieselben auf den Inhalt dieser Verordnung mehr schuldige Rücksicht nehmen werden, oder gewärtigen sollen, daß die- se für alle aus der Versäumniß entstehende mißlichen Folgen werden angesehen werden; Befehlen euch sodann gnädigst, diese Unsere ernstliche Willensmeynung zu jedes Warnung verkündigen zu lassen, und den Erfolg in 14 Tagen gehorsamst zu berichten. Düsseldorf den 8ten April 1794. Aus Seiner Churfürstlichen Durchlaucht sonderbarem gnädigsten Befehl Carl Graf von NESSELROD. Schulten. XXIV. Letzte Verordnung des Kurfürsten Karl Theodor gegen Lese- gesellschaften Yom 23. April 1794. (Gülich- und Bergische wöchentliche Nachrichten vom 27. Mai 1794, Nr. 21.) Wir Carl Theodor von Gottes Gnaden Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Ober- und Nieder-Bayern, des Heil. Röm. Reichs Erztruchses und Churfürst, zu Gülich, Cleve und Berg Herzog, Landgraf zu Leuchtenberg, Fürst zu Moers, Marquis zu Bergen op Zoom, Graf zu Veldens, Sponheim, der Mark und Ravensberg, Herr zu Ravenstein &c. &c. 79 Liebe Getreue! Wir haben euch' bereits gnädigst zu erkennen gegeben, daß die im äußerlichen das Gepräge der Lesegesellschaften führenden Zusammenkünfte der privat Persohnen bei gegenwärtigen Zeitläuften äußerst gefährlich, und daß solche im politischen Staate nicht zu dulden seyen. Wir haben daher unterm 3ten Julius 1792 ver- ordnet, daß dergleichen in den Städten sowohl als auf dem Lande be- stehende Gesellschaften, Zusammentretungen und sonstige verdächtige Aufenthalte aufgehoben, und verboten seyn, sodann daß von Polizei- wegen die strengste Aufsicht genommen werden soll, damit derglei- chen Cluben, unter welcherlei Vorwand solche sich zu versammeln ferner versuchen möchten, zu keiner Reife kommen sollten. Die Er- fahrniß bestätigt aber zu Unserem nicht geringen Leidwesen, daß die- se Verordnung den vorausgesetzten Endzweck nicht erreicht habe, indem solche mit der schuldigen Aufmerksamkeit und Nachforschung nicht beobachtet, und daher die Lese-Gesellschaften vor wie nach Un- gescheuet gehalten worden seyen. Da nun in solchen eine Menge frei- denkender Unterthanen gebildet werden, von welchen bei diesen em- pörenden Zeitläuften nichts gutes zu erwarten ist; Und da annebens durch erwähnte Gesellschaften Unsere, wegen denen heimlichen Zu- sammenkünften, Handlungen und Reden unterm 8ten dieses erlassene Verordnung vereitelt werden könnte: So befehlen euch gnädigst, den Inhalt bezogener Verordnung zu Jedens Nachricht nochmals verkün- den, auf solchen strengere Rücksicht nehmen, und sich der Versäum- niß halber bei Strafe schärfesten Einsehens nichts zur Schuld kommen zu lassen, sodann den Erfolg in 14 Tagen bei Strafe 3 Rthlr. gehor- samst zu berichten. Düsseldorf den 23sten April 1794. Aus Seiner Churfürstlichen Durchlaucht sonderbarem gnädigsten Befehl Carl Graf von NESSELROD. Schulten. XXY. Kurfürstliches Edikt vom 24. Februar 1804 betreffend die Stuttgarter „Allgemeine Schule der Teutschen.“ (Sammlung von Urkunden, Gesetzen u. s. w. der Landesherren von Jülich, Kleve, Berg im Düsseldorfer Staatsarchiv.) Im Nahmen Seiner Churfürstlichen Durchlaucht zu Pfalz- Bayern u. u. Indem Seine Churfürstliehe Durchlaucht in Kenntnis gesetzt wor- den, daß das zu Stuttgard unter dem Nahmen: Allgemeine Schule der Teutschen bestehende Institut die Absicht hege, durch die Einrichtung verschie- dener General-Factorate, die wieder in kleinere untergeordnete Be- zirke sich theilen würden, einen Einfluß auf die innere Polizey Ein- richtung der teutschen Staaten zu gewinnen und durch Aufstellung 80 eigener mit Decreten, Amtssiegeln, Amtskleidungen versehener Be- amten, an welche von dem General-Directorium Weisungen unter dem Titel von Rescripten erlassen werden, eine ganz von der Regie- rung gesonderte Stelle im Staate zu bilden, — können Höchstdiesei- ben, so sehr sie auch immer geneigt sind, jede Unternehmung zu un- terstützen, welche die Beförderung des allgemeinen Besten zum Zwek- ke hat, gleichwohl nie gestatten, daß eine auswärtige Gesellschaft, die nicht unmittelbar unter der Leitung Höchst ihro Regierung steht, und dessen Institut nicht in die Kategorie der gewöhnlichen litterari- schen Gesellschaften, sondern vielmehr in jene der geheimen Ge- sellschaften sich reiht, in welche kein dießseitiger Unterthan einzu- treten berechtigt ist, Mitglieder in dießseitigen Erblanden werbe und unter dem Vorwände, die Menschheit im allgemeinen zu beglücken, eine abgesonderte Polizeystelle in dem Staate formire. Es werden daher in Gemäßheit des von der höchsten Stelle anher gediehenen gnädigsten Rescripts vom 6. dieses die wegen der geheimen Gesell- schaften bestehenden höchsten Verbothe in Beziehung auf die An- werbungen des erwähnten Instituts der allgemeinen Industrie-Schule der Teutschen zu jedermanns Naehachtung erneuert, und sämmtli- chen Unterthanen aufgegeben, daß diejenigen, welche einige Facto* rien bereits schon übernommen haben, sieh dieser sogleich entledi- gen, und die in Händen habenden Manual-Acten an die hiesige Lan* des Direction zur Einsicht einsenden, außer dessen sie den Strafen unterworfen seyn werden, welche die höchste Landes Verordnungen gegen diejenigen festsetzen, welche in geheime Gesellschaften tre- ten. — Sämmtlichen Beamten und Magistraten wird demnach befohlen, dieses auf dem gewöhnlichen Wege zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Düsseldorf, den 24. Februar 1804. Churfürstliche Landes Direction Freyherr von Hompesch. XXVI. Kurfürstliches Edikt vom 17. April 1804 gegen geheime Ge- sellschaften. (Sammlung von Urkunden, Gesetzen u. s. w. der Landesherren von Jülich, Kleve, Berg im Düsseldorfer Staatsarchiv.) Im Nahmen Seiner Churfürstlichen Durchlaucht zu Pfalz-Bayern. Ueberzeugt, daß das wahre Wohl des Staates und das Beste der Staatsbürger nur durch die Regierung befördert werden kann, der es allein Vorbehalten ist, die Verhältnisse im Allgemeinen zu durch- blicken, und hierauf den Wohlstand des Ganzen zu berechnen, haben Seine Churfürstliche Durchlaucht das Entstehen geheimer Gesell- 81 6 schäften immer als verderblich für die Ruhe des Staates angesehen, weil dadurch die leitende Oberaufsicht erschwert wird, die Staats- bürger dem eigentlichen Centralpunkte entrückt werden, und selbst dann, wenn auch die geheimen Gesellschaften für sich selbst keine gemeinschädliche Nebenzwecke beabsichtigen, die Sonderung von dem allgemeinen Staatszwecke dort unabsehbares Nachteil hervorbringen kann, wo die Absicht gutes zu wirken, zum Grunde lag. Seine Churfürstliche Durchlaucht haben aus diesen Berücksichti- gungen zwar gleich bey Höchst ihrem Regierungs-Antritte gegen den Eintritt in geheime Gesellschaften allgemeine Verordnungen erlas- sen, allein, da Höchstdieselbe gegründete Ursache, zu vermuthen haben, daß dieses Verboth von manchen überschritten, oder nicht in ächtem Sinne aufgenommen worden; so sind Höchstdieselbe veran- laßt worden: 1. ) Die, gegen die Bildung geheimer Gesellschaften so wohl als den Eintritt in dieselben, bestehenden Verordnungen zu erneuern, und sämmtliche Unterthanen strenge zur Beobachtung dieser Gesetze anzu- weisen, indem gegen die Uebertreter derselben die Strafgesetze ohne Nachsicht in Anwendung gebracht werden sollen. 2. ) Unter diesem Verbothe ist ausdrücklich jede Correspondenz mit bestehenden geheimen Gesellschaften, es mögen diese im In- oder Auslande ihren Sitz haben, unter den, auf den wirklichen Eintritt, festgesetzten Strafen begriffen. Diese höchste Vorschrift wird sämmtlichen Beamten und Ma- gistraten in Folge des höchsten Rescriptes vom 5. März nächsthin mit dem Befehle eröffnet, um solche gehörig verkündigen zu lassen und wie geschehen, in 14 Tagen zu berichten. Düsseldorf, den 17. April 1804. Churfürstlicher Geheimer Rath Freyherr von Hompesch. XXVII. Herzogliches Edikt vom 25. April 1804. (Sammlung von Urkunden, Gesetzen usw. der Landesherren von Jülich, Kleve, Berg im Düsseldorfer Staatsarchiv.) Im Namen Sr. des Herrn Herzogs Wilhelm in Bayern Durchlaucht. Da nach dem I. Absätze des IV. § des Apanagial-Rezesses in Fällen, wo Unterthanen den Unterthanen-Eid abzulegen pflegen, in solchem Eide nebst der Verpflichtung an Seine Herzogliche Durch- laucht und Höchstdero Linie, als ihre Vorgesetzte Herrschaft, zu- gleich des Regierenden Erstgebornen als des wahren Landesfürsten Erwähnung geschehen muß, und von einem jeden in diesem Eide zu- gleich die Erklärung, daß er nie in eine geheime Gesellschaft, oder in irgend eine Verbindung mit einer solchen treten wolle, abzunehmen 82 sey; so wird den Beamten und Magistraten befohlen, diese gnädigste Vorschrift in vorkommenden Fällen auf das pünctlichste schuldigst zu befolgen. Düsseldorf, den 25. April 1804. Herzogliche Regierung Freyherr von Beveren. XXVIII. Schreiben des Br. Schaumburg, ehemaligen Mitglieds der Düsseldorfer Loge „Zur Eintracht“, vom 21. Juni 1787 an die Aachener Loge „Zur Beständigkeit.“ (Briefsammlung der Aachener Loge „Zur Beständigkeit“, Nr. 290.) Sehr Ehrwürdiger Meister Vom Stuhl!!! Sehr Ehrwürdige Brüder Beamten!!! Sehr Ehrwürdige, Würdige und Vielgeliebte Brüder!!! Glück, Heil und Segen Vom Morgen!!! Wenn die leidende Menschheit berechtigt ist, auf das Mitleiden der Brüder unumsehränckte Ansprüche zu machen, so verdient die Noth des Bruders um so mehr von Brüdern erhört, und sein un- glückliches Schicksal gelindert zu werden. Sehr Ehrwürdige, Würdige und Vielgeliebte Brüder!!! Die Rede ist zwar hier nicht von einem Bruder, sondern von seiner Wittwe und vier kleinen Kindern, die er brotlos hinterlassen hat. Der verstorbene Bruder hieß Dechen. Er war ehemals Haußhof- meister bei dem Wohlgeb. verstorbenen Staathalter und Bruder!!! Grafen von Goltstein, und erhielte die Anwartschaft auf die Kur- fürstliche Kellermeisterstelle dahier. Allein der schon vor 6 Jahren verstorbene Bruder Dechen erlebte nicht in dem würcklichen Besitz der Stelle, und der davon abhängenden Emolumenten zu kommen, und mußte während eines langen Kranken-Lagers das meiste seines ersparten Vermögens einzehren. Die Folgen seines Todes erfuhr die Wittwe seit der Zeit nur noch nachdrücklicher. Da sie nicht im Stande war, das nöthige zu ihrem und der Kinder Unterhalt zu ver- dienen, so ging das wenige des Vermögens in der Zeit mit zugrunde, und jetz ist alles verschlungen. Die Hiesigen Brüder!!! haben es zwar nie ermangeln lassen, dieser bedrängten Bruderfamilie mit Rath und That an die Hand zu gehen, und sie fahren noch immerfort sie mit milden Beyträgen zu unterstützen. Allein, da Wir das Unglück haben unter einer Regierung zu stehen, wo der Nähme des Bruders gelästert wird, und das Lo- sungszeichen abgibt, ihn als einen Verräther des Vaterlands zu be- handeln, so haben uns Klugheit und andere Umstände befohlen, den hier rechtmäßig constituirten, der Tugend und Weisheit gewidmeten Tempel zu verschließen. Da also keine Arbeiten bei uns vorfallen, 83 6* so ist der Lohn schlecht, und die von hiesigen Brüdern geschehene Un- terstützung nie hinreichend um diese Bruderfamilie einigermaßen aus dem Loth zu reißen. Sehr Ehrwürdige, Würdige und Vielgeliebte Brüder!!! Wir sämtliche hier in Düsseldorf befindliche Brüder erflehen brüderlich Ihre Mitleyden gegen diese arme Bruderfamilie! Der Vater war ein Rechtschaffener Mann, und unser vielge- liebter und würdiger Bruder. Schließen Sie also der Noth des Bruders Ihr brüderliches Herz auf, und gewähren Sie dieser Bruder- familie den Trost einer milden und brüderlichen Gabe, die Sie ja keinem Sterblichen versagen. Wir hofen, daß diese Beyträge der Brüder!!! imstande seyn sollen, diese Bruders-Wittwe in ein kleines gewerb zu bringen, wodurch sie ihre künftige Nahrung gewinnen soll. Sehr Ehrwürdige, Würdige und Vielgeliebte Brüder!!! Der Oberste Baumeister der Welt wird Ihnen diese Gabe gewiß tausend- fältig belohnen, und eine jede Brüderliche Handlung mit demjenigen Segen bekrönen, den die Rechtschaffenheit erwarten kan. Er Segne zu dem Ende jede Arbeit, die in Jhrem Tempel verrichtet wird, und lasse Sie endlich zu derjenigen Vollkommenheit gelangen, die das Bestreben des Maurers ist. Wir im Drucke schmachtende Brüder empfehlen uns in der Bruderliebe, und wünschen Ihnen nochmals Glück, Heil und Segen Vom Morgen!!! So oft wir in der Stille, in zerstreuten Wohnungen, bald in, bald außer der Stadt zusammen, so oft erinnern wir uns aller Brüder, und ihres Flors, und hoffen, daß die Zeit wiederkommen wird, wo wir ungestört werden arbeiten können. Wir haben das Vergnügen mit wahrer Bruder-Liebe Ihnen zuge- than zu seyn, und durch den Gruß der heiligen Zahl von 3 mal 3 zu seyn Sehr Ehrwürdige, Würdige und Vielgeliebte Brüder!!! Aus dem ehemaligen Orient zur Eintracht in Düsseldorf d. 21. 4. M. 5787. Dero treu Verbundene Ordens Brüder!!! Dahier in deren aller Nähme kraft besonders aufhabenden auftrags Schaumburg.'. Adresse: An die Sehr Ehrwürdige, Gerecht- und Volkommene Loge Zur Beständigkeit in Aachen.'. 84 Nachwort. Nachforschungen in den Archiven der Loge „Zur Einigkeit“, der Großloge des „Eklektischen Bundes“ zu Frankfurt a. M. und der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ in Berlin, so- wie eine nochmalige Durchsicht des Archivs der Loge „Ernst zum Compaß“ in Gotha ergaben einige nicht unwesentliche Ergänzungen zu dem im ersten Abschnitt gebotenen Ueberblick über die rheinische Freimaurerei während des 18. Jahrhunderts. Im achten Bande der 18. Abteilung des Archivs der Loge „Zur Einigkeit“ (ehemaliges Archiv der Distelnloge) findet sich unter Nr. 49 der Entwurf für die „Provincia octava ad Danubium, Padum et Ti- berim“ vom 25. Juli 1774, (nach der Zeitrechnung der strikten Ob- servanz vom 14. Juli 461). Das Schriftstück erbringt den Beweis, daß man die Einrichtung der VIII. Provinz der strikten Observanz be- reits mehrere Jahre geplant und in ihren Einzelheiten entworfen hatte, bevor sie auf dem Frankfurter Konvent (vom 16. bis 20. September 1776) zum Beschluß erhoben wurde. Nach dem Entwurf sollte das „Magnum Capitulum Provinciale“ aus zwei Prioraten bestehen, dem „Magnus Prioratus Italiae“ mit vier Balleien und dem „Magnus Prio- ratus Germaniae Superioris ad Danubium et Rhenum“ mit ebenfalls vier Balleien, von denen die zweite den Namen „Am Rheinstrom“ führen sollte. Der zweiten Ballei sollten das Subpriorat in Herrenburg (Stuttgart), die Großkomthurei Creuznach (Frankfurt a. M.) und die Kapitularkomthurei in Rothenberg (Meiningen) unterstellt wer- den. Uns interessiert nur die Großkomthurei zu Frankfurt a. M., in der, wie in dem Supriorat in Stuttgart und in der Kapitularkomthu- rei in Meiningen, Ritterkomthureien für die Equites, d. h. die vollbe- rechtigten Inhaber des sechsten Grades der strikten Observans, Ar- migeralkomthureien für die Armigeri, d. h. die Bbr., die zwar den sechsten Grad erhalten hatten, jedoch nicht zu Rittern befördert wur- den, sowie Klerikalkomthureien für den geistlichen Zweig der strikten Observanz, d. h. für die Stark-Rosa’schen Kapitel vorgesehen waren. Fernerhin sollten Hauskommenden gebildet werden, an deren Spitze Hauskomthure standen und die in Verbindung mit den an diesen Or- ten arbeitenden oder noch zu errichtenden Johannis- oder Schotten- logen der strikten Observanz gedacht waren. Geplant waren sechs Rit- terkomthureien: 1. Brezenheim. 2. Alt-Weilnau bei Usingen. 3. Camp am Rhein. 4. Hermsheim bei Worms. 5. Bergen im Rheinischen. 6. Greifenburg. Sitze der Armigeralkomthureien sollten sein: 1. Höchst. 2. Ruselsheim a. Main. 3. Otterberg. Klerikalkomthureien waren zu bilden in: 1. St. Gottarshauesn. 2. St. Heiligenthal im Bergischen. End- lich waren Hauskommenden vorgesehen für: 1. Köln a. Rhein, 2. Kob- lenz. 3. Mainz. 4. Frankfurt a. M. 5. Trier. 6. Worms. 7. Heidelberg, 8. Kreuznach. Tatsächlich ist die Tabelle in der Hauptsache Entwurf geblieben; denn die Ritter-, Armigeral- und Klerikal-Komthureien, die mit Pfrün- den verknüpft sein sollten, sind in Wirklichkeit niemals ins Leben ge- 85 treten und von den Hauskommenden bestand zur Zeit der Aufstellung der Tabelle nur Frankfurt a. M., wo damals sieh die ehemalige Main- zer Loge „Zu den drei Disteln“, die Schottenloge „Wilhelm zu den drei Rosen“ und die Großkomthurei der VII. Provinz Rittersfelde (spätere Praefektur Creuznach) befanden. In Köln kam es erst am 22. September 1778 zu einer Logengründung durch die Wetzlarer Direktorialloge „Joseph zum Reichsadler“; in Worms gründete die Wetzlarer Direktorialloge am 11. Oktober 1779 eine Filialloge, die erst im Jahre 1781 selbständige Loge wurde und in Heidelberg kam es erst 1784, nach dem Untergang der strikten Observanz, zu einer Logenbildung. In allen übrigen, für Hauskommenden vorgesehenen Orten haben Logengründungen durch die strikte Observanz überhaupt nicht stattgefunden. Wenn auch die Ballei „Am Rheinstrom“ nur zu einem kleinen Teil verwirklicht werden konnte, so beweist doch die Tabelle vom 25. Juli 1774, welche hochfliegenden Pläne die strikte Observanz damals bezüglich der Rheingegenden hatte. Auf dem Braun- schweiger Konvent kam es etwa ein Jahr später, am 5. Juli 1775 zu einem Vergleich zwischen den Praefekturen Rittersfelde (Frankfurt a. M.) und Templar (Kassel). In dem Konventbeschluß wird bestimmt, daß „Templar die Hessen-Kassel’schen Lande, Aachen, Düsseldorf, das Hochstift Coeln und weiter am Rhein hinunterliegende auch nie- derländische zur VII. Provinz mit Ausschluß der preußischen Länder, wie auch alles dessen, was etwa schon anderen Sprengeln ange- wiesen worden,“ zur Bearbeitung erhalte. (15. Bd. der 18. Abteilung sed Archivs der Loge „Zur Einigkeit“ Nr. 95.) Man hatte auf dem Braunschweiger Konvent Gegenden verteilt, in denen die strikte Ob- servanz zwar in dem einen oder anderen Orte Anänger besaß, sonst aber noch keinen Fuß gefaßt hatte. So heißt es denn auch in einem Protokoll vom 16. September 1775 über eine Kapitelversammlung, die vom 16. bis 18. September 1775 zu Frankfurt am Main stattfand: „daß die Einrichtung der Balley „Am Rheinstrom“ nach der Matrikul der VIII. Provinz getroffen, die Capitel aber unter dem Namen der Prae- fektur Rittersfelde solange mit der VII. Provinz vereinigt bleiben sollten, bis sie es für räthlich hielten, sich derselben als Glieder der VIII. Provinz und einen Teil des Gr. Priorats von Deutschland be- kannt zu machen.“ (Hierbei ist zu berücksichtigen, daß Kassel ur- sprünglich zur VIII. Provinz gezogen werden sollte, schließlich aber exemte Praefektur blieb.) Im Protokoll vom 18. September 1775 heißt ■es sogar: „Zur Bestreitung des Geschäfts der Balley „Rheinstrom“ und der VIII. Provinz werden gegenwärtig nichts als Briefe, Porto und Schreibmaterialien erforderlich seyn, wozu 25 Rthlr. aufgesetzt werden.“ (Bd. 20 a der 18. Abteilung, Nr. 126 b.) Mit dem beim Braunschweiger Konvent am 5. Juli 1775 getroffenen Vergleich, laut dem ein großer Teil der rheinischen Lande an die Praefektur Templar angegliedert werden sollte, war jedoch der deputierte Ober- meister der Wetzlarer Schottischen Loge „Joseph zum Reichsadler“ Friedrich v. Bostel (Fridericus Eques a Talpa) nicht einverstanden. Unter der Behauptung, daß der Beauftragte des Rittersfelder Kapitels 86 die niederrheinischen Lande auftragswidrig an Templar abgetreten habe, legte er schriftlich gegen dieses Abkommen am 28. Januar 1776 Einspruch ein, der auf der Kapitularversammlung in Frankfurt a. M. vom 29. Januar 1776 zum Vortrag kam. (Bd. 20 b der 18. Abteilung Nr. 171.) In einer weiteren Ausarbeitung vom 1. Juni 1776 drang Br. v. Bostel darauf, daß ein neuer Beschluß herbeigeführt werde (resolu- tio pleni), nach dem dann alle niederrheinischen Länder zur VIII. Provinz gehören sollten. In demselben Schriftstück hebt er hervor, daß die Kasseler Praefektur auf Grund des Beschlusses des Braun- schweiger Konvents vom 5. Juli 1775 in Bonn eine Loge errichtet hatte, deren Meister vom Stuhl der Kammerherr v. Spiegel war. Franz Wilhelm Freiherr v. Spiegel (Franciscus Eques ab Unione), der Ende Oktober 1775 bereits zur Gründung einer Loge der strikten Observanz in Köln bereit gewesen, aber an dem Widerstand der anderen drei Kölner Bbr., die den hohen Graden der strikten Observanz angehörten, gescheitert war, hatte sich demnach bereit finden lassen, in der Re- sidenzstadt des Kurfürsten Maximilian Friedrich eine Loge nach die- sem System zu gründen. Br. v. Bostel befürchtete, daß die Kasseler Praefektur ebenso mit Logengründungen zu Köln, Düsseldorf und Aachen Vorgehen werde, wenn es nicht gelänge, die Rechte der Frank- furter Praefektur auf die niederrheinisehen Lande nachdrücklich gel- tend zu machen. Insbesondere bat Br. v. Bostel, es möge der Frank- furter Großkomthur v. Hack (Eques a. Rhinoceronte) bei seiner be- vorstehendeen Sommerreise an den Niederrhein möglichst im Sinne der Anlegung von Logen, die dann zur VIII. Provinz gezogen werden sollten, tätig werden. (Bd. 20 b der 18. Abteilung Nr. 202). In einem weiteren Schriftstück des Br. v. Bostel, das als Anlage zum Protokoll des Kapitularkonvents vom 24. Juni 1776 genommen wurde, bat dieser unermüdlich für die Ausbreitung der strikten Observanz tätige Br. den Br. v. Hack um Adressen von Kölner, Düsseldorfer und Aachener Freimaurern, insbesondere auch um Angabe, welche Bbr. dort zur Lei- tung von Logen und zu Logenämtern besonders befähigt seien. Auch regte er an, Br. v. Hack möge bei seiner Anwesenheit in der Kölner Gegend ialles soweit vorbereiten, daß in Köln eine Loge nach dem System der strikten Observanz errichtet werden könne, wodurch die Anlegung und Installation weiterer Logen am Niederrhein vorbereitet und erleichtert werden könnte. Freiwillig erbot er sich, alle zur Vor- bereitung erforderlichen Schritte selbst zu übernehmen. Wir erfahren fernerhin, daß Br. v. Bostel u. a. auch die Anlegung einer weitern Loge in Koblenz oder Neuwied plante und die Absicht hatte, von Zeit zu Zeit dem Frankfurter Großkomthur-Kapitel über die vorbereitenden Schritte Bericht zu erstatten (Bd. 21 der 18. Abteilung Nrn. 211 und 212.) Ein Promemoria des Br. v. Bostel, das aus dem Anfang September 1776 stammt, besagt über die bevorstehende Anlegung einer Loge in Koblenz oder Neuwied, daß er täglich einer Nachricht des Br. Piehl, der Hofmeister des Grafen zu Runckel war, sowie des Br. Haupt- mann Mühsam, d. h. also zweier Neuwieder Bbr. entgegensehe. Er hoffe, durch die zum System der strikten Observanz gehörigen Bbr. 87 v. Kriff und v. Haupt zu Koblenz und den der strikten Observanz an- gehörenden Br. Beckmann zu Neuwied in einem von beiden Orten eine Loge nach dem System der strikten Observanz zustande zu bringen. Bd. 23 der Abteilung 18 Nr. 219). Es sollte bei dieser Hoffnung bleiben. Weder in Neuwied, noch in Koblenz ist es jemals zu einer Logengrün- dung durch die strikte Observanz gekommen; in Neuwied bestand nach wie vor die Pfauenloge als selbständige Bauhütte, die sich dann später dem „Eklektischen Bund“ anschloß und in Koblenz waren die politischen Verhältnisse derart, daß eine Logengründung ausgeschlos- sen war. Aus demselben Aktenstück geht hervor, daß man von Wetz- lar aus schon damals beabsichtigte, sei es in Wiesbaden, sei es in Bieberich unter der Schutzherrschaft des Fürsten von Nassau-Usingen eine Loge errichten zu lassen; der Fürst und andere Bbr. waren einer Logengründung nicht abgeneigt, wollten sich aber dem Frankfurter Kapitel nicht unterordnen. Weiter beklagt sich Br. v. Bostel in dem- selben Schriftstück vom Anfang September 1776, daß er hinsichtlich der Anlegung von Logen in den niederrheinischen Landen durch den Großkomthur Br. v. Hack keinerlei Unterstützung gefunden habe. Noch zweimal habe er dieserhalb an ihn geschrieben, aber weder eine Antwort, noch die Adressen der niederrheinischen Bbr. erhalten. Aus demselben Schriftstück gehen auch die hervorragendsten Bbr. der Bonner Logge, die von Kassel aus errichtet und unter der Leitung des Kammerherrn Freiherrn v. Spiegel stand, hervor. Es waren der Oberstallmeister des Kurfürsten v. Forstmeister (vielleicht das ehe- malige Mitglied der Düsseldorfer „Parfaite Amitie“), General v. Kleist, Oberst v. Kleist, Geheimrat Lerod, Graf Taxis, Graf v. Königsegg und Hofratspräsident v. Gymnich. Elegisch fragt Br. v. Bostel, ob durch die Kreuznacher Praefektur dieses schöne Feld nicht schon längst hätte bearbeitet werden können, wodurch dem Frankfurter Sprengel Vorteile und Ansehen erwachsen würden. Auch verschiedene Kölner Bbr. nennt Br. v. Bostel im gleichen Schriftstück mit Namen, unter ihnen die Fürsten Salm und Hohenlohe und den „Prinzen“ v. Königs- egg. (Bd. 24 der 18. Abteilung, Nr. 219.) Br. Fürst v. Hohenlohe wurde zu Bartenstein am 6. 11. 1740 geboren und frühzeitig zum geistlichen Stand bestimmt. Domherrenstellen in Köln, Straßburg und Salzburg bekleidete er bereits, als er 1781 ein Breslauer Kanonikat erhielt. Zum Koadjutor des Fürstbischofs von Breslau wählte man ihn 1787, zwei Jahre später wurde er Dompropst und Titularbischof von Leros. Als Fürstbischof von Breslau wurde er 1795 inthronisiert, er starb auf Schloß Johannesberg als 53. Fürstbischof von Breslau am 21.1. 1827. Durch die während seiner Regierung eintretende Säkularisierung fand die weltliche Herrschaft des Fürstenbistums ihr Ende. (Dr. J. Jungnitz, Die Grab- stätten der Breslauer Bischöfe. Breslau 1895, S. 39 und Konrad Wutke, Stamm- und Uebersichtstafeln der Schlesischen Fürsten einem Veerzeichnis der Breslauer Bischöfe. Breslau 1911.) Die Be- hauptung des Br. Oestges. in seinem geschichtlichen Vortrag in der Kölner Loge „Le Secret des trois Rois“ vom 30. November 1807, Fürst Hohenlohe, den er als damaligen Fürstbischof von Breslau be- 88 zeichnet, sei Freimaurer gewesen, wird demnach durch das Zeugnis des wohlunterrichteten Br. v. Bostel bestätigt und auch sein weiterer Bericht, Fürst v. Hohenlohe habe den Anschluß der Kölner Dreikö- nigenloge an den „Grand Orient de France“ mitbetrieben, gewinnt an Wahrscheinlichkeit. Br. v. Bostel bemerkt in dem Schriftstück aus dem Anfang September 1776, daß die von ihm benannten Kölner Bbr. zu einer von der Kasseler Praefektur gegründeten, 42 Mitglieder zäh- lenden Loge der strikten Observanz in Köln gehörten, die unter dem Br. v. Buschmann als Meister vom Stuhl stand. Vielleicht haben wir es hier mit der Loge „Aux trois Globes“ zu tun, die Böhm (S. 27) und Weiland (S. 8) erwähnen. Unter dem 2. März 1777 war das Kapitel in Frankfurt a. M. ge- schlossen und nach Wetzlar unter dem Namen Alt-Creuznach verlegt worden. Zu den Beschwerdepunkten gegen den bisherigen Großkom- thur Br. v. Hack gehörte insbesondere auch der Vorwurf, daß er be- züglich der Anlegung der niederrheinischen Logen untätig gewesen sei. Schon am 4. April 1777 beantragte das Wetzlarer Kapitel bei der Prae- fektur Templar, die vier hohen Ordensbbr. v. Spiegel, v. Hilgers, v. Francken und v. Beywegh, die zu Kassel gehörten und am 31. Oktober 1775 dort den 6. Grad erhalten hatten^ Wetzlar zu überlassen, um in niederrheinischen Landen Logen etablieren zu können. (Bd. 25 der 18. Abteilung, Nr. 224 b.) Diesem Ersuchen wurde nicht stattgegeben, Dennoch betrachtete sich die Wetzlarer Praefektur Alt-Creuznach, trotz des Braunschweiger Konventbeschlusses vom 5. Juli 1775, des- sen Gültigkeit sie nach wie vor bestritt, für befugt, Logen am Nieder- rhein anzulegen. Nur wollte trotz aller Rührigkeit des Br. v. Bostel die Angelegenheit keinen rechten Fortgang nehmen. Zwar verhandelte seit Mai 1778 Wetzlar mit der Aachener Loge „La Constance”, um diese zum System der strikten Observanz herüberzuziehen; Verhand- lungen mit einem Teil der Kölner Loge ”Le Seeret des trois Rois”1 folgten. Aber erst nachdem Br. v. Ditfurth Ende August 1778 zu Kas- sel den Vergleich zwischen den beiden Praefekturen Alt-Creuznach und Templar zustande gebracht hatte, laut dem sowohl der nieder- rheinische, wie auch der westfälische Sprengel an Wetzlar abgetreten wurde, hatte die Wetzlarer Praefektur die unanfechtbare Grundlage für Logengründungen am Niederrhein und so vollzog sie, wie im ersten Abschnitt näher dargelegt wurde, bereits am 9. September 1778 die Rektifizierung der Aachener Loge ”La Constance” und kurze Zeit später die Gründung der Kölner Loge "Maximilian zu den drei Lilien”. Bemerkenswert ist noch, daß nach Bildung der Praefektur Neu-Creuz- nach in Frankfurt am Main die Mainzer Bbr., die dem hohen Orden der strikten Observanz angehörten, am 27. August 1778 beschlossen, sich dem Kapitel Alt-Creuznach zu unterstellen. (Bd. 39 der 18. Ab- teilung Nr. 308.) Jedenfalls gewähren uns die im Archiv der Loge „Zur Einigkeit“ in Frankfurt am Main ruhenden Akten der ehema- ligen Frankfurter Distelnolge einen völlig ausreichenden Ueberblick über die vorbereitenden und erfolgreichen Schritte, die in den Jahren 1775 bis 1778 von Seiten des Br. v. Bostel unternommen wurden, um 89 das System der strikten Observanz am Niederrhein zur Geltung zu bringen. Von einer bislang unbekannten Loge „Du Cigne“ in Kastei gegenüber Mainz (ä Cassel vis a vis Mayence) gibt ein Schrei- ben des zu diesem Orient gehörenden Br. d’ Agel vom '26. Februar 1765 an den Meister vom Stuhl der Unionloge Kunde. Br. d’Agel em- pfiehlt in diesem Schreiben einen Husaren aus Mainz, der gerne dem Freimaurerbunde beitreten wollte und stellt seine Aufnahme als die- nender Br. anheim. (Archiv der Unionloge, Beilagen Bd. 5 Nr. 2.) An- scheinend ist das die einzige Nachricht von der französischen Loge in Kastei, die noch vorhanden ist; Br. d’Agel, ein französischer Edel- mann, unterzeichnet sich als Chevalier Kadosch. (Ch:K:S.) Von der ältesten bis jetzt bekannten Wetzlar er Bauhütte, der „Drei-Schlüsselloge zum Winkelmaß“, die nachweislich im Herbst 1762 bestanden hat und ihrem Meister vom Stuhl haben sieh einige kurze weitere Notizen gefunden. In der „Supplementsliste“ der Wetz- larer Loge „Joseph zu den drei Helmen“ aus dem Anfang des Jahres 1778, die der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ mit einem Schreiben vom 21. Januar 1778 übersandt wurde, wird unter Nr. 71 aufgeführt: „Johann Christoph von Brandt, der Rechte Lt. und Cammergerichts Advoeat und Procurator, reformiert, Wezlar, IV. Grad, war Meister vom Stuhl der vormaligen Loge drey Schlüssel zum Winkelmaas allhier und wurde rectificirt.“. (Geheimarchiv der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“, Band Wetz- lar 1768—1787. Tit. XXV Nr. 88, Bl. 80 und 32 f.) Die Rektifizierung des Br. v. Brandt hat erst spät, lange nach dem Untergang seiner Loge stattgefunden, da er in der Hauptliste aus dem Anfang des Jahres 1776 als Mitglied der Loge „Joseph zu den drei Helmen“ noch nicht erwähnt wird. Nach der Matrikel der VIII. Provinz des hohen Ordens der strikten Observanz, die in den Freimaurerakten des hessischen Staatsarchivs zu Darmstadt beruht, wurde Br. v. Brandt unter dem Namen Christophorus a triangulo aureo durch Br. v. Ditfurth am 24. Oktober 1777 in den 5. und 6. Grad der strikten Observanz befördert; man ernannte ihn im Wetzlar er Kapitel auch zum Commendator ad honores. Als Mitglied der Loge „Joseph zu den drei Helmen“ wird er auch aufgeführt in einer französischen Liste dieser Loge aus dem Ende der siebenziger Jahre des 18. Jahrhunderts, die sich im frei- maurerisehen Nachlass des Herzogs Ferdinand von Braunschweig im Archiv der Großen Landesloge in Kopenhagen befindet. Hier erscheint er ohne Adelsprädikat, als „Conseiller de divers princes d’ empire“ und mit dem Vermerk: „Ci devant Maitre en Chaire de la löge aux trois Clefs ä 1’ equerre, ä present reetifie.“ In der von E b e r t z mit- geteilten Liste der Mitglieder der Wetzlarer Loge „Joseph zu den 3 Helmen“ vom Jahre 1784 (Geschichte des Orients Wetzlar. Wetzlar 1893, S. 57 ff.) fehlt sein Name, wahrscheinlich war Br. v. Brandt zwischenzeitlich gestorben. Ueber die Wetzlarer Freimaurerei nach 1790 gibt noch einigen Aufschluß ein in den Akten der Einigkeitsloge (Beilagen 5. Bd. Nr. 81) 90 enthaltenes Schreiben des Schriftführers der Wetzlarer Loge „Joseph zu den drei Helmen“ Br. Emerich vom 30. Oktober 1791 an die Frank- furter Unionloge. Ausführlich werden hier die geldlichen Bedräng- nisse, in die ein Br. der Wormser Loge (es handelt sich um die von Wetzlar aus 1779 gestiftete Loge „Johannes zur Brüderlichen Ein- tracht“) geraten war, geschildert. Beiträge zu Gunsten dieses be- drängten Br. wurden zu Händen des Reichskammergerichtsadvokaten Dr. Frech erbeten. Aus einem Briefentwurf des Br. Constantin Fellner an Br. Hofrat Buff, einen ehemaligen Reichskammergeriehtsproku- rator, vom 16. November 1811 erfahren wir, daß Br. Buff in einem Schreiben vom 6. November 1811 die Behauptung aufgestellt hatte, die Direktorialloge „Joseph zum Reichsadler“ in Wetzlar habe niemals zu arbeiten aufgehört. Entschieden widersprach Br. Fellner dieser An- gabe mit dem Hinweis, daß Br. v. Ditfurth allen freimaurerischen Ar- beiten entsagt habe und daß er, nachdem die Wetzlarer Logen in langer Untätigkeit geblieben seien, „zu Anfang der 1790er Jahre den Antrag gethan, beyde Logen aufzuheben und dieses durch alle Zei- tungen und Journalen bekannt zu mahcen, daß, obgleich dieser Schritt wegen Parität der Stimmen für und gegen unterblieben, dennoch seit dieser Zeit keine Logenversammlung mehr stattgehabt und daher das der Loge zubehörige Hauß und Vermögen der Anno 1800 neu errich- teten Oberschule überlassen worden.“ Von Anfang an habe die Wetzlarer Direktorialloge lässig gearbeitet und die Erteilung der Frankfurter Pro- tokollauszüge verzögert, sodaß die Frankfurter Provinzialloge bereits die Rundschreiben vom 13. August und 9. Dezember 1789 allein er- lassen habe. „Der verewigte Br. v. Bostel fühlte die Zerstörung der freimaurerischen Verhältnisse Ihres Orients so sehr, daß er auf Er- richtung einer neuen Werkstätte in demselben bedacht war, und sich hiezu eine Konstitution vom diesseitigen Orient erbittten wollte.“ (Nämlich in einem Brief vom 15. Oktober 1803 an Br. Brönner.) Br. Fellner schildert sodann in seinem Briefentwurf vom 16. November 1811, daß der von Br. v. Bostel geplanten Errichtung eines neuen Orients in Wetzlar sich Schwierigkeiten in den Weg gestellt hätten und daß vermutlich aus diesem Grunde Br. v. Bostel die Stellung eines Obermeisters der Loge „Joseph zum Reichsadler“ übernommen habe. Sein Lieblingsplan sei es gewesen, alle Freimaurerlogen Deutsch- lands zu vereinigen, deshalb habe er auf einer beruflichen Reise nach Oldenburg hierüber mit dem Br. Kabinettsekretär v. Halem (es war der Meister vom Stuhl der Oldenburger Loge „Zum goldenen Hirsch“ L. W. Chr. v. Halem) gesprochen, doch habe Br. v. Halem ihn von der Unmöglichkeit einer Ausführung des Planes überzeugt. In einem Brief aus Oldenburg vom 14. September 1808 riet Br. v. Bostel dem Br. Brönner, alle in den Staaten des Fürstprimas v. Dalberg arbeitenden Logen zu vereinigen. Br. Fellner wies darauf hin, daß Br. v. Bostel für die Loge „Joseph zum Reichsadler“ auf den Titel einer Direkto- rialloge kein Gewicht gelegt habe; „er fühlte wohl, daß eine Direkto- rialloge nur durch die in derselben votierenden Repräsentanten der mit ihr verbundenen Logen entstehen und tätig seyn könne.“ Tat- 91 sächlich habe aber der Orient Wetzlar seit zwanzig Jahren weder eine arbeitende Johannisloge, noch Repräsentanten auswärtiger Logen be- sessen; Br. v. Ditfurth habe sein Amt als Provinzial-Großmeister Ende Juni 1793 niedergelegt, und bis Juni 1808 sei also jedenfalls die Ober- meisterstelle verwaist geblieben. (Archiv der Großloge des „Eklekti- schen Bundes“, Aktenstück: Wetzlar und ehemalige Provinzialloge „Joseph zum Reichsadler“, Versuch derselben, sich wieder geltend zu machen. Nr. 453. Die erwähnten Briefe des Br. v. Bostel an Br. Brön- ner vom 15. Oktober 1803 und vom 14. September 1808 unter Nrn. 432 und 437.) Vorhanden ist auch noch ein Brief des Br. Helfferieh aus Wetzlar vom 30. Januar 1811 an Br. Brönner. Er teilt mit, daß Br. v. Bostel seit dem 9. Juni 1808 Großmeister der Wetzlarer Direktorial- loge gewesen und im Mai 1810 gestorben sei. Alsdann sei die Groß- meisterwürde dem Br. v. Hofmann angetragen worden, der sie abge- lehnt habe, wobei der Briefschreiber Br. Johann Peter Paul Helfferieh mit ihr betraut worden sei. (Nr. 438.) Der Versuch des Br. v. Bostel, nach völligem Eingang der Wetzlarer Johannisloge „Joseph zu den drei Helmen“ und der Wetzlarer Direktorialloge — (Provinzial-) Loge „Joseph zum Reichsadler“, die großmeisterliche Würde wieder anzu- nehmen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Br. v. Bostel, der begeisterte Freimaurer, blieb ebenso wie sein Nachfolger, Br. Jo- hann Peter Paul Helfferieh, ein Offizier ohne Truppen. Den beiden in den Jahren 1808 und 1810 in Wetzlar unternommenen Versuchen, die großme'isterliche Würde wieder aufleben zu lassen, blieb jeder praktische Erfolg versagt; sie haben nur geschichtliches Interesse. Zu den Ausführungen über Wetzlar im ersten Abschnitt ist auch noch nachzutragen, daß der bei E b e r tz „Geschichte des Orients Wetzlar“ auf Seite 61 ohne Angabe der Konfession angeführte Pfarr- herr J. C. B. nach dem im Geheimarchiv der Großen National-Mutter- loge „Zu den drei Weltkugeln“ zu Berlin beruhenden Wetzlarer Supp- lementliste des Jahres 1778 evangelischer Pfarrherr war; er hat aus heute nicht mehr feststellbaren Gründen seinen Namen geheim ge- halten wissen wollen. Ueber die Loge, die 1744 in Saarlouis bestanden hat, gibt ein im Archiv der Unionloge (Beilagen Bd. 5 Nr. 1) befindlicher Briefaus- zug vom 24. November 1744 einigen Aufschluß. Der Meister vom Stuhl der Johannisloge in Saarlouis, Br. Richard benachrichtigte näm- lich einige Züricher Bbr. über den Ausschluß eines Mitglieds der Loge in Saarlouis wegen ehrenrührigen Handlungen. Der Briefauszug war einem Schreiben der Züricher Loge „De la Concorde“ an die Union- Loge beigefügt. Schließlich ist hinsichtlich des Illuminatenordens noch zu bemerken, daß nach einer Uebersicht der oberrheinische Kreis (Mace- donia) in vier Praefekturen eingeteilt war: in die Praefectura Paphla- gonia, welche die Pfalz am Rhein, in die Praefectura Albania, die Kur- mainz, in die Praefectura Pamphilia, die Kurtrier und in die Praefec- tura Pisidia, die Kurköln, Isenburg usw. umfssen sollte. Interessant 92 ist vor allem, wie man sich die Ordensgeographie der drei Erzstifte Mainz, Trier und Köln gedacht hatte: Die maynzischen Länder und Beilstein, a) M a y n z, Epidamnus. b) Höchst, Balium. e) Erfurt, Lyco- polis. d) Fritzlar, Agramontium. e) Heiligenstadt, Bethabora, f) Cronberg, Babona. g) Aschaffenburg, Aguilaria. h) Beil- stein, Sigetum. i) Seligenstadt, Agedunum. k) Miltenberg, Babba. 1) Bischoffsheim, Paratoricum. m) Bingen, Phornacis n) Duderstadt, Sicambria. o) Ortsnamen fehlt, Italiea. p) Wiesbaden, Lodera. q) Ortsnamen fehlt, Tergeste. r) Ortsnamen fehlt, Telamon. Bei b, d, e, f, g, h, i, k; k; 1; m; n; ist ein Stern beigefügt der nach einer Nachschrift besagt: „sind zur Zeit noch unbevölkert.“ Bei Wiesbaden findet sich ein Zusatz, nach dem diese Kolonie sich im Ausbau befinde. Ob die drei Kolonien o, q und r, bei denen sogar die Ortsnamen fehlen, jemals entstanden sind, ist recht zweifelhaft. Das Erzstift Trier. a) Trier, Pella. b) Coblenz, Antigonia. c) Pfalzel, Pa- teola. d) Sarburg, Amorium. e) Wittlich, Bacemum. f) Hil- lesheim, Squillaceum. g) Cochem, Clarascum. h) Ehrenbreit- stein, Albanum. i) Mayen, Cassoria. k) Boppard, Nitiobrigum. 1) Ober-Wesel, Cnidus. m) Montabaur, Ajatuni. n) Lim bürg, Bacala. o) Ortsnamen fehlt, Melignanum. Unter der Trierer Liste steht: „Diese ganze Praefectur ist noch desert. “ Das Erzstift Coeln Isenburg, Reineek, Arenberg pp. a) Cöln, Amphipolis. b) Bonn, Stagira. c) Andernach, Al- biga. d) Reineck, Baccarum. e) Isenburg, Cajeta. f) Stadt- berg, Cannae. g) Kayserswerth, Hydruntum. h) Zülpich, Anathoth. i) Lechenich, Mansiltum. k) Neuss, Bacasara. 1) Or- dingen, Nevitum. m) Rheinberg, Nazianzum. n) Arensberg, Apanum. o) Ortsnamen fehlt, Norba. Unter der Kölner Liste findet sich die Bemerkung: „Diese Prae- fectur ist wegen ihrer Entfernung zur Praefectur Picinum in der Pro- vinz Thessalien geschlagen worden.“ Die Liste stammt wohl aus dem Jahre 1783. (Schwedenkiste Bd. XVII. Stück 35.) Sie zeigt, welche weittragenden Pläne der Illumina- tenorden bezüglich der drei Erzstifte hegte und daß er das Bestreben hatte, auch in kleinen Landstädten Ansiedlungen anzulegen. Größere Bedeutung vermochte der Orden freilich nur im Erzstift Mainz und auch dort nur, freilich in hervorragendem Maße, in Mainz selbst zu er- langen. Im Erzstift Trier haben nur vereinzelte Aufnahmen in den Illuminatenorden stattgefunden, trotzdem der Trierer Dompropst Br. Graf v. Walderdorf (Walsingham) schon bald nach seinem zu An- fang 1784 erfolgten Beitritt zu einem hohen Ordensamt berufen wurde. Daß die Praefectura Pisidia (Erzstift Köln mit einigen kleinern Herr schäften) bei Aufstellung der Liste keine große Bedeutung besaß, be- 93 weist die Anmerkung, daß sie zur Praefectura Pieinum (d. h. zu Neu- wied in westfälischen Kreis) geschlagen worden sei. Tatsächlich hat im Erzstift Köln nur eine kleine Ordensniederlassung in Köln selbst (Amphipolis) und eine mittelgroße in Bonn (Stagira) bestanden. Bonn war 1784 der Sitz der Praefectura Pisidia mit dem Hoforganisten und Komponisten Neefe (Glaucus), dem Lehrer Beethovens, als Praefekten an der Spitze; damals war sie wieder selbstständige Praefektur ge- worden. Bevor ein Ausbau der drei Praefekturen stattfinden konnte, kam der Zusammenbruch des Ordens und es bereitete im ganzen Rheinland das Rundschreiben des Grafen Joh. Martin zu Stolberg- Rossla im Frühjahr 1785 dem Illuminatenorden ein jähes Ende. Schon der erste Teil meiner vorliegenden Arbeit hat eine Reihe anerkennender Besprechungen in freimaurerisehen Zeitschriften ge- funden; hervorheben möchte ich vor allem dankbar die eingehende, lehrreiche Kritik, die Br. Paul Gehrke in den Nummern vom Juni und Juli/August 1928 des „Bundesblattes“, des Organs der Großen Natio- nal-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ meiner Arbeit hat zu Teil werden lassen. Ich kann auf die Gehrke’schen Ausführungen an die- ser Stelle leider nicht mehr eingehen, werde aber hoffentlich später auf sie zurüekkommen können. Eine angenehme Pflicht erfülle ich, indem ich den Bbrn. Fr. Bie- denkapp in Frankfurt a. M., Dr. Paul Gehrke in Berlin, Be- triebsschuldirektor Mangold in Frankfurt a. M., Johannes Ras- muss en in Kopenhagen und Studienrat Dr. Karl Schmidt in Gotha meinen verbindlichsten Dank auch an dieser Stelle dafür aus- spreche, daß sie mir durch Zugänglichmachung von Material die Fer- tigstellung dieses Nachworts ermöglicht haben. Magdeburg, den 5. Juli 1928. Dr. August Pauls. Dr. Bernhard Beyer Ausschnitte aus der Geschichte der früheren Großen Mutterloge „Carl zu den 3 Schlüsseln“ in Regensburg (Schluß) Von 97 7 Mit der Behandlung der Konstitution der Loge „zur grünenden Eiche“ in Leipzig sind wir den Ereignissen in der Regensburger Loge insofern schon etwas vorausgeeilt, als darin der Fürst von Thurn und Taxis als Großmeister bezeichnet wird. Die Erhebung des Genannten zu dieser Würde fand am 21. Aug. 1799 statt. Die entsprechende Stelle des Protokolls lautet: „Der S. E. macht die BB. in einer Anrede auf die Vorzüge unsers Durchl. B. Fürsten v. Thurn u. Taxis aufmercksam, in- dem derselbe im Profan-Stand als Stellvertreter Kayserl. Maje- stät beym Reichs Rath die höchste Ehren Stelle bekleide. Er schildert dabey die Anhänglichkeit und Liebe dieses erhabenen Fürstl. Br. für unsere cn und jedes deren Mitglieder, und glaubt daß ein Mann von solchen Verdiensten und solcher Würde auch von uns eine vorzügliche Auszeichnung verdiene. Er schlage dem- nach vor, den Durchl. Br. Fürsten v. Thurn und Taxis zum Pro- teetor und Gros Meister unserer gerechten und vollkommenen Mutter □ zu erheben, und Hochdenselben sogleich in diese Würde mit aller Feyerlichkeit einzusezen. Die ganze Versammlung war mit diesem Vorschlag des S. E. einverstanden, und es war die Freude allgemein, eine Gelegenheit gefunden zu haben, durch die sämtl. BB. dem Durchl. B. ihre Verehrung u. Br. Liebe thätig beweisen konnten. Diesemnach wurde dem Durchl. Br. — welcher sich während dieser Verhandlung im Vorzimmer befand — durch den Br. Cere- monien Mst. der cn Schluß, daß Er zum Protector und GrosMei- ster unserer Ehrw. Mutter cm erhoben seye, bekannt gemacht, und derselbe sofort mit aller Feierlichkeit durch unsern Tempel und durch das in demselben erbaute StahlGewölbe ins Sane- tuarium eingeführt. Hier machte d. S. E. dem Durchl. Bruder den gedachten Schluß noch einmal bekannt und empfahl demselben als nunmehrigen Protector und Grosmeister das Wohl dieser ge- rechten und vollkommenen Mutter cm und jedes Mitglied dersel- ben, aufs angelegentlichste.“ Mit der Ernennung des Fürsten zum Großmeister war ein Schritt getan, der für das nächste Vierteljahrhundert in der Geschichte der Loge von außerordentlicher Bedeutung sein sollte. 98 Fürst Carl Alexander ist der Sohn des Fürsten Carl An- selm von Thurn und Taxis, den wir oben schon als Stifter der Loge „Charles de Ia Constance“ erwähnt haben. Carl Alexander war das 8. Kind. Nach ihm wurde noch ein Bruder Friedrich Johann Hieronymus Anton geboren. Zwei vor ihm geborene Prinzen waren schon im zartesten Kindesalter gestor- ben. Er wurde anfänglich vom Abbe Devaux und seit 1784 vom Baron von E. erzogen. *)• 1785—86 studierte er in Würzburg und dann in Mainz. Von dieser Stadt aus besuchte er den landgräflichen Hof in Darmstadt und lernte hier den Herzog Carl Friedrich von Mecklenburg-Strelitz und dessen Tochter Therese Mathilde kennen, die dann von 1789 an seine treue und innig ge- liebte Lebensgefährtin wurde. 1797 wurde er zum kaiserl. Prinzipal- kommissar bei dem Reichstage in Regensburg ernannt, nachdem sein Vater wegen hohen Alters dieses Amt niedergelegt hatte. Am 13. Nov. 1805 folgte er seinem Vater als regierender Fürst. Er war ein kluger und umsichtiger Regent, der ein warmes Herz und eine stets offene Hand für seine Untergebenen hatte und für alles Wahre, Gute und Schöne begeistert war. Wie liberal und echt maurerisch duldsam seine Gesinnung war, mag z. B. auch daraus erhellen, daß mit seiner Befürwortung und während er selbst die Logenarbeiten fleißig besuchte, als vollgültige Mitglieder (nicht etwa als dienende Brüder) aufgenommen wurden: sein Kammerlakai, drei seiner Kammerdiener, sein Tanzmeister, sein Stallmeister und ein Oberkellner. Wenn man dann noch bedenkt, daß damals der Regierungspräsident Graf Westerholt M. v. St. war, daß ein Erbgraf von Stolberg-Stolberg ortsansässiges Mit- glied war, daß die Mitgliederliste auch sonst noch eine ganze Anzahl sehr klangvoller Namen aufweist, und wenn man die jetzigen Ver- hältnisse in den deutschen Logen zum Vergleiche heranzieht, dann ergreift uns ein Schauer der Ehrfurcht vor der sittlichen Größe der damaligen Maurer. Zum Freimaurer auf genommen wurde der Fürst Carl Ale- xander am 8. April 1789 in der Loge „Carl zum Rauten- kranz" in Hildburghausen und zwar von seinem Schwiegervater, der diese Loge gegründet hatte. Zum Gesellen wurde er, wie schon erwähnt, am 11. Dez. 1789 in Regensburg befördert und zum Mei- ster am 14. Febr. 1791 in Hildburghausen erhoben. Er war ein außerordentlich eifriger Maurer, nahm an allen Ereig- nissen in der Loge und im Bunde im allgemeinen den lebhaftesten Anteil und versäumte, wenn er in Regensburg anwesend war, keine Logenarbeit. Für das gütige Herz dieses Fürsten legt die Tatsache ein beredtes Zeugnis ab, daß der in seinen Diensten stehende Br. Karl Wittmann, der ursprünglich als dienender Br. in der Loge *) Biographische Angaben nach: Krämer, Aug.: Rückblick auf das Leben Carl Alexanders, Fürsten von Thurn und Taxis. Regensburg 1828. 99 7* auf genommen war, im Jahre 1801 auf seinen Vorschlag hin zum ordentlichen Mitgliede ernannt wurde. Unter seiner Großmeisterschaft erreichte die Loge ihre höchste Blüte. Am 15. Juli 1827 starb er, von seinen Brüdern und der ganzen Stadt aufs Tiefste betrauert. — Nach dieser biographischen Abschweifung kehren wir zur Ge- schichte der Loge zurück. Da sich herausstellte, daß die Statuten der Loge insofern noch eine Lücke aufwiesen, daß sie gar keine Bestimmungen über die Deckung von Brüdern enthielten, wurde am 1. Nov. 1799 folgender Beschluß gefaßt: „Jeder Br. hat die Befugnis, die Loge zu decken, jedoch soll er dieses schriftlich anzeigen, ohne dabei gehalten zu sein, seine Beweg- gründe zu diesem Schritte auseinanderzusetzen. Jeder Br., der ge- deckt hat, kann seinen Wiedereintritt in die Loge nur durch die Ballo- tage erhalten, wozu er sich ebenfalls schriftlich anzumelden hat. Die Af§\ Ballotage wird hierbei nach den nämlichen Regeln vorgenommen und|g||J*| entscheidet nach den nämlichen Grundsätzen, wie dieselben in allen andern Fällen bei der Loge herkömmlich sind.“ jl Am 28. Nov. wurde beschlossen, den bisherigen Logennnamen „die Wachsende zu den 3 Schlüsseln“ zu Ehren des Großmeisters in „Carl zu den 3 Schlüsseln“ abzuändern. Der M. v. St. (Legationsrat Joh. Vincenz Kämmerer, 1800—1802) hatte hierzu die Anregung gegeben, indem er folgendes Rundschreiben an die Mitglieder erließ: „Es wird wohl keinem aus Ihnen meine Brüder die Bemerkung entgangen seyn, daß unsere Hochwürdige cm bey ihrer dermaligen festen Selbständigkeit, bey ihrer durch ihre Schwester- und Töchter Cg) ausgebreiteten Wirkungsweise, und bey dem, wie die erst seit kurzem t>ey mir eingelaufenen vielen schmeichelhaften Briefe auswärtiger cg] darthun — durch ganz Deutschland errungenen großen Ansehen und Achtung — des Beynamens einer wachsenden (welcher eigentlich nur Tochter cg] gegeben wird) wohl nicht mehr bedarf — und es vielmehr unsere Pflicht ist, diese oben bemerkten Vorzüge derselben, durch eine Benennung zu charakteriren, welche das Hervorstechende unserer dermaligen Lage und Verfassung ausdrückt, und zu gleicher Zeit dem vortrefflichen Fürsten ein ächt maurerisches Denkmal setzt, welcher mit so ganzer Seele das ist, wozu unsere Hochwürdige cm zum erstenmale einen Maurer, und einen Fürsten erhoben hat — unser Grosmeister! Ich mache Ihnen daher den Vorschlag, unsere im in Zukunft zu nennen: Carl zu den drey Schlüsseln — und dieses bei unserer nächsten Versammlung sowohl dem Durchlaucht. Grosmei- ster, als allen anwesenden Brüdern feyerlich zu eröffnen.“ 100 An dem gleichen Tage wurde der Beschluß ge’faßt, die Beamten- wahlen nicht mehr wie bisher am Johannisfest, sondern bei der Feier des Neujahrsfestes vorzunehmen. Der Grund hierfür war die Erwägung, daß der Großmeister in den Sommermonaten meistens von Regensburg abwesend sei und daß seine Anwesenheit bei den Wahlen für notwendig gehalten werde. Interessant ist, daß in demselben Jahre zwei Patres, Maurus und Erhard Hörne, Mitglieder des Benediktinerordens aus dem sogenannten Schottenkloster in Regensburg, in die Loge auf- genommen wurden. Die beiden vom 23. Nov. 1799 datierten Aufnahmegesuche lauten: Hochwürdigster Hochzuverehrender Herr Meister vom Stuhl. Schon von meinen ersten Jugendjahren her fühlte ich meine besondere Vehrung gegen ihren Orden und die mit den Jahren wachsende Erfahrung und Be- kanntschaft mit vielen würdigsten Mitgliedern ihres Ordens, deren Grundsätze die reinste Menschen Liebe athmeten, flössen bey mir den stillen Wunsch ein, ein Mit- glied einer so verehrungswürdigsten Gesellschaft zu werden. Das Bewusstseyn meiner eigenen Fehler hielte mich freylich bisher ab, eine Bitte an Sie zu stellen, die gewährung von welcher mein Glück gründen würde. Indessen, da ihr Gegenstand die Beförderung der Menschlichen Glückseligkeit aus- macht, so wage ich es, mich ihnen zu füssen zu legen und Sie um diese Gnade zu bitten. Meine äussersten Bemühungen sollen ewig dahin gerichtet seyn, mich als ein würdiges Glied auszuzeichnen und sollen ihnen dafür den Beweiss machen, dass Sie keinen unwürdigen keinen undankbaren angenohmen haben und daß ich nur dann zufrieden bin. wenn ich die mir vorgeschriebenen Gesetze auf das' pünctlichste in Uebung gebracht. Unter nochmaliger Wiederholung meiner Bitte ersterbe ich Hochdero Unterthänigst gehorsamster Diener Maurus Horne. Hochwürdiger Herr Meister vom Stuhl. Die bekannten Menschenfreundtlichen Grundsätze, welche die liebenswürdigen Mitglieder ihres Ordens zieren, haben mich von jeher überzeugt, daß ihr Orden zum Glück der Menschheit gestiftet una täglich sich damit als seinen großen End- zweck damit beschäfftigt, Selben noch mehr zu befördern. Es entstund daher schon lang bey mir der stille Wunsch, auch Meine Be- mühungen mit den ihrigen zu vereinigen, aber meine furcht wegen meinen Fehlern eine abschlägige Antwort zu erhalten, hielte mich bisher ab, einen Schritt zu wagen, der mich zur Vervollkommnung meines Glückes führen konte. Indessen vertraue ich mehr auf ihre Gütige Nachsicht als auf meine Verdienste und werfe mich ihnen zu Füßen mit der Bitte mich in ihre liebenswürdige Gesellschaft auf- zunehmen. Alle meine Fähigkeiten und Bemühungen sollen dafür immer gerichtet seyn, zum allgemeinen Endzweck das meinige beyzutragen und mich als ein würdiges Mitglied zu zeigen. Ich verbleibe Hochwürdigster Herr Dero und des ganzen Ordens gehorsamster Diener Erhard Horne. Maurus Horne hat dann später einige Jahre lang das Amt eines Sekretärs in der Loge verwaltet. Am 8. Febr. 1800 wurde der Arzt Christian Heinr. Opper- mann in die Loge aufgenommen. In dem entsprechenden Protokolle ist zum ersten Male die Rede von dem Amte eines Logen arztes, das dem Genannten übertragen wurde. 101 Die ihm vom Meister v. St. übergebene Instruktion hat folgenden Wortlaut: „Der jeweilige Br. cd Arzt wird auf Lebenslang angestellt, und hatt außei denen einem ächten Freymaurer und Mitglied der Hoch- würdigen cd Carl zu den drey Schlüsseln zustehenden Gerechtsamen, und Vorzügen noch folgende Freyheiten zu geniesen: lstens Wird derselbe unentgeldlieh in den hohen Orden aufge- men: 2tens wird derselbe gleichfalls unentgeldlieh zu den weitern Graden befördert. 3tens Ist derselbe von allen monathlichen und sonstigen Bey- trägen, ein für allemal befreyt. Dagegen ist derselbe nicht nur allein wie jeder andere Bruder und Mitglied der Hochw. dl an die Erfüllung deren Gesetze und Sta- tuten gebunden, sondern, er nimmt mit dem Antritte dieses Amtes noch folgende Verbindlichkeiten auf sich: lstens Bey sich mit Brüdern, sowohl in als außer der cd in seiner Gegenwarth ereignenden unvorgesehenen, ihrer Ge- sundheit nachtheiligen Zufällen, denselben seine beste Hilfe unentgeltlich, und so lange zu leisten bis ihr ge- wöhnlicher Arzt sie übernehmen kann. 2tens Auf die jedesmalige ihm von dem S. E. zugehende Nach- richt: daß ein Bruder erkrankt sey, sich, ohne sich in die Behandlung des Hausarztes dieses Bruders (ohne beson- dere Noth) einzumischen, zu demselben auf eine freund- schaftliche Art zu verfügen, dessen Krankheit zu erfor- schen, dem sehr Ehrwürdigen davon Nachricht zu geben, und damit so lange fortzufahren als die Gesundheits-Um- stände des erkrankten Bruders nur immer bedenklich seyn können. 3tens Im Fall einer eintrettenden großen Gefahr eines erkranck- ten Bruders dem S. E. davon besondere Anzeige zu machen und mit demselben sich über die beste Art die Ordens- papiere des Erkranekten in sichere Hände zu bringen, zu benehmen, auch dessen diesfalsige Aufträge zu voll- ziehen. 4tens Soll vorzüglich kein mit Tod abgegangener Bruder, ohne vorherige genaue Besichtigung des CD Arztes zur Erde be- stattet werden, um wenigstens nach unsern Kräften, dem fürchterlichen Uebel des Lebendig-Begrabens vorzubeigen. — Der cd Arzt ist gehalten, vor diesem Schritte dem S. E. zu etwaiger Mitdeputation eines oder mehrer anderer Brüder die Anzeige zu machen. 5tens Nach dem Absterben eines jeden Bruders soll der cd Arzt in offener cd einen kurzen Bericht über dessen Krankheit 102 und Tod ablesen, und sodann dem Bruder Archivar zu den Ackten geben. 6tens So wenig ein dazu bemittelter Bruder die Behandlung des □ Arztes unentgeldlich verlangen kann und wird, so un- weigerlich soll dagegen derselbe bereit seyn, allen verarm- ten Brüdern ohne Unterschied seinen Beystand zu leisten, ohne auf eine Belohnung Anspruch zu machen. 7tens Der ca Arzt ist noch strenger als jeder andere Br.:, ge- halten, auf den Fall daß er selber erkrancken sollte, da- von sogleich die Anzeige machen zu lassen. 8tens Der cd Arzt soll endlich wegen der Uebernahm, und Er- füllung dieser Pflichten sich gegen den S. E. schriftlich reversiren. Auf Anregung des M. v. St. ließ Fürst Carl Alexander von sich ein Oelgemälde als Großmeister hersteilen und stiftete es der Loge. In der Arbeit vom 22. Febr. wurde es feierlich enthüllt. Das Protokoll berichtet darüber folgendes: „Der S. E. lies daselbst das Stahl Gewölbe bilden und nachdem der durchlauchtige hochwürdige Grosmeister durch dasselbe einge- tretten, und die wechselseitige Salutation vollbracht war, nahm der S. E. seinen gewöhnlichen Plaz am Altar ein, und eröfnete in einer feierlichen vortreflichen Rede den anwesenden Brüdern wie gros- müthig und acht brüderlich der durchlauch. hoehwürdige Grosmeister diese gerecht und vollkommene ca mit seinen sehr wohlgetrofenen Bildnisse beschenckt habe, und daß daselbe zum ewigen T)enckmal un- seres ersten Durchlaucht, hochwürdigen Grosmeisters in dem Sanck- tuarium der Cd aufbehalten werden sollte. — Der M. v.'St. ließ hierauf die beyden s. ehrw. Brüder Vorsteher sich dem Altar nähern, und auf ein gegebenes Zeichen den Vorhang von dem in den Sanck- tuarium aufgestellten Bildnisse hinweg nehmen. — Alle anwesenden BBr. brachen bey diesen überraschenden Anblick in lauten Jubel und Freudensbezeugungen aus, welche durch Paucken und Trompeten Schall noch feyerlicher wurden. Der s. e. M. v. St. sang nun 3 Strophen aus dem Liede an den Großmeister vor, die von allen im Chor wieder- holt wurden, danckte dann den durchl. Grosmeister für sein eben so schönes als unvergessliches Geschenk im Namen aller Bb., und mit acht maurerisehem Jubel unter abermahligen Trompetten Schall wurde diese in Ihrer Art einzige maurerische Handlung beschlossen.“ Das Gemälde befindet sich jetzt im Besitze der Loge „ W a 1 h a 11 a zum aufgehenden Licht“ in Regensburg. Der Namen des Ma- lers ist unbekannt. Der M.v.St. Br. Cämmerer hatte sich das Gemälde prunk- voller gedacht. Er schrieb darüber am 17. Dez. 1799 an den Groß- meister: 103 FÜRST CARL ALEXANDER VON THURN UND TAXIS als Großmeister Nach einem im Besitze der Regensburger Loge Walhalla zum aufgeh. Licht befindl. Oelgemälde. 104 „Eine zweytägige Unpässlichkeit machte es mir unmöglich Ew. Durchlaucht eher die befohlene Auskunft über das Costume des Groß- meisterportrait zu geben. Meines Erachtens nach würde hiezu am be- sten das altdeutsche Fürsten Costume passen, — das nemliche, in welchem Ew. Durchlaucht als Repräsentant Kayserl. Majestät bey einer Huldigung oder sonst öffentlichen Handlung erscheinen wür- den den Huth vorn aufgestülpt und mit Diamanten geziert. — die altdeutsche Halskrause, und den mit Hermelin besetzten Fürsten- mantel, worüber der Orden des goldenen Vliesses, und das Groß- meister Zeichen gehenkt würde, wovon Bruder Colowiz schon die Zeichnung fertig hat. Dieses ist mein ganz unmaßgeblicher Vorschlag!“ Daß der Fürst dieser Anregung nicht folgeleistete, legt für seinen guten Geschmack beredtes Zeugnis ab. Er hat sich schließlich in der Kleidung malen lassen, in der er bei Logenarbeiten seines Amtes ge- waltet hat. Aus dem soeben Mitgeteilten ist ersichtlich, daß die neuerlichen Kriegsunruhen — im Jahre 1799 war nämlich der sogenannte zweite Kaolitionskrieg mit Frankreich ausgebrochen — die Logenarbeiten bisher nicht gestört hatten. Am 14. Juni wurde noch beschlossen, daß das Johannisfest am 29. des Monats stattfinden sollte. Aus dem Protokollbuche ist aber zu entnehmen, daß dieses Fest nicht gefeiert worden ist. Die Ursache dafür ist wohl in den kriegerischen Ereignissen zu suchen. Die fran- zösischen Truppen waren herangerückt und hatten, nachdem sich der kaiserliche General Graf Klenau zurückgezogen, Regensburg be- setzt, wo sie bis zum Abschluß des Friedens von Luneville (9. Febr. 1801) verblieben. Hierauf ist es zurückzuführen, daß es im Protokoll einer Aufnahmearbeit vom 31. Juli heißt: „Hierauf erklärte der S. E. M. v. St., daß in Rücksicht der unruhigen und traurigen Lage un- serer Stadt von ihm und mehreren Br. Meistern beschlossen wurde, die Tafel □ heute einzustellen.“ Als die Franzosen der Stadt eine schwere Kriegskontribution auferlegten, trat der 2. Aufseher, Br. von Müller mit folgender Anregung an die Brüder heran: „Die Noth, welche die dahiesige gute Stadt Regensburg bis an den völligen Zusammensturz hindrückt, muß gewiß jeden, der nur irgends Gefühl hat, zur wahren Theilnahme aufwecken. Hier Brüder ist der Zeitpunct, wo wir uns hinstellen müssen; die Reyhe kommt auch an uns; lassen Sie uns also zeigen, was Maurers Pflichten sind. Wir leben als Maurer in dieser, nun bedrängten Stadt; geniessen Ruhe und Zufriedenheit, werden nicht gestört. Dies er- heischt Dank, und dieser muß, wenn er Dank seyn soll, in Zeit der Noth wesentlich seyn; sonst ist es Wortspiel. Ich lade Sie also ein meine Brüder, gehen wir zusammen Arm in Arm hin zu unserer Armencassa, lege jeder die Hand auf die Brust, und ich müßte mich sehr irren, wenn unsere Herzen uns nicht ein- 105 stimmig zuruften: gebt, was Jhr könnt; sonst ist alles ohne Rettung verloren. Wenn ich Ihnen meine Brüder diese meine Ideen mit schwa- chen Farben so vorgemahlt habe; so will ich nicht, gar nicht vorgrei- fen; und mich den meisten Stimmen gesezlieh unterwerfen; aber ich fürchte nicht, erschräcken zu müssen, daß ich ganz abgestimmt würde.“ Der M. v. St. berichtete dann am 19. Aug. an den Großmeister: „Bey der hiesiger unglücklichen Stadt aufgelegten fast unerschwing- lichen Kontribution hielten es die Brüder Meister und Beamte für eine der ersten Maurerpflichten von dieser allgemeinen schweren Bürde so viel freywillig auf sieh zu laden, als die Kräfte unserer Cassa ertragen könnten, der würdige Bruder erste Vorsteher war mir mit dieser Mo- tion zuvor gekommen und der ehrwürdige Br. Deputirter Meister nahm es auf sich, die verwilligten 10 Carolins in Golde dem amtiren- den Kämmerer einzuhändigen, welches von dem hiesigen Magistrat sehr gut aufgenommen worden ist“. Am Neujahrstage 1801 wurde die Beamtenwahl, wohl weil der Großmeister infolge der kriegerischen Ereignisse von Regensburg ab- wesend war, nicht vorgenommen. — Wir haben oben gesehen, daß die älteren Leipziger Logen die neue Tochter der Regensburger Loge nicht als regulär anerkennen wollten mit der Begründung, daß der Fürst von Thurn und Taxis von Schweden zum Großmeister ernannt worden sei. Diese Behauptung ist, wie ich schon betont habe falsch. Sie ist wohl dadurch veranlaßt worden, daß die Regensburger Loge in dieser Zeit freund- schaftliche Beziehungen mit der Großen Landesloge von Schweden knüpfte. Worin diese bestanden und wieweit sie sich erstreckten, mag hier an der Hand der Ausführungen, die uns Stachelhausen in seinem Abriss der Geschichte gibt, gezeigt werden. Wir werden dadurch zwar die chronologische Darstellung der Gesamtgeschichte etwas unterbrechen, bekommen aber anderseits den Vorteil, daß wir später auf diese schwierige Angelegenheit nicht mehr zu sprechen zu kommen brauchen. Stachelhausen schreibt: Am 14ten März 5800 macht der M. v. St. den Brüdern bekannt, daß von Schörbing nunmehr bald nach Schweden zurückkehren und, seinen schönen und redlichen Gesinnungen treu, unsere gerechte und vollkommene Loge der hohen Landes-Loge in Schweden kennen lehren und eine brüderliche Mittheilung aller Vorfälle, die gegenseitiges Interesse haben könnten, übernehmen wolle. Hierauf wurde beschlossen, den Br. Schörbing mit einem Schreiben an die hohe Landes-Loge zu versehen und ihn darin als Repräsentanten unserer Loge zu ernennen und zu empfehlen, worauf dann in der folgenden Logen-Versammlung, den 5ten April 5800, Br. v. Schörbing feierlich Abschied nahm. Ueber die auf solche Weise eingeleitete Verbindung mit Schweden findet sich in unserm Archiv ein besonderer Akt, mit der Ueberschrift: Correspondenz mit der großen National-Loge in Schweden und die Verbindung derselben mit der hie- sigen Loge betreffend. Am 2ten März 5801 wurden in der Loge drei Schreiben verlesen, sämmtlich an den Gr. M., Fürsten von Thurn und Taxis, gerichtet; eines von Se. königl. Ho- heit, dem Herzog von Südermanland, Gr. M. der 7ten und 9ten Provinz und Vi- 106 karius des weisen Salomo; — eines von dem Gr. Sekretair der 9ten Provinz and der großen National-Loge von Schweden zu Stockholm, Br. W. Tornerhjelm und das dritte von Br. v. Schörbjng, worin er über seine Aufnahme und seine Verrichtung Bericht gibt. Statt dieser drei Schreiben findet sich in dem erwähnten Akte nur eines, vom 30sten Januar 5801, welches von dem Herzog von Südermanland und von W. Tornerhjelm als Gr. Sekr. der 9ten Provinz, aus dem Orient der gr. Nat.- Loge von Schweden unterzeichnet, und an den Fürsten von Thurn und Taxis und die Loge zu Regensburg gerichtet ist. In diesem Schreiben wird angezeigt, daß der ehrw. St. Joh. Meister B. Karl M. Schörbing als Gesandter angenommen, worden sey; mit dem Beisatz, derselbe ist in der ersten St. Joh.-Loge zu Stock- holm als Legat öffentlich erklärt worden. Was daher die Form der Verbindung mit Schweden betrifft, so war es ein Bündnis auf der Grundlage vollkommener Rechtsgleichheit. Es geht diess einer- seits aus dem Schreiben des Herzogs von Südermanland an den Fürsten von Thurn und Taxis vom 23. November 5801 hervor, an dessen Schluß der Fürst von Thurn und Taxis ersucht wird, seine Ansichten über diejenigen Maßnahmen mitzutheilen, welche geeignet scheinen dürften, dem Orden mehr Halt zu geben, um vereint zu, diesem Zweck wirken zu können; andererseits aus dem Rundschreiben der hiesi- gen Loge vom 19ten März 5803, worin es in Beiziehung hierauf heißt: Wir haben das Vergnügen, Ihnen ferner bekannt zu machen, daß die hoch- würdige große National-Loge von Schweden zu Stockholm die hiesige Mutter-Loge nebst ihren 12 Töchtern* ihrer Allianz gewürdigt hat. Wir theilen diese enren- volle Auszeichnung mit der hochwürdigen großen Loge zu den 3 Weltkugeln in Berlin, die schon vorher mit der hochw. National-Loge von Schweden alliirt war. Diese vollkommene Rechtsgleichheit kam auch durch ein förmliches Gesetz, welches sowohl in Schweden, als auch in der hiesigen Loge in Ausübung gebracht wurde, zur Ausführung. Es heißt nämlich in unserm allgemeinen Versammlungs- Protokoll vom 9ten Januar 5802 bei Vorlage des Jahresberichts, daß in allen schwedischen Logen ein Gesetz sey, jedes Mitglied unserer Loge, oder unserer Töchter-Logen mit besonderer Auszeichnung und gleich einem schwedischen Br. zu empfangen. Dasselbe gelte auch umgekehrt bei uns. Im Jahre 5803 am 14ten Mai erschien auch ein schwedischer Br., Graf Sten- b o k, als besuchender, bei welcher Gelegenheit wiederholt versichert wird, wel- chen großen Werth die Loge auf die Allianz mit der großen schwedischen Landes- Loge lege. Dasselbe war auch schon früher geschehen, indem am 9ten Mai 5801 ein Br. H e 1 w i g aus Schweden feierlichst eingeführt und ihm zugleich die ehr- furchtsvolle und brüderliche Gesinnung unseres Orients gegen die große schwe- dische Landes-Loge auseinandergesetzt wurde. Es wurde bei der Tafel-Loge von dem hochw. Gr.-Mstr. eine Kanone auf das Wohl des Gr.-Mstr. der schwedischen großen Landes-Loge und aller schwedischen Logen abgefeuert, und festgesetzt, daß bei jedesmaliger Anwesenheit eines schwedischen Brdrs. dieser Zoll der Achtung, Liebe und Verehrung gegen den Orient von Stockholm und seinen Gr.-Mstr. dar- gebracht werden soll. Im folgenden Jahre, nämlich 5804, wurde mit dem Grafen S t e n b o k ein Briefwechsel gepflogen, welcher sich auf eine beabsichtigte Deputation an den in München anwesenden König von Schweden bezog; al.ein die Meister-Konferenz be- schloß am 2ten März 5804, diesen Gegenstand vor der Hand auf sich beruhen zu lassen. Das oben erwähnte Gesetz fand aber am 26ten Januar 5805 bei uns nochmals Anwendung, indem Br. H e g a r d , schwedischer Leg.-Sekr., als Ehrenmitglied durch die Meister-Konferenz erklärt wurde. *) Diese Annahme, daß bereits 12 Tochterlogen gegründet worden seien, ist eine irrige, und dieser Irrtum beweist nur, wie locker der Zusammenhang der Mutter mit ihren Töchtern war. In einer von der Hand des älteren Br. v. Mämmingen stammenden Aufstellung wird z. B. auch „Theodor z. guten Rat“ in München auf- geführt, was, wie ich schon gezeigt habe, entschieden falsch ist. 107 Der Grundsatz eines Bündnisses auf der Grundlage völliger Rechtsgleichheit wurde dieseits so bestimmt festgehalten, daß sich eine Unterhandlung we- gen Annahme des schwedischen Systems wahrscheinlich aus keinem andern Grunde zerschlug, als weil Br. v. Sehörbing in seinem Schreiben vom 25. April 5805 berichtete: Der Wunsch Sr. Durchlaucht, sich an das schwedische System anzuschließen, würde mit größter Freude aufgenommen werden. Er fährt dann mit folgenden Worten fort: „Das Anschließen an das schwedische System fordert zwar, daß man von Ihrer Seite die Oberherrschaft des Vicarii des wei- sesten Salomo anerkenne, aber ohne daß Sie sich dadurch in weitere Abhängig- keit begeben, als Ihnen nützlich und nothwendig ist, damit Spaltungen vorge- beugt werden, und damit alle dortigen BBr. das Recht und den Schutz der schwe- dischen BBr. genießen. Ehe ich hiezu bevollmächtigt werden, kann ich nicht über diesen Gegenstand mit dem erhabenen Haupte hiesigen O. sprechen, weil ich noch nicht weiß, ob und wie Sie diese Vereinigung mit der schwedischen Maurerei1 haben wollen.“ Eine solche Vollmacht wurde nicht gegeben, wenigstens findet sich in dem Akt über die schwedische Verbindung gar keine weitere Erwähnung dieser Ver- handlung. Daß es auch bei dem Bündniss auf der Grundlage der Rechtsgleichheit blieb, erweist sich ferner durch das Konferenz-Protokoll vom 17ten Juni 5807. Es wurde nämlich einer Loge in Karlsruhe geantwortet, daß der gr. O. von Schweden die hiesige hochw. Mutter-Loge als alliirt anerkenne, ohne Abhängigkeit. Fragen wir nun nach dem Wesen dieser Verbindung, so bestand es darin, sich durch gegenseitige Mittheilung die Erkenntniss des wahren Zwecks der Frei- maurerei deutlicher zu machen und den Mitgliedern der verbündeten Logen be- sonderen Schutz und besondere Vorzüge zuzuwenden. Die Mittheilungen, welche die hiesige Loge aus Schweden in Beziehung auf das Wesen und den Zweck der Freimaurerei erhielt, sind sehr interessant; von den diesseitigen Mittheilungen finden sich aber keine Entwürfe, daher wir uns bei der Betrachtung des Inhalts, welchen diese Verbindung erzeugte, an die schwedischen Mittheilungen allein halten müssen. In dem ersten Schreiben aus Stockholm vom 30sten Januar 5801 heißt es: Wir hegen die feste Ueberzeugung, daß in der Vereinigung der Tugend die haupt- sächlichste Stärke unserer Kette liegt, welche weder die Anstrengungen der Zeit, noch die Verfolgungen der Menschen, noch die Uneinigkeiten unserer empörten BBr.; noch ihre Verirrungen, noch ihre inneren Zersplitterungen bis jetzt zer- reißen konnten. Wir glauben daher den Zweck unseres Ordens zu erfüllen, indem wir uns be- eilen, mit Freude ein innigeres Bündniss mit BBr., jenes Ordens einzugehen, dessen uralte Gesetze einen Vertrag auf den Grundlagen von Tugend und Sitt- lichkeit anstrebten, abgeschlossen zwischen den überall zerstreuten Menschen und Völkern, ohne Rücksicht auf ihre politischen Verhältnisse und Beziehungen. Wenn, anstatt dieses Band zu mißbrauchen, dasselbe von rechtschaffenen und aufrichtigen Meistern stets enger gezogen worden wäre, so hätte es Friede, Einigkeit und Glück unter unsern Mitmenschen auf der Erde verbreiten können. Diese den Fundamentalgrundsätzen unserer ersten Institution angemessenen Gesinnungen sind das maurerische System, welches seit Errichtung dieses Or- dens in Schweden beharrlich befolgt wurde und in Folge dessen wir uns ange- zogen fühlen, mit jener Aufrichtigkeit zu antworten, welche zwischen Brüdern bestehen soll. Es ist hier mit wenigen Worten das ganze Wesen der Freimaurerei dargelegt; daß dafür in Beziehung auf Schweden der Ausdruck System gebraucht ist, wäh- rend nicht die Form, sondern der Inhalt bezeichnet wird, liegt wohl nur daran, daß die ganze Darlegung nur allein in Beziehung auf das Wesen gedacht war, und so der Ausdruck System für den Inhalt des Systems gebraucht wurde. In seinem Schreiben vom 23sten November 1801 drückt der Herzog von Süder- manland abermals den Wunsch aus, mit dem Gr.-M. der hiesigen Loge vereint zu dem Gedeihen eines Ordens beitragen zu können, der nur das allgemeine Wohl der Menschheit zum Ziele habe. 108 Wir finden in dem Schreiben des Gr. Sekr. Tornerhjelm vom 24sten November 1801 dieselben Gesinnungen und zugleich über das System im eigent- lichen Sinn Aufschluß, weil dieses Schreiben sich auch über die Form der schwe- dischen Maurerei verbreitet. Nachdem derselbe um das Verzeichniss sämmtlicher Logen gebeten hatte, um dieselben in dem schwedischen Logenkaiender unter dem Titel: Verbündete Lo- gen: einschreiben zu können, fährt er fort: „Der Himmel gebe, daß zum Wohl der Menschheit alle edeln Herzen sich vereinigen und sich nähern, und daß eines Tages durch vereinigte Kräfte wir die Welt von unsern uneigennützigen Anstrengungen überzeugen könnten, um alles', was sich darin Großes, Nützliches und von ausgedehnter Wohltätigkeit findet, unter unser Geschlecht zu verpflanzen. Wie ist aber dieses entfernte Ziel zu er- reichen? Die Menschen sind heut zu Tage so raffinirt, daß sie weder Laster noch Tugenden haben. Inkonsequenz und Epikuräismus ist das allgemeine Wesen un- serer Zeit. Man glaubt kaum mehr, weder an Gott noch an die Tugend. Die Wahrheiten der Maurerei, welche die Stifter unseres Ordens in Allegorien und Symbole gehüllt haben, sind zum Gespötte der einen, oder zum Spielzeug und zur Quelle von Betrügereien für die Anderen geworden. Aergerliche Spaltungen, die Früchte aller verschiedenen Systeme der Maurerei, eines nach dem andern er- funden, haben endlich das Verderbniss und den Verfall eines an sich sehr ehr- würdigen Ordens vollendet. Aber der Irrtum ist wahrscheinlich der große Schmelz- tiegel, in welchem sich unsere Meinungen läutern, wenn überhaupt der allmächtige Baumeister aller Welten unserm Geschlechte im allgemeinen gestattet, sich zu einer höhern moralischen Vollkommenheit zu erheben. Ich weiß nicht, ob die Maurerei im allgemeinen im Stande ist, diese Aufgabe zu erfüllen; aber ich glaube, wenn etwas im Stande ist, die Menschen zu veredeln und zu vervollkommnen, so werden es unsere hiesigen maurerischen Instruktionen sein.“ — So Tornerhjelm.. Wenn schon der Austausch von Gedanken und Gefühlen, die genseitige Mit- theilung der Gesinnungen unter Einzelnen der wahre Grund alles Fortschreitens im Erkennen des Wahren und im Ausüben des Guten ist; wie mächtig muß diese wechselseitige Mittheilung wirken, wenn sie von einer Gesamtheit geschieht; und noch mehr, wenn diese Gesamtheiten, wie hier zwei verschiedenen Völkern an- gehören. Unwidersprechlich tritt uns das letzte Ziel der Menschheit vor die Au- gen, das Selbstbewußtsein der Völker fort und fort zu erweitern, bis sich die Menschheit selbst als eines großen Ganzen bewußt wird, belebt von dem Geist der Wahrheit, der Liebe und der Freiheit. Daß der Gr. Sekr. Tornerhjelm die Institutionen der schwedischen Maurerei für besonders geeignet hält, die Menschen zu veredeln und zu vervollkommnen, darin spricht sich sein nationales. Bewußtsein aus; und wir müssen ihm auch auf das Gebiet dieser Institutionen fol- gen, um alles zu erschöpfen, was sich auf das Wesen der schwedischen Verbin- dung bezieht. Er fährt fort: „Die schwedische Maurerei ist in 12 Grade einge- teilt. Ich weiß, daß die 3 ersten Grade des h. Joh. die Grundlage unserer Ge- heimnisse, und daß die 12 Grade des verstorbenen Herzogs von Orleans in Frank- reich ebenso falsch als unnütz sind. Aber ich bin überzeugt, daß die Erkenntniss des Menschen im allgemeinen, und jedes Einzelnen, den man in den Orden auf- nimmt, nur stufenweise und durch wohlbemessene Proben erworben wird.“ „Da die Erkenntniss des Menschen ein wichtiger Gegenstand ist, welcher stets Unsere Aufmerksamkeit verdient, so haben wir auch die alten Proben beibehalten, welche man vor Zeiten bei den Einweihungen unserer Väter anwandte. Allein wir haben sie modificirt nach dem Geist unseres Jahrhunderts, das heißt, wir be- dienen uns nur der moralischen aber starken und männlichen Proben, um zur Erkenntnis des Eifers und der Beharrlichkeit jener Brdr., die wir in den Orden aufnehmen, zu gelangen. Jede körperliche Probe ist demnach bei uns abgeschafft, als lächerlich oder überflüssig. Die Wahrheit zu sagen, wir sind nicht immer in dem Fall, das äußere Zeichen eines Grades denjenigen verweigern zu können, welche die Proben nicht bestehen; — aber solche werden niemals eingeweiht werden. Diess, damit wir nicht für Neuerer und moderne Sektirer wegen unserer 12 Grade gehalten werden, welche nicht von neuem Datum sind.“ 109 Die letzte bisher erwähnte Bemerkung über die Verbindung mit Schweden fin- den wir in dem Konferenz-Protokoll vom 17ten Juni 5807. Die Korrespondenz hört schon mit dem Jahr 5805 auf. Im Jahr 5813 geschieht noch einmal in einer allgemeinen Loge der Verbindung mit Schweden Erwähnung, indem der M. v. St. einen Vortrag mit den heißesten Wünschen für die Sache der Maurerei im all- gemeinen, und dieser so wie aller mit uns alliirten, namentlich der schwedischen Logen insbesondere, schließt. Diess war am 29sten Februar 5815. Ob sich ein Schreiben aus der Loge Gustav Adolph zu den drei Strahlen in Stralsund, welches am 20sten August 5814 in einer allgemeinen Loge verlesen wurde, noch auf die Verbindung mit Schweden, namentlich auf einen Repräsen- tanten unserer Loge, der sich als solchen dort feierlich erklärt habe, bezieht, ist erst noch aus den Akten zu ermitteln, wenn sich das angeführte Schreiben findet. Bisher fand sich nur, daß unsere Loge bei der großen National-Loge in Stockholm selbst einen Gesandten hielt, der sich als solcher dort feierlich ankündigte und an- erkannt wurde, wie wir im vorhergehenden dargethan haben. Das Aufhören der Verbindung mit Schweden fällt also in das Jahr 5813 oder 5814 und wurde ohne Zweifel durch den Stillstand unserer Arbeiten, der im Jahr 5814 begann und bis 5817 dauerte, herbeigeführt. In das Jahr 5813 fällt aber auch die Anknüpfung einer Verbindung mit Zürich, die wir bei der Geschichte der höhern Grade erwähnt haben und es war vielleicht diese Verbindung nicht ohne Einfluß auf das Auf hören der schwedischen Verbindung. Obwohl nun die Verbindung mit Schweden nicht länger als 5 Jahre lebhaft be- trieben wurde, und im Ganzen höchsten 14 Jahre dauerte, so bildet sie doch eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte unserer Loge, indem in dieser Ver- bindung gleichsam zwei Völker sich mit einander besprachen, und dadurch, ohne etwas von ihren Volkseigenthümlichkeiten aufzugeben, das Bewußtsein von dem rein menschlichen Ziel der Freimaurerei, die Erkenntnisse der Menschheit als eines großen Ganzen, ruhend auf der Grundlage ihres immerwährenden Fort- schreitens in Allem, was als gut, edel und schön erkannt wird, mächtig beförderte. Aus diesem Grunde glaubten wir uns länger dabei aufhalten zu müssen, als viel- leicht dem kurzen Zeitraum, den dieses Bündniss mit Schweden umfaßt, ange- messen scheint.“ Jm Anschluß daran soll hier gleich noch erwähnt werden, daß' wie K. Liebermann in seiner Schrift „Im Wandel der Zeiten, 125 Jahre der Loge Karl zum Rautenkranz in Hildburghausen“ S. 39 erw'ähnt, der oben genannte Br. von Schörbing (nicht „Sch or- bin“, wie Liebermann schreibt) sich bemüht hat, auch zwischen der Loge in Hildburghausen und der Großen Landesloge von Schwe- den eine nähere Verbindung herzustellen. „Der schwedische Groß- meister Herzog von Südermannland, und Herzog Karl von Mecklenburg heißen die Sache gut. Es wurden Papiere ge- wechselt. Aber plötzlich war von Schorbin verschwunden. Er stand unter dem Verdacht der Konspiration und des Jlluminatentums. Damit war die Sache begraben.“ — So berichtet Liebermannn. Aus den oben wiedergegebenen Ausführungen des Br. von S t a - chelh a u s e n geht aber hervor, daß keine Rede davon sein kann, daß von Schörbing etwa unter dem Verdachte staatsgefähr- licher Umtriebe bei Nacht und Nebel verschwunden ist. Jm Jahre 1800, wo er in seine Heimat zurückkehrte, war vom Jlluminatismus auch schon längst keine Rede mehr. — Nach diesen Abschweifungen wollen wir zum Jahre 1801 zu- rückkehren. 110 Aus Freiberg lief bei der Regensburger Loge ein Schreiben datiert vom 19. Febr. 1801 ein, das, unterzeichnet von einem F. A. ß. v. Weber folgenden Wortlaut hatte: „Da mir die ausgezeichnete Kenntnisse, wo Sie als Hochw. Gmstr. besizzen in unsrer Königl. Kunst durch so viele brave und würdige Brr. versichert worden ist, so nehme ich mir die Ehre und Freyheit, dieselben als ein alter schon längst vollendeter Maurer zu bitten und mich zugleich eines habenden Auftrages ver- schiedener schottischer BBr. damit zu entledigen, wenn ich besagter BBr. und mein Namen zugleich die brüderliche Anfrage thue, ob dieselbe uns gegen promte Erlegung der schuldigen Gebühr eine legale und den Gesezzen gemäße Con- stitution über die Schottisch en Grade zu ertheilen belieben wollten, und mich sobald möglich mit der Benenung der Taxe desfalls zu benachrichtigen, damit der Wunsch unserer Brüder bald erfüllet möge, nacher London oder Srockholm dessfalls zu schreiben in gegenwärtiger Zeit mir zu weitläufigt ohnerachtet ich die( Beste Addresse an diese Orte habe. Verschiedene BBr. in Leipzig haben mich aber versichert, daß ich das nemlich von Ihnen Mein Hochw. Br. in der Nähe- und um so lieber aus dem teutschen Vaterlande erhalten könnte, in diesem Falle bitte ich mich zugleich zu benachrichtigen, unter welcher Adresse ich die Gelder der Taxe für diese Constitution nachher Regensburg abschicken könnte. Jn Er- wartung einer baldigst zu erbittenden Antwort unter anliegender Addresse bin ich bis zu Asche mit wahrer Br. Liebe.“ Jn den Mitgliederverzeichnissen der Loge „zu den 3 Bergen“ i. Freiberg für das Jahr 1800 findet sich als Mitglied ein Franz An- ton Baron von We her, kurbayerischer Major, aufgeführt. Jm Jahre 1799 tritt er noch nicht auf und 1801 findet sich die Bemer- kung: „Die Brüder von Weber und Wolf sind wegen unmaure- rischen Betragens excludiret worden.“ Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der Schreiber des obigen Gesuches mit dem exkludierten Mitgliede der Freiberger Loge iden- tisch ist. Die Regensburger Loge erteilte am 9. März 1801 folgende Ant- wort. „Der sehr ehrwürdige deputirte Meister Brdr.: C: N: Hessling hat Ihr Schreiben an denselben v. 19ten ds: 2ten C: J: dem Ausschüße der hiesigen hochw. Mutter CZI vorgelegt, worauf mir der Auftrag gemacht worden, Ihnen( folgendes zu antworten: 1. Hätte Ihr Begehren einer Constitution über die Schottischen Grade einen anderen Sinn, als über die bekannten 3 Johannisgrade — so können sich die hochw. Mutter [!□ darauf nicht einlassen. Im letzten Falle, aber, hätten Sie folgendes zu beachten: 2. Ein genaues Namens Verzeichnis der mit Ihnen verbundenen Brüder — mit Bemerkung ihres Alters, Standes, Religion, Auffenthalts, und Grades einzuschicken. 3. Ueber seine ächt maurerische Qualität hätte sich jeder mit Ihnen verbundene Bruder durch ein vollgiltiges Document zu legitimiren. 4. Sie, und jeder mit Ihnen verbundene Br. hätten sich auch darüber zu legi timiren, dass keiner von Ihnen aus einer echten und voll: l 1 ausgeschlossen wur- den, noch daß sie diese Constitution aus unreinen Absichten, am allerwenigsten aber darum nachsuchen, um einer anderen schon bestehenden ger: und voll: cn Ab bruch zu thun. 5. Sie hätten ferner zu dociren, daß zu Frevberg dermalen entweder noch keine ger: und voll: CU vorhanden sey, oder daß die Brdr: dieser □ mit der von Ihnen neu zu errichtenden einverstanden seyen. 6. Sie hätten anzuzeigen: wer aus Ihnen bey der neu zu errichtenden □ zuerst den Hammer- und wer zuerst als Sekretär, das Protokoll zu führen haben solle. 7. Den Namen, das Wappen, und die Farbe der zu errichtenden Tochter CZ2 hätten Sie zur Rectificirung einzusenden, und 8. Sollte die Sache unter obigen Voraussetzungen zu Stande kommen, so hät- ten Sie für die Ertheilung der Constitution 100 Fl: rhnsch: einzusenden -— die Ausfertigung des Constitutionsacts selbst, die verschiedenen Ritualien, und die Acten der 3 Grade aber, besonder nach der, bey der Hochw: Mutter dl her- kömmlichen Taxe zu entrichten.“ Jn den Protokollen der Regensburger Loge wird dann dieser Sache fernerhin nicht mehr Erwähnung getan. Das Jahr 1802 begann mit einem für die Loge hochwichtige Er- eignis, indem am 11. Januar die Erbbrinzessin von Thurn und Taxis sie mit ihrem Besuche beehrte. Das darüber aufgenom- mene Protokoll lautet: „Nach dem Schluß der dl blieben die BBr. alle in dem Tempel versammelt in der frohen Erwarthung eines Besuches der in unseren Annalen ohne Beyspiel ist. — Der hochw. Durchl. Gross Mstr. hatte den Plaz am Altar eingenommen und die BBr. standen mit entblößten Degen zu beyden Seiten der dl in feyerl. Stille* und machten das für diesen Fall verabredete von dem bisherigen abweichende Maurer Zeichen. — Der besuchende Br. v. Steigentesch wurde von dem S.E. in die I I eingeführt und nahm seinen Platz zunächst den Schranken des Sank- tuariums. Hierauf erschien die durchlauchtige Frau Erbprinzess von Thurn u. Taxis in Begleitung Ihrer Frau Obristhofmeisterin Baroness Lende und des Fraeulein von Veltheim, eingeführt durch die beyden BBr. Ze- remon-Mstr. von Maemmingen und Marchand und dem Br. Grafen von Jett Senior. Die verehrungswürdigen Schwestern hatten die gefällige Aufmerksamkeit sich in die Farben unserer CO weiß mit himmelblau zu kleiden, nachdem dieselben auf ihren Sesseln zu beyden Seiten des Sanktuariums Plaz genommen hatten, überreichte Einen B. deput: Mstr. Hessling mit einer passenden Anrede ein paar Handschuh als Geschenk der dH worauf der hochw. durchl. Groß-Mstr. das Wort nahm und seiner durchl. Gemahlin mit jener natürlichen reinen und unge-< schmückten Fülle des Herzens sprach, welche alle dessen Vorträge so ganz eigen- thüml. karackterisieren und auf die anwesenden hoch und verehrungswürdigen Schwestern einen sichtbaren Eindruck machten. Derselbe wandte sich sodann gegen den besuchenden Br. Baron v. Steigen- tesch und erklärte daß Er von heute an einen ebenso unglückl. als tapfern kaiserl. Ofizier der zwar nicht Maurer aber bedürftig ist, eine monathliehe Iebenslängl. Zulage von Fl. 11 verwillige. Nach einigen an die Br. Vorsteher gemachten Fragen entließ der durchl.- Groß Mstr. die Versammlung. Die darauf gefolgte feyerliche Tafel HZ] beehrten die 3 hoch und verehrungs- würdigen Schwestern mit Ihrer Gegenwarth. —- Der durchl. Gross Mstr. führte dabey selbst den Hammer. Diese Tafel er: wurde nach einen ganz eigen dazu entworfenen Rituale gehal- ten und zeichnete sich vorzüglich durch die Kanonen auf die hoch und ver- ehrungswürd. Schwestern, durch ein vom Br. Damptmann verfertigtes, der Frau Erbprinzessin nebst einen Bouquet überreichten sehr schönen Gedicht durch' die eben so schöne und musikalische Composizion desselben von unsern lieben Br. C r o e s und deren eben so vortrefliche Ausführung durch unsere musikalische BB. durch eine mit den größten Beyfall aufgenommene Rede unsers neuen Br. Redners Oppermann durch ein neues Armenlied von unsern würdigen Br. C r o e s in Musik gesezt durch eine vortrefliche Komposizion der Neujahrs Kandate in dem neuen bey dieser Tafel cn an die anwesenden BBr. und Schw. eingetheilte Anhang zu unsern □ Gesangbuch des würdigen Br. Marchand und durch die 2 Kanonen aus, welche der besuchende Br. Baron v. Steigentesch abfeyerte. —- Der durchl. Groß M. lies für die Armen F. 35.54 sameln und schlos diese feyerliche Tafel cn im Nahmen der Schwestern und Bbr. um hoch Mitternacht.“ 111 112 Die Worte mit der Fürst seine Gemahlin begrüßte, waren fol- gende: „Wenn ich — so lange ich Maurer bin — einen recht frohen und angenehmen Augenblick gehabt habe, so ist es der gegenwärtige, wo ich meine teuerste Gemahlin hier in dieser maurerischen Versammlung zu bewillkommen das Vergnügen habe. Die Mitglieder dieser Loge haben es sich mit besonderem Eifer angelegen sein lassen, Dir den Eintritt und den Aufenthalt in diesem maurerischen Tempel so angenehm zu machen, als ihre Kräfte, und die Gesetze und Statuten es nur immer zu tun und zu erlauben ver- mögend sind. Ich bin es den hier Anwesenden schuldig, ihnen dieses Zeugnis öffentlich und mit voller Erkenntlichkeit zu geben. Es wird nun blos von Dir abhängen, diese Bemühungen und Anstalten ebenso wohlge- fällig aufzunehmen, als sie von dieser ehrw. Loge mit Eifer und Ver- ehrung unternommen worden sind. Es ist allen Gutdenkenden kein Geheimriiss, daß die Grundsätze des Freimaurer-Ordens auf Menschenfreundlichkeit, Tugend und Ein- tracht gebauet sind, das Gegenteil widerlegt die Jahrhundert lange Dauer des Ordens, und das Ansehen und die persönlichen Verdienste, so vieler vortrefflicher Menschen, welche man immer als eifrige Mit- glieder und Anfänger desselben gefunden hat. Man wird in allen echten Freimaurerlogen aus allen Klassen und Ständen der Menschen gute und achtungswerte Mitglieder des Ordens antreffen. Jn Deutschhland besonders nehmen viele fürstliche Personen an seinen Bemühungen einen lebhaften Anteil. Unsere beiderseitigen Fürstenhäuser haben seit einer langen Reihe von Jahren immer Mit- glieder des Ordens unter sich gezählt, und ich selbst wurde an der Hand eines Deiner nächsten Anverwandten — des Herrn Herzogs von Hildburghausen — in den Orden eingeführt. Dieses ist gewiß ein Grund mehr, Deine Anwesenheit in diesem maurerischen Kreise dop- pelt erwünscht und angenehm zu machen, und ich wünsche es von ganzem Herzen, daß das Andenken an diesen frohen Augenblick, uns stets eine angenehme Rückerinnerung gewähren möge. Diese ehrw. Loge wird Deiner Anwesenheit bei derselben in ihren Jahrbüchern ge- wiß ein würdiges Denkmal setzen, wozu ich die würdigen Beamten derselben hiemit besonders auffordere. Nichts könnte mir eine größere Freude machen, als wenn dieses maurerische Denkmal auch eine ganz neue Quelle des Vergnügens unter uns hervorbringen würde, wozu ich auch gewiß alles Mögliche beitragen werde, wovon ich mir auch im Voraus recht sehr viel Gu- tes und Schönes verspreche und es nach meiner geraden und natür- lichen Art und Weise hier aufrichtig bekenne. Jch fordere Sie auf meine Brüder diese Wünsche mit mir als echte Maurer zu bestätigen! (Der durchl. Gr: Mstr.: tat einen Schlag, den die Vorsteher wie- derholten, und sprach:) Die Brüder Meister, Vorsteher und Beamten, die besuchenden Brüder und die Mitglieder dieser gerechten und vollkommenen Loge, werden die hier anwesenden Schwestern mit mir nach Maurer Sitte begrüßen.“ Der oben genannte Br. Steig ent es eh ist der Diplomat und Lustspieldichter Aug. Freih. von Steige nt e sch, der schon in verhältnismäßig jungen Jahren mit diplomatischen Sendungen be- traut war und 1826 als Wirkl. Geheimrat und Generalmajor starb. Welcher Loge er angehörte, ist unbekannt. Am 6. März desselben Jahres wiederholte die Erbprinzessin ihren Besuch, worüber folgendes Protokoll aufgenommen wurde: „Wenn dieses Fest schon an sich das Herz jedes Mitglieds dieser gerecht und vollk: □ zur Freude stimte, so war das Entzücken und der Jubel der BBr. noch größer als sie die durchlauchtige Frau Erb- prinzess von Thurn und Taxis in Begleithung der Frau Baronesse v. Lende, der Frau Gräfin Westerhold des Fräuleins von Veltheim und des Fräuleins von Maubisson, der Bbr. Graf v. Westerhold und Graf Alexander v. Jett nun zum zweithenmahl unsere maurerische Versandung mit ihrer be- glückenden Gegenwarth verherrlichen sahen. Sie tratt mit ihrer Gesellschaft durch das von allen Bbrn gebil- dete Stahlgewölbe, in das Speise Zimmer ein, und nahm an allen Vor- trägen und Zeremonien der Tafel □ mit der ihr eigenen Güte Huld und Flerablassung, Antheil. — aber der größte und schönste Beweis des edelsten gütigsten Zutrauens, und der aufrichtigsten wahrsten herzlichsten Theilnahme war der — als die durchlauchtige Fürstin selbst ein für die Feyer des Festes passendes vortrefliches Lied ab- sang. — Die Rührung des durchl. Gross Mstrs., das Entzücken aller anwesenden Bbr. vermag keine Feder zu schildern, — und dieser Zug der Gefälligkeit der Großmuth unserer durchlaucht. Frau Groß- meisterin bleibt gewiß jeden Bbr. ewig unvergeßlich. — Die Auf- zeichnung davon in diesen Annalen befahl der S.E. M. vom St. dem Br. Sekr. ausdrücklich unseren nachfolgenden BBrn und Enkeln zum immerwährenden Andenken und zur gerechten Bewunderung.“ — Am 24. April desselben Jahres feierte die Fürstin ihren Ge- burtstag in der Loge, worüber das Protokoll in folgender Weise berichtet: „Der durchlauchtige hochwürdige Großmeister belebt von dem Wunsch seiner durchlauchtigen Frau Gemahlin auch in unseren Hallen den maurerischen Antheil zu beweisen, den diese ger: und vollkommene czn an Ihn unsern hochwürdigen ßr. und Groß Mstr. und seinem durchl. Hause mit warmer Liebe nimt, hatte beschlos- sen, den Geburtstag der so allgemein verehrtesten Fürstin auch unter ßbm. mau- rerisch zu begehen. —- Alle BBr. dieser g: u. v. cd waren im Speise Zimmer unseres Hauses versamelt als auch die durchlaucht. Großmeisterin in Be- gleithung der Frau Graefinvon Westerhold der Frau Baroneß Lende, der Frau von Zuylen, des Fräuleins v. Veltheim, und des Fräuleins von Maubisson erschien, und durch den ehrwürdigsten Br. deputirten Mstr. mit 113 8 114 einer Anrede empfangen wurde, die die freudige Stimmig der anwesenden ßrBr. ihre wahrhaft herzlich besten Wünsche bey der Feyer dieses Geburtstags schilderten. Nach Beendigung derselben verfügte sich die ganze Versamlung in den großen Saal, dessen eine Hälfte ein schöner prächtig erleuchteter Tempel einnahm. — In, der Mitte desselben zeigte sich ein Altar mit einer lodernden Flame, er trug zur Inschrift den Tag der Geburt und das laufende Jahr. — Hinter ihn erhob sich ein Schild mit dem Bekenntniß unserer Absicht: Theresen zum Denkmahl. — Der durchl. Groß Meister stand zur Rechten des Altars der S. E. M. v. St. — zur Linken, — die BBr. waren in den Saeulengängen vertheilt, und im Angesicht des Tempels bildeten die Sitze der Schwerstem einen Halbzirkel. Die Feyerlichkeit begann mit der Absingung des auf dieses Fest abgeänderten Liedes. — Sey uns willkommen holdes Fest. — Dann tratt der hochw. Br. Graf v. Westerhold hervor und hielt eine Rede an die durchl. Fürstin — die ihre Eigenschaften als Fürstin, als Mutter, und als Gattin schilderte. Unter musikalischer Begleithung wurde dann wieder ein sehr schönes vom hochw. Br. v. Westerhold für dieses Fest besonders verfaßtes Gedicht abge- sungen, dessen beyde letzten Strophen von dem hochw. GroßMstr. an seine durchl. Gemahlin gerichtet waren, und die Er allein absang. Er überreichte dann einen auf dem Altar befindlichen Blumenkranz der fürstl. Schwester und Ihre eigenen Hände bekränzten damit Ihr Haupt. — Bei dieser rührenden und herzerhebenden Szene glänzten Traenen der Freude und des Entzückens in den Augen der meisten An- wesenden. — Der reinste und wahrste Zoll, dem das dankbare stumme Entzücken nur zu geben vermag. Nach Beendigung dieser schönen und rührenden Handlung tratten die BBr. in den SpeiseSaal, wo von dem durchl. Groß Mstr. die Tafel cn er- öfnet wurde. Ein vortrefliches Gedicht auf die Geburtstagsfeyer vom Br. Damptmann verfertigt, wurde von ihn deklamirt und vom Br. Marchand abgesungen. Der S. E. M. vom St. hielt eine herrliche Rede, worinn Er die wohlthätigen Wirckungen holder Weiblichkeit auf unsern Lebensgang mit den schönsten Farben darstelle. Die musikalischen Arbeiten hatten durch die BBr. C r o e s und Marchand neue Beyträge für diesen Abend, und die Ausführung eine große Zierde und Stüze in der Schwester Tirinanzi erhalten, die mit Ihrem Vater und Mutter dem Feste beywohnten. — Der S. E. M. v. St. nahm Sammlungen für die Armen und die dienenden BBr. vor, und nach voll Mitternacht schlos der durchlaucht. GroßMstr. diese festliche Tafel Auch in der späteren Zeit hat die Fürstin stets reges Interesse für die Maurerei bewiesen und noch mehrmals an Logenfeiern teil- genommen. — Die damaligen sicher bis zum Jahre 1805 in der Loge gültigen Hausgesetze hatten folgenden Wortlaut: Articulus I. Ein Freimaurer muß ein friedfertiger Unterthan seiner Obrigkeit seyn; Er muß den lautern Charakter eines ehrlichen u. rechtschaffenen Mannes haben; Er muß Pflicht, Religion u. Tugend üben. Ein Atheist oder Freygeist soll unter uns nicht gedultet werden. Articulus II. Ein jeder Bruder ist verbunden, auf alle Art und Weise, für das wahre Beste des Ordens u. insbesondre dieser E. •. m unermüdet zu arbeiten. Articulus III. Jeder Bruder soll sich an dem festgesetzten Tage und zur bestimmten Stunde in reinlicher Kleidung, mit allem Nothwendigen versehen u. bewaffnet in der □ 115 8* richtig einfinden; u. findet auser Krankheit u. Berufsgeschäften keine wider Pflicht u. Gewissen erdichtete Entschuldigung des Ausbleibens statt. Bey Strafe eines Gul- dens zur Armen Cassa. Articulus IV. Wenn sich ein Candidat meldet und zum Freimaurer fürtragen läßt, so soll' Selbiger erst nach einigen Wochen die gänzliche Entschließung der E. \ HD er- halten, binnen welcher Zeit sich die Brüder bemühen müssen von den Umständen, Aufführung u. Lebensart des neuen Candidaten so viel als möglich Nachricht einzu- ziehen. Jedoch findet bey Reisenden u. wegen eines rechtschaffenen Betragens wohl bekannten Personen eine Ausnahme statt. Articulus V. Derjenige Bruder, welcher einen Profanen zur Aufnahme fürträgt, wird Pathe genannt u. muß für die untadelhafte Aufführung desselben sowohl als für die zu entrichtenden Gebühren bey seiner Ehre haften. Die Ballotage aber kann bey sei- nem Candidaten, Er sey wer Er wolle, ausgesetzt werden; u. blos von derselben soll die Entscheidung für oder wider den Proponirten ohne weitere Einwendung ab- hängen. Um so viel mehr wird jeder Bruder Pflicht u. Gewissen auf das genaueste dabey beobachten u. ohne Haß u. Partheylichkeit handlen. Auch soll selbst der Pathe mit ballotiren. Articulus VI. Unter 21. Jahren alt soll Niemand aufgenommen werden, jedoch können wegen besondern der E. \ cn etwa sehr vortheilhaften u. nutzbaren Umständen ein — höchstens drey Jahre nachgelassen werden. Articulus VII. Ein jeder Bruder soll dem S. \ E.\ Meister vom Stuhl die Ihm schuldige Hochachtung unverletzlich bezeigen u. seinen Anordnungen zum Besten des Ordens u. dieser E. \im vollkommen Genüge leisten. Bey Strafe 30 Kr.? zur Armen Cassa. Articulus VIII. Keinem Bruder ist vergönnt ohne Wissen und Einwilligung des S.\ E.\ Zu- sammenkünfte oder Versammlungen, in Sachen die E.-. cn betreffend zu halten. Bey scharfer Ahndung von f. 5.— zur Armen Cassa. Articulus IX. Wenn der S. •. E.\ etwas fürzutragen hat oder mit einem Bruder spricht, oder ein Bruder nach erhaltener Erlaubniß mit dem S.\ E.\ redet, so soll kein andrer Br.-, darein sprechen oder ins Wort fallen, sondern sich so lange gedulten, bis die Reihe zu sprechen an Ihn kömmt. Bey Strafe 6 Kr. zur Armen Cassa. Articulus X. Kein Bruder soll in — und während der cn von Religions- und Staats-Sachen sprechen: bey Strafe eines Guldens zur Armen Cassa. Auch außer der cn wird sich ein jeder Bruder über beyde Punkten mit geziemender Achtung u. Klugheit zu benehmen wissen. Articulus XI. Jeder Bruder soll nach Eröffnung der cd sich ruhig und aufmerksam verhalten, u. weder plaudern, lachen, noch unanständig Geberden machen; auch ohne Erlaub- nis des S.\ E.-. nicht aus der □ tretten. Bey Strafe, nach Beschaffenheit der Umstände, zum wenigsten 24 Kr. zur A. C. Articulus XII. Kein Mitglied oder Bruder soll ohne Vorwissen des S.\ E.\ verreisen, sondern sich sowohl vor seiner Abreise, als bey seiner Zurückkunft, bey dem S. -. E.\ mel- den; Auch soll der S.\ E.\ nicht verreisen, ohne vorher die Angelegenheiten der czi nebst den Hammer, dem letzt ausgewählten Meister vom Stuhl, oder im Mangel dessen dem Br.:, ersten Vorsteher zu übergeben. Articulus XIII. Jeder Bruder ist schuldig und verbunden, den einstimmig bewilligten monath- lichen Beytrag, nach dem dießfalls besonders angenommenen Plane ohnfehlbar zu entrichten: wenn Er sich nicht denen darinn festgesetzten Ahndungen aussetzen wiJl. 116 Articulus XIV. Ein jedes Glied einer andern und gleich der Unsern acht constituirten cd kann nach Gefallen u. nach gehörig geleisteter Untersuchung Probe unsre E.\ Versamm- lungen besuchen. Doch soll einem fremden Br.-, dieser Vorzug über dreymal nicht gestattet werden, es sey denn, daß Er durch Erlegung drey Conventions Thaler, Anschaffung gleichförmiger cm Kleidung u. während seines Hierseyns des gewöhn- lich monathlichen Beytrags, zu der Würde eines Ehren-Mitglieds dieser E. \ cm nach behörigen Ansuchen sich erhebe. So kann auch jeder Fremde u. auswärtig acht aufgenommene Maurer gegen Erlag gedachten 3. Conv. Thaler Ehrenmitglied bey unsrer E. \ cm seyn u. werden. Articulus XV. Es kann aber auch kein fremder Bruder in die E. -. cm kommen und eingelassen werden, bevor nicht jedesmal die allerstrengste Untersuchung gemacht und derselbe in allen Stücken als ein achtes Glied des hocherhabenen Ordens befunden worden ist, nebst deine ordnungsgemäßen glaubwürdiges Patent oder sonst hinlängliche Empfehlung zur nothwendigen Sicherheit vorzuweisen vermag; indem diese Vorsicht bey vielfältig gefundenen Betrug u. List zur höchsten Nothwendigkeit geworden ist. Articulus XVI. Ein jeder Bruder ins besondere ist verpflichtet in allen Fällen die Verschwie- genheit als eine Haupt-Eigenschaft eines wahren Fr.-. Mrs. auf das allergenaueste zu beachten. Sollte sich dennoch wider alles Vermuthen Jemand gelüsten lassen dagegen zu handlen u. etwas von den Geheimnissen unsrer königlichen Kunst aus- zuplaudern, oder von den Verrichtungen der E. \ cm u. ihren Entschließungen gegen Weltliche oder im allgemeinen Gesellschaften auser der cm zu sprechen, so ist ein jeder Br., der hievon etwas in Erfahrung bringt, verbunden, den S.-. E.-, ge- schwinde Anzeige zu machen, damit wegen der schändlichen Laster der Plauderey u. um eine E.-. cm für denen daraus entstehenden Wäschereyen und üblen Folgen in Sicherheit zu setzen, durch gerechte Bestrafung solcher niederträchtigen u. einem wahren Maurer unwürdigen Handlungen, die härteste Ahndung gemacht werde. Und soll ein sich so sehr verfehlender Br. das erstemal f. 5.— zur A. C. geben, das zweyte mal soll selbiger nebst der widerhohlten Geldstrafe den Verlust seiner bey der E.\ cm führenden Charge nach sich ziehen, so Er aber keine hätte, soll die Geldstrafe verdoppelt werden; das drittemal aber soll Selbiger, so Er ein einheimischer Br. ist, auf eine gewisse, von der cm zu bestimmende Zeit, dieselbe meiden, so Er aber ein ausländischer Br. wäre, so soll selbiger gänzlich aus der cm gestoßen, von allen Versammlungen ausgeschlossen u. in das schwarze Buch eingeschrieben werden. Articulus XVII. Bey diesen nähmlichen Strafen soll ein jeder Bruder der Verschwiegenheit über unsre geheimen Arbeiten u. innere Verfassung, gegen jeden fremden Br., welcher entweder von uns abgetretten, oder welcher zur Zeit kein wirkliches Mitglied die- ser E.-. cm ist, beobachten, damit kein listiger Einfluß aufrührerische oder friede- störende Zwistigkeiten veranlassen kann. Articulus XVIII. Das eigentliche Capitel muß von der ganzen cm anerkannt und authorisirt werden u. im Fall ein Mitglied desselben abgeht, so soll die cm drey der würdig- sten Brüder Meister dem Capitel zur Wahl fürschlagen; das Capitel macht alsdann in offener cm die Anzeige, welchen Br. es zu seinen Mitglied gewählt habe. So soll auch über alles was in offener cm fürgetragen, wegen Wichtigkeit des Gegenstandes u. wegen Mangel der Zeit dem Capitel zur ruhigem Ueberlegung übergeben worden ist, das Resultat der capithularischen Berathschlagungen wieder in offener cm bekannt gemacht, die Meynungen sämtlicher gegenwärtigen Brüder Mitglieder vernommen u. nach Mehrheit der Stimmen ein Endurtheil gefällt werden. Articulus XIX. Diese Verordnungen sollen oft und fleißig, damit sich kein Bruder mit einiger Unwissenheit entschuldigen kann u. besonders an Aufnehmungstagen, von dem Br. Secretär wohl vernehmlich u. zu eines Jeden Bedacht vorgelesen werden, welchen Verordnungen sämmtliche Brüder dieser S.\ E.-. Mutterem, die wachsende zu 117 den drey Schlüsseln in Regensburg, ohne Widerrede die allerstrengste Folge zu leisten haben, um sich für Strafen und Schaden zu bewahren, u. folgsam solche als Ihre Gesetze, Statutten u. Regeln verehren und an Eydesstatt eigenhändig unter- schreiben und besiegeln. Ai’ticulus XX. Und da es bey ereignenden Unständen nöthig werden möchte, Eins oder das Andre in diesen Artikeln abzuändern, so behält sich die S.\ E.\ cd, Kraft in Händen habender Constitution bevor, diese Ihre Artikeln zu vermehren, zu ver- mindern, abzuändern, zu verbessern, gänzlich aufzuheben, neu zu errichten oder dergleichen, ohne einigen Nachtheil oder Schaden der Vorhergegangenen. Articulus XXI. Sehlüßlich sollen die Brüder alle diese Pflichten nebst denenjenigcn, welche Rmen durch fleißiges Arbeiten und Besuchen der E. \ cn wissend gemacht werden, jedesmal getreu und genau in Erfüllung bringen; die brüderliche Liebe, als welche der fürnehmste Grundstein, die Befestigung und Ehre dieser unsrer alten könig- lichen Kunst und Wissenschaft ist, beständig ausüben, alle Feindschaften, Wider- willen, Zaubereyen, Streitigkeiten, Verläumdungen und üble Nachreden vermeiden, auch nicht gestatten, daß Andre einen rechtschaffenen Br.\ auf solche Art an- greifen. Vielmehr sind Sie verbunden, die Ehre und das Ansehen desselben zu verteidigen und Ihm alle gute Dienste zu leisten, soviel nur möglich und ein sol- ches ohne Gefahr und Verletzung Ihrer eignen Ehre geschehen kann.“ Von dem echten maurerischen Geiste, zu dem in der damaligen Zeit, die Mitglieder der Loge erzogen wurden, gibt uns eine Rede des Lehrlings P. H. von Mämmingen ein Beispiel, die folgender- maßen lautet: „Wahre Vermessenheit wäre es gewesen, wenn ich als Lehrling vor einer Gesellschaft, die mit philosophischem Geiste bis in die tief- sten Geheimnisse unseres Ordens gedrungen, über Maurerei hätte so sprechen wollen, würde mich nicht Ihr Auftrag aufgemuntert haben, unsere Gedanken über die königliche Kunst der Maurer in Reden vor- zutragen, und dies läßt mich gütige Beurteilung und Nachsicht von Ihnen erwarten. Menschenfreundliche, friedfertige Seelen, die einen Drang zur Tugend fühlten, zogen sich von je in geheime Gesellschaften zu- rück, um so vereinigter und stärker, besser für das Allgemeine wirken zu können: Denn der Mensch, der, so er das Neue liebt, doch mit Starrsinn an seinen alten Vorurteilen hängt, konnte nicht besser ge- bildet werden, als durch Männer, welche vereint für Tugend und Recht insgeheim auf ihn wirkten; Männer die töricht genug ihr volles Herz nicht wahrten, dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten, hat man von je gekreuziget und verbrannt. So entstand der hohe. Zweck des Ofdens, sieh und andere so glücklich zu machen, als es möglich ist, u. nur so konnte er ausgeführt werden. Die Ausbildung des Geistes hat ihre Grenzen, so wie die des Körpers, und einem Kinde können männliche Lasten nicht auferlegt werden. Es war da- her ein weites aber belohnendes Ziel, das man sich wählte, den Men- schen so zu vervollkommnen, daß er das Gute nicht aus Furcht vor der Strafe, sondern aus Liebe zur Tugend vollbringe; und dieses ist das Ziel des Maurers: sich selbst vervollkommend bessert er seinen Mitbruder. 118 Wer von uns, meine Brüder, ist nicht durch die Liebe und Ein- tracht gerührt, die in unserm Orden herrscht. Männer von allen ge- bildeten Ständen und christlichen Religions-Sekten vereinigen sich hier! Der Fürst umarmt seine Diener, der Katholik seinen Bruder Protestanten und Reformierten: alle vereinigen sich nur dazu, die besten, die vollkommensten Menschen zu werden, und sich so dem allmächtigen Baumeister zu nähern. — Hier wo der Tugend ein Tem- pel erbaut wird, täuscht man sich nicht; Gleisnerei, Rangsucht, leere Versicherungen, Schmeicheln sind bis auf wenig aus unsern ge- heiligten Hallen verbannt. Wahr und aufrichtig ist der Handdruck des Maurers, mit Freundschaft leitet und führt er seinen Bruder, mit Liebe weist er den Verirrten auf den rechten Weg zurück. So sehr er die Tugend liebt, so sehr bekriegt er das Laster, mit aller Kraft verhin- dert er die Ungerechtigkeit, reißt den Frevlern die schändliche Larve herab, die die Vernunft, die Menschenrechte und Menschenpflichten durch Taten schänden, oder durch Gleissner-Worte verschreien und bestreiten. Die Freundschaft, jenes sympathetische Band, das Seele an Seele fesselt, ist des Bundes erste ausübende Pflicht. Wie glücklich fühlt, sich der Maurer in den Armen seiner Brüder, die, nicht geblendet von eitlem Tand bloß den tugendhaften Mann in ihm schätzen; hier findet er Freunde, in deren Busen seine Geheimnisse sicher verwahrt sind, die ihn mit treuem Rat mit Beharrlichkeit und Aufopferung ihrer selbst in seinen Unternehmungen für die gute Sache unterstützen, die ihn lehren, wie es notwendig sei, daß der Mensch zuvor moralisch ge- bildet an Herzen und Willen sein muß, ehe er die Menschheit auf- klären könne; die durch ihre Taten beweisen, daß nur durch gegen- seitige Achtung wahre Freundschaft bestehen können. Diese Achtung sucht er sich auch in der profanen Welt zu erwerben; die Feind- schaft ist ihm eine Leidenschaft, die er nicht kennt, und schrecklich ist ihm der Gedanke Mensch und Feind: Darum ist es auch seine Pflicht, mit Liebe mit zuvorkommender Gefälligkeit die zu behandeln, welche ihn verfolgen. Für die Unglücklichen hat er eine Träne, und das Elend seiner Mitmenschen zu lindern ist seine liebste Pflicht. Als Freund der Ar- men sucht er die leidende Menschheit in ihren Hütten auf, und be- glückt so durch guten Rat und milde Gaben, Arme und Verlassene mehr als die großen Spenden reicher Stiftungen, die durcli zweck- lose Verteilung nur Bettler hegen und Spitzbuben bilden. Was kann der Staat nicht alles von Männern erwarten u. hoffen, die so denken und handeln! Als treue Untertanen erfüllen sie streng die Gesetze und suchen selbst durch Beispiele ihren Kindern eine Er- ziehung zu geben, die beglückteste Nachkommenschaft erwarten läßt. Ruhig sieht der Maurer seiner Auflösung entgegen, die ihn zum höheren Wesen macht. Der Tod erscheint ihm nicht mehr als jenes fürchterliche Ungeheuer, welches ihn aus den Armen seiner Lieben 119 reißt, um ihn vor einen erzürnten Richter zu schleppen, der ihn we- gen seiner menschl. Vergehen zu endlosen schrecklichen Qualen ver- dammt, nein er erscheint ihm als Freund. Doch wer könnte diesen Gedanken schöner meisterhafter schildern, als unser verehrungswür- digster Bruder Graf von Westerholt getan, seine ‘Worte seien mir erlaubt. Der Tod ist die letzte Weihe der Unsterblichkeit, Brüder! Macht euch würdig des großen Erwachens! Dort, wo ewige Liebe herrscht, ist nur dem Liebenden wohl. Geist frohlock! Ein neues Werde Mach Dich los von dunkler Nacht. Du fliegst über Zeit und Erde Voll Gefühl: es ist vollbracht Weiche Furcht des Todes, weich! Göttern macht der Tod uns gleich. Verehrungswürdigste Brüder! Dies sind die Gedanken über die Eigenschaft eines ächten Maurers, welche ich in dem bisher Gehörten und Geschehenen zu finden geglaubt habe. Sollten sie nicht ganz die richtigen sein, so bitte ich zu bemerken, daß ich bloß unter die Kate- chumenen und nicht unter die Epopten gehöre. Soviel ist aber meine Seele gewiß, daß der Zweck der Maurerei groß und edel sei; und stets teuer und unvergeßlicher wird mir der Tag sein, an welchem ich das Gefühl genoß, in Ihren geheiligten Reihen aufgenommen zu werden.“ Seit Mai 1802 wurden wieder sogenannte Instruktionslogen abge- halten, die für das geistige Leben in der Loge insofern von besonderer Bedeutung waren, als sie hauptsächlich der maurerischen Erziehung der Lehrlinge und der Gesellen dienen sollten. Der Meister v. St. hielt bei der ersten Instruktionsloge, die am 15. Mai stattfand folgende Ansprache: „Gleich bey unserem Eintritte in den Freymaurerorden erklärt uns der Br.: Redner unter andern Folgendes: Wir haben Geheimnisse und eine uns allein eigene Sprache, welche sich zum Theil auf un- sere Wissenschaten, und zum Theil auf unsere Sittenlehre beziehen — dieses und noch mehrere andere Dinge, welche wir auf dem Fußteppich erblicken, und die bey der Aufnahme mit uns vor- genommen worden sind —• setzt der Bruder Redner hinzu —■ würde uns alles nur durch fleißiges Besuchen der Loge, bekannt werden. — Die Loge, von welcher hier der Br.: Redner spricht, kann keine andere seyn', als die maurerische Instruktionsloge, weil nur diese eigentlich und vor- züglich dem Unterrichte in der Geschichte, der Theorie und den Gebräuchen der Freymaurererey, und der, mit derselben verwandten Mysterien, gewidmet ist. Die Instruktionslogen sind daher wesentliche Bestandtheile aller gut organisir- ten ger. u. vollk. Maurerlogen, und ihr Verfall oder Vernachlässigung müssen da- rum nothwendig allemal von sichtbar — üblen Folgen für den Ruhm einer Loge, und den ächten maurerischen Werth ihrer Mitglieder, begleitet werden. Unsere ger: und vollk: Mutter im hat in Folge dieser Betrachtungen, es sich angelegen seyn lassen, die Instruktionslogen frühzeitig mit Ihren Arbeiten zu verbinden. — 120 Schon am 17. August des Jahres 1769 wurde in dem hiesigen Oriente die erste Instruktionsloge gehalten, als unser würdiger dermaliger Ceremonienmeister ßr. v. Mämmingen, den Hammer dieser Loge führte. — In dem Logenprotocolie von die- sem Tage ist darüber folgende Bemerkung enthalten ■— der S: e: M: v: St: gab Unterricht in unserer königl. Kunst — und in einem besondern, in uns er ein Logenarchive befindlichen Manuale sind die in den Instruktionslogen gelieferten Arbeiten, mit der Unterschrift des jedesmaligen Verfassers aufgezeichnet, und aus- führlich eingetragen. Von diesem Zeitpunkte an, bis zu dem letzten Jahrzehnd des verflossenen Jahrhunderts, waren die Instructionslogen dahier ziemlich im Gange. Allein der unselige Revolutionskrieg, — die, auf Obrigkeitlichen Befehl, unter dem S: e: M: v: St. Br: Heßling verhängte Deckung aller Arbeiten dieser Loge — und die Schwierigkeiten womit der, um unsern Orient Hochverdiente Br. Heßling bey Wiederherstellung unserer Arbeiten zu kämpfen hatte — setzten den Instruktions- logen unübersteigliche Hindernisse in den Weg. Seit dem Johannisfeste des Jahres 1799, wo mir der Hammer dieser Hochw. Loge anvertraut wurde, — fanden sich theils der Arbeiten so viele, und so mancher- ley, — theils — warum soll ich als Maurer unter meinen Brüdern nicht mein gan- zes Herz sehen lassen? — theils hielt ich meine eigenen maurerischen Kenntnisse noch für so wenig zureichend — daß es mir — alles zusammengenommen an Muse und an Muth fehlte, die Instructionslogen wieder zu eröffnen; — und selbst jetzt noch, würde ich, ohne die kräftige, und die vortreffliche Unterstützung unserer Hochw. Br. Grafen v. Weste rholdt — dessen Name sein Lob enthält — mich heilsamen Werke bey Weitem nicht so haben widmen können, als es dessen Natur und Umfang erfordert. Auf meinen Vortrag über die Instruktionslogen, hat die Conferenz der Meister und Beamten darüber beschlossen: 1. ) Die Instruktionslogen sollen wieder in den Gang gebracht werden. 2. ) Jeder Br. Geselle und Lehrling soll gehalten seyn den Instruktions regel- mäßig, und bey Geldstrafe in die Armenkasse, beyzuwohnen. Unser Hochw. ßr. Graf v. West er holt hat, als ein ächter, unermüdet thätiger, eifriger Maurer, es freywillig auf sich genommen, in diesen Instruktionslogen eine zusammenhängende Geschichte der alten Mysterien — und eine Erklärung der Maure rischen Gesetze, von ihrem ersten Ursprünge an, — aus dem reichen Schatze seiner gesammelten Kenntnisse und Schriften — vorzutragen —. Hiermit werden Uebungen in der maurerischen Beredsamkeit — welche jedem arbei- tenden Br. unentbehrlich, und zugleich die schönste Zierde einer jeden Loge ist, — in der Art verbunden werden, daß 1) Jeder Br. Geselle und Lehrling hierdurch eingeladen wird, bey den In- structionslogen, entweder eigene Ausarbeitungen über maurerische Gegenstände — oder auch von andern Verfaßte maurerische Reden und Aufsätze, — Vor- trag, zu unterweisen. 2.) die eigenen Aufsätze werden jedesmal dem Lo- genarchiv übergeben, wo sie als Urkunden der stufenweisen Ausbildung eines jeden Br: aufbewahrt — und dereinst als die besten Materialien zu dem Denkmale her- vorgezogen werden, welches diese Hochw. cn jedem verdienstvollen Maurer zu er- richten beschlossen hat. 3. ) Diejenigen Brüder Gesellen und Lehrlinge, welche dergleichen Vorträge zu machen gedenken, haben dem Meister vom .Stuhl vor der Instructionsloge davon die Anzeige zu machen. Die Instructionslogen werden von nun an monatlich einmal gehalten wer- den — und ich will hiezu im Allgemeinen einstweilen den ersten Sonnabend eines jeden Monats bestimmen — Auf ihre fleißige Besuchung wird, besonders in dem Sommerhalben Jahre, um so mehr zu bestehen seyn, — weil im Winter — theils durch die, dann gewöhnlich häufigeren Arbeiten bey der Loge selbst — Theils — durch die, wegen der Feuerung, damit verbundenen größeren Aus- gaben unserer Kasse — sich denselben schon mehrere Schwierigkeiten entgegen- stellen. 121 Ich, meines Orts, werde dabey regelmäßig erscheinen, und ein eigenes Proto- koll über die vorfallenden Arbeiten, und anwesenden Brdr: führen —• ich werde mit wahrem Vergnügen diejenigen Brdr. nach Kräften zu unterstützen suchen, welche an den Uebungen in der maurerischen Beredsamkeit Theil nehmen wollen — und überhaupt nichts unterlassen, wodurch Sie m. geliebten Brdr. an Kenntnissen und Einsichten in maurerischen Dingen —- zu Ihrer eigenen Beruhigung, und zum Ruhme dieses Orients — womöglich solche Fortschritte zu machen im Stande seyn werden, daß die Mitglieder der ger. u. v.llk. cn Carl zu den 3 Schlüsseln den Na- men Freymaurer überall vorzugsweise verdienen sollen!!! Der Allmächtige Baumeister aller Welten schenke uns hiezu seinen kräftigen Seegen!!! Beim Joliannisfest, das am 24. Juni 1802 gefeiert wurde, verab- schiedete sieh der Großmeister, der auf seine Güter ging, für einige Zeit von den Brüdern und ernannte den Grafen Alex v. Wester- holt, um einen Stellvertreter zu haben, zum deputierten Großmeister. Von diesem Zeitpunkt an wird der Genannte in dieser Würde in den Mitgliederverzeichnissen der folgenden Jahre regelmäßig aufgeführt. Nach seiner Rückkehr sah sich der Fürst, da während seiner Ab- wesenheit über mehrere Suchende schwarz ballotiert worden war, veranlaßt folgende Mahnworte an die Brüder zu richten: „So schmerzlich es mir jedesmal fällt, wenn ich von Ihnen auf einige Zeit scheiden muß, so lebhaft empfinde ich auch die Freude des Wiedersehens — eine Freude, die für mich um so köstlicher ist, als ich von Ihrem allseitigen gütigen Wohlwollen, von Ihrer Anhänglichkeit, von ihren ächt maurerischen Gesinnungen durch drungen bin, und auch ich ihnen mit den brüderlichsten und dankbarsten Ge- fühlen angehöre. Der Hochwürdige Bruder deputirter Großmeister Graf von Westerholt hat mir ihre schönen und brüderlichen Arbeiten ausführlich berichtet; mit meinem Herzen war ich stets in ihrer Nähe. — Doch darf ich es ihnen nicht bergen, daß ich mit! Wehmuth die Resultate der verschiedenen Ballotagen bey der lezten Loge wahrge- nommen habe. Ich glaube darin deutliche Spuren von Nebenrücksichten bemerkt zu haben, von welchen Niemand mehr entfernt seyn sollte als der Maurer. — Die ßal- lotage, meine Brüder, soll eine Schuzwehr gegen das Eindringen unwürdiger Pro- fanen seyn — Wer dabey Neben Aussichten unterstellt, verlezt das Grundgesez der Königlichen Kunst; denn er streut den Saamen des Misvergnügens, des Mistrauens und der Uneinigkeit aus, und untergräbt auf diese Weise die brüderliche Eintracht, welche der Kitt der Loge ist. Nie, meine Brüder, müsse sich ein so gefährlicher Geist unter uns einschleichen! — Jede Nebenrücksicht verschwinde vor dem Lieht des flammenden Sterns! Liebe und Eintracht seyen die Schuz Geister unsers brü- derlichen Bundes, der widrige Eindruck des Vergangenen verschwinde aus jedem Herzen und der Brüder feste Kette würdige Brüder reiße nie!!!“ Das Jahr 1803 war für die Stadt Regensburg insofern ein bedeut- sames, als ihr infolge der durch den Frieden von Luneville notwendig gewordenen Länderschiebungen der Charakter einer freien Reichsstadt genommen wurde. Sie wurde als Fürstentum mit dem neu errichteten Kurfürstentum Aschaffenburg dem früheren Kurfürsten von Mainz, dem Fürst-Primas und Kurerzkanzler Carl Freiherrn von Dal- berg zugeteilt. Dieses Ereignis ging eigentümlicherweise, wie sich aus dem Protokollbuche ergibt, an der Loge ziemlich spurlos vorüber. Der Freiherr v. Dalberg, der 1817 als Erzbischof von Re- gensburg starb, war einer der hervorragendsten und edelsten Männer 122 der klassischen Zeit Deutschlands und als solcher befreundet mit Herder, Goethe, Wieland und Schiller. Er war als Re- gent und Mensch gleich ausgezeichnet, wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß er, vom Glanz Napoleons geblendet, in seinen letzten Lebensjahren in eine unwürdige Abhängigkeit von ihm gei’iet. Er war, wie seine Brüder Wolfgang Heribert und Johann Friedrich Hugo, Mitglied des Freimaurerbundes. In der Loge „Johannes zur brüderlichen Liebe“ in Worms beklei- dete er das Amt des M. v. St. und während seiner Statthalterschaft in Erfurt wurde mit seiner Begünstigung 1787 die Loge „Zu den 3 Rädern“ daselbst gegründet. Mit der Loge in Regensburg trat er in keine näheren Beziehungen. Es muß aber erwähnt werden, daß der Kammerherr und Oberstleut- nant Graf Friedr. Carl Aug. Alex. Heinr. zu Stolberg, als er am 31. Mai 1803 bei der Regensburger Loge affiliert wurde, dem M. v. St. mitteilte, er habe „Sr. kurfürstlichen Gnaden dem Herrn Erzkanzler seine Anwesenheit in unserer Loge und die von derselben dargebrachte Ehrenkanone bekannt gemacht und dagegen die Versiche- rung Hochdesselben Wohlgefallen erhalten.“ Die erwähnte „Ehrenkanone“ ist wohl bei der am 19. März 1803 stattgefundenen Tafelloge abgefeuert worden, wenn dies auch im Protokoll nicht besonders erwähnt wurde. Auf jeden Fall konnten die Brüder aus der Mitteilung des Gra- fen zu Stolberg die beruhigende Zuversicht entnehmen, daß der Freih. v. Dalberg immer noch der Maurerei sympathisch gegen- überstehe, daß also die neueingetretenen Ereignisse sie in ihren Arbei- ten nicht stören würden. — 1803 war abermals Br. von Steffens M. v. St. Bei der Beamtenwahl 1804 wurde der Regierungspräsident Ale- xander Graf Westerholt zum M.v.St. gewählt. Seine Hammer- führung brachte einen neuen irischen Zug in die Loge. Er war, wie die von ihm erhaltenen zahlreichen gedruckten Gedichte beweisen, ein sehr ideal veranlagter Maurer und hat manche hochbedeutsame Reden und Vorträge gehalten. Ueber seinen Lebenslauf ist leider nichts Näheres bekannt. Er machte die Brüder, wie einige noch vorhandene Zirkulare be- zeugen, vor jeder Arbeit mit der Tagesordnung bekannt, bereitete sich selber, wie aus seinen Aufzeichnungen hervorgeht, auf die Beratungen aufs Sorgfältigste vor. Auf seine Anregung wurde im Jahre 1804 das Amt eines Archivars geschaffen, der auch die Bibliothek unter sich hatte. — Der Umstand, daß Regensburg von bayerischem Gebiet umschlos- sen war, brachte es natürlich mit sich, daß die Stellungnahme der bayerischen Regierung der Freimaurerei gegenüber auch auf die Re- gensburger Loge nicht ohne Einfluß bleiben konnte. Dies haben wir schon zur Zeit der Illuminatenverfolgungen feststellen können, und dies 123 trat auch jetzt wieder in Erscheinung, als am 4. März 1804 die fol- gende kurfürstliche Verordnung herauskam: „Ueberzeugt, daß das wahre Wohl der Staaten, und das Beste der Staats- Bürger nur durch die Regierung befördert werden kann, der es allein Vorbehalten ist, die Verhältnisse im Allgemeinen zu durchblicken, und hierauf den Wohlstand des Ganzen zu berechnen, haben Wir das Entstehen geheimer Gesellschafften immer als verderblich für die Ruhe des Staats angesehen, weil dadurch die leitende Ober- aufsicht erschwert wird, die Staatsbürger dem eigentlichen Centralpunkte entrückt werden und selbst dann, — wenn auch die geheimen Gesellschafften für sich selbst keinen gemeinschädlichen Nebenzweck beabsichtigen, Sonderung von dem allgemei- nen Staatszwecke dort unabsehbaren Nachtheil hervorbringen kann, wo die Ab- sicht Gutes zu wirken zum Grunde lag. Wir haben aus diesen Berücksichtigungen zwar gleich bei Unsern Regierungs- antritte, gegen den Eintritt in geheime Gesellschafften allgemeine Verordnungen er- lassen, allein da Wir gegründete Ursachen zu vermuthen haben, daß dieses Verboth von manchen überschritten, oder nicht im ächten Sinne aufgenommen wurde, so finden Wir uns veranlaßt, 1. ) die gegen die Bildung geheimer Gesellschafften sowohl, als den Eintritt in die selbe bestehende Verordnungen zu erneuern, und Unsere Unterthanen strenge zur Beachtung dieser Gesetze anzuweisen, indem Wir gegen die Uebertreter derselben die Strafgeseze ohne Rücksicht werden in Anwendung bringen lassen. 2. ) Unter diesem Verbothe ist ausdrücklich jede Korrespondenz mit bestehenden geheimen Gesellschaften, es mögen diese im Inn, oder Auslände ihren Sitz haben, unter den auf den wirklichen Eintritt festgesezten Strafen begriffen. Unsere Landesdirektion von Bayern hat die so erneuerte Verordnung durch den officiellen Weg des Regierungsblattes zur Kenntniß Unserer Unterthanen zu bringen und Sorge zu tragen, daß bey Verpflichtung eines jeden Staats Dieners der Eid abgelegt werde, in keine geheime Gesellschaft zu treten noch mit denselben zu correspondiren.“ Schon am 12. Mai desselben Jahres machte der M. v. St. den Brü- dern bekannt, daß infolge dieser Verordnung 2 Mitglieder der □ (Graf Lerchenfaid und Koidel) sich genötigt gesehen hätten, zu decken. — Graf Westerholt führte auch zum ersten Mal den Brauch ein, dem Suchenden vor seiner Aufnahme 3 Fragen vorzulegen. Diese waren damals noch von Fall zu Fall verschieden und lau- teten, um hier nur ein Beispiel anzuführen, bei einem Kandidaten: „Was hat Sie auf den Gedanken gebracht, Freimaurer werden zu wollen? Welchen Zweck wollen Sie durch Ihre Aufnahme erreichen? Was macht Sie glauben, daß Sie diesen Zweck besser in der Freimau- rerverbindung als außerhalb derselben erreichen werden?“ bei einem andern: „Was machen Sie Sich für Vorstellungen von dem Zweck des Freimaurerordens? Was hat Sie bewogen, um die Aufnahme in den Orden anzuhalten? Was kann sich der Orden von Ihrer Anhänglichkeit und Thätigkeit versprechen?“ Am 24. Nov. 1804 wurde wiederum ein Domherr aufgenommen, Alexander von Zobel aus Fulda. Aus einem an die Mitglieder gerichteten Rundschreiben d. M. v. St. vom 21. Nov. 1804 ist zu entnehmen, daß früher die Brüder außer bei den offiziellen Logenarbeiten auch noch zu wöchentlichen, nur der geselligen Unterhaltung gewidmeten Klub-Abenden zusammen- 124 kamen, daß diese aber allmählich eingeschlafen waren. Das Rund- schreiben lautet: Meine hoch und verehrungswürdige Brüder! Meine sich allmählig befestigende Genesung gestattet mir endlich nach so langem Schweigen ein brüderliches Wort an Ihr Herz zu legen, und den Inhalt des- Icli habe nehmlich, als mich Ihr zu günstiges Zutrauen zur Hammerführung selben Ihrer Prüfung und Entscheidung zu unterstellen berief, mit Bedauern wahrgenommen, daß sich der Hiesige M.\ Club gänzlich aufge- löset hat. Mich däucht, daß der Zerfall einer Anstalt, die die Brüder öfters ver- einigte, ihnen Anlaß gab, sich über maurerische Gegenstände zu unterhalten, die Flamme der Bruderliebe anzufachen und zu nähren, manches was nicht in der Arbeits □ discutirt werden kan, zum Voraus zu erörtern, und durchreisende BBr.\ wann eben kein naher cd Tag vorhanden ist, auf eine brüderliche Weise zu be- willkommen, Mich däucht, sag ich, daß der Zerfall einer solchen Anstalt nicht ohne schädliche Rückwirkung auf die gute Sache der M. •. und auf unsern BBr. •. Verein bleiben könne, und hätte selbiger auch nur Lauheit und endlich Erkaltung zur Folge, so wäre dieß schon höchst bejammerswerth. Ich nehme daher keinen An- stand, in dem Vertrauen, das ich auf Ihre acht M.-.sehe Gesinnungen seze, auf die Wiederauflebung des M. •. Clubs den Antrag zu machen, und in der Voraussezung daß Sie, meine hoch und verehrungswürdige BBr.!!! meine Ansicht der Sache ge- nehmigen werden, erlaube ich mir folgende Wünsche und Vorschläge hier noch anzureihen: 1. ) Möge es Ihnen gefällig seyn einen andern Tag als den Freytag, an dem ich verhindert seyn würde, meine Brüder, wie ich es doch so sehr wünschte, zu besuchen — zu bestimmen; etwa den Montag, oder Dienstag, Mittwoch? — auf den Mittwoch (von 6—8) oder von 7—9 ab würde ich am liebsten den Antrag machen; doch alles ohnvorgreiflich. 2. ) Die Eröfnung dürfte als dann im künftigen Monath März gleich vor sich gehen. 3. ) Daß dieser Club eine blos maurerische Tendenz mit stäter Rücksicht auf den Inhalt unsrer Statuten haben solle, versteht sich von selbst. 4. ) Wünschte ich, daß ein für allemal festgesetzt würde, daß bey dem Club keine Spiele zulässig seyen. Freundschaftliche und brüderliche Mitthei- lungen, maurerische Unterhaltungen, Neuigkeiten, Litteratur, Erörterungen werden gewiß unter uns die Erfindungen der Langeweile um die Zeit zu tödten, überflüssig machen. Erwägen Sie: meine Hoch und Verehrungswürdigen Brüder, diese meine beßtge- meynten Anträge und geben Sie mir darüber Ihre Gesinnungen zu erkennen.“ Da der Vorschlag des Meisters vom Stuhl einmütige Zustimmung fand, so ist anzunehmen, daß die Klubabende, die ebenso wie die Lo- genarbeiten bisher immer noch im Hotel „zum goldenen Kreuz“ statt- fanden, wiederbelebt wurden. Die Mitgliederschaft der Loge setzte sieh damals aus allen Stän- den zusammen, vom Angehörigen des höchsten Adels bis zum Lakaien. Zum Beweis lasse ich hier das Verzeichnis von 1804 folgen. Großmeister dieser Loge und der mit ihr verbundenen Logen: Se. Durchlaucht, Carl Alexander, Fürst von Thurn und Taxis etc. etc. etc. Deputierter Großmeister: Alexander, Graf von und zu Westerholt, Hochfürstl. Thurn und Taxischer geheimer Rath und Regierungs- Praesident. 1. A. Graf von Westerholt, Thurn und Taxischer geh. Rath und Re- gierungspraesident, aufgen. 1790, Grad 7, Meister vom Stuhl. 125 2. I. V. G. Caemmerer, Legationsrath und Comp. Palat., aufgen. 1786, Grad 5, Deputirter Meister. 3. I. C. A. A. H. Erbgraf von Stolberg, Stolberg, Kurerkanzlerischer Kammerherr und Oberstlieutenant, aufgen. 1790, Grad 3; Erster Vorsteher. 4. G. F. Demler, Kaufmann, aufgen. 1790, Grad 3, Zweiter Vorsteher. 5. G. Dambmann, Dr. Juris; Hof- und Legationsrath, aufgen. 1787, Grad 3, Secretär der St. Joh. cn. 6. Maurus Hörne, Ordensgeistlieher im Schottenkloster, aufgen. 1799, Grad 5, Gros-Secretär. 7. Heinr. Zucker, Medic. Doctor, aufgen. 1800, Grad 3, Correspon- denz-Seeretär. 8. C.H. Oppermann, Medic. Doctor, aufgen. 1800, Grad 3, Redner u. cziArzt. 9. H. P. v. Maemmingen sen., Kurerzkanzlischer Hauptmann, aufgen. 1757, Grad 6, Ceremonienmeister. 10. H. Marchand, Thurn und Taxischer Concertmeister, aufgen. 1793, Grad 3, Substituirter Ceremonienmeister. 11. N. G. Kraenner, Kaufmann, aufgen. 1791, Grad 3, Schatzmeister. 12. Seb. v. Doll6, Oberpostmeister, aufgen. 1802, Grad 3, Wach- habender Br. 13. H. Croes, Thurn und Taxischer Kapellmeister, aufgen. 1800, Grad 3, Erster Steward. 14. P. Houdiere, Thurn und Taxischer Hoftanzmeister, aufgen. 1801, Grad 3, Zweiter Steward. B. Anwesende Mitglieder 15. Fr. Baumann, Thurn und Taxischer Kammerdiener, aufgen. 1787, Grad 3. 16. Fr. Al. Vicomte de Bekers, Thurn und Taxischer Hofcavalier, aufgen. 1801, Grad 2. 17. J. A. Valerian Boettiger, Kaufmann, aufgen. 1801, Grad 2. 18. G. Valerian Boettiger, Kaufmann, aufgen. 1803, Grad 1. 19. A. Braunold, Kaufmann, aufgen. 1801, Grad 2. 20. Franz Gottfried, Baron von Brentano, Kurbaierischer Kammer- herr und Landrichter, aufgen. 1787, Grad 4. 21. F. G. Collowitz, sen., Hofjuwelier, aufgen. 1766, Grad 7. 22. F. Collowitz, jun., Juwelier und Graveur, aufgen. 1801, Grad 2. 23. F. A. v. Dolle, Thurn und Taxischer Hof- und Regierungsrat, aufgen. 1799, Grad 4. 24. P. I. Eckert, Thurn und Taxischer Kammerdiener, aufgen. 1799, Grad 2. 25. W. Eisenbock, Thurn und Taxischer Kammerdiener, aufgen. 1802, Grad 2. 26. E. C. Fallot, Kaufmann, aufgen. 1802, Grad 2. 27. P. H. Gause, Kaufmann, aufgen. 1767, Grad 3. 126 28. F. A. Geiger, Thurn und Taxiseher Rath, aufgen. 1800, Grad 4. 29. Fr. Lud. Grub, Thurn und Taxiseher Hofrath, aufgen. 1803, Grad 1. 30. F. Baron v. Gumpenberg, Thurn und Taxiseher Hofeavalier, aufgen. 1790, Grad 4. 31. Phil. Hahn, Dr. Medic. und Garnisons Medicus, aufgen. 1804, Grad 1. 32. Chr. Nie. Heßling, Apotheker, aufgen. 1782, Grad 5. 33. E. Theod. Heßling, T. u. T. geheimer Hofrath u. Leibarzt, aufgen. 1801, Grad 2. 34. J. Conr. Heßling, Apotheker, aufgen. 1800, Grad 2. 35. Erhard Horne, Ordensgeistlicher im Schottenkloster, aufgen. 1799, Grad 3. 36. Graf von Jett, sen., Thurn und Taxischer Hofmarsehall, aufgen. 1767, Grad 4. 37. Graf von Jett, jun., Thurn und Taxiseher Hofeavalier, aufgen. 1797, Grad 2. 38. Mich. Klein, Dr. Medicinae, aufgen. 1803, Grad 1. 39. P. Hier, von Maemmingen jun., Senator, aufgen. 1801, Grad 2. 40. A. Marx, Thurn und Taxischer Rat, aufgen. 1802, Grad 2. 41. H. G. v. Müller, Reichs Quartiermeister, aufgen. 1756, Grad 7. 42. Fr. W. Müller, Thurn und Taxischer Stallmeister, aufgen. 1803, Grad 1. 43. J. M. Reinhard, Hofjuwelier, aufgen. 1786, Grad 3. 44. H. von Schellhaß, Augsburgischer Comitial-Gesandter, aufgen. 1799, Grad 2. 45. P. J. von Schönhammer, Thurn und Taxischer Hofrath, aufgen. 1802, Grad 2. 46. F. C. Schubart, Inspector Alumn. undCantor, aufgen. 1802, Grad 2. 47. F. N. v. Steffens auf Haybach, Thum und Taxischer Legationsrath, aufgen. 1786, Grad 5. 48. J. Stumm, Thurn und Taxiseher Hofmusikus, aufgen. 1802, Gr. 2. 49. W. Wack, Thurn und Taxischer Hofmusikus, aufgen. 1802, Grad 2. 50. C. Wittmann, Thurn und Taxischer Kammerlaquay, aufgen. 1773, Grad 3. C. Abwesende Brüder. 1. P. Aichner, Thurn und Taxischer Forstmeister, aufgen. 1803, Grad 1, Scheer. 2. F. A. (Franz Albert), (Gastgeber zum goldenen Hahn), aufgen. 1803, Grad 1, (München). 3. J. L. A. Auer, Post-Commis, aufgen. 1783, Grad 3, Nürnberg. 4 4. G. F. W. Baiser, Med. Dr. und Professor, aufgen. 1802, Grad 1, Gießen. 5. J. A. F. Boesner, Kaufmann, aufgen. 1803, Grad 1, Elberfeld. 6. G. J. Cämmerer, Artilleriehauptmann und Professor, aufgen. 1801, Grad 1, Gießen. 7. J. Wilh. Cker, Thurn und Taxischer Leibarzt, aufgen. 1783, Grad 3, Tischingen. 127 8. Ferd. Fränzl. Kapellmeister, aufgen. 1802, Grad 1, Offenbaeh. 9. F. Gassert, Ritterschaft. Consulent, aufgen. 1789, Grad 3, Ehingen. 10. H. Baron von Haysdorf, Ober-Postmeister, aufgen. 1801, Grad 2, Augsburg. 11. H. Hessling, Kaufmann, aufgen. 1800, Grad 2, Auf Reisen. 12. K. E. Fr. Baron v. Immhof, Forstmeister, aufgen. 1802, Grad 1, Balmertshofen. 13. G. J. K. (d. i. Georg Jakob Koidl), Kaufmann, aufgen. 1803, Grad 3, (Landshut). 14. J. Baron von L. A., aufgen. 1790, Grad 1, Auf seinen Gütern. 15. Wolfg. Maendel, Tonkünstler, aufgen. 1802, Grad 2, Wien. 16. A. F. A. Mayer, Sekretär, aufgen. 1803, Grad 1, In Franken. 17. H. J. B. v. Pfetten, Ober-Postmeister, aufgen. 1801, Gr. 2,München. 18. J. F. von Pidoll, auf Quintenbach, Ober-Forstmeister, aufgen. 1802, Grad 2, Ulm. 19. F. G. Proehl, Kaufmann, aufgen. 1802, Grad 2, Auf Reisen. 20. J. A. F. Rheinoel, Postverwalter, aufgen. 1802, Grad 2, Stuttgart. 21. Carl Magnus v. Schörbing, K. Schwed. Charge d’affaires, aufgen. 1770, Grad 3, Repraesentant b. d. gr. Nationalloge zu Stockholm. 22. G. H. Trimbey, Kaufmann, aufgen. 1794, Grad 3, London. 23. El. Wolf, Buchdrucker, aufgen. 1803, Grad 1, Jena. 24. F. de Zuyleon de Nyevelt, T. u. T. Hofcavalier, aufgen. 1792, Grad 2, Tischingen. Dienende Brüder. 1. H. Wolf, Stadtthürmer, aufgen. 1792, Grad 3, 2. J. D. B. Pamesberger, Gesandtschafts-Portier, aufgen. 1778, Grad 3. 3. C. Hofmann, Stadtmusikis, aufgen. 1792, Grad 2. 4. J. Haubner, Aufwärter, aufgen. 1799, Grad 2. 5. F. Eckert, In Thurn und Taxischen Diensten, aufgen. 1801, Grad 2. 6. J. Hainker, Kopist, aufgen. 1802, Grad 1. Seit 1804 wurde für jeden Grad ein besonderes Protokollbuch ein- geführt. In diesem Jahre wurde auch zum ersten Male für verstor- bene Mitglieder der Loge eine Trauerloge abgehalten. Für den M. v. St. wurde nach dem Entwürfe des Grafen West erholt eine be- sondere Instruktion ausgearbeitet. Daß unter den Brüdern damals ein echter maurerischer Geist herrschte, geht u. a. auch aus der Art hervor, wie ein Zerwürfnis zwischen dem M.v.St. und dem alten Br. von Mämmingen, einem Mitbegründer der Loge, wieder beglichen wurde. Das Protokoll be- richtet darüber: „In Anwesenheit der Brüder Meister trug der Hochw. Mstr. v. St., welcher diese Conferenz wegen eines außerordentlichen Falles auch außerordentlich zusammen berufen hatte, folgendes vor: „Es habe am vorigen Sonnabend nach der Trauer Loge in Gegen- wart aller hiesigen und mehrerer besuchender Brüder der Br. Cerm. Mstr. v. Mämmingen ihn auf eine höchst empfindliche und unge- bührliche Weise darüber zu Rede gestellt, daß Er, der Mstr. v. St. seit 128 seiner Hammerführung ihn auffallend zurückgesetzt habe, und for- derte nun diesen Br. v. Mämmingen auf, liier in der Konferenz auszusagen: wie und auf welche Weise er diesen Vorwurf zu be- weisen gedenke? — Br. v. Mämmingen nahm das Wort und beklagte sich: Ihm, der schon seit 26 Jahren das Amt eines Bibliothekars und Archivars — ohne die kleinste Klage von Seiten der Brüder — bekleidet habe, wäre es neuerlich abgenommen worden; er wäre bei der letzten Schwester- und Trauerloge verdrängt worden p.p. und was dem ähn- liche Beschwerden und Klagen noch mehr waren. Der hochw. Mstr. v. St. widerlegte nun Punkt für Punkt diese ihm, wie er bewies, mit Ungrund gemachten Vorwürfe, legte den Ham- mer in die Hände des anwesenden Br. Heßling und wollte jetzt samt dem Br. v. Mämmingen abtreten, um die BrBr. Mstr. über den vorliegenden Fall abstimmen zu lassen. Br. Heßling nahm jedoch den Hammer nicht an, sondern bat vielmehr den M. v. St. zu bleiben und es mit anzuhören, was die sämt- lichen versammelten Mstr. über diesen Fall abstimmen würden, wo- rinn auch alle andern Brüder mit einstimmten. Während dem war der Br. von Mämmingen selbst auf den hochw. Mstr. v. St. zugegangen und erklärte laut und offen: daß er es nunmehr selbst einsehe: wie er an jenem Tage nicht ganz mau- rerisch gehandelt habe; daß er nach den Aeußerungen des H. M. v. St. gestehen müsse, unrecht daran gethan zu haben und daß er ihn deshalb um Vergebung und um seine brüderliche Freundschaft bitte, welches aufrichtige Geständnis sogleich auf die brüderlichste Weise vom H. M. v. St. aufgenommen, die Versöhnung durch Handschlag und Bruder- kuß bestättigt, und Vergessenheit des Vorfalls versprochen ward. Alle anwesenden Brüder freuten sich herzlich über diese wahrhaft brüderliche Szene und jedermann war am Ende dieser Konferenz um so fröhlicher, je trüber der Anfang derselben für jeden gewesen war.“— Mit unnachsichtiger Strenge sah der M. v. St. darauf, daß die Mitglieder ihre Pflichten der Loge gegenüber gewissenhaft erfüllten. Wer die Arbeiten ohne genügende Entschuldigung versäumte, wurde gemahnt, und wenn dies nicht fruchtete, aus der Loge ausgeschlossen. Hierbei machte man selbst bei den Söhnen von Brüdern, wie der Fall des Grafen Jett jun. zeigte, keine Ausnahme. Auf diese Weise wurde gerade im Jahre 1804 die Loge von einer ganzen Anzahl lauer Mitglieder gereinigt. Die bei den Logenarbeiten fehlenden Brüder wurden angehalten, ihre Armenbeiträge einzusenden. Für das städtische Armeninstitut und die damit verbundene „Rumf ordsche Suppenanstalt“ wurden 100 Gulden gestiftet. Im Zusammenhang damit mag noch erwähnt werden, daß die Loge in den vorhergehenden Jahren zwei jungen Leuten durch Geldzuschüsse das Studium ermöglicht hatte. Das Jahr 1805 war für die deutschen Lande wiederum durch den gegen Napoleon ausgebrochenen dritten Koalitionskrieg ein sehrun- 129 9 rühvolles. Zwar wurde das Fürstentum Regensburg und seine Be- wohner durch die Kriegsereignisse nicht direkt berührt; aber die dor- tigen Brüder nahmen doch mit ihrem Herzen teil an dem über andere deutsche Volksgenossen hereingebrochenem Unglück. Davon zeugt ein vom 25. Febr. 1806 datiertes Rundschreiben, das folgendermaßen lautet: „Die großen Begebenheiten, welche sich während der Iezten drey Monate des verflossenen Jahres in der politischen Welt zugetragen haben, geben Ruf genug zu den fruchtbarsten Betrachtungen. Dem Europäischen Volker-Verein scheint eine folgenreiche Veränderung bevorzustehen; besonders aber wirken jene schnellen, kaum von dem geübtesten Auge geahnten Ereignisse auf unser geliebtes teutsches Vaterland ein, das einer Krise unterzuliegen bedroht ist, wie es sie nicht größer selbst nach dem dreißigjährigen Kriege erfahren hat. Wie schwer indeß auch auf so manche Einzeln das Alles eingreifen mag — wie tief auch der jetzige Gang der Politik und Waffenmacht die Grundfesten der Staaten zu erschüttern scheint, so soll darum die Menschheit nicht zagend verzweifeln, und am wenigsten wird der Maurer, der ein unbeschränktes Vertrauen auf eine Alles zum Besten lenkende Vor- sehung belebt, dort den Muth sinken lassen, wo sich ihm eine Aussicht öffnet, daß die Europäische Welt im Allgemeinen und sein theures Vaterland im besondern sich glücklich aus dem gegenwärtigen Labirinth herauswinden und mit verstärkter Kraft in ein neues Leben hervorgehen werden. Wie wenig auch politische Reflexionen vor das Forum eines Institutes ge- hören, dessen Mitglieder ihrer nächsten und vorzüglichsten Tendenz nach, nur Weltbürger sind, so ist doch die gegenwärtige Lage Europas und besonders Teutsch- Iands allzuwiehtig, als daß nicht auch der Maurer bey dem Wechsel eines Jahres, das mit einem z war kurzen aber desto mörderischem Kriege endigte, sich über die Rückkehr des Friedens freuen sollte, dessen das südliche Teutschland warlich! ge- rade jetzt bedürfte, um nicht ganz erschöpft zu werden. Die Stadt, in der sich unser Orient befindet, hat zwar — Dank sey dem allmächtigen Baumeister der Welten und dem erhabenen Fürsten, der sie mit Vatermilde regiert, während des ganzen Kriges nichts gelitten; aber um so fürchterlicher ist das Elend um uns her und nur vereinigte Kräfte sind fähig, das zahllose Ungemach einigermaßen lindern zu helfen, welches einen so blühenden Theil unsers gemeinsamen Vaterlandes lei- der! so hart betroffen hat. Was wir in unserer beschränkten Lage thun konnten, war nur ein Tropfen in den Ozean und wir würden gerne mit maurerischer Thätig- keit uns beeifem, die gewissenhaften Vertheiler derjenigen Gaben zu seyn, welche vielleicht hier oder dort den unglücklichen Bewohnern dieser verheerten Gegenden gewidmet werden möchten. Bey den mannichfachen Veränderungen übrigens, welche dem teutschen Vater- lande bevorstehen, bey dem Wechsel von Regenten und Unterthanen bleibt unser Bruderbund dasselbe. Die ächte Maurerey ist keiner Veränderung, keinem Wech- sel unterworfen; sie siegt über Zeit und Umstände und wird selbst aus dem wirk- lichen und anscheinenden Uebel mit Weisheit und Vorsicht Vortheil für unsern erhabenen Bund und Nutzen für die Menschheit zu ziehen wissen. Unter diesen Umständen lassen Sie uns daher, ver. Br. Gutes thun und nicht müde werden! —■ Eine schöne Saat reift uns dafür entgegen, und wenn erst unsern heißesten Wünschen gemäß der allgemeine Friede hergestellt seyn wird, dann wird der Maurer auch mit um so verstärkterer Thätigkeit am Wohl der Menschheit mitwirken können.“ Jm Jahre 1806 vollzog sich ein Ereignis, das für die Loge in Re- gf nsburg außerordentlich bedeutungsvoll hätte werden können und das bisher in der Geschichte der deutschen Freimaurerei noch nicht ge- nügend gewürdigt worden ist, nämlich die Ernennung des Fürsten Carl Alexander von Thurn und Taxis zum Provinzial- Großmeister von Bayern durch die Großloge von England. 130 Wie oben schon nach von Stachelhausen berichtet worden ist, waren 1804 Bestrebungen im Gange, die Loge „Carl zu den drei S c h 1 ü s s e ln “ an das schwedische System anzuschließen. Wie be- deutsam die dabei gepflogenen Verhandlungen waren und welche Hoff- nungen sich daran knüpften, zeigt ein von mir im Archiv wieder auf- gefundener und von von Stachelhausen noch nicht verwerteter Brief des zug. M. v. St. Cämmerer an die Tochterloge „Apolloi zu den 3 Akazien“ in Leipzig vom 22. Juli 1804, in dem es'heißt: „Der hiesigen Hochwürdigen Mutter cn steht eine sehr glückl. Epoche bevor, näml. diejenige, wo nach dem Absterben des dermalen tod kranken Hf. Vaters unseres Durchl. Großmeisters, derselbe nach dem Antritt seiner fürstl. Regierung sich, wie ihn die großen cg] zu Berlin, Hamburg und Frankfurt selbst angetragen haben, als Groß- meister vom südlichen Deutschland ankündigen wird — wodurch alle bisherigen Zwistigkeiten über die Provinzen und großen Cg] in Deutsch- land auf einmal beseitiget und der geographische Umfang der Mau- rerey in Deutschland und dessen verschiedene Abtheilungen für alle Zukunft genau bestimmt, und über alle Zweifel und Irrungen erho- ben werden wird. Bey dieser Gelegenheit wird Ihre czn alsdann auch von uns müssen abgegeben werden, allein niemals an die Royale York welche tägl. mehr in dem Vertrauen sinkt, sondern an die 3. Welf- kugeln, welche mit uns, mit Hamburg und mit Frankfurt von jeher in dem freundschaftlichsten Vernehmen stand. Bey dieser Gelegenheit werden wir, und vermuthl. auch Hamburg mit den Schweden, cg-, in noch engere Verbindung treten. Der Herzog vonSüdermann- land unterhält einen ununterbrochenen interessanten Briefwechsel mit unserem durchl. Großmeister.“ Leider sind insbezug auf diese Verhandlungen keine Archiv- stücke mehr vorhanden. Deshalb ist auch nicht mehr festzustellen, woran sie gescheitert sind. — Wie ich weiter oben schon auseinandergesetzt habe, weigerten sich die älteren Leipziger Logen die Regensburger Tochterloge „Apollo zu den 3 Akazien“ als regulär anzuerkennen, da der Großmeister Fürst Carl Alexander von Thurn und Ta- xis von Schweden eingesetzt, aber von England nicht bestätigt wäre. Daraus geht hervor, daß von den Verhandlungen mit Schweden bei den andern Leipziger Logen etwas bekannt geworden war, daß aber andererseits auch damals in Deutschland offenbar die Ansicht herrschte, daß nur England allein berechtigt wäre, Provinzialgroß- meister zu ernennen. Der Loge in Regensburg mußte es aber nach den Erfahrungen, die sie bisher mit ihren Tochterlogen gemacht hatte, vor allem darauf an- kommen, die Befugnis, Logen zu konstituieren, so einwandfrei ver- briefen zu lassen, daß darüber nirgendmehr ein Zweifel auftauchen konnte. Durch den Anschluß an Schweden hätte sie ein nur ihr bisher wesenfremdes neues System übernehmen müssen, aber ihren eigent- lichen Hauptzweck doch nicht erreicht. 131 9* Zu dieser Einsicht scheinen die Brüder gekommen zu sein, und das ist meiner Ueberzeugung nach der Grund gewesen, warum der Plan, den Fürsten von Schweden aus zum Provinzial-Großmeister von Stid- deutsehland ernennen zu lassen, wieder aufgegeben wurde. Es kann wohl keinem Zweifel unterliegen, daß es eine für die Ge- schichte der deutschen Freimaurerei ungemein wichtige Begebenheit gewesen wäre, wenn wir damals, als man noch den Unterschied zwi- schen christlichen und humanitären Systemen nicht kannte, eine schwedische Provinzial großloge von Süddeutseh- 1 a n d bekommen hätten. So aber hielt man es in Regensburg doch für besser, sich an die eigentliche Quelle, nämlich nach England direkt zu wenden. Eigen- tümlicherweise ist über die ganzen Verhandlungen weder in den Pro- tokollbüchern noch sonst im Archive etwas zu finden. Es ist also je- denfalls anzunehmen, daß alles sich sehr schnell und glatt abwickelte. Das einzige Dokument, das uns von dieser ganzen Angelegenheit Kunde gibt, ist das von England für den Fürsten ausgestellte Patent. Es ist auf Pergament geschrieben, von einer Tasche aus rotem Saf- fianleder umschlossen und lautet in deutscher Uebersetzung: „Allen unseren ehrwürdigen und geliebten Brüdern senden wir, Earl of Moira etc. Geschäftsführender Großmeister unter der Amts- gewalt Seiner Königl. Hoheit des Prinzen Georg von Wales, Groß- meisters der sehr alten und ehrwürdigen Gesellschaft der Freimaurer, unsere Grüße. Möge unser zuverlässiger uiid vielgeliebter Br., Seine Durchlaucht Karl Alexander, regierender Fürst von Thurn und Taxis, Hauptkom- missar der kaiserl. Majestät in Deutschland etc., es zur Kenntnis neh- men, daß w'ir, wegen unsres großen Vertrauens auf ihn, ihn zum Pro- vinzial-Größmeister in Bayern bestellen, mit Vollmacht, von rechts- wegen Maurer zu ernennen und Logen einzurichten, wie es sieh er- geben mag, und auch alle Plandlungen zu vollziehen, die besagtem Amte angehören und gewöhnlich von andern Provinzial-Großmeistern vollzogen werden oder werden sollten. Besagter Fürst von Th. und T. soll besonders dafür Sorge tragen, daß alle Mitglieder jeglicher Loge, die er einrichten wird, regelrecht zu Maurern gemacht worden sind und daß sie alle Verordnungen einhalten und befolgen, die in dem Buch der Konstitutionen enthalten sind (diejenigen ausgenommen, die bei den vierteljährlichen oder sonstigen allgemeinen Versammlungen aufgehoben wurden oder werden) zugleich mit all den Verordnungen und Vorschriften, die von uns oder unserm stellvertretenden Groß- meister Sir Peter Parker, Baronet, oder unsern Nachfolgern oder ihren Stellvertretern übermittelt werden. Hiermit verlangen wir, daß Sie, unser Provinzial-Großmeister, vier jährliche Versammlungen ab- halten, wovon die eine auf den Johannistag oder einen diesem mög- lichst nahen Tag fallen soll, und daß Sie bei diesen und andern Ge- legenheiten befördern, was der Ehre und dem Nutzen der Freimaure- rei dienlich und für die große Mildtätigkeit vorteilhaft sein kann und daß Sie uns oder unsern Nachfolgern jährlich einen schriftlichen Be- 132 rieht über die Verhandlungen senden, sowohl wie über die Logen, die Sie errichten, wann und wo sie abgehalten werden, mit Mitglieds- listen der einzelnen Logen und Abschriften aller Verordnungen, die zur guten Führung jener gemacht werden, mit all dem, was Sie kraft dieses Patentes bewirken, und daß Sie zugleich dem gegenwärtigen Schatzmeister der Gesellschaft 5 Pfund 5 Schilling für jede Loge, die Sie errichten, übergeben, zum Gebrauch für die große Mildtätigkeit und andere Notwendigkeiten. Gegeben zu London mit eigener Hand und unter dem Freimaurersiegel. Auf Anordnung des Großmeisters.“ Von diesem wichtigen Patente hat der Fürst eigentümlicherweise nie einen Gebrauch gemacht. Es geschieht seiner in den, Protokollbü- chern nirgends Erwähnung. Völlig unbeachtet blieb es im Archiv ver- graben, bis es jetzt von mir bei dessen Durchsicht zufällig wieder aufgefunden wurde. — Jm Jahre 1807 wandte sich ein Br. Freih. von Türkheim privat an den Br. J. V. Cämmerer, teilte ihm die Absicht, die Loge „Karl zur Einigkeit“ in Karlsruhe wieder zu eröffnen, mit und legte ihm einige Fragen inbezug auf eine eventuelle Konstitutions- erteilung durch die Regensburger Loge vor. Laut Beschluß der Mei- sterkonferenz vom 17. VI. 1807 wurde ihm folgendes erwidert: „ad 1.) daß der große Orient von Schweden die hiesige H. Mutter i—i als mit den g.: und vollk.: alliirt anerkenne, ohne daß des wegen die hiesige □ von demselben abhängig seye. „ad 2.) daß die hiesige □ jene zu Karlsruhe, die seit 1792 ge-, deckt habe, und nun ihre Arbeiten fortzusetzen wünsche, mit Ver- gnügen in ihre Verbindung aufzunehmen unter den geeigneten Vor- aussetzungen bereit seye, und dazu gerne und brüderlich die Hand bieten werde. ad 3.) daß die hiesige □ nach ihrem Konstitutions-Act befugt sey, die höheren Grade zu ertheilen, daß sie aber nur ln den 3 ersten Graden arbeite, die hohem Grade aber auch würdigen BrBr.:, die es wünschen, jedoch nur historisch mittheile. Das Rituale sey das ächt alt-Englische. ad 4.) daß, um sich durch und mit der hiesigen cn zu consti- tuiren vor allem nothwendig sey, sich an dieselbige schriftlich unter Couvert des Meister v. St. zu wenden, dabey die näheren data über die Gründung der □ zu Karlsruhe, ihre vorige Mutter cn, und den alten Konstitutionsact abschriftlich zur Einsicht mitzutheilen, auch gehörig darzuthun, daß alle diejenigen, welche sich zur Wiederauflebung die- ser □ sammeln, ächte Br.: Maurer seyen, zu welchem Ende ein ver- lässiger Ausweis über den Ort und die Zeit, wo sie in den Hohen Or- den aufgenommen worden seyen und wie viele Grade sie bereits er- halten haben, dem Schreiben beyzulegen wäre.“ Die Karlsruher Brüder haben es in der Folge aber vorgezogen, auch nach Wiedereröffnung der Arbeiten dem Eklektischen Bunde treu zu bleiben, der ja schon der alten Loge ein Konstitutionspatent erteilt hatte. 133 Enger gestaltete sich die Verbindung mit einer andern Loge Ba- dens. Nachdem schon eine Zeit lang ein Briefwechsel allgemeiner Art zwischen den beiden Logen bestanden hatte, bat die Loge „C a r 1 zur guten Hoffnung“ in Heidelberg die Regensburger Mutterloge mit einem Schreiben vom 29. Febr. 1808, wie aus dem Protokoll vom 29. März hervorgeht, um ein Konstitutionspatent. Ein solches wurde auch dann in der erwähnten Konferenz bewilligt. Man kann in der Folge der Regensburger Loge den Vorwurf nicht ersparen, daß sie Ihre Pflicht der Heidelberger Tochter gegenüber nicht in der erforderlichen Weise erfüllt habe. Was soll man dazu sagen, daß die Loge „Carl zur guten Hoffnung“ noch am 12. März 1810 genötigt war, folgenden Brief nach Regensburg zu schrei- ben: „Nie wankte bisher dieses unser Vertrauen, nie jene zuversicht- liche Hoffnung von Ihnen — Hoch- und Verehrungswürdigste! — end- lich ein Mahl das zu erhalten, was uns so noth thut, um nach gleicher Tendenz und gleichem Rite mit unserer Hochwürdigen Mutter arbei- ten, und so die Pflicht einer folgsamen Tochter in ihrem ganzen Um- fange erfüllen zu können. Dringlich und unaufhörlich haben wir seit zwey Jahren darum gebeten, und wenn auch am Anfänge die von uns so sehr beklagte Unpässlichkeit des Hochwürdigen deputirten Groß- meisters, und in der Folge das leidige Mißverständnis unseres Bey- tritts zu dem Landes-Logenvereins in Baden unserem raschem Wun- sche schneller Erhörung in den Weg trat, so konnte doch dieses un- sern Muth nicht schwächen, die Hebung dieser Hindernisse ruhig ab- zuwarten, und durch feste Ausdauer zwar langsamer, aber desto si- cherer, dem ersehnten Ziele näher zu kommen. Vieles haben wir indessen durch diese lange Verzögerung schon gelitten; haben Jahre lang den Vorwurf irregulärer Arbeiten dulden, und dabey ruhig Zusehen müssen, wie eine bedeutende Brüderzahl, die- ses Vorwurfes müde, unsere Werkstätte verließ, und eine Neue er- richtete, wozu sie in wenigen Monaten erhielt, was wir schon so lange vergeblich von der unserigen ersehnten. Doch, beseehlt von dem hei- ßen Verlangen, lieber alles zu ertragen, als unserem ein Mahl ge- thanen Gelübde untreu zu werden, hörten wir nicht auf, unsere Bitte zu wiederholen, und durch anhaltendes Verlangen unsere reine, uner- schütterliche Anhänglichkeit immer mehr zu bewähren, obgleich die große Anzahl unserer Logenglieder, die nahe Nachbarschaft so vieler französischer Logen, und das Nebenbestehen der neuen hiesigen Loge, bey uns das Bedürfnis fester Ritualien, Beamteninstructionen, Ca- techismen und Logen Statuten täglich fühlbarer machte, und deren Er- mangelung unserer Achtung und selbst der Würde unserer hochwür- digen Mutter vielfälige Gefahr drohte.“ .... Als dann die Heidelberger Loge trotz jahrelanger dringender Bitten die Rituale nicht bekommen konnte, ja schließlich auf wichtige Briefe überhaupt keine Antwort mehr bekam, trennte sie sich 1812 von ihrer Mutterloge und erklärte sich zu einer unabhängigen Loge. 134 Die Schuld lag, wie er auch selbst zugab, beim Grafen West er- holt, der infolge seines mehr und mehr zunehmenden Gichtleidens einen Teil des Jahres zur Untätigkeit gezwungen war und die übrige Zeit in Amtsgesehäften von Regensburg abwesend war. Wie sehr sich übrigens Graf Westerholt als M. v. St. die Liebe und Verehrung aller Brüder erworben hatte, das bewiesen ihm diese durch eine be- sondere Ehrung, die sie ihm bei der Logenarbeit am 14. Mai 1808 be- reiteten. Der Genannte war wegen seines schweren Leidens wieder- holt genötigt, in ein Bad zu reisen, und war damals gerade wieder zurückgekehrt. Das Protokoll berichtet über den inbetrachtkommenden Teil der Logenarbeit folgendermaßen. „Kaum hatte die Eröffnung begonnen, so wurde der Hoch- würdige M. v. St. Selbst — von einem andern auserwählten Bruder, unter einem schicklichen Vorwände abberufen — willig, doch ver- wundert über die etwaige Ursache folgte der Hochwürdige diesem un- gewöhnlichen Ruf, und der liebe Bruder von Zuylen beschäftigte Einstweilen den Hochwürdigen Meister, inzwischen formierten sich in der Loge die vorhandenen Brüder in zwey gegenseitige Reihen, — eine Vase mit den schönsten Blumen wurde auf den Altar aufgestellet, vor dieselbe ward das mit den reizendsten Blumen aus dem prächtigen Garten des geliebten deputierten Meisters bekränzte Bildnis des Hochw. M. v. St. von der Hand des lieben Bruders, und Künstlers! Hirschmann mit Pastelfarben gemahlet — gerichtet, und nach diesen mit der innigsten Freude, und Theilnahme getroffenen Vor- bereitungen wurde der Hochwürdige Meister vom Stuhl in die Loge wieder eingelassen, und unter dem klirrenden Stahlgewölbe em- pfangen. Der Hochwürdigste Großmeister hielten an denselben eine vor- trefliche Anrede, und trugen dieselbe mit so vieler Wärme — Milde — und Sanftheit vor, daß kein Zweifel mehr übrig bleiben konnte, — wie der Hochverdiente hoehwürdige M. v. St. sein ganzes Vertrauen, und seine ungetheilte Liebe besaß; — diese herzliche Anrede erwiderte der Hochw. M. v. St. — obgleich auf einen solchen Vorfall ganz un- vorbereitet — sehr entsprechend; — hierauf wand sich der deputirte Meister an Ihn, und begrüßte Ihn ebenfalls mit einer Rede, welche das algemeine Entzücken der sämtlichen Brüder über die ersehnte Rück- kehr, des geliebtesten Hochwürdigen M. v. St. sehr schön, und herz- lichst ausdrückte, mitunter wurde ein Lied von den musicalischen Brü- dern vorgetragen, und begleidet in dem Vorzimmer der Loge abge-i sungen — der Hochwürdige M. v. St. erstattet auch auf diese Anrede an den vielgeliebten Deputierten M. — eine höchst verbindliche Dank- sagung, in welcher Er den deputierten M. — als seinen ältesten, als seinen bewährtesten Freund in offener Loge erklärte, bei welcher Er- klärung jeder gefühlvolle Bruder mitfühlen muste, wie wohl es dem Hochwürdigen M. v. St. in dem unbezweifelten Besitze eines so sel- tenen-würdigen' Freundes war. 135 Nach diesen Einleitungen nahm der Hochwürdige M. v. St. wieder seine Stelle ein, ein gleiches thaten sämtliche Brüder.“ Jm Jahre 1809 wurde abermals die Ruhe der maurerischen Ar- beiten durch Kriegsereignisse gestört. Jm Anfang dieses Jahres war der französisch-österreichische Krieg ausgehrochen. Am 19. April Hatte zwar der Erzherzog Carl von Oesterreich Regens- burg eingenommen, doch wurde er infolge unglücklicher Gefechte zum Rückzug gezwungen. Am 23. April wurde die Stadt nach vorbereitend der Beschießung von den Franzosen erstürmt, um dann hinterher noch einer Plünderung ausgesetzt zu werden, wodurch sehr viel Not und Elend entstand. Bei den Bestrebungen den Geschädigten zu helfen, beteiligte sich die Loge an erster Stelle durch eine Sammlung. Jn einem Rundschrei- ben an andere Logen schilderte sie die Lage in folgender Weise: „Abends 6 Uhr schlug die gefürchtete Stunde. Die die Süd- seite der Stadt umgebende französische Armee 'hatte zwischen dem St. Peters- und Osten-Thor-Bresehe geschossen, ein nahe dabey ge- standenes Kloster in Brand gesetzt, und die Stadt erstürmt. In allen Straßen wurde gefochten; sie lagen bald mit Todten bedeckt; die Brücke über die Donau wurde mit stürmender Hand, unter beständig unterhaltenem Feuer der österreichischen Kanonen von den Bergen, genommen, aber dadurch war auch die Vorstadt Stadt am Hof in Brand gerathen. Wüthend hatte das Feuer auf beiden Seiten, bey starkem Winde, um sich gegriffen, und jede Hilfsleistung wurde den, für ihre eigenen Wohnungen und für ihr Eigenthum besorgten Ein- wohnern zur Unmöglichkeit gemacht. Mit schmerzlichem Gefühl muß- ten sie das Geschrey der Verunglückten, mit dem sich der wilde Lärm der Abends 9 Uhr zurückkehrenden Krieger mischte, hören, ohne ihren Mitbürgern jenen thätigen Beistand leisten zu können, durch den sich sonst die Bewohner dieser Stadt so sehr auszeichnen. — Zwar hatte die einbrechende Nacht dem Donner der Kanonen Stillschweigen geboten, und den gänzlichen Rückzug der österreichischen Armee be- günstiget; aber die Leiden der Bewohner Regensburg hatten noch nicht ihr Ende erreicht. Von zwey Seiten in immer weiter greiffendes Feuer eingeschlossen, wurden die geängstigten Einwohner auch der durch quälenden Llunger gereitzten Zügellosigkeit der Soldaten, per- sönlichen Mißhandlungen und der Plünderung die ganze Nacht hin- durch Preiß gegeben; selbst die wenige der Flamme entrissene Habe jener Unglücklichen wurde noch eine Beute der Habsucht, und erst nach zwey Tagen war es den französischen Offizieren gelungen, die- sen wiederholten Exzessen gänzlich Einhalt zu thun. So wurde der Wohlstand einer unter einem weisen und gütigen Fürsten glücklichen Stadt in wenigen Stunden zu Grunde gerichtet. Ueber 3000 zum Theil wohlhabende Bürger und Einwohner sind verarmt; ohne Obdach, Nahrung, Gewerbe und Kleidung, irren sie bestürzt auf den Ruinen ihres ehemaligen Wohlstandes umher.“ .... 136 lieber den Erfolg der Sammlung wurde in der „Regensburger politischen und gelehrten Zeitung“ Nr. 149, 23. Sept. 1809 folgendes berichtet: „Die hiesige Loge hat in Bezug auf die Erlittenheiten des 23. u. 24. Aprils d. J. an Unterstützungs-Beiträgen von verschiedenen Logen, worunter sich die große Provinzial-Loge zu Frankfurt mit einer Summe von 1553 Fl. 30 Kr. auszeichnete, die Summe von 2812 fl. 50 kr. er- halten, und davon nach vorgängiger Unterstützung ihrer Mitglieder, der Fürstlich Primatischen eigens aufgestellten Unterstützungs-Com- mission 1700 fl. zugestellt.“ Am 22. Okt. 1810 wurde zur Erinnerung an diesen Wohltätigkeits- akt im Tempel eine Ehrentafel aüfgehängt. Das Protokoll berichtet darüber: „Nun bildete sich das Stahlgewölbe und unter demselben ward eine Tafel mit einem goldenen Rahmen in die czi gebracht, auf welcher die wohltätigen auswärtigen cg] alle namentlich aufgezeichnet waren. Der Hochw. Durchl. Groß-Meister empfing diese Tafel und hing sie zur rechten Seite neben dem Altar auf. Der Hochw. M. v. St. sang dann ein von ihm selbst verfertigtes neues sehr schönes Lied, wobey Jhn die musikalischen BBr. in dem Vorzimmer der Loge unter- stützten. Alle übrigen anwesenden BBr. wiederholten jede Strophe und das Ganze brachte eine rührende Wirkung hervor.“ Aber nicht nur für die Stadt Regensburg war der französisch- österreichische Krieg verhängnisvoll, auch die Lage der Loge wurde dadurch in einschneidender Weise beeinflußt. Zunächst sah sich der M. v. St. veranlaßt, die Arbeiten vom Sep- tember 1809 bis Juli 1810 ruhen zu lassen. Jn der Konferenz vom 9. Juli 1810 begründete er seine Maßnahme mit folgenden Erwägungen: „1. daß 'die Last der 17 Wochen lang andauernden Einquartierung des K. franz. Hauptquartiers ohnehin die meisten Brüder von der Erschei- nung abgehalten haben würde, 2. daß eine große Anzahl franz. Brü- der sich gemeldet haben würden, deren brüderliche Bewirthung nur durch individuelle Umlage möglich gewesen wäre, welche neue Aus- gabe bey den ohnehin vielen und schweren Kosten manchen Brüdern schwer gefallen seyn würde; 3. daß bekanntlich mittlerweile auch die bisher fürstl. Primatisehe Stadt an eine andere Regierung überge- gangen sey, nach deren Prinzipien die Freimaurerei nur beschränkt ge- handhabt werden dürfe; 4. daß die schuldige Berücksichtigung auf die besonderen individuellen Verhältnisse des Durchl. Hochw. Groß- meisters in der besonderen Eigenschaft als. kön. Bair. Kronbeamte die- sen weiteren Stillstand nach Auflösung des franz. Hauptquartiers be- sonders notwendig gemacht habe.“ Die Regensburger Loge hatte auch wirklich alle Ursache, mit einer gewissen Sorge in die Zukunft zu sehen. Die glänzenden Zeiten der „freien Reichsstadt“ waren schon seit Jahren vorüber. So lange das deutsche Reich noch bestand und der Reichstag in Regensburg tagte, hatte die Loge immer bedeutsamen Zu- 137 wachs aus den Kreisen der verschieden Gesandtschaften gehabt; dies hatte seit der Zertrümmerung des Reiches durch Napoleon ein Ende gefunden. Und nun hatte die Loge ein dritter sehr harter Schlag inso- fern getroffen, als im Wiener Frieden vom 14. Oktober 1809 das Für- stentum Regensburg an Bayern gefallen war. Während die Brüder bis- her im Großen und Ganzen frei und ungestört maurerischen Arbeiten nachgehen konnten, waren diese von jetzt an durch die unter klerika- lem Einflüsse zustandegekommenen bayerischen Regierungsverord- nungen eingeengt. Jm März 1804 war bereits, wie oben erwähnt, eine bayrische Ver- ordnung gegen geheime Gesellschaften erschienen. So schwer dieser Erlaß auch den Freimaurerbund zu treffen schien, war er in Bayern damals praktisch unwirksam, da in diesem Lande zu jener Zeit über- haupt keine Loge mehr bestand. Erst von 1806 an trat er in Wirk- samkeit, als das Fürstentum Ansbach, Nürnberg und mehrere andere Gebietsteile mit ihren Logen an Bayern fielen und als die Loge „Asträa zu den 3 Ulmen“ in Ulm im Jahre 1807 ihre Arbeiten wieder aufnehmen wollte. Die Letztere rollte dann die Frage auf, ob auch die Freimaurerlogen unter den Begriff der geheimen Gesellschaf- ten fallen sollten. Auf eine entsprechende Eingabe hin wurde der Wiederbeginn der Arbeiten durch Erlaß vom 28. April 1807 unter Einhaltung gewisser Vorschriften erlaubt. Unter denselben Bedingungen wurde den frän- kischen Logen durch einen Erlaß des königl. Generalkommissariats in Franken auf Grund königl. Anordnung die Fortsetzung ihrer Ar- beiten erlaubt. Diese Bedingungen waren folgende: „1. Alle drei Mo- nate soll eine Liste der Mitglieder der Loge von dem Vorsteher der- selben gefertigt und unterzeichnet an den Generalkommissar der Pro- vinz übergeben werden. 2. Eine jede Verändrung in den Aemtern, so- bald sie geschieht, ebenfalls dem Chef der Provinz angezeigt werden, ebenso 3. eine jede Abänderung der Statuten und Satzungen dahin be- richtet werden.“ Weiter hieß es noch in der Verordnung: „Damit aber das Ganze umso eher bei vorkommender Gelegenheit kontrolliert und beurteilt werden kann, muß ein echtes auf die Unterthanentreue der Vorsteher beglaubigtes Exemplar der Statuten bei dem Generalkom- missariat hinterlegt werden.“ Am 17. Jan. 1808 genehmigte ein abermaliger königlicher Erlaß zwar, daß die Freimaurerlogen in der Art wie bisher fortbestehen durften, ordnete aber an, „daß es in bezug auf die Staatsdiener, die zur Gesellschaft der Freimaurerei gehörten, bei den allgemeinen Ver- ordnungen vom 15. Sept. 1799 und 5. März 1804, nach welchen kein Staatsdiener an der Verbindung der Freimaurer Anteil nehmen darf, sein unabänderliches Bewenden habe.“ Durch diese Verordnung wurden die Logen hart betroffen und zum Teil infolge des Austritts der Staatsdiener in ihrem Bestände be- droht. Zwar nähmen die Logen in Ansbach und Pappenheim Veran- lassung, in einer Eingabe an den König selbst zu bitten, daß die aus- 138 getretenen Staatsbeamten wieder an den Logen Anteil nehmen dürften; es erging aber hierauf (Edikt vom 20. Febr. 1808) ein ablehnender Bescheid. Durch ein Dekret vom 2. April 1808 wurde wohl erklärt, daß Advokaten und Justizkommissarien nicht unter den Staatsdienern zu begreifen seien; dagegen wurde die Loge „zu den drei Pfei- len“ in Nürnberg auf ihre Anfrage, ob nicht wenigstens Quieszenten, Geistliche und Schullehrer Mitglieder der Logen sein könnten aus dem Ministerium des Innern am 12. Febr. 1809 dahin beschieden, „daß die in Quieszenz kommenden Staatsdiener präsumtiv nur momen- tan außer Activität treten, somit, wenn es erforderlich ist, augenblick- lich in solche zurückberufen werden können, selbe sonach auch allen jenen Verbindlichkeiten nicht entsagen dürfen, die sie als effektive Diener des Staates in ihren vorigen Verhältnissen übernommen haben. Der Rücktritt oder die Aufnahme von quieszierten Dienern in die Loge kann daher nicht stattfinden und ebensowenig den mit Dienstesstellen bekleideten Geistlichen und Schullehrern der Zutritt in selbe erlaubt werden.“ Dies ist die Rechtslage, der sich die Regensburger Loge im Anfang des Jahres 1810 gegenübergestellt sah und mit der sieh die Brüder auf Konferenz am 8. VIII. beschäftigten. Der M. v. St. Graf Westerholt berichtete damals in der Loge, daß er bereits mit dem K. Bayr. Hofkommissionar von Weichs Rück- sprache genommen, dieser auch schon nach München berichtet, aber noch keine Antwort bekommen habe. Ebenso habe er mit dem K. Bayr. Gesandten in Regensburg eine Unterredung gehabt. Es heißt dann im Protokoll vom 9. Juli 1809 weiter: „Nach den richtigen Be- merkungen des H. M. v. St. bestehet das — die Staatsdiener aus- schließende — Gesetz einmal, und daß selbes ganz zurückgenommen werde, muß kräftig gewirket werden; nach seinen Ansichten ist es ein Widerspruch, die M:.y bestehen zu lassen, und den Staatsdienern zu verbiethen, daran Theil zu nehmen und der dermalen schwankenden Zustand der My z. B. in den Städten Nürnberg, Ulm etc. kann durch- aus keine guten Früchte erzeugen.“ Graf Westerholt versprach dann den Brüdern, er würde sich während seines bevorstehenden Aufenthaltes in München beim Staatsminister Graf Montgelas zu Gunsten der Loge verwenden. Ueber seinen Erfolg erstattete er in der Meisterkonferenz am 15. Okt. Bericht, worüber es in dem Protokoll heißt: „Nach vorgelesenem Protocoll der letzten Versammlung trug der Hoehw. M. v. St. die Resultate seyner Verwendung bey dem Königl. Hoflager zu München für den Fortbestand der hiesigen cm vor, sie be- standen im wesentlichen darin: Daß Se. Kön. Majestät unserm durchl. Großmeister erlaubten, die cm nach, wie vor, zu frequentieren, der Hr. Staats Minister Graf von Montgelas versprachen, über die ihm vorgelegte Bemerkungen gegen das bestehende Staatsgesetz näher nachzudenken, und verlangten, die Statuten sowie den Personal Stand der hiesigen im einzusehen — beide übergab der M. v. St. durch eine Note, welche in heutiger Konferenz vorgelesen ward, und welche alles 139 in sich enthielt, was sich nur immer Kraftvolles und Würdiges über F.\ MY.\ überhaupt, und über die Arbeiten der hiesigen cu insbe- sonders sagen läßt; hierauf äußerte der Herr Staats Minister, daß Er keinen Anstand fände, daß die bisherige □ ihre Arbeiten fortsetze. Diese Zusicherungen zeigen nun, daß man von Seiten der Regierung die My zu protegieren gedenke, es ist sogar zu hoffen, daß in einiger Zeit, die My im Königreiche Bayern wieder emporsteigen werde, — Von diesen Gesinnungen Sr. K. Maj. wie des Hr. Staats Ministers setzte der H. M. v. St. auch den hiesigen Hr. Hof Comissair in Kennt- nis, und nachdem der H. M. v. St. den Vortrag über alle und jede von Ihm zum Besten unserer □ gemachte Einschreitungen vollendet hatte, wurde Ihn für diese glücklichen Erfolge allgemeiner Beifall und der gerührteste Dank erstattet.“ Auch in der allgemeinen Logenarbeit vom 22. Okt. wurde in die- sem Sinne berichtet. Bei der dann folgenden Tafelloge sang Graf Westerholt ein von ihm auf den König gedichtetes und von Br. Henry Croes komponiertes Lied „Maurer-Huldigung“ vor. Das Gedicht ist im Druck erschienen und der Titel lautet wörtlich: „Maurer-Huldigung abgesungen in der sehr ehrw. und vollk. Mutter- Loge Carl zu den drei Schlüsseln im Or. Regensburg am X. 5809.“ Unterzeichnet ist es mit „W.“ Die Zahl 5809 ist ein Druckfehler, da aus dem Protokollbuche ganz zweifelsfrei ersichtlich ist, daß die in Betracht kommende Arbeit, nicht etwa im Jahre 1809, sondern erst am 22. X. 1810 stattgefunden hat. Der übrigens recht dürftige Text ist folgender: „Wo Ordnung herrscht, da herrschet Friede, Wo Friede herrscht, da weilt das Glück, Und Segen ruht auf jedem Gliede, Und jeder preiset sein Geschick. Dies lehren unsere Symbole, Dies ist des Maurers feste Bahn, Drum ist er auch an jedem Pole Zugleich der beste Unterthan. So huld’gen wir, von Lieb’ erfüllet, Max Joseph, Dir mit Herz und Mund, Und was das Schicksal auch enthüllet, Wir segnen ewig diese Stund, Wo wir Dir Treue angeloben Und Wahrheit unsre Losung ist, Wo unsre Brust von Freud gehoben Harmonisch sie in Lieb ergießt. Du kennst der Maurer hohe Lehre, Du weißt, er folgt der Weisheit Licht, Und heilig ist ihm wahre Ehre, Und heilig jede schöne Pflicht. O laß Dir unser Lied gefallen. Hoch blühe stets Dein Königshaus! Gehuldigt wird Dir hier von Allen, Und unsre Treue lischt nie aus.“ Am nächsten Tage sandte Graf Westerholt ein Exemplar dieses Gedichtes sowohl an den König als auch den Stattsminister Grafen Montgelas. Die entsprechenden Begleitschreiben hatten folgenden Wortlaut: (An den König:) „Sire, La bienveillance, avec la quelle V. M. a daigne recevoir les ex- pressions de la veneration et de la soumission sans "bornes de la Loge d’ici, nous a encourages ä r’ouvrir nos atteliers. J’ose, Sire, offrir ci joint äV. M. un exemplaire du cantique qui a ete chante ä cette oecasion, et dans le quel j’ai cherche ä exprimer les seritimens qui nous animent tous; c’est uniquement sous ce point de vue que je prends la re- spectueuse liberte de le lui offrir. L’enthousiasme a ete general; tous les coeurs sont ä V. M. Daignös, Sire, honorer la Loge d’ici de Votre protection; eile s’efforcera sans cesse de s’en rendre digne. J’ose me recommander ä la protection bienveillante de V.M. et la supplier de recevoir avec bonte l’hommage de la veneration et de la soumission la plus profonde avec le quel je suis“ (An den Staatsminister:) „Mr. le Comte, V. E. m’ayant fait l’honneur de me dire, que la löge d’ici pouvoit continuer ses reunions, eile voit continuer ses reunions, eile a r’ouvert ses atteliers hier; je prends la liberte de presenter ä V. E. ci joint un exemplaire du cantique qui a ete chante hier ä cette oecasion et qui n’a d’autre merite que de retraeer les sentimens dont) tous les membres de la Loge sont penetres envers S. M. J’ai cru de mon devoir d’en offrir un exemplaire au Roi. Je saisis cette occassion pour rappeller ä V. E. les observations que 'j’ai pris la liberte de Lui remettre sur la magonnerie en Baviere et pour recommander la Loge d’ici ä Sa protection particuliere. Si V. E. veut, comme Elle me l’a fait esperer, me communiquer Ses idees ä cet egard, je La prie de compter en ici comme en toutes choses sur mon zele et sur mon devouement personnel et sans bornes. 11 dependra d’Elle de donner une heureuse impulsion ä cette societe, qui protegee par le Gouvernement et lui presentant annuellement le tableau des ses membres ne sera plus une societe seerette pour l’Etat; Elle aura beaucoup de moyens pour faire le bien sans donner les inquietudes qu’inspirent des soeietes dont on ne connoit, ni le but ni les associes. En soumettant ces reflexions ä la sagesse de V. E. je la prie de me continuer Ses bontes et Sa protection, et de me croire avec le devoue- ment le plus respeetueux et la Consideration la plus haute“ Die Antworten lauteten: „Monsieur le Comte de Westerholt, J’ai regu l’exemplaire du can- tique, que Vous M’aves adresse, et Je rends avec plaisir justice ä la 141 sincerite des sentimens, que Vous y exprimes en Votre nom, et en celui de Vos confreres. Sur ce Je prie Dieu, qu’’ II Vous ait, Monsieur Le Comte de Westerholt, en Sa Sainte garde. Munich, ce 7. Novembre 1810. Max Joseph.“ „Monsieur Ie Comte, Je suis bien sensible ä l’attention, que Vous me temoignes par l’envoie du cantique, que Vous m’aves fait l’honneur de me trans- mettre le 23. du mois passe. Les sentimens, que Vous y exprimes, Monsieur le Comte, inspirent de la eonfiance dans les principes de Ceux, qui en sont penetres, et doivent Vous assurer les suffrages d’un Souverain, qui sait, comme le nötre, apprecier le merite de chacun de ses sujets. Je Vous prie de reeevoir, Monsieur le Comte ä cette oeca- sion les assurances sinceres de la Consideration la plus distinguee, avec la quelle je suis Monsieur le Comte. Votre tres humble, et tres obeissant serviteur Montgelas Münich, le 7. Novembre 1810.“ Wenn auch diese Schreiben durchaus gnädig gehalten waren, so wurde der Hauptzweck, den Graf West erholt im Auge hatte, nämlich die Uebernahme der „Protektion“ durch den König, nicht er- reicht, da dieser eine direkte Antwort auf die dahingehende Bitte ver- meidet. Die Logenmitglieder waren allerdings trotzdem der Ansicht, daß die Schreiben „den offenbarsten Beweis des höchsten Schutzes Sr. Maj. des Königs und seines Ministeriums lieferten“ und gaben ihren freudigen Empfindungen darüber am 15. Nov. „durch ein mau- rerisches Hussay“ Ausdruck. Jedenfalls waren einer ruhigen Fort- entwicklung der Loge nunmehr wesentliche Hindernisse aus dem Weg geräumt. Am 27. Aug. 1810 übermittelte der M. v. St. dem Staatsminister das erste Mitgliederverzeichnis und benutzte die Gelegenheit, ihm einige wichtige Vorschläge zu unterbreiten. Diese lauten in’s Deutsche übersetzt — das Begleitschreiben ist in französischer Sprache abge- faßt — folgendermaßen: „Ich glaube, daß es unendlich nützlich sein würde, wenn die bayrischen Logen unter sich eine Vereinigung bilden würden, die be- wirken würde, daß sie vor allen fremden Einflüssen bewahrt würden. Auf diese Weise würden sie ihren eigenen Großorient von Bayern haben, würden alle in der gleichen Weise arbeiten und wür- den alle die Mittel richtig ausnützen, die diese Gemeinschaft zum Besten der Humanität in Anwendung bringt. Dieser Großorient würde der Staatsbehörde verantwortlich sein. Wenn Eure Excellenz das Ge- setz, das den Staatsbeamten den Anschluß an die Maurerei verbietet, nicht in Anwendung bringen würden, dann würden Sie nach meiner Ansicht, diese offiziell anerkennen und sie vor allen Mißbräuchen viel besser bewahren, als wenn Sie sie einer Klasse von Staatsbürgern 142 berauben, die durch ihre Grundsätze und durch ihre Abhängigkeit von der Staatsbehörde am meisten berufen ist, dieser Gemeinschaft ihre ganze Reinheit zu eihalten und sie für den Staat möglichst nützlich zu machen. Wenn Eure Excellenz geruhen würde, mir auf diese ver- schiedenen Punkte eine günstige Antwort zu erteilen, dann würde ich mich gern anheischig machen, den in Bayern bestehenden Logen die nötigen Winke zu geben. Ich zweifle nicht, daß es unsern gemeinsamen Bemühungen gelingen wird, Eure Exzellenz Ergebnisse zu unterbreiten, die wert sind Ihrer Beachtung, Ihrer Billigung und Ihrer Protektion. Durch die Anerkennung einer Gesellschaft, die nur das Gute will, würden Sie ein neues Verdienst denjenigen hinzufügen, durch die Ihnen Bayern zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet ist“. Graf Montgelas hat auf diese Vorschläge keine schriftliche Antwort erteilt. Es war auch von vornherein klar, daß eine offizielle Sanktionierung der Freimaurerei nach preußischer Art, wie es offen- bar dem Grafen Westerholt vorschwebte, infolge der politischen Verhältnisse Bayerns, trotzdem sowohl der König als auch Mont- gelas Freimaurer waren,*) eine Unmöglichkeit war, was eigentlich auch Graf Westerholt hätte wissen sollen. Er verfolgte dann im eifrigen Briefwechsel mit den übrigen bayerischen Logen den Plan, eine besondere Großloge von Bayern zu errichten, weiter und brachte für diese als Großmeister den Fürsten von Thurn und Taxis in Vorschlag. Wodurch die Ausführung dieses Planes jahrelang verzögert wurde und woran er, nachdem er schon kurz vor seiner Verwirklichung gestanden, schließlich doch noch scheiterte, das habe ich in meiner Abhandlung „Die Großloge von Bayern im Spiegel der Regensburger Logengeschichte“ (Mitteilungen aus dem Verein deutscher Freimaurer, 1927) schon des Näheren aus- geführt. Durch die Verzögerung dieser ganzen Sache hatten in München gegnerischen Einflüsterungen wieder die Oberhand bekommen. Dies zeigte sich alsbald in neuen Regierungserlassen. Am 13. Sept. 1814 erschien eine kgl. Verordnung, die insbesondere wiederum die Staatsdiener betraf. Sie schien zwar vorläufig die Freimaurerlogen nicht zu treffen, da diese sich nicht zu den „geheimen Gesellschaften“ rechneten, aher ein neuer Erlaß vom 15. Jan. 1815 be- tonte ausdrücklich, daß sieh das durch die erste Verordnung erneuerte Verbot der Teilnahme der mittel- oder unmittelbaren Staatsdiener auch auf die Freimaurerlogen erstrecke. Schon die erste Verordnung hatte, wie das Allgem. Hand- buch d. Freimaurerei 3. Au fl. angibt, die eigentümliche Folge, daß in Regensburg dem Wirt des Gasthofes „zum goldenen Kreuz“ verboten wurde, die Versammlungen der Freimaurer in seinem Hause *) Der König Maximilian I. von Bayern war, wie das Allg. Handbuch der Freim. 3. Aufl. berichtet, Mitglied einer Straßburger Loge, und Graf Mont- gelas gehörte, wie ich selbst in „Beiträge zur Geschichte der Freimaurerei in München“. (Acta Latomorum. Beiträge zur Geschichte der Freimaurerei. 1916.) nachgewiesen habe, der Loge „St. Theodor vom guten Rat“ in München an. zu gestatten. In den Protokollen und im Archiv der Loge findet sich keine weitere Notiz darüber als nur eine schriftliche Mitteilung des Br. Kränner an den M. v. ’Stv die lautet: „Ich bin heute bey Br. Breu- ninger (d. i. der Logenwirt) zu Mittag gewesen und er hat mich er- sucht, Ihnen hochwürdigster Meister die ergebene Anzeige zu machen, daß er am Dienstag den 7ten dies wieder zur Polizey gerufen und ihm von Herrn Polizey Komissär Kizinger eröfnet wurde, daß nun das ihm gemachte Verbot die Freymaurer in seinem Hause versamlen zu lassen, aufgehoben sey, und daher diese Versammlungen ihren ge- wöhnlichen Gang nehmen könten." Die Regensburger Loge verlor durch die kgl. Verordnung eine große Anzahl von Mitgliedern. Die genaue Anzahl läßt sich nicht mehr feststellen. Es sind noch Mitgliederverzeiehnisse von 1811 und 1819 vorhanden; von den 91 Mitgliedern des Jahres 1811 sind 56 in der Liste von 1819 nicht mehr aufgeführt. Eine gewisse Beruhigung mochte es allerdings für die Brüder sein, daß der Staatsminister Graf Montgelas an den Grafen We- sterholt zwei Schreiben — datiert von 2. und 11. Febr. 1815 — richtete, die folgenden Wortlaut hatten: „Monsieur fe Comte, La lettre que vous m’aves fait l’honneur de m’ecrire en date du 15 fevrier dernier m’est parvenue. Les sentimens que S. M. le Roi a eon- stamment temoigne ä M. le Prinee de la Tour & Taxis doivent assurer ä son Althesse la cohtinuation des intentions de S. M. relative- men’t ä l’aveu patieulier qu’ Elle Iui avait anciennemerit aecorde, en sorte que je ne vois point de difficulte, ä ce qu’ Elle eontinue ä fre- quenter la toge comme ci-devant. La volonte de Sa Mäjeste etant du reste de maintenir strictement les dispositions de son ordonnance re- lative aux Employes publics, je regrette, Monieur le Comte, d’etre oblige de me referer ä cet egard ä la lettre que j’ai eu l’honneur1 de vous ecrire en date du 11. Fevrier. Veuilles 'du reste, Monieur le Comte, vous charger d’ offrir ä S. A. Mons. le Prinee de la Tour & Taxis Phommage de mon devouement & de mon attachenment & recevoir pour vous meme les Assurances reitefees des anciens sentimens que je vous ai voue, et croire au plaisir que j’eprouverai ä vous revoir dans notre capitale lorsque l’etat de votre sante vous permettra d’en faire le voyage. Münich, le 2. Avril 1815.“ „Monsieur le Comte, J’ ai regu les lettres que vous m’ avez fait F honneur de m’ ecrire en date du 6 & 31 Octobre dernier. D’ apres F interpretation donnee par le Roi ä F Ordonnance du 13 Septembre dernier relative aux so- cietes secrettes les dispositions de cette ordonnance ne s’ etendent aux loges de francs — macons qu’ entant qu’ elles confirment eelle du 20 fevier 1808 relativement ä la nonadmission des fonctionaires publics. Du reste les loges des francs — macons peuvent continuer ä tenir leurs assemblees en se conformant comme ei — devant aux disposi- tions de la loi du 28 Avril 1807, et j’ adreesse en consequence les in- 144 structions neecessaires au Commissaire general, Comte de Lodron avec ordre de vous en donner comunication. Je saisis cette oecasion avec bien du plaisir pour vous reiterer, Monsieur le Comte, les assurances de la sineere estime & amitie que je vous ais vouee.“ Der M. v. St. hielt es aber trotzdem für richtig, die Logenarbeiten vom August 1814 bis Sept. 1817 ruhen zu lassen. Die Verordnung betr. Mitgliedschaft der Staatsdiener wurde in- zwischen noch verschärft, indem das Generalkommissariat des Rezat- kreises der Loge den Wortlaut eines Ministerialerlasses vom 8. Sept. 1816 mitteilte, der folgenden Wortlaut hatte: „Demselben wird auf den im untenstehenden Betreffe am 7ten v. M. erstatteten Bericht, unter Rückschluß der Beilage, zur Entschlie- ßung eröffnet, daß man es nach dem Anträge des General Commissa- riates ganz zweckmäßig erachte, daß den Staats- und Kirchendienst- aspiranten und um soviel mehr den Studierenden die Teilnahme an dem Verein der Freymaurer aus den Gründen untersagt werde, weil sie dadurch leicht den ihnen als künftigen Dienern des Staats und der Kirche zustehenden Pflichten entzogen, und zu Aufwand an Zeit und zu Aufwand veranlaßt werden können, welche ganz verloren sind, so wie sie in ihren Beruf ein treten, mit dem sich ordnungsmäßig die Teil- nahme an der Freymaurerey nicht vereinigen läßt. Wornach das General-Kommissariat das weitere Geeignete zu verfügen hat.“ — Seit dem Jahre 1818 wurden den Suchenden bei der Aufnahme mei- stens die auch jetzt noch üblichen 3 Fragen: „Was ist die Bestim- mung des Menschen? Was erwarten Sie von der Freimaurerei für Ihren Geist, für Ihr Herz und für Ihr zeitliches Glück? Was kann: die Freimaurerei von Ihnen erwarten?“ vorgelegt. Das Mitgliederverzeichnis von 1819 weist bereits wieder einen Bestand von 51 Brüdern auf. Auch aus den Protokollen geht hervor, daß die Brüder sich durch die katastrophalen Mitgliederverluste nicht entmutigen ließen. Dies ergibt sich auch aus einem Rundschreiben, das folgenden Wortlaut hat: „Auch auf diesen Teil von Deutschland drückte die eherne Ge- walt, die die ganze zivilisirte Menschheit, allmählich durch kostbare Opfer zu freierer Bewegung gelangt, in neugeschmiedete Fesseln zu legen strebte. Jene rohe Gewalt, die im furchtbaren Bund mit dem Dämon des Bösen, die heiligsten Gefühle im Menschen ersticken, ihn zum Leben- und Willenlosen Werkzeug seiner schändlichen Absichten erniedrigen wollte; die durch Widerstand zur Raserei gebracht mit gigantischer Kraft den Erdkreis erschütterte und das Heiligthum der Maurerei zu entweihen, wenn nicht zu zertrümmern wähnte. Wie hätte unsre □ diesen gewaltigen Einfluß nicht empfinden sollen? Umstände, welche in der hier nur schwach angedeuteten Krisis ihren Ursprung hatten und einige spezielle Einwirkungen, die wir jetzt nicht näher beleuchten können, verursachten plötzlich die Trennung und den 145 10 Austritt einer bedeutenden Anzahl unserer Br. Br., wiewohl gegen ihre bessere Ueberzeugung und mit dem innigsten Schmerz. — Von Be- täubung ergriffen und in eine finstre Zukunft starrend, flehten auch wir um Licht und Stärke zum Genius der Maurerei, in dem sich aus der beklemmten, von Zweifeln zerrissenen Brust die Frage hervor- drängt: Bist du es: der Heil und Wahrheit bringend kommen soll, oder müssen wir eines andern warten? Unsern Kleinmuth bereuend ermannten wir uns und versuchten es auf einer Bahn fortzuwandeln, auf der es heller zu werden begann. — In vernehmlichen Tönen schallt uns nun von Ost und Westen auf unsre sehmermuthsvolle Frage die Antwort entgegen: „Blickt um euch her und erkennt mein Wirken! Die Blinden sehen — mein Licht siegt; der Egoismus wird mit Er- folg bekämpft; geregelte Formen sichern die Ruhe und das Glück der Völker. — Die Lahmen gehen; — Die am Gängelbande des Vorurteils verleiteten, machen sich frei und suchen den Pfad der Wahrheit; — Die vom Aussatz der Gemeinheit befallenen, bemühen sich rein zu werden oder doch zu erscheinen. Die Stimme des Rechts und der liebe erhebt sich lauter und hörbarer; der Geist des Lichts schafft tausend- faches Leben, und der Maurerei heilige Lehre verbreitet sich bis zu den Polen der Erde“. Unter diesen frohen Vorbedeutungen wollen wir nun durch die Kraft des A.B.D.W. und durch die liberale Gesinnung unseres allgeliebten Königs, unsre Arbeiten, wenn gleich in vermin- derter Anzahl, mit lebhafterer Thätigkeit fortsetzen, damit auch wir zur Beförderung des großen Baus beitragen, bei dem man weder das Krähen eines Hahnes hören, noch wohin der Blik des Profanen Lau- schers reichen darf.“ Am 16. Juni 1820 beschloß die Meisterkonferenz, daß jeder Bru- der, der 20 Jahre der Loge angehört habe, auf seinen Wunsch von Zahlung der Jahresbeiträge befreit werden solle. Die nächsten Jahre der Logengeschichte verliefen ohne besondere Ereignisse. Das innere Leben der Loge litt unter der Tatsache, daß der immer von neuem zum M. v. St. gewählte Graf Westerholt in- folge seiner zunehmenden Kränklichkeit und seiner Amtsgeschäfte nur selten die Loge besuchen konnte. 1826 wurde der Tempel „neu dekoriert und verschönert“. 1827 schenkte Br. J. F. von Leoprechting der Loge „ein maurerisches Flammenschwert“, das jetzt leider nicht mehr vor- handen ist. Am 15. Juli 1827 starb der Fürst von Thum und Taxis. Ihm folgte in den ewigen Osten kurze Zeit darauf Graf Wester- holt. So verlor die Loge innerhalb weniger Wochen ihren Groß- meister, den Dep. Großmeister und den M. v. St. Da die beiden Ge- nannten, die auch im profanen Leben eng miteinander verbunden wa- ren, gewissermaßen die Achse bildeten, um die sich seit Jahrzehnten das ganze Logenleben gedreht hatte, so war ihr Ableben ein harter Schlag für die Loge, von dem sie sich nie recht erholt hat. Als Nachfolger des Grafen West erholt wurde der Do- mänenrat Ludw. Krapp 1828 zum M. v. St. gewählt. 146 Die Geschichte der Loge wickelt sich von da an recht eintönig ab. Das geistige I.eben war nur gering, die Arbeiten drehten sich haupt- sächlich um Aufnahmen. 1830—1831 fand überhaupt keine Beamten- wahl statt, von 1828 wurde nicht ein einziger Bruder zum Meister er- hoben und 1829 — 1831 keiner zum Gesellen befördert. Wohl hielt der M. v. St. bei den Aufnahmen in der Regel eine Ansprache. Das war aber auch alles; die anderen Brüder leisteten garnichts. Das Mit- gliederverzeichnis von 1828 nennt 62 Brüder, daruter 28 ortsansässige. Die Tempelarbeiten im 1. Grade waren durchschnittlich von 15 Brü- dern besucht. In den Jahren 1829—1841 scheinen keine Mitgliederverzeichnisse gedruckt worden zu sein, wie denn auch in den vorhergehenden Jah- ren solche nur unregelmäßig ausgegeben worden sind. Am 18. Juni 1832 beriet die Meisterkonferenz über den Umstand, daß neuerdings auch von den Magistratsräten, also von den ehrenamt- lichen Stadträten, durch die Regierung die Abgabe einer eidesstatt- lichen Erklärung verlangt würde dahingehend, daß sie nicht Mitglieder einer geheimen Gesellschaft seien. „Hiebey machte der hochw. M. v. St. die Bemerkung, daß er wisse, daß in vielen bayr. Logen Mai gistratsräthe, ja selbst Bürgermeister ungehindert den Arbeiten bey- wohnen dürfen, indem die Freimaurerei als keine geheime Gesellschaft angesehen wird. Wenn daher an die hiesigen Logenmitglieder, wie bey Br. Ziegler der Fall war, Aufforderungen ergehen sollten, entweder ihr Amt oder die Mitgliedschaft der Loge aufzugeben, so soll jeder Br. sogleich die Anzeige bey dem hochw. M. v. St. davon machen und von diesem sodann vernehmen, wie er sieh zu verhalten habe.“ In den Jahren 1833 und 1834 wurden nur 3 Tempelarbeiten im 1. Grade abgehalten. Am 5. Juni 1834 fand eine bemerkenswerte Aufnahmearbeit statt, in der Carl Egon Fürst zu Fürstenberg, einer seiner Hof- kavaliere und sein Leibarzt das Licht erblickten. Das Protokollbuch berichtet darüber folgendes: „Nachdem der Hochw.: Meister vom Stuhl, in Gegenwart der würdigen und geliebten BBr.: Hofr. Fritz, Demmler, Neumüller, v. Stachelhausen sen., Weidner, Croes, Kunzmann, Krapp sen., Brauser jun., Braig, v. Stachelhausen jun., Uthe, Drexel, Büchner, Fabrizius, Peters und Brauser, sen. dann die lieben besuchenden Bbr. E. T. von Hessling und Kfm. Joh. Peter Schmidt aus Frankfurt eine Lehrlings- und Aufnahmsa eröffnet, und der Br. Sekretair das Protokoll der letzten Versammlung abgelesen hatte, wurde den Bbr. bekannt gemacht, daß drei Profane, nämlich: Carl Egon Fürst von Fürstenberg, Franz Simon Freiherr von Pfaffenhofen und Wilhelm Ritter v. Re hmann. sich zur Aufnahme in unsern erhabenen Orden gemeldet haben, und nachdem der Hochw. Meister vom Stuhl die Versicherung voraus ge- 147 10* hen ließ, daß er sie genau kenne, und für ihre Rechtlichkeit, und un- befleckte Ehre bürgen könne, fordert er die BBr.: auf, ihm durch das gewöhnliche Handzeichen erkennen zu geben, ob bey diesen 8 Candi- taten, von der bey besonderen Fällen erlaubten Abweichungen von der Regel, Gebrauch gemacht und die Ballotage sogleich vorgenoimmen werden soll. Da sich sämmtliche BBr.: dafür erklärten, so wurde die- selbe bewerkstelliget, und fiel bey allen dreien helleuchtend aus. Auch mit der von dem Hochw. Meister vom Stuhl proponirten historischen Aufnahme des Fürsten von Fürstenberg waren die BBr.: ein- verstanden, weswegen sich ersterer zu diesem verfügte, um ihn die- selbe vorzusehlagen. Da die Erklärung des Fürsten dahin ging, daß bey ihm keine Ausnahme gemacht werden wolle, und er wie jeder andere aufgenommen zu werden wünsche, bemerkte der Hochw. Mei- ster vom Stuhl, daß die sparsam zugemessene Zeit, und die zu lange Dauer dreyer aufeinander (folgender) vorschriftsmäßigen Aufnahmen es wünschenswerth machen, wenn Sr. Durchlaucht geruhten die hi- storische Aufnahme zu gestatten, worauf Hochderselbe in solche willigte. Als mit dieser Erklärung der Hochw. Meister von Stuhl in die i—i zurückgekommen war, verfügte sich der Hochw. Dep. Meister zu dem Fürsten, um denselben abzuholen, und die cn wurde auf kurze Zeit gedeckt. Bald darauf kam der Hochw. Dep. Meister mit dem fürstlichen Canditaten an die Pforte des Tempels, und auf das durch den ersten geschehene Anklopfen, und gegebene mündliche und er- forderliche Auskunft, wurde geöffnet, der Canditat von den beiden BBr.: Vorstehern in die Mitte genommen, und bis an die Stufen des Altars geführt. Es erfolgte nun durch den hochw.: Meister vom Stuhl die historische Aufnahme, nämlich die Erzählung alles desjenigen, was bey gewöhnlichen Aufnahmen mit dem Canditaten vorgenommen wird, und hierauf erhielt Carl Egon, Fürst von Fürstenberg 38 Jahre alt, zu Prag geboren, katholischer Religion die Weihe als Br.: Freimaurer und Lehrling. Als nun derselbe auch in den Zeichen und Merkmalen unter- richtet war, wendete er sich mit einer herzlichen Rede an sämtlich an- wesende BBr., wodurch ihm sogleich allseitige Verehrung und brü- derliche Liebe zu Theil wurde. Nachdem hierauf sämtliche Brüder in Folge einer durch den Hochw. Mstr. vom Stuhl geschehenen Aufforderung, durch das ge- gebene Handzeichen zu erkennen gegeben hatten, daß sie gesonnen seyen, auch die anderen beiden Canditaten in unseren erhabenen Or- den aufzunehmen, wurde sowohl der Br. Redner, als Br. Ceremonie- meister an dieselben abgeschiekt, um die gehörigen Prüfungen mit ihnen vorzunehmen, und die □ wurde abermalen auf kurze Zeit ge- deckt. Nach baldiger Wiedereröffnung derselben wurden beide Candi- taten, welche die mit ihnen vorgenommenen Prüfungen mit allem 148 Muth und Standhaftigkeit bestunden, zugleich in die □ gebracht, und als sie die von dem Hochw. Mstr.: v. St. an sie gerichteten ge- wöhnlichen Fragen gehörig beantwortet hatten, wurde ihnen, nämlich Franz Simon Freiherr non Pfaffenhofen, geb. zu Vaudruid in Frankreich, 37 Jahre alt, katholischer Religion und Wilhelm Ritter von Rehmann, geb. in Donaueschingen, 43 Jahre alt, katholischer Religion und Fürsten-Fürstenbergi- scher Leibarzt. das volle Licht gegeben, und sie zu BBr.: Freimaurer und Lehrlinge gemacht. Als diese beiden von dem hochw. Mstr.: vom Stuhl eben- falls in den Zeichen und Merkmalen unterrichtet waren, ließ der Hochw. Meister vom Stuhl den drei neu aufgenommenen Brüdern, durch den Br. Redner die Erklärung des mit ihnen vorgenommenen vortragen, wendete sich dann mit einer gehaltvollen Rede, über die Tendenz der Maurerey an sie und ließ nach Endigung denselben durch den Br.: 'Sekretair die Statutten unserer hochwürdigen Mütter i—i äblesen. Nachdem diese der Vorschrift gemäs von den drey aufgenom- menen unterschrieben worden waren, wurde die Sammlung für die Armen (fl. 5, 27 kr) und die dienenden Brüder vorgenommen, von dem hochw. Mstr. v. Stuhl das Gebeth gesprochen, und die □ um Hoch- mitternacht geschlossen, bald nachher aber Eine Tafel czi eröffnet bey welcher, des heutigen besonderen Ereignisses wegen sämtliche BBr.: bekleidet blieben. Die herzlichste Freude, Eintracht und Bruderliebe sprach sich aufs deutlichste bey derselben aus, und einigen Antheil daran nahmen die geliebten drei Neuaüfgenommenen, was auch der würdige Bruder Carl Egon Fürst von Fürstenberg in einer vortrefflichen Rede an den hochw. Meister vom Stuhl, und an alle anwesenden BBr. wahrhaft maurerisch bestätigte. Mehrere scharf geladene Kanonen, wurden auf das Wohl der lieben neu aufgenommenen BBr.: sowie näher und ferner Brüder Frei- maurer abgefeuert, und viele erbauliche Lieder, unter musikalischer Begleitung gesungen. Endlich um Hochmitternacht, wurde dem Allmächtigen BauMstr. aller Welten, mit gerührtem Herzen, für alles empfangene Gute ge- dankt, und sodann entließ der Hochw. Mstr.: vom Stuhl die Brüder von der Arbeit.“ Der genannte Fürst von Fürstenberg, am 28. Okt. 1796 geboren, gehörte eigentlich dem böhmischen Seitenzweige der Fa- milie an, folgte aber, als der Fürst Carl Joachim ohne Mannes- erben starb, am 17 Mai 1804 im Stammbesitz. Sein Fürstentum wurde aber bereits 1806 mediatisiert. Nach vollendeten Studien hatte er 1815 Schwarzenberg als Ordonnanzoffizier nach Paris be- gleitet und sich 1818 mit Prinzessin Amalie von Baden vermählt. Er war ein edler und liberaler Mann, wirkte 1831 für die Ablösung des Zehnten und der Leibeigenschaftsabgaben und für größere Preß- 149 freiheit, förderte Industrie und Landwirtschaft, gründete verschiedene wohltätige Stiftungen, war badischer General, erbliches Mitglied der bad. Ständeversammlung, Vicepräsident derselben und starb 22. Okt. 1854. Bei der Regensburger Loge blieb er bis 1849, wo er sich bei der Loge „Leopold zur Treue“ in Karlsruhe, die ihn im Namen der erstgenannten in den II. und III. Grad beförderte, und deren M. v. St. er später wurde, affiliieren ließ. — Im Jahre 1835 fand überhaupt keine Arbeit im I. Grade statt. Von 1834 — 1839 wurden keine Beamtenwahlen vorgenommen. Der M. v. St. Br. Krapp hielt es für nötig, bei einer Meisterkonfe- reuz des Jahres 1836 seine Säumigkeit in der Abhaltung der Logen- arbeiten zu entschuldigen. Nach dem Protokollbuehe äußerte er sich 150 dabei folgendermaßen: „Die Ursache hiervon sei zum Teil in vorge- kommenen Krankheiten und der Abwesenheit einzelner Brüder, zum Teil in den derzeit obgelegnen vielen profanen Arbeiten, vorzugs- weise aber in traurigen Ereignissen, die sowohl ihn als den Bruder- kreis betreffen und wohin namentlich das Dahinscheiden des geliebten Br. 'Sekretär Brauser geihört, zu suchen. Der hochwürdige Meister v. Stuhl glaubt, unter solchen Verhältnissen die Nachsicht der Brüder umsomehr in Anspruch nehmen zu dürfen, drückt aber auch zugleich den Wunsch aus, daß bei nächster Beamtenwahl von seiner Person Umgang genommen werden möchte.“ Im Protokollbuche heißt es dann weiter: „Von den übrigen an- wesenden Brüdern wurde jedoch hierauf die dringende Bitte gestellt, daß der hochw. M. v. St. noch ferner in dieser Eigenschaft die Ar- beiten der Loge leiten und solche wo möglich etwas öfter als in jüng- ster Zeit herbeiführen möge.“ Auch in den Jahren 1840 und 1841 fand keine regelrechte Be- amtenwahl statt. Man beschränkte sich darauf einige freigewordene Aemter neuzubesetzen, während man 1842 bis 1843 wiederum auf eine Wahl ganz verzichtete. Die Affiliation eines in einer französischen Loge aufgenommenen Bruders gab der Meisterkonferenz vom 11. III. 1843 Gelegenheit, heit, darüber zu beraten, ob das Tragen von Hochgradabzeichen in der Loge gestattet werden solle. In dem Protokoll heißt es darüber: „Ob Auszeichnungen höherer Grade in der Loge getragen werden dürfen, wurde zwar angezweifelt, aber erachtet, daß solche, zu ge- statten sei, jedoch ohne Anspruch auf Ehrenvorzüge.“ In der Logenarbeit vom 18. Nov. 1843 hielt der Br. Jul. von Stachel hausen einen Vortrag. Das Protokoll berichtet darüber: „Die Zeichnung behandelte vorzugsweise die Frage, über die Theil- nahme der Juden an der Freymaurerey resp. ob deren Aufnahme in den Orden zulässig sey, und war in gewohnter Weise des vorbe- nannten geliebten Bruders mit aller Gründlichkeit durchgeführt. Die dabey von demselben ausgesprochene Ueberzeugung bejahte die an- geregte Frage und führte ihn am Schlüsse seines Vortrages zu dem Anträge, das von der jüdischen Loge zum Adler im Orient von. Frankfurt a. M. eingekommene Schreiben nicht unbeantwortet zu las- sen und die Theilnahme der Juden an der Freymaurerey anzuerkennen. Der Hochw. M. v. St. nahm aus diesem Vortrage indessen Veran- lassung darauf in Kürze zu erwidern, daß er zwar dem Eifer des würdigen und gel. Bruders von Stachelhausen jun., mit welchem derselbe das Wesen der Freymaurerey zu behandeln und darin zu forschen stets bemüht sey, alle Anerkennung widerfahren lassen müsse, jedoch mehreren in dem Vortrage dargelegten Ansichten nicht beystimmen könne und den gestellten Antrag, dessen Gegenstand nicht wohl Sache einer einzelnen Loge seyn dürfe sondern vor ein höheres Forum gehöre, vor der Hand als ungeeignet abzuweisen sich veranlaßt sehe.“ 151 Im Jahre 1844 fand dann endlich wieder eine richtige Beamtem wähl statt, aus der der Gutsbesitzer Julius von Stachelhausen als M. v. St. hervorging. Der bisherige M. v. St. hatte sich zwar da- durch, daß er selbst bei jeder Tempelarbeit eine Zeichnung vorge- tragen und so wenigstens verhindert hatte, daß das geistige Leben der Loge ganz versumpfte, ein unzweifelhaftes Verdienst erworben. Andererseits aber hatte er dadurch, daß er gerade in den kritischen Jahren nach dem Tode des Füraten von Thurn und Taxis und des Grafen Westerholt die unbedingt straffe Führung vermis- sen ließ, nur selten Arbeiten und fast nie Beamtenwahlen abhielt, die Brüder vom regelmäßigen Besuche der Loge entwöhnt. Der Zuwachs der Neuaufnahmen war durch Todesfälle und Deckungen wieder aus- geglichen worden, so daß das an und für sich kleine Häuflein der! Brüder (das Mitgliederverzeichnis von 1842 weist 19 ortsansässige Brüder auf) sich nicht vergrößert hatte. So übernahm der neue M. v. St. ein böses Erbe. Seinen guten Willen zeigte er sogleich dadurch, daß er die Brüder wieder regeli mäßig zu Arbeiten berief. Gleich in der ersten von ihm geleiteten Ar- beit am 28. Dez. 1844 hielt er eine bedeutsame programmatische An- sprache, über deren Inhalt der Protokollant folgendes berichtet: „Nach hierauf gesprochenem Gebeth legte nunmehr der hochw. Mstr.•. vom St.-, die Grundzüge dar, nach welchen er die Ar- beiten der □ zu leiten beabsichtige und behandelte zu diesem Zwecke vorzugsweise die Beantwortung der beiden Fragen: 1. ) Was will die Freymaurerey mit dem Menschen? 2. ) Was will der Geist der Menschheit mit der Freymaurerey? Im Resultat hiervon wurde dargestellt, wie einerseits die Frey- maurerey den Menschen zur Erkenntnis des Wahren, zur Ausübung des Guten und zum Genuß des Schönen in mit selbstgeschaffenen For- men umgebenen Kreisen zu führen beabsichtige; andererseits der Geist der Menschheit in diese Formen, sein neues, im Laufe des Vortrages näherbezeichnetes Weltbewußtseyn vom ewigen Fortschritt zur Frey- heit des Denkens, und zur Wahrheit in der Liebe, zu gießen be- strebt ist. Aufgabe des Meisters jeder □ sey es nun, die Bewegung dieser beyden Gegensätze im Auge zu behalten, damit nicht durch die Form und dem zu ängstlichen Festhalten am Alten, der Fortschritt des Gei- stes ausgeschlossen, gleichzeitig aber auch durch diesen nicht die Form zertrümmert und der Zweck der Freymaurerey, durch Freund- schaft und Bruderliebe die Herzen der Menschen zu veredeln, nicht verloren werde. Gelegenheit zu geben, das theoretische Leben der Freymaurerey kennen zu lernen, wie es sich namentlich in der Correspondenz der kund gibt, bey den Arbeiten selber aber, als dem praktischen Leben der Freymaurerey, unsere □ Angelegenheiten aus den bezeichneten doppelten Gesichtspunkten zu betrachten, sowie Arbeiten ins Werk zu setzen, welche das Ziel der Freymaurerey, den Menschen seiner 152 Veredelung entgegenzufüliren, und die Absichten des fortschreiten- den Geistes zu erreichen geeignet scheinen, dieß sey das bestimmte Ziel, welches der hoehw.\ Mstr.\ v. St.-, zu erstreben suchen werde und wobey er die thätige Mitwirkung der Bbr.\ Beamten sowie von den Bbr.-. insgesamt Vertrauen und brüderliche Nachsicht in An- spruch nehme.“ In der Meisterkonferent vom 29. Nov. 1844 stellte der M. v. St. die Frage zur Beratung, ob nicht das seit dem Tode des Fürsten von Thum und Taxis verwaiste Amt eines Großmeisters wie- der besetzt werden solle. Es wurde folgender Beschluß gefaßt: „daß zwar die Conferenz sehr wünsche, es möge sieh bald die Nothwendig- keit ergeben, das Großmeisterthum wieder besetzen zu müssen, daß aber vorerst hiezu ein besonderer Grund nicht vorhanden scheine und man umsoweniger sich für den gestellten Antrag aussprechen zu können glaube, als einerseits die Anzahl der aetiven BBr. zur Zeit leider sehr klein, andererseits es kaum denkbar ist, nachdem das Großmeisterthum der cn ohngefähr 17 Jahre unangefochten erledigt geblieben, dasselbe erst jetzt oder künftig noch von irgend einer Seite her bestritten werden sollte.“ Schon früher war von dem Br. Chr. C. Fr. W. von Nettel- b 1 a d t in Parchim an die Loge die Bitte gestellt worden, ihm für seine „Geschichte freimaurerischer Systeme in England, Frankreich und Deutschland“ Mitteilungen über ihre Geschichte zu liefern. Diese Bitte wurde nun nach dem Tode den Genannten von seinem Bruder wiederholt. Dies gab dem Br. von Stachelhausen die Anregung, seinen 1845 im Druck erschienenen „Abriß einer Geschichte der Loge Carl zu den 8 Schlüsseln im Or. von Regensburg“ zu verfassen, der aber nur, wie ich oben bereits erwähnt habe, bestimmte Abschnitte aus der Geschichte behandelt. Am 8. Febr. 1846 kam, da der Eklekt. Bund mitgeteilt hatte, daß er eine Statutenänderung zu Gunsten der Aufnahme israelitischer Suchender beschlossen habe, abermals die Frage der Aufnahme von Nichtchristen zur Erörterung. Der M. v. St. kam nach längeren Ausführungen zu dem Schluß: „Da wir also weder in dem Gesetz, noch in den Ritualen, noch in den Verträgen christliche Bedingungen haben, so folgt daraus, daß wir einem Nichtchristen die Ballotage nicht verweigern können, wenn er auf Vornahme derselben besteht und ein Mitglied dieser □ sich veranläßt sieht, ihn in Vorschlag zu bringen. Welches Ergebnis selbst bei den günstigsten persönlichen Voraus- setzungen zu erwarten sei, ist freilich eine andere Frage.“ 1846 wurde auf Vorschlag des Br. J. d’Orville die Gründung einer Stiftung für Waisen von Brüdern der Loge beschlossen, deren Statuten im folgenden Jahre gedruckt wurden. In der Meisterversammlung am 6. Juni 1846 wurde der Beschluß gefaßt: „Es soll in der Folge über alle zur Aufnahme vorgeschlagenen Kandidaten zuerst in der Meisterkonferenz beraten und ballotiert wer- den, ob der Vorschlag in offener Loge zuzulassen sei.“ 153 Für das Jahr 1847 wurde auf eine Beamtenwahl verzichtet, „weil zu wenig Meister noch frei von Besorgung eines Amtes seien, um eine solche mit bedeutenden Veränderungen vornehmen zu können.“ Im nächsten Jahre wurde, da Br. von Stachelhausen ankün- digte, daß er wegen Uebernahme des Gutes Traidendorf bei Burg- lengenfeld eine Aenderung seines Wohnsitzes vornehmen müsse und deshalb die Leitung der Loge nicht mehr beibehalten könne, der Fabrikbesitzer Jakob d ’ Orvill e - He b ens tr eit zum M. v. St. gewählt. Dieser baldige Wechsel müßte sich für die Loge, deren Gefüge ohnedies schon gelockert war und die gerade in den folgenden durch die politischen Wirren so verhängnisvollen Jahren, noch der energi- schen Führung des tüchtigen und kenntnisreichen Br. von Stachel- hausen bedurft hätte, außerordentlich folgenschwer auswirken. Zunächst beendete die Loge im Aoifange des Jahres 1848 noch die schon 1847 in Angriff genommene Revision ihrer Rituale. Um diese rechtlich unanfechtbar durchzuführen, hielt man es für angebracht, wenigstens formell die Großmeisterschaft zu erneuern, um auf diese Weise dann die neuen Rituale vom Großbeamtenkollegium ge- nehmigen zu lassen. Man wählte den Br. J. von Stachelhausen zum Großmeister, Br. Müller-Kränner zum Deput. Großmeister und Br. J. L. E. Neumüller zum Groß-Sekretär. Dieser Großbe- amtenrat nahm über seine einschlägigen Beratungen ein Protokoll auf, das ich seiner sehr interessanten Uebersicht über die Entwicklung des Regensburger Rituals hier im Wortlaut folgen lasse: „Der hochwste Grm. Br. J. v. St. in Gegenwart der beiden hochw. Br. Grbeamten: Br. Müller-Kränner, dep. Gr.M. u. Br. Neu- m ü 11 e r sen. Gr.Seer. und des besonders eingeladenen sehr ehrw. M. v. St. der Loge C. z. d. 3 Schlüsseln Br. J. P. d’Orville-Heben- streit eröffnet eine Sitzung und bringt das von der M. C. d. s. e. Loge Carl zu den 3 Schlüsseln neu bearbeitete und angenommene voll- ständige Ritual der 3 Grade der Freimaurerei zur Vorlage. Nachdem die genannten Hochw. Großbeamten von diesem ver- besserten Rituale und allen darüber gepflogenen Verhandlungen be- reits die genaueste Kenntniß besitzen, so schlägt der hochw. Gr.M. vor, folgenden Beschluß in gegenwärtigem Protokolle niederzulegen: Es sei das vorliegende neue Ritual für die drei Grade der Frei- maurerei, des Lehrlings, des Gesellen und des Meisters, im Namen der zeither ruhenden Großloge des Orients von Regensburg als im Geiste des Freimaurerbundes erfaßt und durchgeführt, kräftigst zu vertreten und aufrecht zu erhalten; dieser Beschluß sei sogleich dem hier anwesenden sehr ehrw. M. v. St. der Loge C. z. d. 3 Schl, zur Be- kanntmachung in offener Loge mit dem Bemerken zu eröffnen, daß der erwählte Gr.M. und die von ihm ernannten beiden Gr. Beamten nach Fassung dieses Beschlusses ihre Aemter und Würden wieder in die Hände der Hochw. M. C. der Loge C. z. d. 3 Schl, im O. v. R. nieder- 154 legen, u. die ihnen übertragenen Aemter in dieser Loge wieder über- nehmen. Der hochwste Gr.M. entwickelt hiefür folgende Gründe: Die Ge- schichte des Freimaurerbundes zeigt uns, daß nicht allein seine Be- strebungen u. sein Inhalt mit der Ausbreitung des menschlichen Wissens stets fortgeschritten sind, sondern daß auch diese Fortschritte zu verschiedenen Zeiten Verbesserungen und Aenderungen der Ge- bräuche und AeuBerlichkeiten des Bundes zur Folge gehabt haben. Die- sem natürlichen geschichtlichen Gange ist auch die seit dem Jahre 1767 im hiesigen O. bestehende Loge gefolgt. Das Ritual, welches ihre Stifter annahmen, und schon im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens unter Leitung einer selbst errichteten Großloge, vielen Töchterlogen mittheilten, war das altenglisch-schottische und hatte 7 Grade. Es er- fuhr im Jahre 1774 die erste Veränderung; eine weitere Veränderung erfolgte im Jahre 1798, und nochmals wurde es verändert im Jahre 1801. Erwägen wir die Gründe, welche diese Veränderungen veran-/ laßten, so finden wir stets ein Wechsel der Grundansicht vom Wesen der Freimaurerei als Anlaß dieser Veränderungen. Die Grundansicht des ältesten Rituals war nicht allein Prüfung des Aufzunehmenden u. erneuerte Prüfung bei der Beförderung in jeden folgenden Grad; son- dern diese Prüfung hatte die specielle Richtung auf die Prüfung des männlichen Muthes. Die Entstehung dieses Rituals läßt wohl auf jene Zeit schließen, in welcher man in England und Schottland den Bund zur Erreichung politischer Zwecke benutzte. Diese Zeit war zwar bei Stiftung unserer Loge vorüber, allein die Grundansicht der Prüfung des persönlichen Muthes blieb nachwirkend, und wir wissen, bis zu welchem Punkte sie sich z. B. in Frankreich ausgebildet hat; auch in unserer Loge können wir diese Nachwirkung wahrnehmen. Ein Ritual, welches von der bezeichneten Grundansicht ausging, konnte nur in einem System von Schrecken und Furcht er- regenden Seenen bestehen. Unser ältestes Ritual des zweiten Grades paßte zu dieser Grund- ansicht mancher Einfachheit wegen nicht ganz, daher die erste Ver- änderung im Jahre 1772, wodurch in den 2ten Gr. eine ganz auf diese Grundansicht gebaute Scene kam, in welcher dem zu befördernden Lehrling in einer nicht erlaubten ernsthaften Weise, die Ermordung eines angeblichen Verräthers zugemuthet wurde. Den ersten Wechsel in dieser Grundansicht zeigt uns die Ver- änderung, welche im Jahre 1798 in dem Aufnahmsrituale des lten Gra- des vorgenommen wurde, indem darin, statt der Scene, bei welcher anscheinend der Aufzunehmende sich einem Aderlaß unterziehen mußte, die auch in anderen Logen gebräuchliche Scene der Ertheilung des schwachen Lichtes eingeführt wurde. Es ist hier das System des eklektischen Freimaurerbundes und jenes der gr. Loge genannt zu den 3 Weltkugeln anzüführen. Die Gruridansicht unseres Rituals blieb zwar die Prüfung des Aufzunehmenden; allein diese Prüfung richtete sich nicht mehr auf den persönlichen Muth allein, sondern auf den Werth der geistigen Anlagen und des sittlichen Charakters; doch man 155 konnte sich von 3en einmal angeführten furchterwehenden Scenen nicht sogleich gänzlich losmachen. Die Veränderungen welche im Jahre 1801 vorgenommen wurden, sind daher nur auf Milderung der furchterwekenden Scenen gerichtet, wodurch sie aber das ganze System außer Zusammenhang mit seiner Grundlage brachten und dadurch mehrere Widersprüche herbeiführten. Am deutlichsten ist diess zu ersehen, an der Veränderung, welche die Scene mit dem Trank im Jahre 1801 erfuhr. In ihrer ältesten Fas- sung war sie ganz geeignet, Furcht und Schrecken einzuflößen. Dem Aufzunehmenden wurde die Degenspitze entgegengehalten und der Bei- stand zweier Brüder angerufen, um ihn zu zwingen den angeblich ge- heimnissvollen Trank zu sich zu nehmen. Nach der Veränderung von 1801 wird ihm die Versicherung auf Ehrenwort gegeben, daß ihm der prüfende Trank nicht schaden werde; indem er ihn aber trinkt wird dennoch der Beistand zweier Brüder an- gerufen. Diess ist der Ausdruck des Widerspruchs zwischen der äl- teren und der neueren Grundansicht des Rituals. Es liegt hierin zu- gleich der Beweis, daß die Grundansicht der Prüfung des Aufzuneh- menden durch die Scenen bei der Einführung überhaupt nur als ein Uebergang zu einer neuen Grundlage für alle Gebräuche der Frei- maurerei zu betrachten sei, weil wir von den geistigen Anlagen und dem sittlichen Werth des Aufzunehmenden einerseits vorher über- zeugt sein müssen, andererseits die Eigenschaften die wir fordern durch äußerliche Prüfungen nicht erforschen können; denn die geisti- gen Anlagen und der sittliche Charakter lassen sich nicht, wie der persönliche Muth, bei jedem Individiuum auf die gleiche Weise prüfen; da wir aber doch jeden Aufzunehmenden in denselben Formen prüfen müssen; so folgt daraus, daß der Eindruck ein sehr verschiedener sein muß. Nachdem also die besondere Richtung der Prüfungen auf den per- sönlichen Muth des Aufzunehmenden verlassen war; so waren es überhaupt nur mehr dem Namen nach, aber nicht mehr in der That Prüfungen. Eine solche Folgewidrigkeit durfte nicht mehr bestehen und ist ein vollgültiger Anlaß zu den Verbesserungen des Rituals, welche uns hier vorliegen. Aus dem Zusammenhang der Scenen aller drei Grade dieses ver- besserten Rituals geht nun die Grundansicht hervor, durch eeremo- nielle Handlungen das Wesen und den Inhalt der Freimaurerei darzu- stellen, durch diese Handlungen und durch die begleitenden Worte, in dem zu Befördernden den Glauben an einen wahren und wirklichen Inhalt der Freimaurerei zu erwecken und die Ueberzeugung von ihrem Werth zur begeisterten Thätigkeit zu beleben. Wenn wir die ceremoniellen Handlungen der drei Grade in eine Paralelle mit dem Inhalt des Freimaurerbundes nach seinem ältesten Ausdruck bringen wollen, so müssen diese drei Grade auf die drei Hauptforderungen des Bundes: Brüderliche Liebe, Wahrhaftigkeit und gegenseitigen Beistand gegründet sein, und die diese drei Grade bil- 156 denden eeremohiellen Handlungen müssen also diese’drei Forderungen darstellen, — nicht zwar jeder ausschließend; denn sie bilden das ganze Wesen der Freimaurerei so, daß sie schon bei der Aufnahme er- scheinen müssen; aber es gebührt jeder einzelnen Forderung in dem entsprechenden Grade der Nachdruk. In jedem der drei Grade unserer Loge, -wie sie nunmehr ver- bessert sind, tritt dieser Nachdruck leise, unmerklich aber doch wahr- nehmlich hervor. Der ganze Sinn der Ceremonien des ersten Grades zerfällt in drei Abschnitte: 1. Die Antithese: der Aufzunehmende wird durch die Ein- samkeit der schwarzen Kammer auf den Gegensatz der Brüderlichkeit und Gemeinsamkeit hingeleitet; — er soll gewahr werden, daß Selbst- sucht, Eigendünkel, Ueberschätzung und übermäßiges Selbstvertrauen uns dem besten Theile der Menschen entfremden. 2- Die Thesis: in den Scenen des Trankes, des schwachen Lich- tes, der drei Reisen und der Eidesleistung wird die Forderung des Ver- trauens in Andere, der Treue, der Wahrhaftigkeit der Offenheit ge- gen Andere, — des Glaubens an Wahrheit, Liebe und Tugend im Menschengeschlecht aufgestellt. 3. Die Synthesis: In der Einführung und Aufnahme in die Bru- derkette, in der Ertheilung des vollen Lichtes durch Abnahme der Binde, tritt die Wirklichkeit von Wahrheit und Liebe dem Auf- genommenen als ein ergreifendes Bild brüderlicher Gemeinsamkeit entgegen. — Im zweiten Grade bildet nur eine Scene den Mittelpunkt der übri- gens einfachen Ceremonien übereinstimmend mit dem oben angeführ- ten Grundsätze. Indem unerwartet dem zu Befördernden ein Spiegel vorgehalten wird, ergeht die Aufforderung an ihn mit eben solcher Wahrheit sich das Bild seines Inneren zu zeichnen und mit dem festen Vorsätze die Fehler, welche er daran wahrnehmen würde mit rast- losem Eifer zu verbessern, sein Gelübde als achter Freimaurer zu er- neuern. — Der dritte Grad endlich legt in seinen eeremoniellen Handlungen den Nachdruck auf die Pflicht des gegenseitigen Beistandes; er er- wekt daher 1. in der Vorbereitung eine ernste Stimmung durch einsames Ver- weilen in der Lehrlingsloge, mit wenigen eindringenden Worten des Cerem. 2. Der folgende Moment der Beförderung ist die Eröffnung hö- herer und schwerer Pflichten durch den Redner, mit der Freistellung zur Annahme. 3. Der Empfang in der M. Loge, die Erneuerung der alten Pflich- ten brüderlicher Liebev gegenseitgen Beistandes und Wahrhaftigkeit, wird gefolgt von dem Vortrag der Mythe Hirams und schließt mit den 5 Punkten vollkommener Mstrschft als Befestigung der Maurerpflicht zu gegenseitgem Beistände. 157 Der Ernst der Handlung wird erhöht durch das aufgerichtete Grab H. über welches der Beförderte G. zum Altar schreitet, und dort die Grablegung, welche die ganze Handlung zwecklos unterbrechen würde, historisch erfährt. — Wenn wir beachten, daß bei der Aufnahme ein Hauptgrund des Eindrüks, welchen die ceremoniellen Handlungen hervorbringen in der Neuheit liegt, daß aber dieser Beweggrund bei jeder Beförderung in seinem wesentlichen Theile dadurch wegfällt, daß der zu Befördernde, wenn auch nicht dasselbe, doch ähnliches, d. h. sinnbildliche Hand- lungen bereits durchgemacht hat; so müssen wir erkennen, daß bei Be- förderungen sich die ceremoniellen Handlungen vereinfachen und der größere Nachdruck dabei auf die begleitenden Worte gelegt werden muß. Es genügt daher vollkommen die Grablegung des M. H. histo- risch vorzutragen, ja es muß dieser historische Vortrag mit den daran geknüpfen Verpflichtungen des Meisters einen weit besseren Eindruk hervorbringen, als die Vornahme der Handlung selbst, welche offenbar die gespannte Aufmerksamkeit und Erwartung auf dis zu erfahrenden Mittheilungen unangenehm unterbricht. Ueberdiess ist diese Hand- lung der letzte Ausfluß der Grundansieht, Furcht und Schrecken er- regende Scenen anzuwenden zur Prüfung des Müthes, und mußte da- her mit gänzlicher Beseitigung dieser Grundansicht, folgerichtiger Weise ebenso weichen, als die in dem alten Rituale bei der Vorbereitung angewendete blos fingirten Vorwürfe von Vergehungen des zu be- fördernden Gesellen, welche bei den nachfolgenden Scenen durchaus keine Lösung fanden; also nur den Zweck hatten, gleichwie in dem ersten Grade durch sinnliche, hier durch moralische Eindrücke Furcht zu erregen, was jeden denkenden Mann von charaktervoller Gesin- nung empören mußte. Erscheint auf diese Weise die Vertheilung aller ceremoniellen Handlungen bei Aufnahmen und Beförderungen als ein folgerichtiges System aus einer bestimmten und wohlbegriffenen Grundansicht her- vorgehend, so ergiebt sich aus näherer Betrachtung dieses Systems, daß es mit dem Wesen der Freimaurerei überhaupt und mit dem an- derer Systeme, soweit diese von den rein menschlichen Bundeszwek- ken nicht abgewichen sind, hinlänglich übereinstimme. Es liegt in dem Wesen der Freimaurerei ihre Zwecke, ihre Bestre- bungen sinnbildlich auszudrücken. Jede Verminderung und Verein- fachung der sinnbildlichen Handlungen ist daher nicht auch zugleich eine Verbesserung. Das System, welches die Verbesserung hauptsäch- lich in der Einfachheit und Verminderung alles formellen gesucht hat, ist das Schrödersche. Beachten wir aber, daß sinnbildliche Hand- lungen zum Wesen der Freimaurerei gehören; so können wir eine Ver- besserung nicht darin finden, wenn sinnbildliche Handlungen ganz be- seitigt werden; sondern nur darin, daß der bildliche Sinn aller Hand- lungen mit dem wirklichen Sinn, und der wahren Bedeutung, die ihnen zum Grunde liegen oder gelegt werden können, folgerichtig überein- stimmt. Unser neues Ritualsystem entfernt sich daher nicht von seiner 158 bisherigen Geschichte; es behält alle bisher üblichen Scenen der Auf- nahme und der Beförderungen bei, aber es bringt sie in einen folge- richtigen Zusammenhang mit der oben ausgesprochenen neuen Grund- ansicht, und verändert dabei wesentlich den Eindruck, den diese Sce- nen hervorbringen. Es bleibt seiner Geschichte treu, indem es keinen Theil des maurerischen Wissens und Strebens irgend einem höheren Grade, jenseits der Mstrgr. vorbehält; sondern den ganzen Inhalt in den drei Joh. Gr. annimmt, obwohl unser ältestes System 7 Grade hatte, wovon aber die Bearbeitung der 4 höheren Grade längst einge- stellt wurde. Indem es daher in seinen einzelnen Scenen sich dem Sy- steme der gr. Loge zu den drei Weltkugeln am meisten nähert, weicht es wesentlich darin ab, daß dieses stets Hinweisungen auf die in hö- heren Graden zu erwartenden Aufschlüsse enthält. Es schließt sich hierin dem Systeme des eklektischen Bundes an, mit welchem es auch die Scene der allegorischen Lehrlingsreise übereinstimmend enthält. In so weit aber in diesem Systeme manche weit ausgeführte philoso- phische Betrachtungen enthalten sind, welche dieses System theil- weise an bestimmte philosophische Ansichten knüpfen, hat es sich da- von ferne gehalten und besonders jede erklärende, auseinandersetzende Weise vermieden. Vor allem ist aber zu erwähnen, daß es von jedeii religiösen Beimischung sich fern hält und auch hierin seiner Ge- schichte treu geblieben ist. Der Bund der Freimaurer ist ein Bund für menschliche Zwecke und nicht für Ausbildung und Förderung des re- ligiösen Bewußtseins, selbst wenn dieses noch so allgemein gefaßt würde. Der Bund der Freimaurer ist nur dann ein wahrhaft allgemein und rein menschlicher, wenn er nicht nur die Frage wegläßt: „ W a s glaubst Du?“ sondern überhaupt gar nicht nach dem Glauben frägt. Er müßte aber nicht nur Glauben überhaupt zu seinem Wesen machen; sondern er müßte einen bestimmten Glauben voraussetzen, wäre er auch noch so allgemein, um bestimmte Gebete im Ritual aufnehmen, zu können. Er müßte sich also auf Fragen über das Wesen des Glau- bens und das Wesen des Gebetes einlassen und würde sich dadurch von seiner einfachen, rein menschlichen Grundlage der Liebe, der Wahrhaftigkeit und des gegenseitigen Beistandes entfernen. Das neue Ritualsystem des hies. Orients schreibt daher in keinem Grade ein Ge- bet vor, sondern überläßt es dem Vorsitzenden eine feierliche und ernste Stimmung, und eine Sammlung des Gemüths in den Bbr. zu er- regen. In sich gehen, sich sammeln, das ist allein das rein mensch- liche des Gebets; — was darüber hinausgeht, jede Beziehung zu einem höheren, insbesondere persönlichen Wesen, gehört der Kirche, ge- hört dem religiösen Bewußtsein an, von welchem der Freimaurerbund sich getrennt halten muß, wenn er seinen rein menschlichen Charakter bewahren will. Diess führt uns zu dem Schluß des Systems. Es ist besonders das System des eklektischen Bundes, mit welchem wir hier in einen näheren Vergleich eingehen müssen. Dieses System faßt die Schluß- scene auf, als einen Anknüpfungspunkt für die Lehre von der per- sönlichen Fortdauer des Seelenlebens, und schließt sich in seinen Re- 159 trachtungen Hierüber ganz an Hie Gemüthsphilosophie Jakobi’s an. Es ist aber diese Frage eine Sache entweder der Dogmatik oder der Anthropologie, und wollte man auch solche Fragen nicht ganz von den Vorträgen in der Loge ausschließen, so dürfen sie do'eh picht durch Einflechtung in das Ritualsystem, zum Gesez erhoben werden. Die bildliche Handlung, welche uns am Schluß zu deuten obliegt, hat nicht nothwendig den Sinn einer Unsterblichkeitslehre, sondern nur den, daß der Beistand treuer BBr. nothwendig ist, wenn nicht das. Wahre, Gute und Schöne im Kampf mit dem Schlechten unterliegen soll, wenigstens kann man diesen Sinn eben so leicht, und mit mehr Recht hineinlegen, weil man sich damit der rein menschlichen Grund- lage des Bundes anschließt, und das Zusammentreffen mit kirchlichen Lehren vermeidet. Müssen wir nun hieraus erkennen, daß dieses neue Ritualsystem durch seine Uebereinstimmung mit dem Wesen der Freimaurerei und seine paralelle Richtung mit anderen Systemen, durch sein Festhalten an dem geschichtlichen Herkömmlichen der hiesigen Mutterloge, die Berechtigung der Wahrheit in sich trägt; — daß ihm durch die folge- richtige Aneinanderreihung reichhaltiger sinnbildlicher Handlungen Anspruch auf Schönheit gebührt; so glaube ich, daß wir kraft des Rechtes im hiesigen Orient als Großloge zu wirken, durch festes Da- ranhalten diesem verbesserten Ritualsysteme Stärke verleihen sollen, und halte daher den Ihnen vorgeschlagenen Beschluß für gerechtfer- tigt. Die Hochwürdigen Brr. Großbeamten waren mit vorgeschlagenem Beschluß und den entwickelten Beweggründen desselben vollkommen einverstanden, worauf gegenwärtiges Protokoll von denselben, so wie von dem anwesenden s. e. M. v. St. der cd Carl z. d. 3 Schl, und dem zur Führung des Protokolls zugezogenen Meister Br. Heid er unter- zeichnet wurde.“ Als dieses Protokoll, das als eine glänzende Arbeit des Br. von Stach eihausen anzusehen ist, niedergeschrieben wurde, ahnte noch keiner der Brüder, daß es gewissermaßen ein Schwanengesang der Loge sein sollte. Wohl hatte der 1847 erfolgte Sturz des unter jesuitischem Ein- flüsse stehenden Ministeriums Abel den bayerischen Logen wieder Hoffnung auf eine bessere Zukunft gemacht, aber die dann herein- brechenden politischen Ereignisse machten alle Hoffnung wieder zu- nichte. Den Auftakt dazu bildeten die in München durch die Extra-* vaganzen der Lola Montez, das Leichenbegängnis des alten Gör- r e s, die Umtriebe der Ultramontanen und die Skandalsucht der „bes- seren“ Gesellschaft am 9. Febr. 1848 ausgebrochenen Unruhen. Dann wirkten die Botschaften aus Frankreich, die in rascher Folge den Sturz Guizots, Ludwig Phillipps und des Königtums verkündeten, zündend in ganz Deutschland. Am 20. März 1848 sah sich König- Ludwig von Bayern genötigt, zu Gunsten seines Sohnes Maximi- lian abzudanken. Im übrigen sind die revolutionären Ereignisse und 160 -*■ die von 1850 an mit voller Wacht einsetzende Reaktion zu bekannt, als daß ich hier näher darauf einzugehen brauchte. Der M. v. St. der Regensburger Loge hielt es unter den gegebenen Umständen für das Richtigste, vom Februar bis Oktober 1848 keine Versammlung anzuberaumen. Am 4. Nov. fand dann eine Lehrlingsloge statt, an der 16 Brüder1 teilnahmen. In dem Protokolle heißt es: „Der Vortrag des Hochw. verbreitete sieh zunächst über die Ursachen des langen Unterbrechens unserer Arbeiten, welche zunächst in den großen und wichtigen Er- eignissen, durch welche seit März unser gemeinsames Vaterland er- schüttert wird, zu suchen sind. Er ermuntert die Brüder zu erneuter Tätigkeit für uns. königl. Kunst, indem er die Frage erörtert: Wie hat sich die Maurerey an der Bewegung uns. Zeit zu betheiligen? — Br. von Stachelhausen wünscht, daß die Arbeiten wieder regel- mäßig alle Monate geübt werden und fordert zu diesem Ende die Brdr. auf, diese Bitte an den Meister vom Stuhl zu unterstützen.“ 1849 fanden noch 5 Lehrlingsarbeiten statt, an denen durch- schnittlich 15 Brüder teilnahmen. In demselben Jahre wurden auch noch 2 Suchende aufgenommen. Am 14. Mai 1850 traten 7 Brüder zu einer Meisterkonferenz zu- sammen. Das kurze Protokoll lautet: „Nachdem bemerkt wurde, daß der Versuch eine Conf. am 12. ds. abzuhalten an dem Nichterscheinen mehrerer Mstr. scheiterte, trug der Dep. M. v. St. darauf an, daß der Br. Peters erkläre, ob er wirk- lich im Sinne habe, das Logenlokale zu künden. Er erklärte aber, daß allerdings die Mitglieder der Harmonie ihn um diese Localität an- gegangen haben: da er jedoch nur die unsere hätte, so würde er ihren Wünschen nur entsprechen, im Falle die Loge decke. Somit war dieser Gegenstand erledigt.“ Aus diesem Wortlaute ergibt sich, daß die Brüder offenbar schon den Gedanken einer „Deckung“ der Loge erörtert habe mußten. Noch aber war der kritische Moment nicht gekommen. Das Flämmchen flackerte noch einmal wieder auf, bevor es gänzlich er- losch. Nachdem vom 24. Mai 1850 bis 8. Febr. 1851 keine Zusammen- künfte mehr stattgefunden hatten, wurden die Brüder im Jahre 1851 wieder viermal zu Arbeiten berufen. In dem Protokoll der ersten Ar- beit heißt es: ■ „Der Hochw. Mst. gibt nun die Gründe an, welche die Loge so lange geschlossen hielten und weist aus dem Logenschreiben der übri- gen Logen nach, daß eben diese Verhältnisse in uns. ganzen Vater- lande stattfanden. Er sagte: Ich bringe einen ehrlichen Willen und ein offenes liebendes Herz 'den Brüdern entgegen, wenn mir vielleicht auch die Kräfte mangeln, um den Erfordernissen die an einen M. v. St. gemacht werden können, ganz zu entsprechen. — Er förderte nament- lich die jüngeren Brüder auf, ihn durch Zeichnungen in s. Arbeiten zu unterstützen und schließt: Wohl durch Zeichen, Griff und Wort er- kennen wir uns, aber vor allem sollen wir uns durch" gegenseitige Liebe erkennen.“ Für 1851 war wiederum Br. d’ Orv’ille zum M. v. St. gewählt worden. Die Brüder kamen dem Wunsche des M. v. St. dann auch durch Lieferung von Zeichnungen nach. Ein 1851 im Druck erschie- nenes Mitgliederverzeichnis weist 45 Namen, darunter 16 Ortsan- sässige auf. Am 9. XII. wurden die Kassenverhältnisse der Loge besprochen, wobei sich herausstellte, daß wohl noch ein Barbestand vorhanden sei, daß sich aber bis zum nächsten Johannisfeste ein Defizit von 47 Gul- den einstellen würde, hauptsächlich deshalb, weil eine Anzahl aus- wärtiger Brüder mit Zahlungen säumig wären. Es wurden deshalb be- sondere Sparmaßnahmen beschlossen. Vom 12. XII. 1851 bis 8. VIII. 1852 wurden keine Arbeiten ab- gehalten. Am 13. Febr. 1852 fand in Gegenwart von 8 Brüdern eine Meisterkonferenz statt, die entscheidend für das Schicksal der Loge war. Den Brüdern wurde vom 1. Aufseher ein Schreiben des M. v. St. zur Kenntnis gebracht, worin dieser wegen seines dauernden Krank- seins um Enthebung von seinem Amte bat. Außerdem berichtete der Schatzmeister, daß er außerstande sei, bei einem Kassenbestande von nur 10 Gulden dem Wirt die Miete für das Logenlokal zu zahlen. Beide Tatsachen wirkten derartig entmutigend auf die Anwesen- den ein, daß beschlossen wurde, das Lokal zu kündigen und die Ar- beiten der Loge bis auf weiteres überhaupt zu suspendieren. Ein An- trag auf endgültige Deckung der Loge fand nicht die Stimmenmehr- heit. Es wurde verabredet, „daß die Loge in ihren Beamten fortbe- stehen und die Brüder von Zeit zu Zeit Zusammenkommen sollten.“ Trotzdem sind dann für das Jahr 1852 im Protokollbuch noch 3 Tempelarbeiten verzeichnet: Am 8. Aug. das Johannisfest, am 11. Sept. eine Instruktionsloge und als letzte Arbeit fand am 4. Dez. eine Aufnahmeloge statt. Seit diesem Tage haben offenbar keine Zusammenkünfte der Brü- der mehr stattgefunden, da sie sonst wohl im Protokollbuch verzeich- net worden wären. Der 4. Dez. 1852 ist also der Tag anzu- sehen, an dem das Licht der Loge „Carl zu den 3 Schlüsseln erlosch. Die entscheidende Ursache für das traurige Ende dieser alten und angesehenen Mutterloge, die in der Geschichte der deutschen Frei- maurerei eine so bedeutsame Rolle gespielt hat, haben wir wohl darin zu sehen, daß den Brüdern der so wichtige moralische Rückhalt einer größeren Organisation fehlte, der es den anderen bayrischen Logen er- möglichte, die kritische Zeit zu überstehen. 161 u 162 Anhang Verzeichnis der von der Loge gedruckt herausgegebenen Schriften.*) 1. Auf nahm s Gesang. ((Regensburg?)) o. J. 1 Bl. 8. ((Kopf- tit.)) Ohne Noten: „Wer ist der Mann, der heut in unserem ((!)) Reihen“.... Vgl. W. 40 613.** Er gibt Fürth als Ausgabeort an. 2. Declamation zur Trauerloge ((gehalten in der Loge „Carl zu den drei Schlüsseln“ in Regensburg)). ((Regensburg)) o. J. 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „Wenn dem sterblichen Menschen der Tod das Auge versiegelt.“. ... B. 10312 ist entsprechend zu ergänzen. 3. Fest-Lied am Set. Johannis-Tage. ((Regensburg)) o. J. 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Begrüßt den Tag, ihr Bundes- Br'üder!“ B. 4059. 4. ((Lied. Dem Großmeister Carl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis gewidmet von der Loge 'Carl zu den 3 Schlüsseln in Regens- burg.)) ((Regensburg)) o. J. 1 Bl. 8. Ohne Noten: „Auf Freunde!' laßt beim muntern Saitenklange,“.... B. 4092 ist entsprechend zu er- gänzen. 5. Lied zum Johannisfeste ((der Loge „Carl zu den drei Schlüs- seln“ in Regensburg)), o. O. u. J. 2 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten:- „Dem Tage, welchem heut in allen Zonen,“... B. 4056. 6. ((Lied)) Bey dem herannahenden Schluß des Jahrs. ((Aus der Loge „Carl zu den drei Schlüsseln“ in Regensburg.)) ((Regensburg.)) o. J. 2 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Bald ist nun des Jahres Ende“.. B. 4061. 7. ((Lieder ohne Noten. 1. Bei Eröffnung der Loge. 2. Nach Auf- nahme der Lehrlinge.)) ((Regensburg?)) o. J. 2 Bl. 8. B. 10153. 8. Am Maurerfeste. ((Regensburg?)) o. J. 2 Bl. 8. ((Kopftit.)) Gedicht: „Es schwebt in feierlicher Fülle“... W. 41190. 9. Der Maurerlehrling. ((Unterz.:)) H r. o. O. ((Re gensburg?)) u. J. 1 Bl. 4. ((Kopftit.)) Gedicht: „Harrend an des Tem- pels heil’ger Schwelle“... W. 40 629. 10. Lied zur Aufnahme eines Lehrlings. ((Unterz.: Christian Heinr.)) Oppermann. ((Regensburg)) o. J. 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Ohne Noten: „Seegen Eingeweihter dir,“... B. 4063 ist entsprechend zu ergänzen. 11. Ermunterung. ((Unterz.:)) Salis. ((Regensburg?)) o. J. 2 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Seht, wie die Tage sich sonnig verklären!“... B. 10 389. *) Von der bibliographisch genauen Wiedergabe der Buchtitel wurde nur in- sofern abgewichen, als „Schluessel“, Gesaenge“, „fuer“ geschrieben wurde, an- statt das e wie in den Buchtiteln des 18. Jahrhunderts über dem u, a, etc. an- zubringen. ** Die Abkürzung W. verweist auf die Bibliographie der freim. Literatur vom Aug. Wolfstieg, während B. den Ergänzungsband dazu von B. Beyer bezeichnet. 163 n* 12. Schlußlied. ((Aus der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg.)) ((Regensburg)) o. J. 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „So schließt euch nun ihr angenehmen Stunden“... B. 4060. 13. Volkslied auf das Namensfest unsers Fürsten Karl ((Ale- xander von Thurn und Taxis)). ((Regensburg)) o. J. 1 Bl. 8. ((Kopf- tit.)) Ohne Noten: „Froh schall im Jubelklang“... B. 6126. 14. Schlußlied dem Durchlauchtigsten Hochwürdigsten Großmei ster ((Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis)) und der hoch- würdigen Mutter-Loge Carl zu den drei Schlüsseln gewidmet. ((Un- terz.: Graf Alexander von)) W((esterholt)). ((Regensburg)) o. J. 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Laßt uns froh den Tag be- schließen“ ... W. 12 108. 15. Wohltun. ((Regensburg)) o. J. 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Gedicht: „Bald sinkt nun der Mitternacht“... B. 4058. °16.* Freimaeurer-Lieder und Gestenge zum Gebrauch der Ehrw. Loge gen. Die Wachsende zu den dreien Sehluesseln in Regensburg. Zusammengetragen von dem Bruder Redner und Sekretaer ((Hiero- nymus Paul von Maemmingen)). 5'176767 ((Regensburg 1767.)) 32 S. 8. 17 Lieder ohne Noten. W. 39 712 ist entsprechend zu ergänzen. 17. ((Sammlung von Freimaurereden der Loge „die Wachsende zu den drei Schlüsseln“ resp. „Carl zu den drei Schlüsseln“ in Re- gensburg.)) ((Nr. 1))—60. ((Regensburg: Selbstverlag der Loge 1768— 1793.)) 8. ((Umschlagtit.)) ((1.)) ((Keys er, Konr. Christian:)) Rede geh. an einem Ver- sammlungstage. 15 S. 1768. 2. ((Maemmingen, Hieronymus Paul von:)) Frmr-Rede geh. an einem Versammlungstage. 15 S. 1768. 3. ((Keys er, Konr. Christian:)) Die reinen, unschuldigen u. wahren Ergoezungen geeilter Frmr. 16 S. 1768. 4. ((Maemmingen, Hieronymus Paul von:)) Die Gesellschaft der Frmr. aus histor., politisch, u. moralisch. Gründen vertheidiget u. empfohlen. 24 S. ((1768.)) 5. ((Keys er, Konr. Christian:)) Die Eigenschaften eines guten Herzens. 16 S. ((1769.)) 6. ((Maunz, Joh. Felix von:)) Der Nuzen der Uebereinstimmung d. Mitglieder einer abgesond. Gesellsch., frmr. betrachtet. 22 S. 1769. 7. ((Keys er, Konr. Christian:)) Der feine Geschmak des Her- zens als d. wahre Weg zur Tugend. 20 S. ((1769.)) 8. Das Neue Jahr frmrsch betrachtet ((von Hieronymus Paul von Maemmingen und Konr. Christian Keyser)). 26 S. ((1770.)) 9. ((Keys er, Konr. Christian:)) Die Pflichten in Absicht auf den guten Namen, die wahre Ehre, u. den allgem. Beifall. 15 S. ((1770.)) 10. ((Schkler, Ludw. Leonhard von:)) Eingangsrede am Neu- jahrsfest. 7 S. ((1771.)) *) Die Schriften, deren Nummern mit einem 0 versehen sind, haben mir im Original nicht Vorgelegen. 164 10. ((richtig 11.)) ((Keys er, Konr. Christian:)) Die Pflichten der Wohlthaetigkeit. 22 S. ((1771.)) 12. ((Keys er, Konr. Christian:)) Die Würde des Menschen. 14 S. ((1771.)) 13. ((Keys er, Konr. Christian:)) Freimasurerreden beim Neu- jahrsfest. 16 S. ((1772.)) 14. Maemmingen, ((Hieronymus Paul)) von: Die sicherste Ehrenrettung wahrer Freimaerer. 20 S. ((1772.)) 15. ((Wetzel, Johann Daniel:)) Von d. Nothwendigkeit einer frühen Zubereitung zum Tode. 15 S. 1772. 16. Reden am Neuen jahrsfeste ((von Konr. Christian Keyser u. Johann Daniel Wetzel)). 20 S. ((1773.) 17. D ((ressher)), E((rnst)) C((hristof)): Ode, der Frmrl. d. wachs, z. d. 3. Schluesseln gewiedmet. 7 S. ((1773.)) 18. ((Wetzel, Johann Daniel:)) D. erlaubte Vergnuegen an ge- wissen traurig. Gegenständen. 24 S. ((1773.)) 19. Reden am Neujahrsfeste von ((Konrad Christian Keyser)) und ((Johann Daniel Wetzel)). 22 S. ((1774.)) 20. ((Maemmingen, Hieronymus Paul von:)) Das Unver- gaengliehe eines wahren Frmrs. 8 S. 1774. 21. ((Gumpel, Ludwig von:)) Versuch einer Schutzrede d. Or- dens d. Frmr. 16 S. ((1774.)) Für Nr. 1—21 dieser Sammlung wurde 1773 nachträglich folgen- des Titelblatt gedruckt: Sammlung einiger Freimteurerreden, welche bei verschiedenen Ge- legenheiten in der ger. u. vollk. Loge, der Wachsenden zu den dreien Schluesseln in Regensburg, abgelesen wurden. 5. 7. 73. Infolgedessen kommen diese Schriften sowohl einzeln als auch zusammengebunden mit obigem Titelblatt vor. °22. ((Wetzel, Joh. Daniel:)) Das unschuldige Vergnuegen. 20 S. ((1774.)) °23. ((Weidner, Christian Gottlieb Josias:)) Der wahrhaft Große. 28 S. ((1775.)) °24. Weidner, Christian Gottlieb Josias: Rede am Johannis- fest. 1775. °25. Reden am Neujahrsfeste von Joh. Christof Vischer und Christian Gottlieb Josias Weidner. 1776. °26. Weidner, Christian Gottlieb Josias: Rede am Johannisfest. 1776. °27. Reden am Neujahrsfeste von ((Johann Christof Vischer)) und ((Christian Gottlieb Josias Weidner)). 24 S. ((1777.)) °28. (Weidner, Christian Gottlieb Josias:)) Rede am Johannis- fest. 1777. »29. Reden am Neujahrsfeste von ((Johann Christo! Vischer)) und ((Christian Gottlieb Josias Weidner.)) 28 S. ((1778.)) »30. Weidner, Christian Gottlieb Josias: Rede am Johannis- fest. 1778. 165 °31. Weidner, Christian Gottlieb Josias: Rede am Neujahrs- fest. 1779. °32. Weidner, Christian Gottlieb Josias: Rede am Johannis- fest. 1780. °33. Reden am Neujahrsfeste von ((Johann Christof Vischer)) und ((Christian Gottlieb Josias Weidner)). 20 S. ((1780.)) °34. Keys er, Konrad Christian: Rede am Johannisfest. 1780. °35. Abhandlungen am Neujahrstage ((von Johann Christof Vischer und Hieronymus Paul von Maemmingen)). 16 S. ((1871.)) °36. Weidner, Christian Gottlieb Josias: Rede am Johannis- fest. 1781. »37. Reden am Neujahrsfeste ((von Johann Christof Vischer und Christian Gottlieb Josias Weidner)). 16 S. ((1782.)) °38. ((Weidner, Christian Gottlieb Josias:)) Rede am Johannis- fest. 12 S. ((1782.)) “39. Weidner, Christan Gottlieb Josias: Rede am Neujahrs- fest. 1783. “40. Maemmingen, Hieronymus Paul von: Rede am Johannis- fest. 1783. °41. Reden an ((!)) Neujahrsfeste ((von Johann Christof Vischer und Christian Gottlieb Josias Weidner)). 16 S. ((1784.)) °42. ((Weidner, Christian Gottlieb Josias:)) Rede bey Beg. d. Johfestes. 11 S. ((1784.)) °43. Weidner, Christian Gottlieb Josias: Rede am Neujahrs- feste. 1785. °44. Weidner, Christian Gottlieb Josias: Rede am Johannis- feste. 1785. °45. Reden am Neujahrsfeste ((von Joh. Christof Vischer und Erhardt Butz)). 20 S. ((1786.)) °46. ((Butz, Erhardt:)) Rede bey Begeh, d. Johfestes. 11 S. ((1786.)) 47. Reden am Neuenjahrsfeste von ((Joh. Christof Vischer und Erhardt Butz.)) 15 S. ((1787.)) °48. Steffens, Franz Nikolaus von: Rede am Johannisfest. 1787. “49. Reden am Neujahrsfeste von Joh. Christof Vischer und Franz Nikolaus von Steffens. 1788. “50. Steffens, Franz Nikolaus von: Rede am Johannisfeste. 1788 “51. Schmettau, Graf von: Rede am Johannisfeste. 1789. “52 Reden am Neujahrsfeste ((von Joh. Christof Vischer und Graf von Schmittau)) 8 S. ((1790.)) “53. Hessling, Christof Nikolaus: Rede am 5. Febr. 1790 ge- halten. 1790. “54. ((Hessling, Christof Nikolaus:)) Rede am Johannisfeste. 11 S. ((1790.)) 55. Maurerreden am Neujahrsfeste von ((Joh. Christof Vi- scher und Johann Vinzenz Caemmerer)). 15 S. ((1791.)) 166 56. Maurerreden bey ihrem ersten Jubelfeste ((von Joh. Christof Vischer und Joh. Vinzenz Cecmmerer)). 20 S. ((1791.)) 57. Maurerreden am Neujahrsfeste ((von Franz Nikolaus von Steffens und Joh. Vinzenz Cämmerer)). 12 S. ((1792.)) 58. Cämmerer, Joh. Vinzenz: Maurerrede am Johannisfest. 1792. 59. Cämmerer, Joh. Vinzenz: Maurerrede am Neujahrsfest 1793. 60. ((Cämmerer, Joh. Vinzenz:)) Maurerrede am Johannes- feste. 8 S. ((1793.)) W. 851 ist entsprechend zu berichtigen und zu ergänzen. 18. Rede von einem Mitgliede ((d. i. Konr. Christian Keys er)) des Ehrwuerdigen Freimaurer-Ordens gehalten an einem Versamm- lungstage ((d. i. am 14. Januar 1768)) in der Loge zu den dreien Schluesseln in Regensburg ((Regensburg: Selbstverlag der Loge)) 1768. 15 S. 8. ((Umsehlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg. 1.))) Die Rede war betitelt: „Das Gemälde eines rechtschaffenen Frei- maurers.“ Fehlt bei W. 19. Aechte und bruederliche Wuensche an dem Schklerisch und Harrerischen mit reiner Freude gefeyertem Hochzeittage dem ver- ehrungswuerdigen Braut Paare abgelegt von einem sechten Mitgliede und Mitarbeiter der sehr ehrw. Loge zu den drey Schluesseln ((in Regensburg)), die Wachsende gen., nehmlich ((!)) von Joh. Fel. v. Maunz 5. 7. 68. ((Regensburg)) 1768. 2 Bl. 2. ((Umsehlagtit.)). Gedieht: „Welch ein Freuden-volles Feuer flammet heut in meiner Brust“... W. 18 403. 20. Freimaurer-Rede gehalten an einem Versammlungstage ((d. i. am 14. April 1768)) in der Loge zu den dreien Schluesseln in Regens- burg ((von dem Br. Redner Hieronymus Paul von Maemmingen)). ((Unterz.:)) v. M.\ ((Regensburg:)) Selbstverlag d. Loge 1768. 15 S. 8. ((Umsehlagtit.)) (Sammlung von Frmrreden der Loge in Regens- burg. 2.) Widerlegung einiger dem Bunde gemachten Vorwürfe. W 23 757 ist entsprechend richtig zu stellen. 21. Der wuerdigsten Schwester; Der theuersten Gemahlin, Un- sers Sehr Ehrwuerdigsten Meisters ((Ludwig Leonhard)) von Schkler etc. etc. widmet diese wenige Blaetter der Bruder Redner. ((Unterz.:)) ((Hieronymus Paul)) von Maemmingen. ((Dat.:)) 28. 4. 1768. ((Regens- gensburg 1768.)) 2 131. 8. ((Umsehlagtit.)) B. 6016. 22. Die reinen, unschuldigen und wahren Ergoezungen asehter Freimaurer, in einer Rede fuergetragen und abgelesen an einem Ver- sammlungstage ((d. i. am 29. April 1768)) in der Loge zu den dreien Schluesseln in Regensburg ((von Konr. Christian Keys er)). ((Un- terz.:)) K.\ ((Dat.:)) 5. 5. 1768. ((Regensburg:)) Selbstverlag d. Loge 1768. 16 S. 8. ((Umsehlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der 167 Loge in Regensburg)) 3.) W. 3287 ist entsprechend richtig zu stellen. 23. Die Gesellschaft der Freimaeurer aus historischen, politischen und moralischen Gruenden vertheidiget und empfohlen. In einer Rede fuergetragen und bei feierlicher Begehung des Johannisfestes 5. 7. 68. in der Loge zu den dreien Sehluesseln in Regensburg abgelesen ((von dem Br. Sekretär Hieronymus Paul von Maemmingen)). ((Un- terz.:)) v. M.\ ((Regensburg:)) Selbstverlag d. L. ((1768)). 24 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regens- burg.)) 4.) W. 23 758 ist entsprechend richtig zu stellen. 24. Die Eigenschaften eines guten Herzens, in einer Rede am Neuenjahrsfeste 5. 7. 69. in der gerechten und vollkommenen Loge zu den dreien Sehluesseln in Regensburg fuergetragen von dem Bruder Redner ((Konr. Christian Keys er)). ((Unterz.:)) K.\ ((Regensburg:)) Selbstverl. d. Loge '((1769)). 16 S. 8. Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 5.) W. 28 681 ist entsprechend richtig zu stellen. 25. Der Nuzen ((!)) der Uebereinstimmung der Mitglieder einer abgesonderten Gesellschaft, freimeeurisch betrachtet und in einer Ab- handlung fuergetragen von einem Mitgliede ((d. i. Johann Felix von M a u n z)) der wachsenden Loge zu den dreien Sehluesseln in Regens- burg. ((Unterz.:)) F. v. M.\ ((Dat.:)) 30. 3. 1769. ((Regensburg: Selbst- verlag d. Loge)) 1769. 22 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 6.) W. 26 206 ist entsprechend richtig zu stellen. 26. Der feine Geschmak ((!)) des Herzens, in einer richtigen Kenntnis desjenigen, was moralisch gut und boese seye, als der wahre Weg zur Tugend. In einer Rede abgehandelt und bei feierlicher Be- gehung des Johannisfestes 5. 7. 69 in der Ehrwuerdigen wachsenden Loge zu den dreien Sehluesseln in Regensburg abgelesen von dem Bru- der Redner ((Konr. Christian Keys er)). ((Unterz.:)) K.\ ((Dat.:)) 25. 6. 1769. ((Regensburg: Selbstverlag d. Loge 1769.)) 20 S. 8. ((Um- schlagtit.)) ( ((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 7.) W. 25 524 ist entsprechend richtig zu stellen. 27. Das Neue Jahr freimeeurisch ((!)) betrachtet und in zwo Ab- handlungen am Neuen jahrsfeste ((!)) 5. 7. 70 in der gerechten und vollkommenen Loge zu den dreien Sehluesseln in Regensburg fuerge- tragen ((von dem Meister vom Stuhl Hieronymus Paul von Maem- mingen und dem Redner Konr. Christian Keys er)). ((Regensburg: Selbstverlag d. Loge 1770.)) 26 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 8.) W. 12 090 ist ent- sprechend richtig zu stellen. 28. Discours prononce en comite le 1er janv. 1770. par le f. C. M. orateur de la Loge de St. Charles de la Constance. Regens-1 bürg 1770: Zunkel. 14 S. 8. ((Umschlagtit.)) W. 12 089 ist entsprechend zu ergänzen. 29. Die Pflichten in Absicht auf den guten Namen, die wahre Ehre, und den allgemeinen Beifall in einer Rede abgehandelt und am Johan- nisfest 5.’. 7.\ 70. in der gerechten und vollkommenen Loge, die 168 wachsende zu den dreien Schluesseln in Regensburg abgelesen von dem Bruder Redner ((Konr. Christian Keys er)). ((Unterz.:)) K.\ ((Re- gensburg:)) Selbstverlag d. Loge ((1770)). 15 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 9.) W. 25 299 ist entsprechend zu ergänzen. 30. Gedächtnisreden über den am 17. Deeembr. 1770. er- folgten Hintritt des weil. Hochwohlgebohrnen Herrn, Herrn Henning Adam Freyherrn von Bassevitz, welche in der den - 5. •. 7 .'. 7. gehaltenen Trauerversamlung der Regensburgischen Teutschen Frei- maurer Loge, die wachsende zu den dreien Schlüsseln genannt, von dem dermaligen Vorsitzenden Großmeister ((d. i. Ludwig Leonhard von SchMer)) und dem Bruder Redner ((d. i. Konr. Christian Keyser)) ver- lesen und auf Kosten der Loge den 5.\ 7.\ 71. zum Druck beför- dert worden. ((Regensburg 1771.)) 20 S. 8. ((Umschlagtit.)) W. 13 884 ist entsprechend zu ergänzen. 31. Eingangsrede bei der feierlichen Freimaurer Versammlung am Neujahrsfest 5.-. 7.\ 71. abgelesen von dem Vorsitzenden Grosmeister ((!)) ((Ludwig Leonhard von Schkler)) in der gerechten und voll- kommenen Loge, die wachsende zu den dreien Schluesseln in Regens- burg. ((Unterz.:)) L.\ L.\ S.\ ((Regensburg 1771.)) 7 S. 8. ((Um- schlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 10.) W. 12 091 ist entsprechend zu ergänzen. 32. Die Pflichten der Wohlthsetigkeit in einer Rede fuergetragen und bei dem feierlichen Neujahrsfeste 5.’. 7.\ 71. in der gerechten und vollkommenen Loge, die wachsende zu den dreien Schluesseln in Re- gensburg abgelesen von dem Bruder Redner ((Konr. Christian Keyser)). ((Unterz.:)) K.\ ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1771). 22 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 10 ((richtig 11.)).) W. 37 254 ist entsprechend zu ergänzen. 33. Discours prononce en comite le jour de l’installation de la respeetable Loge francoise ((!)) de Ratisbonne sous le titre distinctif de St. Charles de la Constance le ((3 avril 1771) par le f.:. m.\ O—. Regensburg 1771. 11 S. 8. ((Umschlagtit.)) B. 4055. 34. Die Wuerde und Hoheit des Menschen in einer Rede fuerge- tragen und bei dem feierlichen Johannisfest 5.\ 7.\ 71 in der gerechten und vollkommenen Loge, die wachsende zu den dreien Schluesseln in Regensburg abgelesen von dem Bruder Redner ((Konr. Christian Keyser)). ((Unterz.:)) K.\ ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1771.)) 14 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 12.) W. 25 267 ist entsprechend zu ergänzen. 35. Freimaurerreden beim Neujahrsfest 5.\ 7.\ 72. in der gerechten und vollkommenen Loge, der wachsenden zu den dreien Schluesseln in Regensburg bei Erceffnung und beim Schluß der Versammlung ab- gelesen von dem vorsizenden ((!)) Logenmeister ((Konr. Christian Keyser)). ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1772)). 16 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regens- burg.)) 13.) W. 12 092 ist entsprechend richtig zu stellen. 169 °36. Freymaeurer Lied er mit neuen Melodien. ((Hrsg, von der Loge „Die Wachsende zu den 3 Schlüsseln“ in Regensburg.)) Regens- berg 1772. 100 S., 39 Bl. 4. ((Kupfertit.)) Mit Noten in Kupferstich. ((Dasselbe.)) ((Ohne Noten.)) Ebendas. 1772. 100 S. 4. Enthält 51 Lieder. W. 39 720. 37. Die sicherste Ehrenrettung wahrer Freimaeurer in einer Rede abgehandelt und bei feierlicher Begehung des Johannisfestes 5.‘. 7.\ 72 in der gerechten und vollkommenen Loge, der wachsenden zu den dreien Schluesseln in Regensburg in Abwesenheit des Bruder Redners abgelesen von dem Bruder Vorsteher. ((Unterz.:)) ((Hieronymus Paul)) von Maemmingen. ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1772)). 20S. 8. ((Umsehlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg,)) 14.) W. 23 761 ist entsprechend richtig zu stellen. 38. Von der Nothwendigkeit einer fruehen Zubereitung zum Tode. Eine Rede, bey dem Antritte des Redneramtes gehalten und abgelesen an einem Versammlungstage in der gerechten und vollkommenen Loge, die wachsende zu den dreien Schlüsseln in Regensburg von dem Bruder Redner ((Johann Daniel Wetzel)). ((Unterz.:)) J.\ D.'. W.'. ((Dat.:)) 6. 8. 1772. ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge 1772. 15 S. 8. ((Umsehlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regens- burg.)) 15.) W. 27 084 ist entsprechend richtig zu stellen. 39. Reden am Neujahrsfeste 5. 7. 73. in der gerechten und voll- kommenen Loge zu den dreien Schluesseln in Regensburg fuergetragen von dem vorsizenden ((!)) Logenmeister ((Konr. Christian Keyser)) und von dem Bruder Redner ((Johann Daniel Wetzel)). ((Regens- burg:)) Selbstverlag der Loge ((1773)). 20 S. 8. ((Umsehlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 16.) W. 12 094 ist entsprechend richtig zu stellen. 40. Ode, der Ehrwuerdigen, gerechten und vollkommenen Frei- masurerloge, die wachsende zu den drei Schluesseln in Regensburg, ge- wiedmet ((!)), und an einem Versammlungstage ((d. i. am 11. Febr. 1773)) abgelesen von dem Bruder E((rnst)) C((hristof)) D((ressler)). ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1773)). 7 S. 8. ((Umsehlagtit.)) ( ((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 17.) „Ihr, die Ihr immer schön und edel denket,“... W. 12 093 ist entsprechend richtig zu stellen. 41. Das erlaubte Vergnuegen an gewissen traurigen Gegenstän- den, Eine Rede, welche am St. Johannisfeste 5. 7. 73. \ in der gerechten und vollkommenen Loge, die wachsende zu den dreien Schluesseln in Regensburg, gehalten worden, von dem Bruder Redner ((Johann Daniel Wetzel)). ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1773)). 24 S. 8. ((Umsehlagtit.)) Ueber ästhetischen Genuß an einer Tragödie. ((Zwischentitel:)) Die Ausuebung der Tugend; als die vorzueglichste Arbeit eines Maurers. Eine Ode, in der feierlichen Versammlung der Freimaurer zu Regensburg, am St. Johannistage 5. 7. 73.’. abgelesen, von dem Bruder E((rnst)) C((hristof)) D((ressler)). S. 17—24. 170 ((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 18.) W. 2700 ist entsprechend zu berichtigen. 42. Zaertliche Empfindungen bruederlieher Liebe, dem wuerdigen Bruder Grafen von Kuessow etc. als Derselbe am 10. August 1773. Regensburg verlies ((!)), gewidmet, und auf Befehl der sehr Ehrwuer- digen Freimaurer-Loge, die wachsende zu den dreien Schluesseln, zum Druck befördert, von J((ohann)) D((aniel)) W((etzel)). ((Regens- burg: Selbstverlag der Loge 1773.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Gedicht: „Nein, so gerührt hat sie nie die zaertliche Muse gesungen“ .... W. 16 811 ist entsprechend richtig zu stellen. 43. Reden am Neujahrsfeste 5.*. 7.\ 74.\ in der gerechten und vollkommenen Loge, die wachsende zu den dreien Schluesseln in Re- gensburg, abgelesen von dem vorsizenden ((!)) Logenmeister ((Konr. Christian Keyser)) und von dem Bruder Redner ((Johann Daniel Wetzel)). ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1774)). 22 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regens- burg.)) 19.) W. 12 095 ist entsprechend zu berichtigen. 44. Das Unvergängliche eines wahren Freimaurers, an einem Versammlungstage ((d. i. am 3. März 1774)) in der gerechten und vollkommenen Loge, der wachsenden zu den dreien Schluesseln in Regensburg, fuergetragen ((von dem 1. Vorsteher Hieronymus Paul von Maemminglen)).. ((Unterz.:)) v. M. ((Dat.:)) 3. 3. 1774. ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge 1774. 8 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 20.) Gedicht: „Des großen Meisters Wort, der Allmachts Spruch: Es werde!“... . 3291 ist entsprechend zu berichtigen. »45. Das unschuldige Vergnuegen, freimaeurerisch betrachtet und an dem feierlichen Johannisfeste 5. 7. 74.-. in der ger. und vollk. Loge „Die wachsende zu den dreien Schluesseln“ in Regensburg ab- gehandelt. von dem Br. Redner ((Joh. Daniel Wetzel)). ((Unterz.:)) .W. ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1774)). 20 S. 8. ((Um- schlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 22.) W. 27 002 ist entsprechend richtig zu stellen. °46. Schlußrede in der feierlichen Versammlung der Freimaurer zu Regensburg am Johannisfeste des 5. 7. 74. •. Jahres, gehalten von dem Br. v((on)) F((alcke)). ((Regensburg 1774.)) S. 23—27. 8. ((Um- schlagtit.)) Ausschnitt. Ueber die Freude, welche aus dem Bewußtsein mrischer Pflichten entsteht und Gelegenheitsworte. W. 27 001 ist entsprechend zu ergänzen. 47. Versuch einer Schutzrede des Ordens der Freimaurer, von einem E((hren)).\ Mitgliede ((d. i. Ludwig von Gumpel)) der ge- rechten und vollkommenen Loge, die wachsende zu den drei Schlüs- seln verfertiget, und mit Bewilligung der Ehrwürdigen Loge auf ge- meinsame Kosten zum Druck befördert. ((Unterz.:)) v. G.\ ((Dat.:)) Regensburg, d. — 774' - ((Regensburg 1774.)) 16 S. 8. ((Um schlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 21.)) W. 23 763 ist entsprechend zu berichtigen. 171 »48. Der wahrhaft Große in einer Rede geschildert und bey dem feyerlichen Neujahrsfeste 5.\ 7.'. 75 in der ger. und vollk. Loge die wachsende zu den dreyen Sehluesseln in Regensburg abgelesen von dem Br. Redner (Christian Gottlieb Josias Weidner)). ((Unter.:)) W. ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1775)). 28 S. 8. ((Um- schlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 23.) W. 25202 ist entsprechend zu berichtigen. °49. Rede am Johannisfest 5775 in der ger. u. vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Chri- stian Gottlieb Josias Weidner. Regensburg: Selbstverlag der Loge 1775. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 24.) Lt. Protokollbuch handelt diese Rede „von den Mitteln, die uns stark machen können, widrige Veränderungen muthig zu ertragen“. »50. Reden am Neujahrsfeste 5776 in der ger. und vollk. Loge die Wachsende zu den drei Schlüsseln in Regensburg, vorgetragen von dem Vorsitzenden Logenmeister Johann Christof Vis eh er und dem Br. Redner Christian Gottlieb Josias Weidner. Regensburg 1776. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 25.) °51. Rede am Johannisfest 5776 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Chri- stian Gottlieb Josias Weidner. Regensburg 1776. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 26.) »52. Reden am Neujahrsfeste 5.\ 7.\ 77.\ in der ger. und vollk. Loge zu den dreyen Sehluesseln in Regensburg fuergetragen von dem vorsizenden ((!)) Logenmeister ((Johann Christof Vischer)) und von dem Br. Redner ((Christian Gottlieb Josias Weidner)). ((Regens- burg:)) Selbstverlag der Loge ((1777)). 24 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 27.) W. 12096 ist entsprechend zu berichtigen. °53. Rede an dem feierlichen Johannisfest 5. 7. 77 in der Loge zu den dreien Schlüsseln in Regensburg, vorgetragen von dem Bruder Redner ((Christian Gottlieb Josias Weidner)). ((Regens- burg:)) Selbstverlag der Loge ((1777)). (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 28.) Nach dem Protokollbuch handelte die Rede „von dem mensch- lichen Nichts“. B. 9886 ist entsprechend zu ergänzen. °54. Reden am Neujahrsfeste 5.\ 7.\ 78 in der ger. und vollk- Loge zu den drei Sehluesseln in Regensburg fuergetragen von dem vicarirenden Logenmeister ((Johann Christian Vischer)) und Br. Red- ner ((Christian Gottlieb Josias Weidner)). ((Regensburg:)) Selbst- verlag der Loge ((1778)). 28 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Logen in Regensburg.)) 29.) W. 12097 ist entsprechend zu berichtigen. »55. Rede am feierlichen Johannisfest 5778 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Christian Gottlieb Josias Weidner. Regensburg 1778. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 30.). Lt. Pro- 172 tokollbueli handelt diese Rede „von der Kunst auf eine gesetzte Art zufrieden zu leben, und der Kunst muthig und gelassen zu sterben“. "56. Rede am Neujahrsfest 5779 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Chri- stian Gottlieb Josias Weidner. Regensburg 1779. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 31.). Handelt lt. Protokollbuch „vom Gewissen“. °57. Rede am Johannisfest 5779 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Christian Gottlieb Josias Weidner. Regensburg 1779. (((Samm- lung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 32.) Handelt lt. Pro- tokollbuch „von den Vorzügen des Friedens in Absicht auf die Mau- rerey“. °58. Reden am Neujahrsfeste 5.\ 7.'. 80.\ in der ger. und vollk. Loge zu den dreyen Schluesseln in Regensburg fuergetragen von dem M. v. St. ((Johann Christof Vischer)) und Redner ((Christian Gott- lieb Josias Weidner)). ((Regensburg.)) Selbstverlag der Loge ((1780)). 20 S. 8. ((Umsehlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Re- gensburg.)) 33.). W. 12098 ist entsprechend richtig zu stellen. °59. Rede am Johannisfest 5780 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Konrad Chri- stian Keyser. Regensburg 1780. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 34.). Handelt lt. Protokollbuch „von der Zu- friedenheit bey dem Bewußtseyn rechtschafner Handlungen“. °60. Abhandlungen am festlichen Neujahrstage 5.\ 7.\ 81.'. in der ger. und vollk. Loge zu den dreien Schluesseln in Regensburg ab- gelesen von dem M. v. St. ((Johann Christof Vischer)) und dem Cere-< monienm. ((Hieronymus Paul von Maemmingen)). ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1781)). 16 S. 8. ((Umsehlagtit.)) ( ((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 35.) W. 21100 ist entspre- chend zu berichtigen. °61. Rede am Johannisfest 5781 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Chri- stian Gottlieb Josias Weidner. Regensburg 1781. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 36.). Handelt lt. Protokollbuch „von der maurerischen brüderlichen Eintracht“. °62. Reden am Neujahrsfeste 5.'. 7.'. 82.*. in der ger. und vollk. Loge zu den dreyen Schluesseln in Regensburg vorgetragen von dem Mstr, v. Stuhl ((Johann Christof Vischer)) und dem vertrettenden ((!)) Br. Redner ((Christian Gottlieb Josias Weidner)). ((Regens- burg:)) Selbstverlag der Loge ((1782)). 16 S. 8. ((Umsehlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 37.) W. 12 101 ist entsprechend zu berichtigen. °63. Drei mal drei Lieder mit eigenen Melodien, zum Vergnuegen der sechten deutschen Freimaeurer-Loge der Wachsenden zu den dreien Schluesseln in Regensburg. Zusammengetragen und gewidmet von L((udwig)) L((eonhard von)) S((chkler)). Den 1. Jenner 5. 7. 173 82. ((Regensburg 1782.)) 16. S. 8. Ohne Noten. W. 89768 ist entspre- chend zu ergänzen. °64. Rede an dem feyerlichen Johannisfeste 5.\ 7.*. 82. \ in der ger. und vollk. Loge zu den dreyen Schluesseln in Regensburg ((ge- halten von dem Br. Redner Christian Gottlieb Josias Weidner)). ((Unterz.:)) W. ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1782)). 12 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regens- burg.)) 38.). Ueber den Wert der Moral, die uns die gesellige Tugend lehrt. W. 24995 ist entsprechend zu berichtigen. °65. Rede am Neujahrsfest 5783 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Chri- stian Gottlieb Josias Weidner. Regensburg 1783. ( ((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 39.) 66. ((Lied)) Auf unsere würdige Schwestern. Verfertigt von A.\ B***r. in Musik gesezt von G. v. W.***n. Aufs Neue zum Druck befördert, von L((udwig)) L((eonhard von)) S((chkler)) und J((oh.)) C((hristof)) V((ischer)). Regenspurg ((!)) 5783. 3 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Der Eintracht, und der Schwestern Preis,“... W. 40541 ist entsprechend zu ergänzen. °67. Rede am Johannisfeste 5783 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Ceremonie- meister Hieronymus Paul von Maemmingen. Regensburg 1783. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 40.) °68. Reden an ((!)) Neujahrsfeste 5.-. 7.*. 84.'. in der ger. und vollk. Loge zu den dreyen Schluesseln in Regensburg vorgetragen von dem Mstr. v. St. ((Johann Christof Vischer)) und dem Br. Redner ((Christian Gottlieb Josias Weidner)). ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1784)). 16 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmr- reden der Loge in Regensburg.)) 41.) W. 12102 ist entsprechend rich- tig zu stellen. °69. Rede bey der feyerlichen Begehung des Johannisfestes 5.\ 7.\ 84.*. in der ger. und vollk. Loge zu den dreyen Schluesseln in Regens- bui'g, gehalten von dem Brr. Redner ((Christian Gottlieb Josias Weidner)). ((Unterz..-.) W. ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1784)). US. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 42.) Thema: „Für den wahren Mr. ist die pflicht- mäßige Bearb. der ersten drei Stufen hinreichend, um zum mrisehen Endziel zu gelangen.“ W. 34 807 ist entsprechend richtig zu stellen. °70. Zwoelf F.\ M.‘. Lieder mit eigenen Melodien, zum Vergnue- gen der sechten deutschen Freymteurer-Loge der Wachsenden zu den dreien Schluesseln in Regensburg. Zusammengetragen und gewidmet von L((udw.)) L((eonh. von)) S((chkler)). Den 24. Junii 5. 7. 84. ((Regensburg 1784.)) 22 S. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten. W. 39768 ist entsprechend zu ergänzen. °71. Rede am Neujahrsfeste 5785 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Christian Gottlieb Josias Weidner. Regensburg 1785. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 43.) 174 “72. Rede am Johannisfeste 5785 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Chri- stian Gottlieb Josias Weidner. Regensburg 1785. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 44.) “73. Reden, am Neuenjahrsfeste 5.\ 7.-, 86.’. in der ger. und vollk. Loge zu den dreyen Schluesseln in Regensburg vorgetragen von dem Mstr. v. St. ((Joh. Christof Viseher)) und dem Br. Redner ((Er- hardt Butz)). ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1786)). 20 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regens- burg.)) 45.) W. 26420 ist entsprechend richtig zu stellen. 74. ((Mitgliederverzeichnis der Loge die Wachsende zu den 3 Schlüsseln in Regensburg.)) ((1786)); 1791. Bei B. 4065 fehlt das M.-V. von 1786. “75. Rede bey der feyerlichen Begehung des Johannisfestes 5.\ 7.\ 86.’. in der ger. und vollk. Loge zu den dreyen Schluesseln in Regens- burg gehalten von dem Br. Redner ((Erhardt Butz)). ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1786)). 11 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 46.) Zeichnet das Bild des wahren Mrers. W. 3304 ist entsprechend richtig zu stellen. 76. ((Jahresschreiben der Loge die Wachsende zu den 3 Schlüsseln in Regensburg.)) 30. Juni 1786; do. 1787, 5. Juli 1788; 9. Juli 1789; 30. Sept. 1790; 30. Juni 1791; 5. Juli 1793; 21. Juli 1799. Teilweise sind M.-V. angeschlossen. Bei B. 4064 fehlt das J.-Schr. vom 5. Juli 1793. 77. Reden am Neuenjahrsfeste 5.\ 7.\ 87.'. in der Loge zu den dreyen Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Meister vom Stuhl ((Job. Christof Viseher)) und dem Bruder Redner ((Erhard Butz)). ((Regensburg)) Selbstverlag der Loge ((1787)). 15. S. 8. ((Um- schlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 47.) W. 12103 ist entsprechend richtig zu stellen. °78. Rede am Johannisfest 5787 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Franz Nikolaus von Steffens. Regensburg 1787. (((Sammlung von Frmr. reden der Loge in Regensburg.)) 48.) “79. Reden am Neujahrsfeste 5788 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Vorsitzenden Meister Joh. Christof Viseher und dem Br. Redner Franz Nikolaus von Steffens. Regensburg 1788. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 49.) “80. Rede am Johannisfeste 5788 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Franz Nikolaus von Steffens. Regensburg 1788. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 50.) ”81. Rede am Johannisfest 5789 in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüsseln in Regensburg vorgetragen von dem Br. Redner Graf von Schmettau. Regensburg 1789. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 51.) 175 °82. Lieder zum Gebrauch der Brueder der aechten und ger. Fr.’. Mr.’. Loge, die wachsende zu den dreyen Schluesseln in Regens- burg d. 24. Juny 5789.’. ((Regensburg 1789: Zeitler.)) 70 S. 8. 83 Ge- sänge ohne Noten. W. 39816. 83. Reden am Neuen jahrsfeste 5790.’. in der ger. und vollk. Loge zu den dreyen Schluesseln in Regensburg vorgetragen von dem vor-1 sizenden ((!)) Mstr. v. St. (Joh. Christof Vischer)) und dem Br. Red- ner ((Graf von Sehmettau)). ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1790)). 8 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 52.) W. 25736 ist entsprechend richtig zu stellen. °84. Rede gehalten in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüs- seln in Regensburg am 5. Febr. 1790 von dem Br. 2. Vorsteher Christof Nikolaus Hessling. Regensburg 1790. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 53.) Handelt lt. Protokollbueh „vom Mau- rer Worte“. °85. Rede am Johannesfeste 5. 7. 90.’. in der ger. und vollk. Loge der wachsenden zu den dreyen Schluesseln in Regensburg fuergetra- gen von dem Redner ((Christian Nikolaus Hessling)). ((Unterz.:)) H.\ ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1790)). 11 S. 8. ((Um- schlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 54.) Ueber die Ehrwürdigkeit und Nützlichkeit des Frmrbundes und die Weisheit seiner Einrichtungen. W. 2866 ist entsprechend zu er- gänzen. 86. Maurerreden in der ger. und vollk. Loge der wachsenden zu den drey Schlüsseln in Regensburg am Neujahrsfeste 5. 7. 91.\ ge- halten ((von dem Meister vom Stuhl Joh. Christof Vischer und Jo- hann Vinzenz Cämmerer)). ((Regensburg:)) Selbstverlag der Loge ((1791)). 15 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 55.). W. 12105 ist entsprechend richtig zu stellen. 87. Maurereden in der ger. und vollk. Loge Regensburg der wachsenden zu den drey Schlüsseln, bey ihrem ersten Jubelfeste ge-r halten ((von dem Meister vom Stuhl Johann Christof Vischer und dem Redner Johann Vinzenz Cämmerer)). Am 24ten im Junius 5791. ((Re- gensburg 1791.)) 20 S. 8. ((Umschlagtit.)) (((Sammlung von Frmr- reden der Loge in Regensburg.)) 56.) W. 12104 ist entsprechend zu er- gänzen. 88. Brüderwünsche für Herrn ((Christof Nikolaus)) Hess- ling, am Tage seiner Eheverbindung mit Demoiselle Flanz, den 11. Sep- tember, 1792. Regensburg ((1792)). 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)). Gedicht: „Freundschaft und Liebe! Vom Himmel“... B. 5636 ist entspre- chend zu ergänzen. 89. Maurerreden in der ger. und vollk. Loge der wachsenden zu den drey Schlüsseln in Regensburg am Neujahrsfeste 5. 7. 92.’. ge- halten ((von dem Meister vom Stuhl Franz Nikolaus von Steffens und dem Redner Johann Vinzenz Cämmerer)). ((Regensburg:)) Selbst- verlag der Loge ((1792)). 12 S. 8. ((Umschlagtit.) (((Sammlung von 176 Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 57.) W. 12106 ist entsprechend zu ergänzen. »90. Maurerrede in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüs- seln in Regensburg am Johannisfest 5792 gehalten von dem Br. Red- ner Johann Vinzenz Cämmerer. Regensburg 1792. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 58.) °91. Maurerrede in der ger. und vollk. Loge zu den drei Schlüs- seln in Regensburg am Neujahrsfest 5793 gehalten ((von dem Br. Redner Joh. Vinzenz Cämmerer)). Regensburg 1793. (((Sammlung von Frmrreden der Loge in Regensburg.)) 59.) Lt. Protokollbuch han- delt diese Rede von der Geduld. 92. Maurerrede in der ger. und vollk. Loge zu den drey Schlüs- seln in Regensburg, am Johannesfeste 5. 7. 93. \ gehalten ((von dem Br. Redner Joh. Vinzenz Cämmerer)). ((Regensburg:)) Selbstver- lag der Loge ((1793)). 8 S. 8. ((Umsehlagtit.)) (((Sammlung von Frmr- reden der Loge in Regensburg.)) 60.) Ueber die Freundschaft. B. 7795 ist entsprechend zu ergänzen. 93. ((Lied)) An den Durchl. Grosmeister ((!)) ((Karl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)) d. ~ 5799. ((Unterz.:)) J((ohann)) V((inzenz)) C ((ämmerer)). ((Regensburg 1799.)) 2 Bl. 8. ((Kopf- tit.)) Ohne Noten: „Heil Dir Fürst Carl Heil!“... B. 6127. 94. ((Lied)) Zu Ehren des Hoehwürdigsten Großmeisters ((d. i. Karl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)). ((Regensburg 1799?)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)). Ohne Noten: „Den guten Vater ehret“.... W. 18964 gibt 2 Bl. an. 95. ((Huldigungsworte)) Dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Carl Alexander, Fürsten von Thurn und Taxis, Grosmeister ((!)) der hochwürdigen Loge Carl zu den drei Schlüsseln &c. ((bei Ueberreichung des neuen Gesangbuches)) ehrerbietigst gewidmet. ((Unterz.:)) J((ohann)) V((inzenz)) Cämmerer. ((Dat.:)) — 5800. ((Regensburg 1799.)) 2 Bl. 8. ((Umsehlagtit.)) B. 6128. 96. Instruktion für den Br. cu-Arzt. in: Bayr.Bl. 5 (1904/05) S. 271-272. Gegeben im Orient Regensburg im Jahre 1800. 97. Gesangbuch der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Re- gensburg. Gedruckt auf Kosten des Grosmeisters ((!)). ((Regens- burg)) 1800. 110 S. 8. Anhang zu dem Gesangbuche der Loge Carl zu den drei Schlüs- seln ((in Regensburg)). Gesammelt von dem Br. ((Joh. Vinz.)) C((äm- merer)). Den 9./1. 5802. ((Regensburg 1802.)) 32 S. 8. Zweyter Anhang zu dem Gesangbuch der Loge Carl zu den drei Schlüsseln ((in Regensburg)). Am 24. des VI. 5803. ((Regensburg 1803.)) 47 S. 8. ((Umsehlagtit.)) Anhang zu dem Gesangbuche der Loge Carl zu den drei Schlüs- seln ((in Regensburg)). Gesammelt von dem Bruder (Joh. Vinz.)) C((ämmerer)). Den 14. des V. 5811. ((Regensburg 1811:)) Augustin. Q9 q q Vgl. W. 39 720. 177 12 98. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 5801. ((Unterz.:)) Die sämmt- lichen dienenden Brüder der hoehw. Loge, Carl zu den drey Schlüs- seln. ((Regensburg 1800.)) 1 Bl. 4. ((Kopftit.)) „Endlich hast du deine Bahn vollendet,“... B. 4068. 99. Trauer-Gesang am 8. d. V. 5801 ((in der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg für Paul Johann Georg von Merz)). ((Regensburg 1801.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) 2 Lieder ohne Noten. B. 10322 ist entsprechend zu ergänzen. 100. (( Jahr ess ehr eib en der Loge Carl zu den 3 Schlüsseln in Regensburg.)) 22. Sept. 1801; 19. März 1803; 15. März 1804; 20. Febr. 1805; 25. Febr. 1806; 19. April 1807; 30. Jan. 1808; 2. Sept. 1809; 23. Mai 1811; 1. April 1819; ((1. Juli 1825;)) 24. Juni 1828; do 1842; 24. Juli 1845; 24. Juni 1846; do. 1849; do. 1851. Vgl. W. 12 109. Er bezeichnet diese Jahresschreiben als Rundschreiben. Außer den oben angeführten kennt er noch ein solches vom 31. XII. 1806. 101. ((Lied)) auf die Rükkehr ((!)) des Durchlauchtigsten Gros- meisters ((!)) ((Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis)), im November 5801. ((Von Georg D am b mann.)) ((Regensburg 1801.)) 2 Bl. 8. ((Kopftit.)). Mit Chor; ohne Noten: „Frohlocket in Chören, frohlocket ihr Brüder!“... B. 6131 ist entsprechend zu ergänzen. 102. ((Gedicht)) Zum neuen Jahre 5802. ((Unterz.:)) Die die- nenden Brüder der hochw. Loge Carl z. d. drey Schlüsseln. ((Re- gensburg 1801.)) 1 Bl. 4. ((Kopftit.)) „Froher tönt des Jahres ernste Stunde“... B. 4069. 103. ((Lied)) Zur Feyer des Geburtsfestes des Durchlauchtigsten Großmeisters Carl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis etc. ((Von Georg Dambmann.)) Gesungen in der Loge Carl zu den drey, Schlüsseln in Regensburg. Am 22. Februar 5802. ((Regensburg 1802.)) 2 Bl. 2. ((Umschlagtit.)) Mit Chor; ohne Noten: „Sammelt Brüder! euch zu Chören,“.... W. 18966 ist entsprechend zu ergänzen. 104. ((Lied)) Theresen der liebenswürdigen Gemahlin unsers durchlauchtigsten Grosmeisters ((!)) ((Karl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)) am 5. April 5802 gesungen von der Loge Karl zu den drey Schlüsseln in Regensburg. ((Regensburg 1802.)) 2 Bl. 2. ((Umschlagtit.)) Mit Chor. Ohne Noten: „In des Winters grause Klüfte“... W. 18978. 105. ((Glückwunsch)) Zum Neuen Jahre 5803. ((Unterz.:)) Die dienenden Brüder der □ Carl zu den drey Schüsseln in Regens- burg. ((Regensburg 1802.)) 1 Bl. 4. ((Kopftit.)). W. 12110 ist entspre- chend richtig zu stellen. 106. ((Mitgliederverzeichnis der Loge Carl zu den 3 Schlüsseln in Regensburg.)) 1803—1805; ((1809)); ((1819)); ((1825)); ((1828)); 1842; 1845; 1846; 1849; 1851. W. 4065. 107. ((Gedicht)) Zum Neuen Jahre 5804. ((Unterz.:)) Die die- nenden Brüder der Loge Carl zu den drey Schlüsseln in Regensburg. ((Regensburg 1803.)) 1 Bl. 4. ((Kopftit.)). „Des jungen Jahres erste Stunde“.... B. 4070. 178 108. ((Lied)) Zur Geburtsfeyer der Durchlauchtigsten Frau Großmeisterin ((Therese, Fürstin von Thurn und Taxis)). Abgesungen von dem Durchlauchtigsten Hochwürdigsten Großmeister ((Karl Ale- xander Fürst von Thurn und Taxis)). ((Regensburg)) 1804. 2 Bl. 8. ((Umsehlagtit.)). Mit Chor. Ohne Noten: „Heil Dir, Therese, Heil!“ W« 18979. 109. ((Gedicht)) Dem Hochwürdigen vorsizenden ((!)) Meister vom Stuhl Br. Alexander Grafen von Westerhold zur Feier Seines Namensfestes am 3. des V. 5804 gewidmet von Br. Lehrling ((Michael)) Klein. ((Regensburg)) 1804. 6 Bl. 8. ((Umsehlagtit.)) „Erhabner! sieh bei Deines Festes Weihe“.... B. 6218 ist entsprechend zu ergänzen. 110. Nro. 3. Cantate zur Feyer der glüklichen ((!)) Rükkunft ((!)) unseres Durchlauchtigsten Grosmeisters ((!)) ((d. i. Karl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)). Im Namen der Brüder von ((Christian Heinrich)) Oppermann. ((Regensburg)) 1804. 8 S. 8. ((Umschlag- tit.)). Ohne Noten: „Auf Brüder, schließet Hand in Hand.“.... W. 18969 ist entsprechend zu ergänzen. 111. ((Lied)) Unserm geliebtesten Meister vom Stuhl ((Graf Alexander von Westerholt)), als Er nach langer Abwesenheit wieder zum Erstenmal den Hammer führte. Am 24. des Viten 5804. ((Regens- burg 1804.)) 2 Bl. 8. ((Umsehlagtit.)). Mit Chor. Ohne Noten: „Laßt, Brüder! im Jubel heut Lieder erschallen!“.... B. 6219. 112. ((Gedicht aus der Loge Carl zu den 3 Schlüsseln in Re- gensburg)) Zum neuen Jahr 5805. ((Regensburg 1804.)) 2 Bl. 8. ((Kopf- tit.)). „Uns winkt ein frohes junges Jahr“.... B. 4071 gibt 4 als For- mat an. 113. ((Gedicht)) An den Durchlauchtigsten Hochwürdigsten Großmeister ((Carl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)) zur Feyer seines Wiegenfestes d. 22/IL 5805. ((Regensburg 1805.)) 2 Bl. 8. ((Umsehlagtit.)). „Am Tag, der Dich zur Welt gebar,“.... B. 6132. 114. ((Lied)) Der glücklichen Rückkehr unsers Durchlauchtigst Hochwürdigsten Großmeisters ((d. i. Karl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)) in die Hallen des Tempels am 19ten des Zehnten 5805. ((Regensburg 1805.)) 2 Bl. 4. ((Umsehlagtit.)). Mit Chor. Ohne No- ten: „Frohlockt dem Tag und jauchzt ihm laut, ihr Brüder!“... W. 18971. 115. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 5806. ((Unterz.:)) die die- nenden Brüder der Loge Carl zu den 3 Schlüsseln in Regensburg. ((Regensburg 1805.)) 2 Bl. 8. ((Kopftit.)). „Ins Zeitmeer hingeschwun- den,“... B. 4072. 116. Inpromtu als unser geliebtester Meister vom Stuhl ((Graf Alexander von Westerholt)) Seine Reise nach Wisbaden ((!)) ankün- digte ((Von Georg Dambmann.)) Bey der Tafel Loge am 5ten des Vllten 5806 gesungen von Br. ((Georg)) Dambmann. ((Regensburg 1806:)) Augustin. 2 Bl. 8. ((Umsehlagtit.)). „Zeuch, o geliebter Meister! hin“... B. 6220 ist entsprechend zu ergänzen. 179 12. 117. ((Rundschreiben der Loge Carl zu den 3 Schlüsseln in Regensburg.)). 31. Dez. 1806; 29.März 1808; 26. Mai 1809. Das 2. Rundschreiben fehlt bei W. 12109. 118. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 5807. ((Unterz.:)) Die die- nenden Br. d. cd Carl zu den 3 Schlüsseln in Regensburg. ((Regens- bürg 1806.)) 2 Bl. 8. ((Kopftit.)). „Ins Zeitmeer hingeschwunden“... B. 4073. 119. ((Gedicht)). Am St. Johannis Tag 5807. ((Unterz.:)) Graf Alexander vo n W (( e s t e r h o 11)). ((Regensburg 1807.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „O du, der du dieß Welt Gebäud, errichtet,“... W. 40 802 ist entsprechend zu ergänzen. 120. ((Lied)) Zur Feyer des M.'.schen Jubiläums unsers Br.’. H((ieronymus)) P((aul)) v. Maemminger ((!)) 5807. ((Unterz.: Alexan- der Graf von)) W((esterholt)). ((Regensburg 1807.)) 1 Bl. 8. ((Kopf- tit.)) Ohne Noten: „Es töne unser Maurer-Lied“... W. 17171 ist entsprechend zu ergänzen. 121. ((Lied)) Zur Feyer der Zurükkunft ((!)) des Durchl. hochw. Grosmeisters ((!)) ((Karl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)) am 28. XI. 5807. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((esterh olt)). ((Regensburg 1807.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Ach! welche Freude glänzet heut,“... B. 6133. 122. ((Gedicht)) Am Neujahrstag 5808. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W ((e ste rh o lt)). ((Regensburg 1807.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „O du, der du den Bau der Welt“... B. 4075. 123. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 5808. ((Unterz.:)) Die die- nenden Br. d. cm Carl zu den 3 Schlüsseln in Regensburg. ((Regens- burg 1807.)) 2 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Es beginnt ein neues Jahr,“ ,.. B. 4074. 124. ((Gedicht)) Der Hochwürdigen g.\ und v.\ Mutterem Karl zu den drei Schlüsseln ((in Regensburg)) als ein Pfand des innigsten Dankes und reiner Bruderliebe gewidmet. 5808. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((esterholt)). ((Regensburg 1808.)) 1 Bl. 8. ((Kopf- tit.)) „Seelig wer des Tempels Schwelle“... W. 12111 ist ent- sprechend zu ergänzen. 125. ((Lied)) Unserm Hoehwürdigen Meister vom Stuhl Grafen ((Alexander)) von Westerholt gewidmet am Tage eines feyer liehen Denkmales im Orient der wachsenden Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg. ((Regensburg)) 1808. 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne No- ten: „Ein Liedchen sängen gerne wir“... W. 19 243. 126. Maurerlied dem Durchlauchtigsten Hochwürdigsten Gros- meister ((!)) ((d. i. Karl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)) und sämmtlichen Hochw. Brüdern Beamten und Mitgliedern der s.‘. e.\ g.\ und v.\ Mutterem Karl zu den drei Schlüsseln gewidmet. Am 23ten XII. 5808. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W ((ester- holt)). ((Regensburg 1808.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Laßt uns heute frohe Lieder“... W. 12122 ist entsprechend zu berich- tigen. 180 127. ((Gedieht)) Zum neuen Jahr 5809. ((Unterz.:)) Die die- nenden Brüder der cn Carl zu den 3 Schlüsseln in Regensburg. ((Re- gensburg 1808.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „In des Jahres ersten Stunde“... B. 4077. 128. ((Lied)) Dem Hoehwürdigen Meister vom Stuhle Herrn Gra- fen ((Alexander)) von Westerholt am Neujahrsfeste 5809. Von August Krämer. Regensburg ((1809)): Augustin 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Hoch lebe unser Westerholt!“... B. 6221. 129. ((Ode)) A son Altesse Serenissime le Prince de la Tour et Tassis, en l’honneur de jour de naissance, le 22. Fevrier 1809. ((Un- terz.:)) C. Huguier. ((Regensburg 1809.)) 2 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Ravi par tes divins accords, —“... B. 6134. 130. ((Lied)) Dem Durchlauchtigsten Hochwürdigsten Großmei- ster ((Karl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)) am 22ten des Ilten 5809 mit brüderlicher Innigkeit ehrfurchtsvoll gewidmet ((von Alexander Graf von W esterholt)). ((Regensburg 1809:)) Augustin. 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Heil Brüder im Verein!“... B. 6135. 131. Die drei Kronen. ((Gedicht)) Dem Durchl.v Hochw.-. Groß- meister am 22ten des Ilten 5809 mit brüderlicher Innigkeit ehrfurchts- voll gewidmet. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((esterholt)). ((Regensburg 1809.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Heute feiert hohe Liebe“. B. 6136. 132. ((Lied)) Dem Durchlauchtigsten Grosmeister ((!)) Carl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis etc. als Er Sein 39tes Le- bensjahr vollendete. Gesungen in der czi Carl zu den 3 Schlüsseln ((in Regensburg)) am 25. des Ilten 5809. ((Regensburg 1809:)) Augu- stin. 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Auf Brüder auf zum frohen Fest“... B. 6137. ; 133. Abschiedslied, mit der vollkommensten Herzlichkeit seinen lieben Brüdern gewidmet. Von ((Anton)) D — ((ejac))k. Regens- burg 1809: Augustin. 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Segen mit den Stunden, die“... W. 12 113 ist entsprechend zu ergänzen. 134. Maurer - Huldigung ((nach einer Melodie von Henry Croes,)) abgesungen in der sehr ehrw.\ ger.\ und vollk. Mutter- Loge Carl zu den drei Schlüsseln im Or. zu Regensburg am ((22.)) X. 5809 ((richtig 5810)). ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((esterholt)). ((Regensburg 1810?)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Lied zu Ehren Maximilian Josephs von Bayern. Ohne Noten: „Wo Ordnung herrscht, da herr- schet Friede,“... Lt. Protokollbuch wurde dieses Lied bei der Ta- felloge am 22. Okt. 1810 — gerade 1 Jahr später — zum erstenmal gesungen. Am 22. X. 1809 fand überhaupt keine Logenarbeit statt. W. 12 114 ist entsprechend zu ergänzen. 135. Maurer dank den sehr ehrwürdigen gerechten und vollkom- menen Logen gewidmet, welche die verunglückten Regensburger Ein- wohner im Jahr 5809 durch milde Beiträge unterstützt haben. ((Un- terz.: Graf Alexander von)) W ((es t erh olt)). ((Regensburg 1809.)) 181 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Gedicht: „Seelig, wer den Dank der Liebe“... B. 4078. 186. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 1810. ((Unterz.:)) Die dienen- den Brüder der hochwürdigen Loge Carl zu den 8 Schlüsseln in Re- gensburg. ((Regensburg 1809.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „Wir klagen wohl über den Wechsel der Zeit“... B. 4079. 137. ((Gedicht) Zum neuen Jahr 5811. ((Unterz.:)) Die dienen- den Brüder der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg. ((Re- gensburg 1810.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „Das Fest erscheint, an dem seit langen Jahren“... B. 4080. 138. Maurer Empfindungen. ((Gedicht)) Zum Neujahrs-Fest, 5811. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((esterh olt)). ((Regensburg 1811.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Du, dessen Macht die ganze Welt er- füllet“... W. 1217 ist entsprechend richtig zu stellen. 139. ((Lied)) Am Neujahrfest ((!)) 5811. ((Regensburg 1811.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „An der Maurer Bundesfeste“... W. 12116. 140. Die drey Rosen. (Regensburg 1811: Augustin.) 2 Bl. 8. ((Kopftit.)) ((Dasselbe.)) (Ebendas. 1819.) 2 Bl. 8. ((Kopftit.)) Kantate ohne Noten: „Vom Schoose ((!)) der Natur“... Bei der Ausgabe von 1811 heißt es „Von ((!)) Schoose“ etc. W. 40 808« 141. An die Freude. ((Von Friedrich von Schiller.)) (Melodie von Danzi.)) Rundgesang zur Feier des Johannisfestes der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg. ((Regensburg)) 1811: Augustin. 4 Bl. 8. ((Umsehl|agtit.)) Ohne Noten: „Freude, schöner Götten-, funken,“... Bei W. 27 008 fehlt der Komponist. 142. ((Lied)) Ihrem Durchlauchtigsten Grosmeister ((!)), de*11 Fürsten Carl Alexander von Thurn und Taxis zum Carlstage 1811 ehr- furchtsvoll die B.\ der izn Carl, die wachsende, zu den 3 Schlüsseln, in Regensburg. Am - — 5811. ((Text von Christian Heinr. Opper mann. Melodie von Heinr. Croes.)) ((Regensburg 1811:)) Augustin. 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Mit Chor. Ohne Noten: „Auf Brüder Maurer singt“... B. 6138 ist entsprechend zu ergänzen. 143. ((Gedicht)) Zur Einweihung der Orgel, einem Geschenk des Durchl.-. Grosmeisters ((!)) ((Karl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)). Im Orient zu Regensburg, am 7. XII. 5811. ((Unterz.:)) ((Christian Heinrich)) O ((pp ermann)). ((Regensburg 1811.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Hört Brüder ihr der Orgel Ton,“... W. 12115 ist entsprechend zu ergänzen. 144. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 5812. ((Unterz.:)) Die die- nenden Brüder der Loge Carl zu den 3 Schlüsseln in Regensburg, ((Regensburg 1811.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „In des Jahres ersten Stunde“... B. 4081. 145. ((Gedicht)) Zum neuen Jahre. Vorgelesen am 18ten Januar 5812, in der gerechten und vollkommenen Loge Carl zu den drey Schlüsseln im Orient zu Regensburg. Vom Br.\ August Krämer. ((Regensburg 1812.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „In hoher ehrfurchts- Feyer“... ■W'. 12 118. 182 146. ((Lied)) Zum Geburtsfeste unsers allgeliebten durchlauch- tigsten Großmeisters ((d. i. Karl Alexander Fürst von Thurn und Taxis)), gesungen in der □ z. d. 3 Schlüsseln in Regensburg, am 5812. ((Verfaßt von Christian Heinrich Oppermann.)) ((Regensburg 1812.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Auf Brüder sammelt euch zum Fest,“... W. 18 973 ist entsprechend zu be- richtigen. °147. ((Rede.)) Unserm Durchlauchtigsten Hoehw. Grosmeister ((»!)) Carl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis &e. &c. zur Ge- burtstagsfeyer. Vorgelesen am 11. April 5812, in der Loge Carl zu den drey Schlüsseln im Or. zu Regensburg vom Br. \ Aug. Krämer. Auf Verlangen der Brr. gedr. ((Regensburg 1812:)) Augustin. 8 S. 8. ((Um- schlagtit.)) Gelegenheitsworte W. 18 972. 148. ((Lied)) Der Wiedergenesung und Wiederkehr unsers allge- liebten Meisters vom Stuhl, Grafen von Westerholt, gewidmet von der czi Carl zu den drey Schlüsseln, im Orient zu Regensburg 5812. ((Unterz.: Christian Heinr.)) O ((p p er m ann )). ((Regensburg 1812.)) 1 Bl. 4. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Führt nach langer Trennung Schmerzen“... B. 6222 ist entsprechend zu ergänzen. 149. ((Lied)) Zum Johannis-Fest 5812. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((e st erholt)). ((Regensburg 1812.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Laßt uns heute froh besingen.“ B. 4082. 150. ((Lied)) Dem Durchlauchtigsten Hochwürdigsten Grosmeister ((!)) ((Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis)) zum Namens- feste. Im November 5812. Vom Br.-. August Krämer. ((Regens- burg 1812:)) Augustin. 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Füllt noch einmal die Gläser an,“... B. 6140. 151. ((Lied)) Dem Durchl.:. Hochwürd.:. Großmeister ((Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis)) zur Feyer des 4. XI. 5812 geweiht. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((esterholt)). ((Re- gensburg 1812.)) 1 Bl. 4. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Erheitert, Brüder euren Sinne,“... B. 6139. 152. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 5813. ((Unterz.:)) Die dienenden Brüder der hoehw.-. Loge Carl zu den 3 Schlüsseln in Regensburg. ((Regensburg 1812.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „Es eilen die Jahre und schwinden“... B. 4083. 153. ((Gedicht)) Dem Durchl.-. Hochwürd.:. Großmeister ((Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis)) zu Seinem Wiegenfest 22. II. 5813. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((esterh olt)). ((Re- gensburg 1813.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Dir, Karl, sey heut’ ein Lied geweiht,“... W. 18 974 ist entsprechend zu ergänzen. 154. Wiegenlied für Marie Charlotte Prinzeß von Esterhazy ge- widmet von den Br.-, der g. u. v. □ Carl zu den drey Schlüsseln in Regensburg den 24. VI. 5813. ((Melodie von Heinr. Croes, Text von Christian Heinrich Oppermann.)) ((Regensburg 1813:)) Augustin. 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Stimmt fröhlich euch zum Rundgesang,“... W. 14 878 ist entsprechend zu ergänzen. 183 155. ((Gedicht)) Zum Maurer Jahr 5814. ((Unterz.: Graf Alexan- der von)) W((esterholt)). ((Regensburg 1814.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „O Du, deß Vaterhand der Menschen Schicksal webet, —“... W. 12 119 ist entsprechend zu ergänzen. 156. ((Lied)) Dem Durchlauchtigsten Fuersten und Herrn Carl Alexander Fuersten von Thurn und Taxis etc. etc. zu Hoechstdessen frohen Namensfeyer untertänigst geweiht am 4ten November 1818. Regensburg ((1818)): Augustin. 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Sei gegrüßt, erhabne Feyer“... B. 6141. 157. Der G.\ und V.-. Mutter □ Karl zu den drei Schlüsseln ((in Regensburg)) geweiht am 4ten XI. 5.-. 819. ((Unterz.-. Graf Alexan- der von W((e s t e r h o lt)). ((Regensburg 1819.)) 2 Bl. 4. ((Umschlag- tit.)) Ohne Noten:“ „Auf, Brüder, auf zum frohen Chor,“... B. 4085. 158. ((Lied)) Dem hochwürdigen deputirten Grosmeister ((!)), dem sehr ehrwürdigen Meister vom Stuhl, Br.:. ((Alex.)) Grafen von Westerholt, zum Wiedersehen im Bruder-Kreise die Br.-. d.-. g.-. u. v.-. □ Carl z. d. 3 Schlüsseln in Regensburg am 4ten XI. 5819. ((Ver- faßt von Christian Heinr. Oppermann.)) ((Regensburg 1819)) 2 Bl. 4. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Reih’t fröhlich euch zum Rund- gesang,“... B. 6223 ist entsprechend zu ergänzen. 159. ((Lied)) Dem durchlauchtigsten hochwürdigsten Großmeister Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis zum längst ersehnten Wiedersehen im Bruder-Kreise die Br.-..-, d. g.-. und v.-. □ Karl zu den 3 Schlüsseln im Orient zu Regensburg am 20sten XI. 5819. ((Un- terz.: Graf Alexander von)) W((est erh olt)). ((Regensburg 1819.)) 2 Bl. 4. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Auf, Brüder, auf! und Heil der Stund’,“ ... W. 18 975. 160. ((Gedicht) Zum neuen Jahr 5820. Von den dienenden Brü- dern der gerechten und vollkommenen Loge Carl zu den drey Schlüs- seln im Orient zu Regensburg. ((Regensburg 1819.)) 2 Bl. 8. ((Um- schlagtit.)) „Wer klopfet hoch um Mitternacht“... B. 4086. 161. ((Lied)) Zur höchsten Geburtsfeyer unsers Durchlauchtig- sten und gnädigsten Fürsten und Herrn Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis. Am 22. Februar, 1820. ((Verfaßt von Graf Alexan- der von Wester holt.)) Regensburg ((1820)): Rotermundt. 2 Bl. 4. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Noch fünfzig Jahr’ leb’ unser Fürst wie heute,“... B. 6143 ist entsprechend zu ergänzen. "162. ((Gedicht)) Dem Fürsten Karl Alexander von Thurn und Taxis am 22. II. 5.-. 820. ((Unterz..- Graf Alexander von W((ester- il olt)). ((Regensburg 1820.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Seelig wer mit heiterm Blicke“... W. 18 976. 163. ((Gedicht)) Dem durchlauchtigsten Fürsten und Herrn Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis zum 22. Hornung 1820. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((esterh olt)). ((Regensburg 1820.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Noch ist die Stimme mir vom Schmerze getrübt,“... B. 6142. 184 164. ((Lied)) An den durchlauchtigsten hochwürdigsten Großmei- ster Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis zum frohen brü- derlichen Willkomm nach langer Abwesenheit, im XI.*. 5.-. 820. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((e st erholt)). ((Regensburg 1820.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) Ohne Noten: „Er ist nun hier, den wir so innig lieben“... B. 6145. 165. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 5821. Von den dienenden Brüdern der gerechten und vollkommenen Loge Carl zu den drey Schlüsseln im Orient zu Regensburg. ((Regensburg 1820.)) 2 Bl. 8. ((Umschlag- tit.)) „Viele Jahre sind entschwunden,“... B. 4087. 166. ((Lied)) Zur Feyer des Wiegenfestes des durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Karl Alexander von Thurn und Taxis am 22. Hor- nung 1821. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((es t erh o 11)). ((Regensburg 1821.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Wie schön, wie schön vereint dies Fest uns Alle, —“... W. 18 977 gibt 4 als Format an. 167. ((Gedicht)) Zum Maurer Jahr 5.\ 821. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((esterh olt)). ((Regensburg 1821.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „O Du, den kein Gedanke je erreichet,“... B. 4088. 168. ((Lied)) An den Durchlauchtigsten Hochwürdigsten Großmei- ster ((Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis)) im November 5821. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((est erh olt)). ((Regens- burg 1821.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) Ohne Noten: „Laß der Freud’ uns ganz hingeben,“... B. 6146. 169. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 5822. Von den dienenden Brü- dern ((der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg)). ((Un- terz.:)) *. *. r. Regensburg 1821. 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „Mit der Sonne gold’nem Bogen,“... B. 4089. 170. ((Gedicht)) Zum Maurer Jahr 5.\ 822. ((Unterz.: Graf Alexan- der von)) W((e st erholt)). ((Regensburg 1822.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Erhab’ner Meister, dessen Wort die Welt“... B. 4090. 171. ((Gedicht)) Zum neuen Jahre 5823. Von den dienenden Brüdern ((der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg)). ((Regensburg 1822.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „Geschlossen ist für’s alte Jahr“... B. 4091. 172. ((Gedicht)) An den Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn Karl Alexander Fürsten von Thurn und Taxis zum 22sten Hornung 1823. ((Unterz.: Graf Alexander von)) W((esterh olt)). ((Regensburg 1823.)) 1 Bl. 8. ((Kopftit.)) „Heut erglänzt ein Tag der Wonne,“... B. 6147. 173. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 5824. Von den dienenden Brüdern ((der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg)). ((Regensburg 1823.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „Ein altes Jahr ist uns entschwunden,“... B. 4092. 174. ((Gedicht)) Zum neuen Jahr 5825. Von den dienenden Brü- dern ((der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg)). ((Re- 185 gensburg 1824.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „Jahre kommen, Jahre schwinden“... B. 4093. “175. Liederbuch der ger.\ und vollk.\ Loge Carl zu den drei Schlüsseln. 0.\ Regensburg 5827. ((Regensburg 1827.)) VIII, 102 S. 8. ((Lith.)) ((Kupfertit.)) 62 Gesänge ohne Noten. W. 40 029. 176. ((Gedicht)) Zum neuen Jahre 5828. Von den dienenden Brüdern ((der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg)). ((Regensburg 1827.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „Es schwand in’s Meer der Ewigkeit“... B. 4094. 177. ((Gedicht)) Zum Neuen Jahre 5830; von den dienenden Brüdern ((der Loge Carl zu den drei Schlüsseln in Regensburg.)) ((Regensburg 1829.)) 2 Bl. 8. ((Umschlagtit.)) „Neues Jahr! sey laut gepriesen“... B. 4095. 178. Abriß einer Geschichte der Loge Carl zu den 3 Schlüsseln im Or. Regensburg. Von J((ul.)) v. Stachelhausen. 5845. ((Re- gensburg 1845: Demmler.)) 94 S. 8. W. 12120. 179. Statuten der Stiftung der Waisen der Loge Carl zu den drei Schlüsseln im Orient zu Regensburg. Am St. Johannisfeste 1847. 8 S. 8. ((Umschlagtit.)) B. 9366. 180. Catalog der Bibliothek der 1771 bis 1851 bestandenen Groß- loge Karl zu den drei Schlüsseln im Or. zu Regensburg. F. W. N e u - müller. Regensburg im September 1881. 24 S. 8. ((Lith.)) ((Um- schlagtit.)) B. 51. 186 Anhang II Verzeichnis sämtlicher Mitglieder der Loge (Das erste Datum nach dem Geburtsjahre ist immer dasjenige der Aufnahme.) 1. Keller, Carl Rudolf von. Legationssekretär. Regensburg. „Fun- dator“ der Loge. .Wird erst 12. April 1771 ordentl. Mitglied Gest. 1801. 2. Rieheville (Reichsstädter), Matthias. Angeblich Arzt, später als Schwindler entlarvt. Regensburg. Geb. in Colmar. Mitgründer. Am 24. Sept. 1767 ausgeschlossen. 3. S c h k 1 e r, Ludwig Leonhard von. Kaufmann, Regensburg. Evange lisch. Mitgründer. 4. Maemmingen, Hieronymus Paul von. Offizier. Regensburg. Evangelisch. Mitgründer. In der cn Libanon z. d. 3 Cedern in Erlangen aufgenommen 1757. 5. Stattmiller, Johann Michael. Kaufmann. Regensburg. Evange lisch. Mitgründer. 6. Schöberl August Wolfgang. Kaufmann. Regensburg. Evange lisch. Mitgründer. 7. Eberhardt, Esaias Andreas. Kaufmann. Regensburg. Mitgründer. 8. Keys er, Konrad Christian. Kaufmann. Regensburg. Evangelisch. Mitgründer. 9. Vis eher, Johann Christof. Kaufmann. Regensburg. Evangelisch. Mitgründer. 10. Sorge, Johann Christof. Kaufmann. Regensburg. Evangelisch. Mitgründer. 11. Collowitz, Franz Georg. Thurn u. Taxischer Hofjuweliwer. Regensburg. Reformiert. Mitgründer. In den Bund aufgenommen 1766. 12. Weiß bo eck, Johann Wilhelm. Gastwirt im „Goldenen Kreuz“. Regensburg. Evangelisch. Mitgründer. 13. Greiffendorf, Emanuel. Mitgründer. 14. Maunz, Johann Felix von. Mitgründer. 15. Stephan, Johann. Aufwärter. Regensburg. Evangelisch. Zeit der Aufnahme unbekannt, ist wahrscheinlich auch gleich bei der Gründung der □ aus der □ Charles de la Constanee in Regens- burg mit übergetreten. Geselle am 4. Juni 1767. Gest. 1791. 16. Win deck, August von. Kurkölnischer Rat. Regensburg. Katho lisch. 17. Meyer, Johann. Aufwärter. Regensburg. Geb. 1730. Evangelisch. 29. Mai 1767 als dienender Bruder; Geselle am 4. Juni 1767; Meister am 12. April 1771. Gest. 1772. 18. Th uro t, U. Weinhändler aus Nuis in Burgund. Geb. 1727. Katholisch. 4. Juni 1767; Geselle am selben Tag; Meister am 2. Juli 1767. 187 19. Gr a eff er (Craesser?), Rudolf. Buchhändler. Wien. Geb. 1733 in Trebsch bei Glogau. Evangelisch. 6. Juni 1767; Geselle am selben Tage. 20. Hartmann, Johann Bartholomäus. Maler. Regensburg. Geb. 1729 in Dingelfing. Katholisch. 11. Juni 1767; Geselle am 16. Juli 1767; Meister am 23. Jan. 1768. 21. De uz (Teusch). Kellermeister beim Fürsten Thurn u. Taxis. Re- gensburg. 24. Juni 1767 affil. Früher ebenfalls Mitglied der □ Charles de la Constance in Regensburg. 22. Wagner, Jakob. Schuhmacher u. Aufwärter. Regensburg. Evan- gelisch. 16. Juli 1767 als dienender Bruder; Geselle am 24. März 1768; Meister am 12. April 1771. Gest. 24. April 1790. 23. Gause, Philipp Heinrich. Kaufmann. Regensburg. Evangelisch. 2. Nov. 1767 affil. Aufgen. in der □ Les parfaits Elus in Paris. 24. Leopold. Als Ehrenmitglied am 18. Dez. 1767. 25. Har de Ile. Als Ehrenmitglied am 18. Dez. 1767. 26. Koch, Philipp Friedrich. Handlungsverwander. Regensburg. Geb. 1741 in Speyer. Evangelisch. 18. Dez. 1767; Geselle am selben Tage; Meister am 3. Nov. 1768. 27. Rehbach, Johann Christian. 18. Dez. 1767 affil. 28. M a u n z, Johann Christian von. Kaufmann. Regensburg. Evange lisch. 13. Febr. 1768; Geselle am 24. März 1768. 29. Körnlein, Johann Nikolaus. Graveur u. Wappenschneider. Re- gensburg, Evangelisch. 24. März 1768; Geselle am 1. Jan. 1769. Gest. Jan. 1795. 30. Stattmiller, Johann Reinhardt. Goldschläger aus Lindau. Geb. 1739 ebendas. Evangelisch. 5. Mai 1768; Geselle am 1. Jan. 1769. 31. Jungen, Johann Ferdinand von. Kurböhmischer Legationsrat. Regensburg. Geb. 1741 ebendas. Katholisch. 1. Dez. 1768. 32. Da um er, Johann David. Kellner. Regensburg. Geb. 1744 in Ulm. Evangelisch. 6. April 1769. 33. Zucker, Johann August. Weingastgeber. Regensburg. Geb. 1742 in Ober-Steinbach. Evangelisch. 20. Dez. 1770; Geselle am 21. Febr. 1771; Meister am 12. April 1771. 34. Hegii, Franz Joseph. Kaufmann aus Lyon. Katholisch. Wird am 26. Juni 1770 Meister. 35. Namur, de. Als Ehrenmitglied am 5. Juli 1770. 36. Weidner, Christian Gottlieb Josias. Kand. Theol. Regensburg. Geb. 1740. Evangelisch. 1. Jan. 1771; Geselle am 21. Febr. 1771; Meister am 12. Apr. 1771. 37. Schneider, Johann Jakob. Stallmeister des Fürsten Thurn u. Taxis. Regensburg, später in Linz. Geb. 1741 in Oettingen. Evan- gelisch. 7. Febr. 1771; Meister am 29. Apr. 1771. 38. Küssow, Carl Friedrich Graf von. Kgl. Preuß. Oberleutnant. Regensburg. Geb. 1745. Evangelisch. 14. Febr. 1771; Geselle am 4. Apr. 1771; Meister am 29. Apr. 1771. 188 39. Cr am er, Friedrich August. Handlungsverwandter. Regensburg. Evangelisch. 15. April 1771. 40. Hof mann, Martin Christof. Musikus. Regensburg. Geb. 1731 ebendas. Evangelisch. 18. Mai 1771 als dienender Bruder; Geselle am 1. Jan. 1773. 41. Wilf elsheim, Nikolaus Friedrich (Franz?). Bordeaux. 9. Okt. 1771 als Ehrenmitglied. Aufgen. in der cm La Paix et la Concorde in Nantes. 42. Böttcher, Heinrich (Johann) Philipp. Kaufmann in Hamburg (Wien). Geb. 1743 in Hertzberg. Evangelisch. 9. Okt. 1771; Ge- selle am selben Tage; Meister am 11. Okt. 1771. 43. Wetzel, Johann Daniel. Jurist. Regensburg. Geb. 1741 in Bay- reuth. 1. Jan. 1772; Geselle am 14. Mai 1772; Meister am 2. Juli 1772. 44. Winterfeld, August Albrecht von. Kgl. Preuß. Oberleutnant. Geb. 1740 in Karbin. Evangelisch. 5. März 1772; Geselle am 14. Mai 1772; Meister am 2. Juli 1772. 45. Alkofer, Johann Gottlieb jr. Handlungsverwandter. Regens burg. Geb. 1750 ebendas. Evangelisch. 14. Mai 1772; Geselle am 7. Sept. 1772; Meister am 12. Nov. 1772. Gest. 1784. 46. Schoepf, Johann Wilhelm. Kaufmann. Wunsiedel. Geb. 1750. Evangelisch. 6. Aug. 1772; Geselle am selben Tage; Meister am 13. Okt. 1774. 47. Szarkozy, Johann Georg. Kaufmann. Geb. 1744 in Pressburg. Evangelisch 17. Okt. 1772; Geselle am selben Tage. 48. Alkofer, Johann Ludwig. Gräfl. Ortenburgischer Informator. Geb. 1739. 4. Nov. 1772 als Ehrenmitglied; Geselle am selben Tage; Meister am 12. Nov. 1772. Aufgen. in der □ Minerva zu den 3 Palmen in Leipzig. 49. Haller, Johann Gottlieb. Cand. jur. Regensburg. Geb. 1745 ebendas. Evangelisch. 3. Dez. 1772; Meister am 29. IV. 1773. 50. Dressier, Ernst Christof. Sekretär u. Kammermusikus. Regens burg. Geb. 1734 in Greußen (Schwarzburg-Sondershausen). Evan- gelisch 16. Dez. 1772. 51. Pistorius, genannt von Seydewitz, Hans Christof von. Leutnant in Sachsen-Gothaischen Diensten. Altenburg. Evangelisch. 4. Febr. 1773; Geselle am 4. März 1773; Meister am 1. Apr. 1773. 52. Tr ölt sch, Johann Wilhelm. Kaufmann. Regensburg. Evange- lisch. 4. Febr. 1773. 53. He Imst a etter, Ignaz. Accis-Einnehmer. Marktstefft. Katho- lisch. 54. Ulrich, Niklas. Kammermusikus. Ansbach. Als Ehrenmitglied am 11. Febr. 1773. 55. Stärtz, Johann Adolf. Bedienter beim Br. Ulrich. Reformiert. Als dienender Bruder (?) am 12. Febr. 1773. 56. Kurowsky, Johann Friedrich von. Kgl. Preuß. Oberleutnant, z. Zt. Regensburg. Geb. 1774. Evangelisch. 2. Dez. 1773; Geselle am 1. Jan. 1774; Meister am 1. Sept. 1774. 189 57. S a ef str öm, Andre von. Sekretär. Evangelisch. Als Ehrenmit- glied am 3. Febr. 1774. 58. Goue August Siegfried Wilhelm von. Hofrat. Braunschweig. Evangelisch. Als Ehrenmitglied am 24. Juni 1774. 59. C o m b 1 e s (Gumpel), Ludw. von. Kgl. Preuß. Offizier. Als Ehren- mitglied am 24. Juni 1774. 60. S ündermahler, Franz Josef von. Dr. jur. Regensburg (später Hofrat in Würzburg). Geb. 1750 in Würzburg. Katholisch. 4. Aug. 1774. 61. Winther, Gottlieb Moritz. Kaufmann. Regensburg. Geb. 1746 ebendas. Evangelisch. 3. Nov. 1774; Geselle am 4. Juni 1775; Meister am 9. April 1776. 62. Hagen, Simon Carl von. Hessen-Kasselscher Legationssekretär. Regensburg. Geb. 1715 ebendas. Evangelisch. 1. Jan. 1775; Ge- selle am 4. Juni 1775; Meister am 9. Apr. 1776. 63. Kempf er, Joseph. Virtuos vom großen Baß. Regensburg. Geb. 1748 in Florenz. Katholisch. 8. März 1775. 64. Bischoff, Johann Georg. Virtuos u. Markt-Inspektor. Nürnberg. Geb. 1741 ebendas. Evangelisch. 8. März 1775. 65. Ziegenhagen, Franz Heinrich. Kaufmann. Straßburg. Geb. 1752. Evangelisch. 8. März 1775. 66. Oexle, Franz Anton von. Kurfürstl. Bayr. Kammerherr. Prugg. Geb. 1751 in Regensburg. Katholisch. 27. Apr. 1775. 67. La Gr an ge sen., Christian Friedrich von. Kur-Braunschwei gischer Legationskanzlist. Regensburg. Geb. 1752 ebendas. Evan- gelisch. 4. Mai 1775; Geselle am 3. Aug. 1775; Meister am 9. Apr. 1776.! 68. D opp elm ey er, Joh. Georg Friedrich. Arzt. Hof. Geb. 1752 ebendas. Evangelisch. 1. Juni 1775.*) 69. Sturm, Heinrich Gottlob. Cand. jur. Regensburg. Geb. 1748 in Greiz i. Vgtl. Evangelisch. 22. Sept. 1775. 70. Be Low, Carl Friedrich Ludwig von. Kgl. Leutnant. Regensburg. Evangelisch. 6. Jan. 1776; Geselle am 30. März 1776; Meister am 9. April 1776. 71. Meyerhof, Heinrich. Stud. jur. Geb. 1754 in Hamburg. Evange- lisch. 16. Apr. 1776; Geselle am 16. Apr. 1776. 72. Streit, Gottfried Andreas Freih. von. Oberleutnant. Geb. 1747 in Creussen. Katholisch. 1. Jan. 1777. 73. La Gr an ge jun., Johann Georg von. Cand. jur. Regensburg. Geb. 1756 ebendas. Evangelisch. 1. Jan. 1778; Geselle am 12. Nov. 1779. 74. Vischbach, Carl Albrecht Ilektor von. Kavalier. Geb. 1749 in Vischbach. Evangelisch. 28. Juli 1778; Meister am 30. März 1780. 75. Strobel, Johann Wilhelm. Handlungsbeflissener. Regensburg (später Kaufmann in Nürnberg). Evangelisch. 3. Dez. 1778; Mei- ster am 21. Jan. 1779. *) Wohl der^ bekannte Gold- und Rosenkreuzer. 190 76. Win c op, Ernestus von. K. K. Major. Geb. 1744 in Erfurt. Ka- tholisch. 1. Jan. 1779; Geselle am selben Tag; Meister am 7. Jan. 1779. 77. Born, Josef (Johann?) von. Geb. 1746 in Karlsburg in Siebent bürgen. Katholisch. 1. Jan. 1779; Geselle am selben Tag; Meister am 7. Jan. 1779. 78. Winekler. Franz Adam von. K. K. Rat in Wien. Geb. 1734. Katholisch. 1. Jan. 1779; Geselle am selben Tag; Meister am 9. Jan. 1779. 79. Cour non, Johann Vinzenz de. K. K. Hauptmann im Langloi- schen Regiment. Gmünden. Geb. 1737 in Livorno. Katholisch. 28. Jan. 1779; Geselle am selben Tage; Meister am 6. Mai 1779. 80. Lochner, Johann Carl. Licentiatus juris (später Advokat in Fürth). Geb. 1751 in Fürth. Evangelisch. 6. Febr. 1779; Geselle am 22. Febr. 1779. 81. Lützhofen, Josef von. K. K. Offizier. Als Ehrenmitglied am 6. Febr. 1779. 82. Grossmann, Carl August. Kunsthändler. Dresden. Geb. 1743 in Königsbrück. Evangelisch. 22. Febr. 1779; Geselle am selben Tag; Meister am 12. Okt. 1780. 83. Boehm, Johann von. K. K. Staatssekretär. Wien. Geb'. 1746 in Prag. Katholisch. 1. März 1779; Geselle am selben Tag; Meister am 6. Mai 1779. 84. Bammersperger, Johann David. In Br. v. Hägens Diensten. Geb. 1743 in Heilbronn. Evangelisch. 1. März 1779 als dienender Bruder. 85. Kressei, Franz Carl von. K. K. Kommissarius im österreichi schen okkupierten Bayern. Aus Wien. Als Ehrenmitglied am 1. März 1779. 86. Labeaume, Francois. Kaufmann. Geb. 1757 in Bonne in Bur- gund. Katholisch. 12. Nov. 1779; Geselle am selben Tag; Meister am 1. Jan. 1785. 87. Hasse, Detlef Christian. Kaufmann. Geb. 1752 in Hamburg. Evan gelisch. 12. Nov. 1779; Geselle am selben Tag. 88. Claus, Ludwig. Kammerdiener. Geb. 1746. Evangelisch. 1. Jan. 1780; Meister am 1. Juni 1780. Ausgeschlossen am 13. März 1789. 89. Hieb er (Hieben?), Franz Xaver von. Kurpfalzischer Hofkammer- rat u. Kaiserl. Reichspoststallmeister in München. Geb. 1744 in Friedberg. Katholisch. 3. Febr. 1781; Geselle am selben Tag. 90. Tirinanzi, Josef. Kaufmann. Mainz. 1. Jan. als Geselle affi- liiert; Meister am selben Tag. 91. Hessling, Christof Nikolaus. Apotheker. Regensburg. Geb. 1755. Evangelisch. 1. Jan. 1782; Geselle am 25. Nov. 1782; Meister am 6. März 1783. 92. Gen edel, Josef Leopold. Kaufmann. Neurode. Katholisch. 93. Schmidt, Johann Christof. Direktor der Barensfeldischen Hand- lung in Regensburg, später in Straßburg. Geb. 1747. Evangelisch. 7. März 1782; Meister am 26. Sept. 1782. 191 94. Waldstein - Wartenberge, Ernst Ferdinand Graf von. „Rektifiziert“ und als Mitglied angenommen am 15. März 1782; Geselle am selben Tag; Meister am 23. Mai 1782. 95. Ponte Leone, Anton Josef Graf ä. Als Ehrenmitglied am 15. März. 1782. 96. Tserclaes, Eugen von. Kur-Kölnischer Kammerherr u. Fürstl. Thurn u. Taxischer Kavalier. Regensburg. Geb. 1755. Katholisch. 15. März 1782; Geselle am selben Tag; Meister am 2. Febr. 1784. 97. Bistritz, Row. Graf von. Polnischer Kavalier. Katholisch. 98. Schopf, Andreas. Direktor der Fürstl. Thurn u. Taxischen deut schen Schauspielbühne in Regensburg, später in Erlangen. Geb. 1752. in Wien. Katholisch. 23. Mai 1782; Geselle am 25. Nov. 1782; Meister am 6. März 1783. 99. Sauveplanc, Andreas von. Polnischer Kavalier. Katholisch. 100. Kesaer, Franeiscus Xaver de. Professor der Mathematik u. deutschen Sprache an der Univers. in Wien. Geb. 1740 ebendas. Katholisch. 26. Sept. 1772. 101. Törring, Karl Ignaz Graf von. Domkapitular. Regensburg. Geb. 1757 in München. Katholisch. 7. Nov. 1782; Geselle am 6. Febr. 1783; Meister am 2. Febr. 1784. 102. Fuchs, Josef von. Kurpfalzbayr. Oberleutnant. Regensburg. Geb. 1744 in München. Katholisch. 25. Nov. 1782; Geselle am selben Tag. 103. Go dar, Guillaume. Geb. 1760 in Verviers. Katholisch. 25. Nov. 1782. 104. Dittmar, Georg Friedrich von. Kurbayr. Hofkammerrat. Re- gensburg. Evangelisch. Als Ehrenmitglied am 12. Dez. 1782. Auf- genommen in der Loge „Zur gekrönten Hoffnung“ in Wien. 105. Warnesius, von. K. K. Major. Mitglied einer französischen Loge in den Niederlanden, wird affiliiert 12. Dez. 1782; Geselle am 6. Febr. 1783; Meister am 6. März 1783. 106. Schaden, Friedrich von. Fürstl. Thurn u. Taxiseher Hofrat in Regensburg. Geb. 1755 in Wallerstein. Katholisch. 12. Dez. 1782; Geselle am 1. Jan. 1783. 107. Muggenthal, Jos. Ant. von. Kurpfalzbayr. Oberleutnant. Geb. 1757 in Ober-Ganghofen. Katholisch. 1. Jan. 1783. 108. Marsh, George. Fabrikant in Norwich. Geb. 1762 daselbst. 1. Jan. 1783. 109. Knebel, Franz von. Bischöflicher Hofrat in Regensburg, später in München. Wird Ehrenmitglied am 1. Jan. 1783. 110. Nally, Jos. Kaufmann in Nancy. Katholisch. Wird Ehrenmit- glied am 1. Jan. 1783. 111. Lügen au, Andr. (Anton) Christophorus von. Pfarrer in Oetz- ting, später in Schramhausen. Geb. 1746 zu Bergkirchen. Katho- lisch. 6. Febr. 1783. 112. Sasso, Carl del. Kaufmann in Prag. Geb. 1762 zu St. Maria in Italien. Katholisch. 6. Febr. 1783; Geselle am selben Tage. 192 113. Grafenstein, auf Gaehlas, Andreas von. Geh. Regierungsrat in Arnberg. Katholisch. 14. Aug. 1783. 114. Erthel, Adam. Hofgerichtsadvokat in Passau. 24. Sept. 1783; Geselle am 1. Jan. 1784; Meister am 31. Mai 1784. 115. Hardy, Jos. Sprachmeister in Regensburg. Geb. 1748 in Köln. Katholisch. 4. Dez. 1783; Geselle am 28. April 1784; Meister am 24. April 1785. 116. Cker, Jos. von. Kurpfalzbayrischer Militärphysikus. Regens- burg. Geb. 1745 zu Bonn. Katholisch. 16 Febr. 1784; Geselle am 28. April 1784; Meister am 16. Sept. 1784. 117. Retmeier, Jos. Bedienter beim Grafen Torring in Regens- berg. Geb. 1748. Katholisch. 16. Febr. 1784 als dien. Bruder; Ge- selle am 3. März 1785. 118. Betrand Graf von Perusa-Griechingen, Max von. Kurpfalz- bayrischer Hofrat. 119. Auer, Joh. Leonh. Ant. Braunschweigischer Lottokommissarius in Regensburg. Geb. 1751. Katholisch. 28. April 1784; Geselle am 15. Juli 1784; Meister am 24. April 1785. 120. Polzer, Wenzel. Kabinetssekretär in Bonn. Katholisch. Aufge- nommen in der Loge zu den drei Schwertern in Wien; affiliiert am 27. Mai 1784; Geselle 22. Juli 1784; Meister 16. Sept. 1784. 121. Purkart, Ant. Carl. Hofmeister in München. Katholisch. Auf- genommen in der Loge zu den drei Schwertern in Wien; affiliiert am 27. Mai 1784; Geselle 3. März 1785. 122. Sachenburg, Christian. Kunstmaler. Geb. in Wien 1748. Ka- tholisch. 31. Mai 1784; Geselle 15. Juli 1784. 123. Buschmann, Joh. Philipp. Kammerdiener in Regensburg. Geb. zu Glogau 1743. Katholisch. 31. Mai 1784 als dienender Bruder. 124. D o n d orf f, Varl von. KK. Offizier. Katholisch. Affiliiert am 15. Juli 1784. 125. Sternberg, Kaspar Graf von. Domherr in Regensburg. Geb. 1761. Katholisch. 15. Juli 1784; Geselle 4. Aug. 1785; Meister 15. Sept. 1785. 126. Karg, Carl Aug. von. Kurpfalzbayrischer Offizier in Regens- burg. Geb. daselbst 1758. Katholisch. 15. Juli 1784; Geselle am selben Tage. 127. Thürheim, Carl Friedr. Graf von. Regierungsrat zu Strau- bing. Geb. zu Regensburg 1762. Katholisch. 22. Juli 1784. 128. Butz, Erhardt. Pfarrer zu Köfringen, später Hofprediger zu Passau. Geb. zu Abbach 1746. Katholisch. 22. Juli 1784; Geselle 3. März 1785. 129. Pr eis sl er, Jos. Haushofmeister in Regensburg. Geb. 1741. Katholisch. 1. Nov. 1784. 130. Morasch, Jos. Ign. Licentius Medicinae in Wien. Geb. zu Augsburg 1763. Katholisch. 1. Nov. 1784. 131. Wratislaw, Franz de Paula Graf von. Böhmischer Kavalier. Geb. in Prag 1757. Katholisch. 18. Nov. 1784. 193 13 132. Schopf, Jos. jun. Schauspieler in Regensburg. Geb. in Wien 1759. Katholisch. 4. Febr. 1785; Geselle 7. Dez. 1785. 133. Silbermann, Maxim. Jos. von. Pfälzischer Kavalier. Geb. 1755. Katholisch. 4. Febr. 1785. 134. Richter, Ernst Wilh. Kammerdiener beim Kursächsischen Ge- sandten Baron von Hohenthal. Geb. in Dresden 1749. Evange- lisch. 28. Apr. 1785; Geselle 7. Dez. 1785; Meister 7. März 1787. 135. Pettenkof er, Herrn, von. Kgl. Preuß. Offizier. Katholisch. 28. Apr. 1785; Meister 1. Juni 1786. 136. Gr o eben, Carl von der. Kgl.Preuß. Oberleutnant. Wird „rekti- fiziert“ und Mitglied 16. Juni 1785; Meister 1. Dez. 1785. 137. Reichenneder, Joh. Bapt. Verwalter von Köfring und Ge- binkofen. Geb. in Dingelfing 1735. Katholisch. 28. Juli 1785. 138. Fischer, Ludw. Kammersänger in Regensburg. Katholisch. 28. Juli 1785.' 139. Seyfried, Carl Jos. Lotto-Kommissarius in Augsburg, später in Neuwied. Geb. in Amorbach 1759. Katholisch. 28. Juli 1785. 140. Wessely, Kaspar Jak. Taxator in Augsburg. Geb. in Kamnitz (Böhmen) 1746. Katholisch. 28. Juli 1785; Geselle am selben Tage. 141. Caila, Ernst Gottlieb Adolf de. Preuß. Oberleutnant in Regens- burg. Geb. in Bautzen 1750. Evangelisch. 4. Aug. 1785; Geselle 6. Okt. 1785; Meister 1. Dez. 1785. 142. Bauhof, Jos. Rechtspraktikant und Sollizitator beim Br. Ertel in Passau. Geb. 1760. Katholisch. 6. Okt. 1785; Geselle am selben Tage. 143. Steinlein, Georg Friedr. Kellner beim Br. Zucker in Regens- berg. Geb. in Stuttgart 1760. Evangelisch. 6. Okt. 1785, als dienen- der Bruder; Geselle 22. März 1787. 144. Berchem, Joh. Nepom. von. Kurpfalzbayrischer Kammerherr in Regensburg. Geb. in Landhut 1758. Katholisch. 145. Gleich, Georg. Pfarrer und Dechant in Langenehrling. Geb. 1734. Katholisch. 1. Jan. 1786. 146. Hammersehmidt, Joh. Georg. Handlungskommis beim Br. Dittmer in Regensburg. Geb. in Ansbach 1756. Evangelisch. 2. März 1786; Geselle 19. Okt. 1786; Meister 7. Juni 1787. 147. Born, Andreas von Kgl. Preuß. Offizier in Regensburg. Evange- lisch. 27. April 1786; Meister 15. November 1786. 148. Omeysmeyer, Joh. Bapt. Mautner in Schmidtmühlen. Katho- lisch. Affiliiert am 8. Juni 1786. 149. Andrian, Max Carl von. Hofmarksherr zu Schmidtmühlen. Katholisch. 8. Juni 1786; Geselle 19. Okt. 1786; Meister 7. März 1787. 150. Steffen (Steffens), Franz Nikol, von. Kurtrier, Legationsrat in Regensburg. Katholisch. 8. Juni 1786; Geselle 22. März 1787; Meister 7. Juni 1787. 151. Passy, Leop. von. Rittmeister in Regensburg. Katholisch. 24. Juni 1786. 194 152. Feder, Carl Christof von. Licentiatus juris in Regensburg. Geb. auf Schloß Thiersheim 1763. Katholisch. 19. Okt. 1786; Geselle am selben Tage. 153. Andrian, Friedr. von. Kurpfalzbayr. Hofrat in Regensburg. Geb. 1764. Katholisch. 1. Jan. 1787; Geselle 22. März 1787. 154. Gantzesaug, Joh. Gottlieb. Kaufmann in Zeilenrode. Geb. 1765. Evangelisch. 5. Febr. 1787; Meister 21. Febr. 1788. 155. Schleich, Ferdin. von. Kurpfalzbayr. Kammerherr, fürstl. Kemptischer Hofkavalier und Hofrat. Geb. in Landshut 1766. Katholisch. 5. Febr. 1787. 156. Weinig, Jak. Anton. Sekretär bei Baron von Welten in Regens- burg. Geb. in Amberg 1761. Katholisch. 22. März 1787. 157. Zorn, Lorenz. Handlungskommis. Geb. in Ulm 1761. Evangelisch. 24. Mai 1787. 158. Schwerin, Joh. Freih. von. Kurbayrischer Kavalier. Katho- lisch. 159. Drachenfels, von Kgl. Preuss. Offizier in Regensburg. Evan- gelisch. Affiliiert am 24. Juni 1787. 160. Männer, Joh. Heinr. Kaufmann in Augsburg. Geb. in Ulm 1741. Katholisch. 25. Juli 1787; Geselle 10. Apr. 1788. 161. Stangha, Peter. Kaufmann in München. Katholisch. 162. Reinhardt, Joh. Michael. Hofjuwelier in Regensburg. Geb. in Redewisch 1754. Evangelisch. 11. Okt. 1787; Geselle 10. Apr. 1788; Meister 14. Aug. 1788. 163. Frey dl, Baron von. Offizier. Evangelisch. Wird „Ehrenmitglied“ 1. Jan. 1788; ordentl. Mitglied seit 14. Dez. 1799. 164. Saint-Mihiel, de. Pagen-Hofmeister in Regensburg. Katho- lisch. Wird „Ehrenmitglied“ 1. Jan. 1788. 165. Oberhueber, Josef (Johann?) Anton. Kaufmann in MüncOen. Geb. 1754. Katholisch. 19. Jan. 1788; Geselle 11. Aug. 1788; Mei- ster 14. Aug. 1788. 166. Brentano auf Brentheim, Franz Gottlieb von. Hauptpfleger zu Laber. Geb. 1755. Katholisch. 11. März 1788; Geselle 11. Aug. 1788; Meister 6. Febr. 1789. 167. L a s s e 1, Matthias. Augenarzt, Dr. med. aus Kronstadt in Sieben- bürgen. Geb. 1762. Evangelisch. 11. März 1788. 168. Lavater, Johann Heinr. Dr. med. Baden-Durlachscher Lega- tionsrat in Zürich. Geb. 1768. Reformiert. 2. Mai 1788. 169. S chm et tau (S chm e 11 o w ?), Graf von. Kgl. Preuss. Lega- tionsrat. Wohnhaft zu Pomerzig. Reformiert. Wird „Ehrenmit- glied“ 5. Mai 1788. 170. S chik an e d e r, Joh. Emanuel. Direktor der Regensburger Deutschen Schauspielgesellschaft. Geb. in Straubing 1756. 2. Okt. 1788. 171. Busch, Joh. Carl. Lotto-Kommissarius in Regensburg. Geb. in Augsburg 1742. Evangelisch. 2. Okt. 1787; Geselle 11. Dez. 1789. 172. Zeuner, Joh. David. Handlungskommis in Regensburg. Geb. in Speyer 1764. Evangelisch. 1. Jan. 1789; Geselle 1. Jan. 1791. 195 13* 173. Breun er, Josef, Graf von. Kaiser!. Minister (Gesandter?) am Dänischen Hofe in Kopenhagen. Geb. in Wien 1764. Katholisch. 30. Jan. 1789; Geselle am selben Tage; Meister 6. Febr. 1789. 174. Ge risch er, Christian Benedikt. Kaufmann in Schönheid. Geb. 1759. Evangelisch. 13. März 1789. 175. Gostkof sky, Georg Ludw. von. Kgl. Preuß. Oberleutnant. Wohnhaft in Bartenstein. Geb. in Kunskow (?) in Pommern 1763. Evangelisch 2. Dez. 1789; Geselle 29. Apr. 1790. 176. Gasser, Joh. Perd. Hofrat und rittersehaftlicher Konsulent in Ulm. Geb. in Ravensburg 1743. Katholisch. 11. Dez. 1789; Geselle 11. Dez. 1789. 177. Meister, Carl Andreas Heinr. Reehtskanditat in Regensburg. Geb. 1768. Evangelisch. 1. Jan. 1790. 178. ThurnundTaxis, Carl Alexander, Erbprinz von. Regensburg. Katholisch. Affiliiert am 5. Jan. 1790. 179. Gump p en b er g, Franz Freili. von. Kurpfalzbayrischer Kam- merherr und Hofkavalier beim Erbprinzen von Thurn und Taxis. Geb. in Bayerbach 1758. Katholisch. 5. Jan. 1790; Geselle 12. Mai 1791; Meister 3. Nov. 1791. 180. W o b e s e r, Ludw. von. Kgl. Preuß. Leutnant in Regensburg. Geb. 1759. Evangelisch. 5. Jan. 1790; Geselle 29. Apr. 1790. 181. Ga mpert, Phil. Friedr. Hofmeister beim Baron von Seckendorf in Regensburg. Geb. in Schweinfurt 1765. Evangelisch. 17. März 1790; Geselle 12. Nov. 1790. 182. Bauer, Konr. Mich. Kellner bei Br. Zucker in Regensburg. Geb. in Ludwigsburg 1766. Evangelisch. 29. Apr. 1790 als dienender Bruder; Geselle 29. Juli 1790. 183. Caemmerer, Joh. Vinzenz. Legationsrat in Regensburg. Als Lehrling affiliiert 29. Apr. 1790 (in den Freimbund aufgen. 1786); Geselle am selben Tage; Meister 7. Okt. 1790. 184. Döhner, Franz Paul. Kanditat beider Rechte in München. Geb. daselbst 1761. Katholisch. 6. Sept. 1790; Geselle am selben Tage. 185. Zimmer mann, Georg Jak. Bürgerlicher Aufwärter in Re- gensburg. Geb. in Weißenburg 1750. Evangelisch. 12. Nov. 1790 als dienender Bruder. 186. Burgstall, Wenzel, Graf von. Kur-Kölnischer Kammerherr. Geb. in Graz 1770. Katholisch. 12. Nov. 1790; Geselle am selben Tage. 187. Hendess, Joh. Gottfried. Kammerdiener bei dem Gesandten Grafen von Görtz in Regensburg. Geb. in Bublitz 1762. Evange- lisch. 1. Dez. 1790; Geselle 5. Okt. 1791; Meister 28. Febr. 1793. 188. Melber, Georg Christof. Physikus in Frankfurt a. M. Geb. da- selbst 1754. Evangelisch. 13. Apr. 1791. 190. B au mann, Ludw. Fürstl. Taxischer Kammerdiener in Regens- burg. Evangelisch. Affiliiert 6. Apr. 1891; Meister 16. Mai 1793. 191. Merz, Paul Joh. Georg von. Cand. Juris. Geb. in Nürnberg 1766. Evangelisch. 12. Mai 1791; Geselle am selben Tage. 196 192 Merz, Carl Alexander Georg von. Kaufmann in Nürnberg. Geb. daselbst 1767. Evangelisch. 12. Mai 1791; Geselle am selben Tage. 193. Schneller, Georg Albrecht Wilh. Gräfl. Pappenheim. Kanzlei- rat in Regensburg. Evangelisch. Wird „Ehrenmitglied“ 21. Juli 1791. 194. Zedlitz, von. Wird afiliiert 5. Okt. 1791. 195. Kracner, Nik. Gottfried. Handlungsbeflissener in Regensburg. Geb. daselbst 1770. Evangelisch. 19. Okt. 1791. 196. Hoffmann, Christian Christof. Stadtmusikus in Regensburg. Geb. daselbst 1746. 1. Jan. 1792. 197. Schlund, Joh. Jak. Juwelier in Frankfurt a. M. Evangelisch'. 31. Mai 1792. 198. Stetten (Stetter?), Franz von. Hauptmann in Wien. Geb. in Trier 1749. Katholisch. 27. Sept. 1792; Geselle am selben Tage; 199. Schneider, Joh. Christof. Kaufmann in Wien. Geb. in Markt- breit 1762. Evangelisch. 8. Nov. 1792; Geselle am selben Tage; Meister 22. Febr. 1800. 200. Wolff, Heinr. Musikus und Stadttürmer in Regensburg. Geb. daselbst 1756. Evangelisch. 28. Nov. 1792 als dienender Bruder. 201. Assmus, Franz Carl Heinr. Oberchirurg bei der Ostindischen Compagnie in Holland. Geb. in Düsseldorf 1765. Katholisch. 20. Dez. 1792; Geselle am selben Tage. 202. March and, Heinr. Hofmusikus in Regensburg. Geb. in Mainz 1769. Katholisch. 1. Jan. 1793; Geselle 17. März 1797; Meister 18. Okt. 1798. 203. Demmler, Georg Friedr. Handlungsbeflissener in Regensburg. Evangelisch. Wird affiliiert 18. Juli 1793. (In den Bund aufge- nommen 1790.) 204. Trimbey, Georg Heinr. Kaufmann in London. Geb. 1769. Ge- hört zur englischen Hochkirche. 19. Juni 1794; Geselle und Mei- ster am selben Tage. 205. Zuylen de Nyweld, Francois de. Hofkavalier beim Erbprin- zen von Thurn und Taxis in Regensburg. Geb. in Brügge 1764. Katholisch 11. Nov. 1795; Geselle 17. März 1797. 206. C annab ich, Carl. Musikus der Kurfürstl. Hofkapelle in Mün- chen. Katholisch. 17. März 1797; Geselle am selben Tage. 207. Schatz, Joh. Friedr. Kaufmann in Regensburg. Affiliiert 17. März 1797. (In den Bund aufgenommen 1767.) 208. Müller, H. von. Reichsquartiermeister. Affiliiert 12. Okt. 1798. (In den Bund aufgenommen 1756.) Geselle 23. Juni 1804. 209. Schörbing, Carl Magnus von. K. Schwed. Charge d’ affaires. Affiliiert 1. Febr. 1799. (In den Bund aufgenommen 1770.) 210. Schelhass, Heinr. von. Ratsadvokat in Regensburg. Geb. in Esslingen 1772. Lutherisch. 1. Febr. 1799; Geselle 8. Juli 1803; Meister 9. Juni 1804. 211. Stingelheim, von 26. April 1799. 197 212. Eckert , Philipp. Kammerdiener beim Erbprinzen von Thurn und Taxis in Regensburg. Geb. 1765. Katholisch. 1. Aug. 1799; Geselle 8. Febr. 1800; Meister 13. Dez. 1800. 213. Epplen, Jos. Franz Xaver von. Fürstl. Taxischer Geh. Rat in Regensburg. Katholisch. 21. Aug. 1799. 214. Kleber, Joh. Nepom. von. Kurfürstl. Pfalzbayr. Legationssek- retär in Regensburg. Geb. in München 1770. Katholisch. 26. Sept. 1799. 215. H a u b n e r, Joh. Adam Bedienter beim Br. von Caemmerer in Re- gensburg. Geb. 1772. Lutherisch. 14. Dez. 1799 als dienender Bru- der; Geselle 12 Sept. 1801. 216. Dolle, Franz Anton von. Fürstl. Thurn und Taxischer Hofrat und Truchsess in Regensburg. Katholisch. 14. Dez. 1799; Geselle 5. Apr. 1800; Meister 13. Dez. 1800. 217. Horne, Alexander Maurus. Benediktiner-Pater, Mitglied des Re- gensburger Schottenklosters. Geb. zu Montrose in Schottland 1761. 28. Dez. 1799; Geselle 10 Mai 1800; Meister 2. März 1801. 218. Ho r n e, Erhard. Benediktiner-Pater, Mitglied des Regensburger Schottenklosters. Geb. in Montrose in Schottland 1764. 28. Dez. 1799; Meister 6. März 1802. 219. Oppermann , Christian Heinr. Dr. med., Arzt in Regensburg. Geb. daselbst 1772. Evangelisch. 8. Febr. 1800; Geselle 8. Nov. 1800; Meister 7. Aug. 1801. 220. Jett sen., N. Graf von. Fürstl. Thurn und Taxischer Hofmar- schall in Regensburg. Affiliiert 22. Febr. 1800. (In den Bund auf- genommen 1767.) 221. Cr o es, Henr. Fürstl. Taxischer Kapellmeister in Regensburg. Geb. in Brüssel 1758. Katholisch 15. März 1800; Geselle 8. Nov. 1800; Meister 6. März 1802. 222. H e g a r d, Bernh. Chr. K. Schwed. Legationssekretär in Regens- burg. Wird „Ehrenmitglied“ 1800. 223. Geiger, Franz Paul. Fürstl. Taxiseher Rat in Regensburg. Geb. in Straubing 1757. Katholisch. 10. Mai 1800; Geselle 8. Nov. 1800. 224. Hessling, Joh. Konr. Apotheker in Regensburg. Geb. daselbst 1776. Evangelisch. 14. Juli 1800; Geselle 6. Febr. 1802. 225. Weyher, Carl. Handlungsbeflissener auf Reisen aus Frankfurt a. M. Geb. in Kehl. 1774. Evangelisch. 31. Juli 1800. 226. Hessling, Heinr. Kaufmann in Regensburg. Geb. daselbst 1777. 13. Sept. 1800; Geselle 18. Nov. 1802. 227. Zucker, jun., Heinr. Dr. med. Arzt in Regensburg. Geb. 1779. Evangelisch. 10. Jan. 1801; Geselle 12. Sept. 1801; Meister 10. Dez. 1802. 228. Caemmerer, Gerh. Jos. Kurmainzischer Artilleriehauptmann in Aschaffenburg. Geb. 1773 in Mainz. Katholisch. 1. März 1801. 229. Wittmann (Wiedmann, Wiedtmann), Carl. In Thurn und Taxischen Diensten. Affiliiert 2. März. 1801 (in den Bund aufgenommen 1773); Meister 15. Jan. 1803. 198 230. Collowitz jun., Franz Georg. Juwelier, Goldarbeiter und Gra- veur in Regensburg. Geb. 1776 daselbst. 21. März 1801; Geselle 24. Juni 1802. 231. Eckert, Franz. Fürstl. Thurn und Taxiselier Leib-Lakai in Re- gensburg. Geb. in Wertheim 1764. 21. März 1801 als dienender Bruder; Geselle 14. Mai 1803. 232. Nachtmann, Dominik. Affiliiert am 28. März 1801. (In den Bund aufgenommen 1781 in der Loge „zur Wahrheit und Einig- keit“ in Prag. 233. Becker (Beckers), Franz Alexander Vicomte de. Fürstl. Taxischer Hofkavalier in Regensburg. Geb. daselbst 1768. Katho- lisch. 28. März 1801. 234. Jett jun., Graf von. Fürstl. Taxischer Hofkavalier in Regens- burg. Affiliiert 1801. (In den Bund aufgenommen 1791.) 235. Haysdorf, Heinr. Werner von. Oberpostmeister in Augsburg. Geb. daselbst 1768. Katholisch. 28. März 1801; Geselle 24 Juni 1802; Meister 25. Febr. 1809. 236. Houdiere, Pierre. Fürstl. Thurn und Taxischer Tanzmeister in Regensburg. Geb. daselbst 1758. Katholisch. 17. April 1801; Geselle 28. Nov. 1801; Meister 10. Dez. 1802. 237. Pfetten, Heinr. Jos. von. Reehtsbeflissener aus Regensburg. Geb. daselbst 1780. Katholisch. 9. Mai 1801; Geselle 24. Juni 1802. 238. B o ettig er (B ö ttich er Joh. Anton Valerian. Kaufmann in Regensburg. Geb. 1758. Evangelisch. 24. Juni 1801; Geselle 15. Mai 1802. 239. Meyer, Christof Joh. Kellner im „goldenen Kreuz“. Geb. in Nürnberg 1770. Evangelisch. 12. Sept. 1801. 240. Braunold, Albrecht Franziskus. Kaufmann in Regensburg. Geb. in Bayreuth 1768. Evangelisch. 10. Nov. 1801; Geselle 15. Mai 1802, Meister 13. Juli 1805. 241. Eisenbock, Wolfgang. Kammerdiener beim Fürsten Thurn u. Taxis in Regensburg. Geb. daselbst 1750. Katholisch. 11. Dez. 1801; Geselle 14. Mai 1803. 242. Wack, Wolfgang. Tonkünstler in Regensburg. Geb. daselbst 1758. Evangelisch. 26. Dez. 1801; Geselle 14. Juni 1803; Meister 20. Aug. 1814. 243. Maemmingen jun., Paul Iiieron. von. Stadtgerichtsassessor in Regensburg. Geb. daselbst 1779. Evangelisch. 26. Dez. 1801; Geselle 14. Mai 1803; Meister 23. Mai 1805. 244. Hessling, Theodor Elias. Dr. med. und Fürstl. Thurn u. Taxi- scher Hofrat. in Regensburg. Geb. daselbst 1744. Evangelisch. 2. Jan. 1802; Geselle 6. Febr. 1802; Meister 26. Jan. 1805. 245. Rhein, Aug. Gust. Doktor der Rechte in Regensburg. Geb. in Hechingen 1773. Katholisch. 2. Jan. 1802; Geselle 6. Febr. 1802. 246. Hertel, Joh. Heinr. Gottlieb. Wirt im „goldenen Kreuz“ in Regensburg. Geb. in Magdeburg 1774. Evangelisch. 30. Jan. 1802. 199 247. Imhof, Kraft Ernst Friedr. von. Obrist-Forstmeister-Adjunkt. Geb. in Balmertshofen (Baimannshofen?) 1777. Katholisch. 30. Jan. 1802. 248. Rheinoehl, Joh. Eberhard Friedr. Postamtsverwalter zu Stutt- gart. Geb. in Cannstadt 1779. Evangelisch. 6. Febr. 1802; Geselle am selben Tage. 249. Westerholt, Alex. Graf von. Thurn u. Taxischer Geheimer Rat und Regierungspräsident in Regensburg. Affiliiert 20. März 1802. (In den Bund aufgenommen 1780.) 250. Dolle, Sebastian von. Oberpostmeister in Regensburg. Geb. in Ulm 1753. Katholisch. 20. März 1802; Meister 21. Juni 1802. 251. Pidoll zu Ouintenbach, Franz Jos. von. Fürstl. Thurn u. Taxischer Hofrat u. Oberpostmeister in Ulm. Geb. in Ouintenbach 1763. Katholisch. 252. Schubarth, Joh. Kaspar. Kantor und Inspektor am Gymna- sium zu Regensburg. Geb. in Coburg 1758. 1. April 1802; Geselle 22. Okt. 1803. 253. F a 11 o t, Ernst Christian. Kaufmann in Regensburg. Geb. daselbst 1768. Evangelisch. 27. Mai 1802. 254. Stumm, Jos. Kammermusikus im Dienste des Fürsten von Thurn u. Taxis in Regensburg. Geb. daselbst 1759. Katholisch. 27. Mai 1802; Geselle 22. Okt. 1803. 255. M aendl, Wolfg. Sänger in Fürstl. Lichtensteinschen Diensten in Wien. Geb. in Schwarzhofen 1764. Katholisch. 27. Mai 1802; Geselle 24. Juli 1802. 256. Hain ck er, Adam. Skribent in Regensburg. Geb. in Sehwarz- hofen 1770. Evangelisch. 27. Mai 1802 als dienender Bruder. 257. Schoenhammer, Sebastian Phil. von. Fürstl. Thurn u. Taxi- scher Hofrat in Regensburg. Geb. in Biberach 1768. Katholisch. 24. Juni 1802; Geselle 13. Aug. 1803. 258. Birkenstock, Mich. Kellner im „goldenen Kreuz“ in Regens- burg. Geb. in Straßburg 1773. Katholisch. 24. Juni 1802 als dienen- der Bruder; Geselle 12. Aug. 1809. 259. Dambmann, Georg. Legationsrat in Regensburg. Affiliiert 24. Juli 1802 (aufgenommen in der Loge „Caroline zu den 3 Pfauen“ in Neuwied); Meister 21. Mai 1803. 260. Baiser, Georg Friedr. Wilh. Dr. med. und Chirurg. Geb. in Darmstadt 1780. Evangelisch. 28. Aug. 1802 261. Marx, Anton von. Fürstl. Thurn u. Taxischer Hofrat in Regens- burg. Geb. in Mainz 1768. Katholisch. 3. Nov. 1802; Geselle 13. Aug. 1803; Meister 23. Mai 1807. 262. Fraenzl, Ferdin. Musikdirektor in Offenbach. Geb. in Mann- heim 1768. Katholisch. 3. Nov. 1802. 263. Pro eh 1, Friedr. Georg Joh. Kaufmann. Geb. in Ehrnbach 1769. Evangelisch. 13. Nov. 1802; Geselle 30. Juli 1803. 264. Boettiger (Boettieher), Georg Albert Valerian. Kaufmann in Regensburg. Geb. 1765. Evangelisch. 12. März 1803; Meister 5. Dez. 1807. 200 282. D u e h e t, Carl Aug. Uebersetzer bei der Zentralbibliothek in München. Geb. in Prag. 1770. Katholisch. 23. Juni 1804; Geselle am selben Tage. 283. Sch eihaß jun., Carl Andreas von. Sekretär des reichsstädti- schen Kollegiums in Regensburg. Geb. in Esslingen 1768. Prote- stantisch. 8. Sept. 1804. 284. Neumann, Franz. Kurerzkanzlerischer Leutnant. Geb. in Aschaffenburg 1780. Katholisch. 13. Okt. 1804. 285. Pos seit, Jos. Dr. med. Leibchirurg des Fürsten von Thurn u. Taxis in Regensburg. Geb. in Bunzlau 1764. Katholisch. 5. Nov. 1804. 286. Freytag (Freitag), Andreas. Lohnlakai in Regensburg.Pro- testantisch. 5. Nov. 1804 als dienender Bruder. 287. Zobel, Alex. Freih. von. Domherr, später Domprobst zu Fulda. Geb. in Würzburg 1758. Katholisch. 24. Nov. 1804. 288. Berenger, Aug. von. K.K. Offizier in Regensburg. Geb. im Haag 1780. Katholisch. 14. Dez. 1804; Geselle 5. Juli 1806. 289. Augustin, Heinr. Friedr. Aug. Buchdrucker in Regensburg. Geb. in Greiz 1770. Evangelisch. 23. März 1805; Geselle 10. Aug. 1811; Meister 6. Dez. 1817. 290. Zech, Carl Friedr. Württembergischer Kanzleiadvokat in Re- gensburg. Geb. in Liebenstein 1758. Lutherisch. 27. April 1805; Geselle 8. Nov. 1806. 291. Demmer, Christian. Schauspieler beim Regensburger Theater. Geb. in Cöln 1769. 292. Breuninger, Jakob Friedr., Gastgeber im „goldenen Kreuz“ in Regensburg. Lutherisch. 28. Febr. 1806; Geselle 7. Dez. 1811; Meister 6. Dez. 1817. 293. Houdain, de. Abbe. Affiliiert 28. Febr. 1806. 294. Wolf, Joh. Wilh. Assessor beim Vormundschaftsrat in Re- gensburg. Geb. in Mengerskirchen 1770. Katholisch. 21. Juni 1806; Geselle 22. Okt. 1810; Meister 31. Aug. 1811. 295. Gatt er mey er, Heinr. Oberkellner beim Br. Albert in Mün- chen. Geb. in Regensburg 1777. Lutherisch. 6. Sept. 1806. 296. Wenng, Wilh. Affiliiert 26. Sept. 1806; Meister 14. Mai 1808; 2.97. Michelli, Willibald. Kaufmann. Geb. in Kaufbeuren 1775. Ka- tholisch. 26. Sept. 1806; Geselle 14 Mai 1808; Meister 20. Apr. 1811. 298. Mir er, Joh. Abbe, Hofmeister des Grafen von Travers in Re- gensburg. Katholisch. Geb. 1778. 25. April 1807. 299. Travers auf Ortenstein, Anton Viktor Graf von. Sieh in Regensburg den Wissenschaften widmend. Geb. auf Orten- stein in Graubünden 1786. Katholisch. 9. Mai 1807. 300. Krämer, Aug. Bernh., Fürstl. Thurn- u. Taxischer Rat und Lehrer des Erbprinzen Max. Geb. 1776. Katholisch. 24. Juni 1807; Geselle 23. Dez. 1808; Meister 12. Sept. 1811. 201 301. Mu s s in an, Jos. von. K. Bayrischer Hofgerichtsrat in Strau- bing. Geb. in Viechtach 1746. Katholisch. 6. Febr. 1808; Geselle; 24. Juni 1811. 302. Fischer, Anton Jos. Hofsänger in Regensburg. Geb. in Wien 1781. Katholisch. 4. März 1808. 303. St aeh elh ausen, Herrn. Ludw. von. Herzogi. Nassauischer Legationssekretär in Regensburg. Geb. in Neustadt a. R. 1756. Evangelisch. 24. Juni 1808; Geselle 12. Sept. 1818; Meister 19. Nov. 1818. 304. Deyack, Anton. Kaufmann in Regensburg. Geb. in Pest 1780. Katholisch. 15. Juli 1809. 305. Leoprechting, Joh. Ferdin. Baron von. Geheimer Legations- rat und Kammerherr bei Sr. Hoheit dem Herrn Fürst-Prismas in Regensburg. Geb. in Düsseldorf 1768. Katholisch. 8. Dez. 1809; Geselle 15. Nov. 1810; Meister 16. Aug. 1811. 306. Spörl, David. Schneidermeister in Regensburg. 8. Dez. 1809 als dienender Bruder. 307. Spitzbarth, Joh. Leonh. Kaufmann in Regensburg. Geb. in Mühlhausen 1773. Evangelisch. 16. März 1811; Geselle 29. Juni 1812; Meister 19. Sept. 1812. 308. Eisenlohr, Gust. Der Pharmazie Beflissener in Regensburg. Geb. in Emmendingen 1787. Lutherisch. 27. April 1811. 309. Nachtfläschner, Franz. Läufer in Diensten des Fürsten von Thurn u. Taxis in Regensburg. 27. April 1811 als dienenden Bruder. 310. Braig, Anton. Geistlichen Standes in Regensburg. Geb. 1779. Katholisch. 1. Mai 1811. 311. Fr eib erg, Anton von. Domkapitular in Augsburg. Geb. in Dillingen 1784. Katholisch. 8. Juni 1811; Geselle 19. Sept. 1811; Meister 20. Nov. 1813. 312. Spörl (Sperl), Friedr. Alex. Kaufmann in Regensburg. Geb. in Weiden 1786. Evangelisch. 19. Okt. 1811; Geselle 14. Aug. 1813. 313. Göhring, Aug. Friedr. Regisseur des Regensburger Theaters. Geb. in Hannover 1772. Evangelisch. 9. Nov. 1811. 314. W eiz enb e ck, Joh. Bapt. von. Oberleutnant und Regiments- adjutant. Geb. in München 1787. Katholisch. 18. Jan. 1812. 315. Berchem (Bergheim), Carl Graf von. K. Bayerischer Käm- merer und Appellationsrat in Straubing. Geb. in Burghausen 1770. 30. März 1812. 316. Hegnenberg-Dux, Georg Ignaz Graf von. Kommandeur des Malteserordens, wohnhaft zu Münchmünster bei Neuburg a. D. Geb. zu München 1780. Katholisch. 30. Dez. 1812; Geselle 24. Juni 1813. 317. Eckert, Graf von. K.B. Generalleutnant. Katholisch. 1. Juli 1814. 318. Waldhäuser, Lorenz. 1. Juli 1814. 202 319. Szapary, Michael Graf von. K. K. Rittmeister im Husaren- regiment Nr. 1. Geb. in Preßburg 1784. Katholisch. 21. Aug. 1814; Geselle am selben Tage. 320. Brauser, Joh. Georg. Kaufmann in Wien. Geb. in Ortenburg 1766. Evangelisch. 20. Sept. 1817; Geselle 7. März 1818; Meister 19. Nov. 1819. 321. Springer, Gottlieb Friedr. Kaufmann in Triest. Geb. in Re- gensburg 1792. Evangelisch. 20. Sept. 1817. 322. Preehtel. Affiliiert 27. Dez. 1817. 323. Weidner, Ehrenreich Carl Josias. Waren- und Wechsel-Sen- sal in Regensburg. Geb. daselbst 1784. Evangelisch. 21. Febr. 1818; Geselle 17. April 1819; Meister 11. Dez. 1819. 324. Mall, Jak. Der Weinwirtschaft beflissen in Regensburg. Geb. in Weinsberg 1759. Evangelisch. 21. Febr. 1818. 325. Treiber, Daniel. Inhaber einer Porzellanfabrik in Regensburg. Geb. daselbst 1775. Katholisch. 24. Juni 1818; Geselle 17. April 1819; Meister 11. Dez. 1819. 326. 011 m a n n, Christian. Weinwirt und Cafetier in Regensburg. Geb. in Sulzbach 1790. Evangelisch. 2. Juli 1818; Geselle 17. April 1819; Meister 15. Dez. 1820. 327. Kuntzmann, Friedr. Kaufmann in Regensburg. Geb. 1796. Evangelisch. 12. Sept. 1818; Geselle 15. Jan. 1820; Meister 17. Aug. 1828. 328. G o ttf rie d, Hieronymus Gottfried. Kaufmann in Regensburg. Geb. daselbst 1792. Evangelisch. 17. Okt. 1818; Geselle 26. Febr. 1820. 329. Gaugenrieder, Peter Paul. Kaufmann in München. Geb. in Augsburg 1784. Katholisch. 12. Dez. 1818. 330. Mo es er, Ferdin. Heinr. Kaufmann in München. Geb. in Berlin 1792. Evangelisch. 12. Dez. 1818. 331. Schulte, Friedr. Kaufmann in Elberfeld. Geb. daselbst 1786. Evangelisch. 12. Dez. 1818; Geselle 11. Dez. 1819; Meister 12. Aug. 1820. 332. Wissmayer, Aug. Apotheker in Regensburg. Geb. in Neu- kirchen 1791. Katholisch. 13. Febr. 1819; Geselle 24. Juni 1819. 333. Büchner, Joh. Gottlieb. Kaufmann in Regensburg. Geb. da- selbst 1769. Lutherisch. 13. März 1819. 334. L e e r s, Joh. Gottlieb Christof. Hofkonditor in Regensburg. Geb. in Wunsiedel 1787. Lutherisch. 15. Mai 1819. 335. Spörl, Andr. Kleidermacher in Regensburg. 24. Juni 1819 als dienender Bruder; Geselle 1. Sept. 1826. 336. N e u m a ye r, Lorenz Maxim. Schauspieler und Sänger in Re- gensburg. Katholisch. 24. Juni 1819. 337. Mayer, Ludw. Schauspieler und Sänger in Regensburg. Geb. 1788. Katholisch. 17. Juli 1819. 338. Neubauer, Friedr. Buchdruckereibesitzer in Regensburg. Geb. daselbst 1770. Evangelisch. 20. Nov. 1819. 339. Oberkirch, von. Affiliiert 11. Dez. 1819. 340. Clement, Franz von. Hauptmann in österreichischen Diensten in Regensburg. Geb. in Bremen 1792. Katholisch. 11. Dez. 1819. 341. Krapp sen., Jos. Alois. Fürstl. Thurn u. Taxischer Oberein- nehmer in Regensburg. Geb. in Bamberg 1765. Katholisch. 27. Dez. 1819; Geselle 11. Dez. 1821; Meister 20. Juni 1826. 342. Krapp, Ludw. Fürstl. Thurn u. Taxischer Domänenrat. Geb. in Augsburg 1794. 15. Jan. 1820; Geselle 11. März 1821; Meister 28. Juli 1827. 343. Wolf. Fürstl. Thurn u. Taxischer Domänenrat. 15. Jan. 1820. 344. Wehfer, Friedr. Kaufmann in Regensburg. Geb. in Ziegenhain 1799. Evangelisch. 13. Mai. 1821; Geselle 28. Juli 1827; Meister am selben Tag. 345. Chun, Joh. Jak. Kaufmann in Frankfurt a. M. Geb. in Nauheim 1784. Evangelisch. 26. Aug. 1821; Geselle 16. Jan. 1824; Meister 24. Jan. 1824. 346. Manoir, C. du. Apotheker. Affiliiert 26. Aug. 1821. 347. Clement, Alex. von. Fürstl. Thurn u. Taxischer Hofrat und Oberpostdirektionsrat in Regensburg (Frankfurt?). Geb. in Bremen 1791. Katholisch. 30. Sept. 1821. 348. Tobel, zum. Dr. med. Oberamtsarzt in Buchau. Geb. in Zwie- falten 1782. Katholisch. 14. Okt. 1821. 349. Fritz, Emanuel. Dr. med. Thurn u. Taxischer Rat und Leib- chirurgus in Regensburg. Geb. in Stralsund 1793. Evangelisch. 16. Dez. 1821. 350. Voelk, Ignatz. Kaufmann in Regensburg. Geb. in Passau 1796. Katholisch. 25. Sept. 1823. 351. Fab r icius , Friedr. Heinr. Theodor. Musiklehrer in Regens- burg. Geb. daselbst 1788. Evangelisch. 25. Sept. 1823. 352. Brauser, Georg Heinr. Kaufmann in Regensburg. Geb. da- selbst 1800. Evangelisch. 18. Okt. 1823; Geselle 20. April 1827; Meister 21. Juni 1828. 353. Kr et s chm ey er, Heinr. Kaufmann in Regensburg. Geb. da- selbst 1800. Evangelisch. 14. Juli 1824; Geselle 17. Sept. 1825. 354. May, Carl Friedr. Apotheker in Regensburg. Geb. in Erfurt 1803. Evangelisch. 17. Sept. 1825; Geselle 2. Sept. 1826. 355. Neumüller, Joh. Ludw. Emanuel. Kaufmann in Regensburg. Geb. daselbst 1797. Evangelisch. 20. Mai 1826; Geselle 20. April 1827; Meister 21. Juni 1828. 356. Ziegler, Albrecht. Instrumentenmacher in Regensburg. Geb. daselbst 1777. Evangelisch. 24. Juni 1826. 357. Binder, Wilh. Herrn. Apotheker in Regensburg. Geb. in Gro- ßenhain 1802. Evangelisch. 16. Sept. 1826. 358. Hayler, Max. Carl. Apothekenbesitzer in Stadtamhof. Geb. das. 1797. Katholisch. 18. Nov. 1826; Geselle 28. Juli 1827. 359. Uthe, Joh. David. Apotheker in Regensburg. Geb. in Plauen 1801. Evangelisch. 10. März 1827. 360. Tobel, Carl zum. Dr. med. in Laupheim. Geb. in Buchau 1803. Katholisch. 7. April 1827. 204 361. Laurentius, Aug. Apotheker in Regensburg, später in Cö- then. Geb. in Leipzig 1804. Evangelisch. 17. Nov. 1827; Geselle 17. Aug. 1828. 362. Hessling, Georg. Kaufmann in Regensburg. Geb. daselbst 1803. Evangelisch. 24. Juni 1828. 363. Unruh, Eduard Graf von. Thurn u. Taxischer Hofkavalier. Geb. 1796. Evangelisch. 13. Dez. 1828. 364. Boettiger, Albert. Kaufmann in Regensburg. Geb. daselbst 1810. Evangelisch. 17. Jan. 1829. 365. Peters, Carl Aug. Gasthofbesitzer im „goldenen Kreuz“ in Regensburg. Geb. 1793. Evangelisch. 24. Juni 1829; Geselle 3. Nov. 1832; Meister 23. Nov. 1839. 366. Riedel, Wolfg. 24. Juni 1829 als dienender Bruder. 367. St a ch eih aus en, Julius von. Der Rechtswissenschaft Beflis- sener in Regensburg, später Gutsbesitzer. Geb. in Regensburg 1804. Evangelisch. 24. Juni 1829; Geselle 3. Nov. 1832; Meister 27. Nov. 1836. 368. Frank, Joh. Phil. Kaufmann in Offenbach. Geb. 1807. Evange- lisch. 10. Febr. 1830. 369. Bachmeier, Franz Jos. Kaufmann in Vilshofen. Geb. in Gries- bach 1790. Katholisch. 21. Mai 1831. 370. Drexel. Affiliiert 21. Mai 1831. 371. Schmidt, Joh. Peter. Kaufmann in Frankfurt a. M. Geb. 1795. Evangelisch. 20. Aug. 1831. 372. Jacquet, Joh. Gottfr. Kaufmann in Frankfurt a. M. Geb. in Augsburg 1798. Evangelisch. 1. Okt. 1831; Geselle 7. Mai 1836. 373. Fürnrohr, Aug. Emanuel. Apothekenprovisor in Regensburg. Geb. daselbst 1803. Evangelisch. 1. Okt. 1831. 374. Ger lach, Edu. Schauspieler in Regensburg. Geb. in Danzig 1804. Evangelisch. 2. Juni 1832; Geselle 9. März 1833. 375. Fürstenberg, Carl Egon Fürst zu. Geb. in Prag 1796. Katho- lisch. 15. Juni 1834. (Wird im gedruckten Mitgliederverzeichnis nur als: C. E. —. aufgeführt.) 376. Pf af fenh of en, Franz Simon Freih. von. Fürstl. Fürstenber- gischer Hofkavalier. Geb. 1797. Katholisch. 15. Juni 1834. 377. Rehmann, Wilh. von. Dr. med. Fürstl. Fürstenbergischer Leib- arzt. Geb. in Donaueschingen 1791. Katholisch. 15. Juni 1834. 378. Postl, Heinr. Kaufmann in Regensburg. Evangelisch. 23. Juni 1836. 379. Danschach er, F. Wirt im „schwarzen Adler“ in Straubing. Evangelisch. 23. Juni 1836. 380. Reh bach, Joh. Mich. Carl. Kaufmann in Regensburg. Geb. 1808. 20. Mai 1837. 381. Müller-Kränner, Nikol. Kaufmann in Regensburg. Geb. in Sulzbach 1809. Evangelisch. 7. April 1838; Geselle 18. Mai 1839; Meister 22. Mai 1841. 382. Hagen, Joh. (Heinrich?) Emil. Seifensieder in Regensburg. Geb. daselbst 1803. Evangelisch. 16. Juni 1838. 205 383. Manz, G. J. Wird affilüert 10. März 1839. 384. Sperl, Matthias. Aufwärter in Regensburg. 10. März 1839. 385. Spitzbarth, Adolf. Kaufmann in Regensburg. Geb. in Erlangen 1821. Protestantisch. 28. Jan. 1840. 386. Neumüller, Joh. Wolfg. Kaufmann in Regensburg. Geb. da- selbst 1808. Evangelisch. 15. März 1840; Geselle 17. Juni 1841. 387. Heyder, Alois. Kaufmann in Regensburg. Katholisch. 22. Mai 1841. 388. Etard, Jok. Prosper. Sprachlehrer in Regensburg. Geb. in Bernee (Frankreich) 1813. Katholisch. 17. Juli 1841. 389. Orville-Hebenstreit, Jak. de. Fabrikbesitzer. Wird affi- liiert 22. Dez. 1842. 390. Mayer, Carl. Affiliiert 11. März 1843. 391. Eppelein, J. C. Handlungs-Kommis in Regensburg. Geb. 1809. Evangelisch. 9. Dez. 1843. 392. Engerer, Edu. Handlungsreisender in Regensburg. Geb. in Lichtenau 1821. Evangelisch. 9. Dez. 1843. 393. Poehlmann, Moritz. Kaufmann in Ober-Redwitz. Geb. 1823. Protestantisch. 24. Juli 1844. 394. Sch a eff er, Carl. Kaufmann in Regensburg (Stuttgart). Geb. in Schwabach 1815. Protestantisch. 19. Jan. 1845. 395. Zaehharda, Heinr. Schauspieldirektor in Regensburg. Geb. in Wien 1808. Katholisch. 15. Aug. 1845. 396. B e ehtler, Sebastian. Gutsbesitzer in Traidendorf. Geb. in Pforzheim 1809. Evangelisch. 7. Sept. 1845. 397. Meisinger, G. J. Schauspieler in Regensburg. Wird affiliiert 9. Okt. 1845. (In den Bund aufgenommen 1828.) 398. Hertwich, Kasimir Freih. von. Privatier in Nürnberg. Geb. in Schönhofen 1806. Katholisch. 25. Okt. 1845. 399. M ar qu ar t, Joh. Konr. Steinmetzmeister in Regensburg. Geb. in Kassel 1815. Evangelisch. 25. Okt. 1845. 400. Dem ml er, Jul. Heinr. Buchdruckereibesitzer in Regensburg. Geb. daselbst 1800. Evangelisch. 13. Nov. 1845. 401. Orville, Robert de. Fabrikant in Regensburg. Geb. in Offen- bach 1811. Evangelisch. 13. Nov. 1845. 402. Krippner, Franz Jak. Kaufmann in Regensburg. Geb. daselbst 1819. Katholisch. 29. Nov. 1845. 403. Hessling, Teod. Elias von. Dr. med. in Regensburg (Jena). Geb. daselbst 1815. Evangelisch. 28. Febr. 1846. 404. Clostermeyer, Andreas. Kommis in Regensburg (Lindau). Geb. 1821. Evangelisch. 18. Apr. 1846. 405. Siebert, Aug. Professor in Jena. Geb. in Nymphenburg. 406. Troger, Albrecht Wilh. Kaufmann in Regensburg (Leeda). Geb. in Kulmbach 1828. Protestantisch. 24. Juni 1847. 407. Held, Carl. Kommis in Regensburg (Rotterdam). Protestantisch. 9. Dez. 1847. 206 408. Keller, Fried. Buchhalter in Regensburg. Protestantisch, 9. Juni 1849. 409. Schnitzlein, Adolf, Albr. Kunstschönfärber in Regensburg. Protestantisch. 24. Juni 1849. 410. Br aun eis, Matthias. Handlungskommis in Regensburg. 4. Dez. 1852. ZWEI HOCHGRAD-RITUALE DES 18. JAHRHUNDERTS Überseht von OTTO SCHAAF 209 14 Im Folgenden geben wir die Ueb'ersetzung zweier Hochgrads- rituale des 18. Jahrhunderts aus dem Bayreuther Freimaurer-Mu- seum wieder, deren Einreihung in ein bestimmtes System bisher nicht gelungen ist. Die Manuskripte sind in französischer Sprache abge- faßt, die teilweise durch schlechte Orthographie und auch wohl durch fehlerhaftes Abschreiben arg korrumpiert ist, sodaß an einigen Stel- len eine richtige Uebersetzung sehr schwer, wenn nicht unmöglich wurde.“ Die Abbildungen wurden in liebenswürdiger Weise von Br. Carl Kämpe in Braunschweig für unsere Zwecke kopiert. ERLAUCHTER PHILOSOPH DES HERMES ODER DIE MAGIER VON MEMPHIS ODER DIE WAHREN FREI- MAURER Mörtel que le plaisir de babiller domine Vous ä qui l’on confie un Secret important Si de le divulger vous n’avez pas la mine Pas moins dans votre coeur le Secret persistant Que pour vous de Charge d’un fardeau Si pesant. 210 Dans le Sein d’un ami vous Ie deposez vite Celui qui le Recoit dabort En fait autant Malheur pour le Secret il ne trouve aucun Gite Voila Votre portrait indiscret qu’on d6bite. Die Ruhe des Herzens in dem Großen B.\ A.\ W.\ oder die Re- ligion der Natur ist nicht ohne Gefahr, aber sie ist der wahre Steip der Philosophen, der den allgemeinen Frieden im Herzen aller Men- schen von Geist hervorbringt, der wahre Schatz der Welt. Friede und Einheit, das sind die Prinzipien, die notwendig sind, um Gold herzu- stellen. Die Stille der Seele, die nicht durch das Denken getrübt wird, ist das wahre universale Heilmittel (Panacee) der Philosophen. 211 14» In diesem Grade wird die Loge „Sanctuarium“ (S.) genannt oder Allerheiligstes, die Arbeiten „philosophische“; der Großmeister heißt Sehr Erlauchter Weiser „Philosoph“ (S.\ E.\ W.\ P.'.), die Aufseher „Erster und Zweiter Weiser Ritter“ und die anderen Mitglieder „Weise Ritter“ (W.\ R.\) DIE AUSSTATTUNG DES SANKTUARIUMS. Das S.\ ist mit einer Wandbekleidung von rotem Damast deko-i riert, die durch weiße, gelbe und schwarze Bänder eingefaßt ist. Es wird durch 15 Kerzen erleuchtet, von denen 3 im Süden, 5 im Westen und 7 im Osten stehen. Der Altar befindet sich im Osten zwischen 4 Säulen. Er steht auf 7 Stufen und ist mit rotem Samt ver- kleidet, der mit goldenen Fransen geschmückt ist. Rechts vom S.\ E.\ W.\ P.\ ist in Gold ein Delta eingestickt, links ein Dreieck in Gold, das jedoch nicht beleuchtet wird. Im Norden wird das Bild des Saturn (in schwarzen Farben gemalt) auf gestellt, des Vaters aller Götter, einem Baumstamme entsprießend, dem Symbol der Urmaterie. Im Süden ist in gelben Farben das Bild des Osiris Q gemalt, des ver- borgenen Feuers. Er ist der geliebte königliche Sohn des Saturn, der Gatte der Königin Isis und der Vater des Königs Horus (des Kindes der Natur). Im Westen befindet sich das Bild der Isis (in weißen Farben), 0, Feuchtigkeit (Natur oder Erde) symbolisierend. Sie ist Königin, die älteste Tochter Saturns, die Schwester und Frau des Osiris. Thot, Hermes oder Merkur waren ihre ersten Minister. Im Osten hängt auf der rechten Seite das Bild des Horus (in roten Far- ben), des Gottes der Vernunft. Er hält die Figuren des Glückes und des Todes in Ketten gefangen. Auf der anderen Seite sieht man das Bild des Harpokrates (im Ms. hipacrate), des Gottes des Schwei- gens, des Bruders des Horus, mit der folgenden Inschrift am Fuße des Bildes: „Das Geheimnis war immer das Vorrecht der Weisen. Man soll es vor denen hüten, die nicht fähig sind, es klug und ver- schwiegen zu bewahren und vor denen, die es f alsch anwenden könnten.“ Auf die Pforte des S.\ ist die Figur Saturns gemalt. Er trägt auf der rechten Brust das Zeichen der Sonne und auf der linken das des Mondes. Auf dem Leibe ruht das Szepter Merkurs, das Licht und Schatten teilt. In der Mitte des S.\ steht zwischen zwei Palmen ein viereckiger Katafalk. Er ist übersät mit weißen und roten Tränen und kann nach Wunsch geöffnet und verschlossen werden. An seinem Kopfende befindet sich ein Tamarindenzweig und darüber ein Merkur- zeichen. T AP IS DES SANCTUARIUMS _ Der Tapis bildet ein längliches Viereck, dessen Mitte ein vier- eckiges Grabmahl zeigt, aus dem Hermes emporsteigt. Ueber seinem Kopfe strahlt ein Delta. In den 4 Ecken befinden sich 4 Schilder, auf denen die nachstehenden Worte zu lesen sind: „Religiosität — Wohl- tätigkeit — Klugheit — Verschwiegenheit“. Aus dem Grabe ent- sprießen 2 Lorbeerzweige. 212 DAS ORDENSZEICHEN wird in der Art ausgeführt, daß die rechte Hand im Winkel gehalten wird, sodaß der erhobene Daumen sich unter dem Kinn befindet. DAS ZEICHEN wird ausgeführt, indem man plötzlich die rechte Hand zum Herzen führt und dann wieder zurücknimmt, wobei der Daumen gestützt bleibt. Die Antwort darauf besteht darin, daß zwei Finger der rechten Hand auf die Lippen gelegt werden, ein Zeichen, das der Einweihungs- feier der Aegypter entnommen ist. DER GRIFF Man ergreift die rechte Hand desjenigen, den man erkennen will, mit der Linken und hebt dann beide Hände bis in Stirnhöhe hoch, wo- bei Arm gegen Arm sich stützt. Dann fragt man: „Welches sind die Mysterien der Philosophischen Ritter des Hermes? Hierauf antwortet der Andere: „Diejenigen der Natur“. 213 DAS HEILIGE WORT ist der Name der Materie der Arbeiten: „Natur“. Das Paßwort: „Thot“. Der Name der Weisen: „Trismegistos“. Alter: „Ich schaue in die Unsterblichkeit“. DIESCHRITTE sind 3—5 und 7, gleich den symbolischen Lehrlingsschritten. DER SCHURZ ist beiderseitig weiß, rot eingefaßt und trägt die beiden in sich ver- schlungenen Buchstaben II.-. S.\ Zwischen 2 Lorbeerzweigen sind in der Mitte des Schurzes eine goldene Sonne und ein silberner Mond eingestickt und über beiden ein flammender Stern. In den 4 Ecken ste- hen 4 Schilder mit je einem der folgenden 4 Buchstaben: R. B.P. D. (Religion-Bienfaisance-Prudance-Discretion.) Das weiße Band ist purpurn und schwarz eingefaßt, möglichst breit und wird über die Schultern getragen. Das Bijou ist ein Delta aus blankem Golde, das man an 3 kleinen, auf den Schultern ruhenden Bändern trägt. Eins ist weiß, das zweite gelb, das dritte rot. PRIVILEGIUM Die Weisen Philosophischen Ritter erkennen keine anderen Obe- ren an als die Erlauchten Ritter und Adepten; sie genießen alle Vor- DIE EROEFFNUNG DES SANCTUARIUMS Der S.\ E.\ W.\ P.\ eröffnet mit einem Hammerschlag, alle Ritter rechte und Privilegien, die mit allen niederen Graden verbunden sind, stellen sich in Ordnung und daraufhin wendet sich der S.\ E.\ W.\ P.\ an den 1. Weisen Ritter. Frage: Sind wir gedeckt, sodaß wir nicht von Profanen überrascht werden können? Antwort: Der Erste Weise Ritter antwortet bejahend. F.\ : Welches ist die erste Pflicht der Ritter vor Eröffnung ihrer Arbeiten? A.\ : Den Beistand und die Hilfe des A.\ B,\ A.\ W.-. zu erflehen, damit er auf uns seine Gnade und seine Segenstrahlen ausgieße. F.\ : Meine Ritter, laßt uns also tun, sagt der S.\ E.\ W.’. P.\, und spricht das folgende Gebet: „Großer Baumeister des Weltalls, gieße auf uns das Licht Deiner imvergänglichen Gnade. Stärke unsern Geist und un- sere Vernunft, auf daß wir fähig werden, Deiner Gnade teil- haftig zu werden, durch unsere Arbeiten zu himmlischen Ruhme zu gelangen, auf den unsere Sehnsucht sich richtet. Also sei es.“ Nach Beendigung des Gebetes fragt der S.\ E.\ W.\ P.\: F.-. : Zu welcher Stunde wird das Heiligtum geöffnet? A.\ : Wenn das Gestirn, welches das Weltall erleuchtet, den dun kelsten Schatten gewichen ist. F.\ : Welche Stunde ist es jetzt? A.'. : Die Schatten sind auf das Licht gefolgt. Verkünden Sie also 1. und 2. Ritter, daß das Heiligtum geöffnet werden wird. 214 Nachdem dieses geschehen ist, klopft der S.\ E.\ W.\ P.\ __ _ Der 1. Weise antwortet Der 2. Ritter antwortet - - — Alle Ritter vollenden das Zeichen, geben den Applaus, der S.\ E.\ W.\ P.\ klopft mit dem Hammer und verkündet, daß das Heilig- tum geöffnet ist. AUFNAHME Nachdem der Kandidat in die dunkle Kammer geführt worden ist, wo er für eine halbe Stunde eingeschlossen wird, entsendet der S.\ E. \ W.\ P.\ den Zeremonienmeister nach der dunklen Kammer, um den Suchenden in den niederen Graden zu prüfen. Nachdem er ihn über den Irrtum aufgeklärt hat, in dem er sich befindet, teilt er ihm mit, daß er in dem Grade, in den er nun eingeführt werden wird, die ersten Stufen zu den wahren Mysterien tun soll, von denen er bisher nichts wußte und niemals etwas erfahren haben würde, wenn man ihn nicht zuvor als geeignet erkannt hätte, um in einen so hohen und ent- 215 wickelten Grad eingeführt zu werden. Der ewige Tod aber sei die Strafe, die alle diejenigen erleiden müßten, die zu ihrem Unglück seine Geheimnisse Freimaurern niederer Grade wie Profanen mitteilen würden. Dann bereitet der Zeremonienmeister den Kandidaten vor, indem er ihn mit dem Schurz und den sonstigen Attributen des höch- sten Grades bekleidet, den dieser besitzt, und führt ihn dann an die Pforte des Sanctuariums. Hier klopft er mit 3 Schlägen an, die von dem 2. Weisen Ritter mit 3 weiteren Schlägen beantwortet werden. Hierauf klopfte der Zeremonienmeister nochmals mit 5 Schlägen, wo- rauf der 1. Weise Ritter antwortet. Schließlich klopft der Zeremonien- meister mit 7 Schlägen, worauf der S.\ E.\ W.\ P.\ mit ebensoviel Schlägen antwortet und den 1. Weisen Ritter beauftragt nachzusehen, wer von außen klopfe. Hierauf bittet der 1. Weise Ritter den Ritter der zuletzt aufgenommen worden ist, sich davon zu unterrichten. Nach- dem dieser seine Feststellung getroffen hat, sagt er zum 1. Weisen Ritter: „Es ist der Zeremonienmeister, der Eintritt in das Sanctua- rium begehrt.“ Der 1. Weise Ritter übermittelt dieses dem S.\ E.\ W.\ P.\, der ihn heißt, einzutreten. Der Zeremoniemeister führt den Suchenden ohne Zeremonie zwischen den 1. und 2. Weisen Ritter. Der S.\ E.\ W.\ P.\ sagt hierauf zum Kandidaten: „Bruder Freimaurer! Das Licht leuchtet allen Augen, aber nicht aller Augen sind würdig, das Licht in seinem vollen Glanze zu sehen. Welche Beweggründe haben Sie bestimmt, die Aufnahme in diesen erlauchten Grad nachzusuchen?“ Der Kandidat antwortet, daß er über die Mysterien der Weisen Philosophen des Hermes aufgeklärt zu werden wünsche.. Hierauf spricht der S.\ E.\ W.\ P.\: „Bevor dies geschieht, müssen Sie in Gegenwart der Weisen Ritter schwören über alle Geheimnisse, die Ihnen offenbart werden, bei Strafe des ewigen Todes das tiefste Stillschwei- gen zu bewahren.“ Der Kandidat streckt die rechte Hand aus und spricht laut: „Ich schwöre es!“ Hierauf öffnet der Redner, der sich vorher in dem Grabmal ver- borgen hatte, den Deckel des Grabes. Er steigt halb heraus, bekleidet mit einem fleischfarbenen Hemd. Vor dem Grabe ist ein anderer Rit- ter verborgen, der Weingeistflammen auflodern läßt, während der Red- ner aus dem Grabe steigt, und nach seiner Rede sich wieder in ihm verbirgt. Vortrag des Redners aus dem Grabe. „Der Mensch ist geboren, um zu lernen; seine natürliche Neugier beweist das; und es hieße die Menschheit erniedrigen, wenn man sie in Unwissenheit und Müßiggang halten wollte. Wenn ich aus der Nacht des Grabes emporsteige, tue ich es nur, um Sie aus Irrtum und Ver- wirrung zu befreien, wohin Unwissenheit und Vorurteil Sie geführt haben. Ihre Väter waren als echte Söhne geboren; sie sind Priester 216 und Könige in Aegypten gewesen und haben als die größten Menschen des Altertums gegolten. Bei Todesstrafe war ihnen verboten, in irgend einer Weise sich anderen erkennen zu geben als denjenigen, die sie der Aufnahme würdig befunden hatten. Auch diesen durfte das Wissen erst nach einer Probezeit von mehreren Jahren gegeben werden und nachdem sie durch die heiligsten Schwüre sich verpflichtet hatten, die tiefsten Geheimnisse der Natur verschwiegen zu bewahren. Diese Wissenschaft habe ich, Hermes, den Priestern und Königen Aegyp- tens gelehrt; durch die Belehrung, die diese sich gegenseitig gaben, bearbeiteten sie die überraschendsten Dinge, indem sie einfach die Na- turvorgänge nachahmten. Diese Wirkungen bildeten den Gegenstand der Königl. Kunst, die alle Zeit streng geheim gehalten wurde, weil nur eine kleine Anzahl von Menschen als Verwahrer des Schatzes durch feierliche Verpflichtung kluge Verschwiegenheit auf sich ge- nommen hatten. Es war zur Zeit der Zerstörung von nahezu ganz Aegypten durch Cambyses, den König von Persien, als die Priester von Memphis, durchdrungen von der Würde ihrer Kunst, sie unter dem Schleier von Sprichwörtern und Allegorien verbargen. Sie zerstreuten sich in die benachbarten Länder, die einen flohen nach Griechenland und lehrten dort im Geheimen, die andern zogen sich in die Wüsten von Theben zurück, wo sie den Namen der „Asketischen Weisen“ annahmen und sich mit der Erforschung der Vorgänge der Natur befaßten. Als der Kaiser Diocletian die Bibliothek der Weisen Griechenlands verbren- nen ließ, wurden die Griechen der Mittel beraubt, nach der Wahrheit zu suchen. Um jedoch eine so hehre Wissenschaft nicht untergehen zu lassen, verbanden sich die Asketischen Weisen zur Zeit der Kreuz- züge mit den Kreuzrittern und weihten würdige Ritter in ihre ver- borgenen Geheimnisse ein. Da sie jedoch ihre Pläne nicht erkennen lassen wollten, widmeten sie sich der Wiederaufrichtung des Tempels. Sie nahmen damals den Namen „Freie Maurer“ an und vereinbarten gewisse Zeichen und Griffe, um sich zu erkennen zu geben. Der Aus- gang der Kämpfe und die Kriegsfolgen verminderten ihre Zahl be- trächtlich. Sie beschlossen, in Europa Niederlassungen zu begründen; einige gingen nach England und Schottland, andere nach Irland und Schweden. Seit diesen unglücklichen Zeiten sind die wahren Geheim- nisse auf uns überliefert worden. Dringen Sie daher in das Heiligtum der Natur ein, und Sie werden die Wahren Geheimnisse finden, vor- ausgesetzt, daß Sie nur im Auge haben, ein gottgemäßes Leben zu füh- ren und sich Ihren Nächsten nützlich zu erweisen. Halten Sie drum Ihr Geheimniss vor dem Volke verborgen und offenbaren Sie es nur denjenigen, die Sie dessen würdig befunden haben. Leben Sie wohl! Erinnern Sie sich meiner. Mein wirklicher Name ist bei den Aegyptem Merkur, bei den Phönizieren Thot, bei den Griechen Hermes Trismegistos und auf der ganzen Erde H i r a m, dessen wunderbare Geschichte Sie in Verwirrung gesetzt hat.“ Nach diesen Worten kehrt der Redner in das Grab zurück, dessen Deckel er hinter sich schließt. 217 Der S.\ E.\ W.\ P.\ ersucht nun den Zeremonienmeister ihm den Kandidaten zuzuführen. Wenn dieser am Grab vorüberschreitet, fragt er ihn, ob er das Grab erkenne. Der Kandidat antwortet: „Es ist das Grab Hermes.“ Nachdem der Suchende dann vor dem Altar angelangt ist, steigt der Redner leise aus dem Grabe heraus und nimmt den üb- lichen Platz ein. Der Kandidat kniet vor dem Delta nieder, und der S.\ E.\ W.\ P.\ macht ihn mit Zeichen, Wort und Griff bekannt und übergibt ihm das Band und die Insignien des Ordens. Während der S.\ E.\ W.\ P.\ dem Kandidaten den Namen der Materie der Ar- beiten’5 übermittelt, bilden die Ritter einen Kreis um beide, wobei sie den Degen in der linken Hand und die rechte Hand in Ordnung hal- ten. Nachdem der S.\ E.\ W.\ P.\ dem Kandidaten das Wort ins Ohr geflüstert hat, nehmen die Ritter ihre Plätze wieder ein, und der S.\ E.\ W.\ P.\ beginnt mit der folgenden Instruktion. Instruktion Frage: Sind Sie ein Philosophischer Ritter des Hermes? Antwort: Die Weisen Ritter erkennen mich dafür. F.\ : Woran soll ich erkennen? daß Sie ein Hermesritter sind? A.\ : Daran, daß ich die Geheimnisse kenne, die in der Natur be- schlossen sind. F.\ : Worin bestehen sie? A.\ ; In der Vervollkommnung dessen, was die Natur unvollkommen gelassen hat. F.\ : Welche Wege muß der Weise beschreiten, um zur Vervoll kommnung eines so kostbaren Schatzes zu gelangen? A.\ : Das Studium der Natur und mit ihm vereint sorgfältige und geduldige Beobachtung. F. *. : An wen haben Sie sich gewandt, als Sie in solch tiefe Geheim nisse eingeführt wurden? A.'. : An einen Weisen, dessen Wissen mir ungewöhnlich erschien und den ich später als Philosophen erkannt habe. F.\ : In welcher Weise wurden Sie in das Sanetuarium eingeführt? A.\ : Durch 3 — 5 — 7. F.\ : Erklären Sie mir diese Allegorie. A.-. : Um uns zu zeigen, daß man nur in das Heiligtum der Natur ein- dringen kann, wenn man die 3 Prinzipien des Animalischen, Mineralischen und Vegetabilischen kennt, aus denen man die Quintessenz herausziehen muß, um zur Siebenzahl zu kommen, dem einzigen Resultat des Hermetischen Werkes. F.\ : Auf welche Weise sind Sie eingeweiht worden? A.\ : Nach dem Beispiel der Aegyptischen Magier. F.\ : Warum fordert man von Ihnen einen Eid? A.\ : Um uns zu verpflichten, ein unverbrüchliches Stillschweigen über den Gegenstand der Arbeit und die verschiedenen Opera- tionen zu bewahren, aus Besorgnis, daß irgend ein unkluger *) s. Abschnitt „Das Heilige Wort“ p. 4. 1 218 F.- Ritter Profane unterrichten könne, die dieses Wissen nur zu unserem Schaden verwenden würden. Was bedeutet der Tempel? : Die Weisen Magier von Aegypten arbeiteten nur im Heiligtum der Tempel, das für das unwissende Volk durch einen un- durchdringlichen Schleier abgeschlossen war. Was stellt das Grab des Hermes dar, den die Weisen als ihren Vater ansehen und die Maurer als Hiram? Die Aegypter hatten die Gewohnheit, die Leichname zu balsa- mieren und sorgfältig bei sich zu verwahren. Sie haben den Namen des Hermes mit Achtung genannt und die Weisen ha- ben ihn als ihren Vater anerkannt, weil er der erste Mensch war, der von Natur und Kunst Kenntnisse besaß. Erklären Sie mir, was die verschiedenen Grade in der Frei- maurerei bedeuten. : Die Aegypter führten ihre Kandidaten nach dem Beispiele der Magier ein und gaben ihnen nur von den 3 Prinzipien der Na- tur Kenntnis. Während einer gewissen Zeit mußten dann die Eingeführten die Aufgaben lösen, die ihnen von den Priestern gestellt wurden. An gewissen Tagen mußten sie sieh im Tem- pel versammeln, um den Priestern davon Zeugnis abzulegen, welche Fortschritte sie gemacht hatten. Denjenigen, die man für würdig befunden hatte, teilte man zur Belohnung den Na- men des Gegenstandes der Arbeit, das Heilige Wort mit. Sie hatten mit diesen zu arbeiten, bis sie die Quintessenz daraus ge- zogen hatten. Sobald sie an den Eingang zum Sanctuarium ge- langt waren, arbeiteten sie in Uebereinstimmung mit den Prie- stern. Durch ihre Arbeiten wurde ihnen dann das Geheimnis der Natur zuteil. Was stellt der Altar dar, die 4 Säulen und die sieben Stufen, die zum Altar führen? : Der Altar stellt die Materie des Werks dar mit den 4 Elemen- ten und den 7 Metallen. Was bedeutet das Dreieck zur Linken? : Den universellen Ternarius oder die vollkommenste Kreatur (den Menschen). Warum scheint kein Licht im Norden? : Da dieser Teil der Welt am wenigsten beleuchtet wird, lassen die Weisen in ihm die schwarze Farbe wohnen, als Symbol der Schatten. Warum wird das Heiligtum geöffnet, nachdem die Sonne unter- gegangen ist, und geschlossen, sobald die Sonne aufgegangen ist? : Um anzudeuten, daß die Weisen nur im tiefsten Dunkel das große Werk suchen sollen. Wie alt sind Sie? : Ich schaue in die Unsterblichkeit. 219 SCHLIESSUNG DES SANCTUARIUMS Wenn der S.\ E.\ W.\ P.\ das Sanctuarium zu schließen wünscht, gibt -er einen Hammerschlag und die Ritter stellen sich in Ordnung. Der S.:. E.\ W.\ P.\ fragt den ersten Weisen: Welche Pflicht obliegt den Weisen, sobald sie ihre Arbeiten be- endet haben? Der erste Meister antwortet: Dem Schöpfer der Natur zu danken. Der S.\ E.\ W.\ P.\ spricht sodann: Lassen Sie uns, Weise Ritter, dem Großen Baumeister des Weltalls Dank sagen und ihn bitten, uns die Glückseligkeit des zukünftigen Lebens und ewigen Ruhm zu verleihen. GEBET „Großer B.\ A.\ W.\, Allmächtiger und Ewiger, nimm gnädig auf das Werk, das Deine Güte uns anvertraut hat und das wir Dei- nem Ruhme weihen, damit wir in die Gemeinschaft Deiner Kinder auf- genommen werden und verleihe uns die Glückseligkeit des künftigen Lebens und ewigen Ruhm. So sei es!“ Frage: Wann wird das Heiligtum geschlossen? A.\ Wenn das Gestirn, welches das Weltall erleuchtet, die tiefste 220 Dunkelheit verjagt hat. F.\ : Wie spät ist es jetzt? A.\ : Die Sonne ist aufgegangen. Der S.\ E.\ W.\ P.\ sagt dann: Verkünden Sie also, Erster und Zweiter Weiser, daß das S. geschlossen wird. Sobald dieses ausgeführt ist, klopft der S.\ E.\ W.: P,\ mit 3 Schlägen — Der Erste Weise mit 5 - und der Zweite Weise mit 7 Alle Weisen Ritter vollenden das Zeichen und den Applaus, wo- rauf der S.\ E. •. W.\ P. •. nach einem Hammerschlag mitteilt, daß das S.\ geschlossen ist. Nota: Während der S.\ E.\ W.\ P.\ das Gebet spricht, stehen alle Weisen Ritter um den Tapis herum in Ordnung. Auf dem Tapis ist ein leuchtendes Delta gemalt. Während des Gebetes steht der S.\ E.\ W. ■. P.\ vor dem Ritter, der sich an seiner rechten Seite befindet. Die PFLICHTEN der WEISEN RITTER RELIGION Die erste Pflicht der Weisen Ritter ist Gott, ihren Schöpfer, an- zubeten, ihm für alle Wohltaten zu danken, die er ihnen gütig spen- det, und ihm ihre Arbeiten zu weihen, auf daß er gepriesen sei und ihnen die Mittel verleihe zum gewünschten Ziele zu gelangen. WOHLTAETIGKEIT Die zweite Pflicht ist die Wohltätigkeit, d. h. daß derjenige, der glücklich genug ist, zu Wohlstand zu gelangen, einen Teil seines Gewinnes gebrauchen soll, um armen Mitmenschen zu helfen. KLUGHEIT Die dritte Pflicht ist die Klugheit. Das bedeutet, daß ein Weiser, der Gutes tut, sich eines einfachen und bescheidenen Äußeren be- fleißigen soll, damit er nicht zu erkennen gebe, daß er einen so kost- baren Schatz besitzt, der, indem er ihm den Neid der Bösen zuzieht, ihm Sorge und Kummer bereiten könnte. VERSCHWIEGENHEIT Die letzte Pflicht ist die Verschwiegenheit. Das bedeutet, daß man ein Geheimnis unverletzt bewahren soll, um nicht die Strafen zu er- leiden, die denjenigen auferlegt sind, welche das Geheimnis verraten, dessen allgemeine Kenntnis die Vernichtung des Menschengeschlechtes zur Folge haben würde. FORMEL DES DIPLOMS Zum Ruhme, zum Lobe und zu Ehren des Schöpfers der Natur und unter den Auspizien des Hermes Trismegistos, dem wir Ritter nachzufolgen uns bemühen, in unserem Sanctuarium durch unsere ge- heimnisvollen Arbeiten, an alle wahren Freimaurer der ganzen Erd- oberfläche LICHT - LICHT - LICHT! Wir sehr Weisen Ritter des Hermes bezeugen und bescheinigen durch die Zahlen 3 — 5 — 7, deren Geheimnisse uns bekannt sind, daß 221 wir dem Ritter .... nachdem wir ihn als einen Ritter von hohem Freimaurerischen und Philosophischen Grade erkannt haben, Mitglied des E.\ Kap.*., den wahren Zweck der Moralischen, Heiligen, Kö- niglichen und Philosophischen Kunst enthüllt haben und ihn nach dem vorgeschriebenen Zeremoniell zum WEISEN RITTER DES HERMES ERNANNT HABEN. Wir bitten und ersuchen alle Stuhlmeister der Weisen und Kap.'., im Allgemeinen alle Freimaurer eines niederen Grades, wer es auch sei, den genannten Ritter als Oberen anzuerken- nen und ihm mit der Liebe und Achtung zu begegnen, die ihm gebüh- ren. Alle wahren Freimaurer bitten wir, ihn als ihren Bruder zu be- trachten, auf daß das Wort Gottes ihnen Segen bringe und sie mit seinem göttlichen Licht erleuchte. Zu diesem Zweck haben wir dem genannten Ritter das vorliegende Diplom ausgestellt, es mit unserer Handschrift versehen, und von un- serem Sekretär siegeln und von ihm gegenzeichnen lassen. Im Orient von ... an einem Ort, wo im tiefsten Dunkel das Licht in vollstem Glanze strahlt. Im Jahr des wahren Lichts , am ersten Tage des ersten Monats (im Profanen am 1. März). gezeichnet: Der Sehr Erlauchte Weise Philosoph des Hermes Auf Verordnung des S.\ E.\ W.\ P.'. Sekretär Die gewöhnliche Unterschrift ist: T.\ S.\ C.*. De H.\ S.\ (Tres Sage Chevalier De Hermes). REDE. NEUER AUSZUG VOM VERFASSER DES MA- NUEL DE SANTE. „Haltet euch den Kopf frisch, den Leib offen, die Füße warm und spottet der Aerzte!“ (Der wahre philosophische Stein, das große Pa- naoee). — Dieser Spruch stammt von dem berühmten Boerhave, einem der geschicktesten Nachfolger des Hippocrates und Galen. Im Blute, dem Prinzip des Lebens, finden wir die 4 Ursachen des Todes. Wenn das Blut gerinnt, sich zersetzt, gärt oder in Verlust gerät, tritt der Tod ein. Das Blut gerinnt und verdickt sich durch das Alter, es zersetzt sich durch die Gifte, es gärt in Folge von Fieber, es geht verloren durch Wunden, und das letzte Resultat aller dieser Unglücksfälle ist der Tod. Das große Heilmittel für alle Uebel wäre, ihnen zuvorzukommen, und man kommt ihnen zuvor, indem man dem Blute seine Reinheit er- hält und es so verhindert zu verdicken, zu gären und sich zu zerset- zen. Das ist nicht unmöglich, sagt der Verfasser des Manuel de Sante, ebenso wie das große Panacee, das die Alchimisten seit den Zeiten des großen Hermes bis auf unsere Tage mit so viel Leichtfertigkeit su- chen, keineswegs so phantastisch ist, wie es allgemein angenommen wird. Man kann es angeblich in einer glücklichen Verbindung von Säuren und Alkalien finden. Wie werden die Freunde des Lebens sich über diese gute Botschaft freuen und wie werden die Aerzte die Ach- sel zucken!“ 222 2. ERLAUCHTER MAGIER VON MEMPHIS ODER EINGEWEIHTER DER GROSSEN MYSTEjRIEN. DIE DREI GRADE DER UMDEUTUNG DES TRIANGELS BEI DEN AEGYPTERN: BEI DEN ISRAELITEN: BEI DEN CHRISTEN: DELTA ISIS JEHOVA IEHOVA TRINITAET IESUS In diesem erlauchten Orden wird die Loge „Sanetuarium“ oder „Tempel der Weisheit“ genannt. Die Versammlungen heißen „Weise Philosophische“, der Großmeister wird als „Sehr Erlauchter Groß- priester“ (S.\ E.'. G.\ P.\),* die beiden Aufseher als „Erster undZwei= ter Weiser Philosoph“ und die Beamten und andere Mitglieder als „Sehr Weise“ bezeichnet. DEKORATION DES TEMPELS DER WEISHEIT Der Tempel ist mit einer Wandverkleidung von rotem Damast geschmückt, die mit weißen Bändern eingefaßt ist. Er wird durch 3 große Kerzen erleuchtet, welche die 3 hohen Lichter darstellen, das Delta, die Sonne und den Mond. Der Altar steht im Osten zwi- schen 3 Säulen, die himmelblau bemalt sind. Die Kapitäle und Füße der Säulen sind golden. Die Säulen tragen in der Mitte die Buchstaben „I.\ 0.\ H. Der Altar selbst steht auf drei Stufen. Der Baldachin *) An einigen Stellen als „Hochleuchtender“ (brillant de lumiere). 223 224 besteht aus rotem Samt mit goldenen Fransen. In seiner Mitte ist ein leuchtendes Delta angebracht, rechts die Sonne und links der Mond. Im Süden steht die Statue des Osiris mit einer Strahlenkrone rings um den Kopf und einem Szepter in der Hand. Er stellt die Sonne dar. Im Westen zeigt eine andere Statue Isis als eine reife (feconde) Frau, deren Gesicht mit einem Schleier verdeckt ist. Sie trägt einen Korb auf dem Kopfe und im linken Arm eine nach unten geneigte Urne und symbolisiert so die Erde. Rechts im Osten sieht man die Statue des Horus, des Gottes des Stillschweigens. Aus gutem Grunde nennt man nach altem Brauche Isis und Osiris „Königin und König der Na- tur“. Gewöhnlich nennt man beide „Bruder und Schwester“ oder „Mann und Frau“, um anzudeuten, daß beide das Werk des Höchsten sind. Horus, beider Kind, wird vom Osiris gestützt, den Isis festhält: Hierdurch soll die Unvollkommenheit des menschlichen Verstandes gezeigt werden, der nicht für sich allein bestehen kann. Die Decke des Sanctuariums ist himmelblau bemalt. In ihrer Mitte sieht man den Po- larstem umgeben von anderen Sternen des Sternbildes des „Großen Bären“. Außerdem sieht man 12 Zeichen des Tierkreises, die Zei- chen der 7 Planeten und in den vier Himmelsrichtungen die Zeichen der 4 Elemente. Auf der Tür findet man zwischen 2 Palmenzweigen die nachstehende Inschrift: „Das Geheimnis war immer das Vorrecht der Weisen. Man soll es vor denen hüten, die nicht fähig sind, es klug und verschwiegen zu bewahren, oder die es falsch anwenden könnten. Neben die beiden Aufseher werden 2 Sphinxe aufgestellt und vor den Altar 2 Räu- cherurnen. DER TAPIS DES TEMPELS Der Tapis bildet ein längliches Viereck. Auf ihm sind die 3 Teile cfce Welt, das Reich der Tiere, Pflanzen und Mineralien dargestellt, ferner die Sonne im Aufgange und der Mond im Untergange. Ueber dem Bilde schwebt ein leuchtendes Delta. In den Himmelsrichtungen sieht man je einen Stern mit Elementenzeichen. PRIVILEGIEN Die Erlauchten Magier von Memphis genießen alle Privilegien und Vorrechte, die mit allen niederen Graden der Freimaurerei ohne ir- gend einen Unterschied verbunden sind. Sobald sie in irgend eine Loge oder ein Kapitel eintreten, selbst in das Sanctuarium, sind sie zu kei- ner anderen Zeremonie verpflichtet, als den Stuhlmeister und die an- deren Ritter oder Brüder zu begrüßen. Sie erkennen keine anderen Oberen an als das Höchste Wesen und ihren Großpriester. EROEFFNUNG Der S.\ E.\ G.\ P.\ eröffnet mit einem Schlag seines Sonnen- zepters und fragt: Frage: Sehr Weiser Erster Philosoph', was ist Ihre erste Aufgabe? A.\ : Zu prüfen, ob die hier versammelten Brüder charaktervolle Weise, verschwiegene und wohlwollende Menschen sind, die in unsere großen Geheimnisse eingeweiht werden können. F.\ : Versichern Sie sich dessen in veranwortlicher Weise. Der S.\ W.\ Erste Philosoph gibt einen Schlag, der vom Zweiten Philosophen beantwortet wird. Daraufhin stellen sich alle Weisen Philosophen in Ordnung. Der S.\ E.'. G.\ P.r. überblickt prüfend alle Weisen und, da er sie alle in Ordnung sieht, sagt er: „Ich bin zufriedengestellt.“ und fährt fort: F.\ : Sehr Weiser Zweiter Philosoph, was ist die zweite Pflicht eines Weisen? 225 45 226 A.\ : Zu prüfen, ob wir gedeckt sind, sodaß wir nicht von den Augen und Ohren der neugierigen und bösen Menschen überrascht werden können. Von den Guten haben wir nichts zu befürchten. Der Sehr Weise Zweite Philosoph verlangt nun vom Zeremonien- meister Griff und Wort und beauftragt ihn mit der Nachprüfung, ob die Wachen auf ihrem Posten sind, und der Tempel innen und außen gesichert ist. Hierauf meldet der S.\ W.\ Zweite Philosoph: Sehr Erlauchter Großpriester, wir sind in Sicherheit und brauchen nicht zu fürchten überrascht zu werden.- F.\ : Sehr Weiser Erster Philosoph, wie alt sind Sie? A.\ : Ich war ein Kind. Jetzt bin ich ein Mann und ich werde ein Greis werden, aber ich bin noch nicht alt genug, das geringste von den Geheimnissen des A.\ B.\ A.\ W.\ zu erkennen und zu begreifen. F.\ : Wann wird der Tempel der Weisheit eröffnet? A. \ : Zu Beginn des Tages. F.\ : Dann mag der Tempel der Weisheit sich öffnen und die Sonne wird aufgehen! Sehr Weiser und Zweiter Philosoph, verkünden Sie auf Ihren Teilen der Welt, daß die Weisen gern helfen wol- len, mit den üblichen Zeremonien den Tempel der Weisheit zu eröffnen. Die beiden Weisen wiederholen das. Der S.\E.\G.\P.\ gibt einen Hammerschlag, sagt: Zu mir, meine Brüder! worauf alle zusammen Zeichen und Applaus geben. Hierauf schlägt der S.*.E.\G.\P.\ dieBatterie, die von den beiden Weisen Philosophen wiederholt wird. Der S.\ E'.\ G.\ P.\ spricht dann zu den Brüdern: Meine weisen Brüder, arbeiten wir unter dem Schutze des A.\ B. \ A.\ W.-. Mit diesem Hammerschlag verkünde ich, daß der Tempel der Weisheit eröffnet ist. Nehmen Sie Platz, meine Brüder. Der S.\ E.\ G.\ P.\ wendet sich dann an die beiden Aufseher: Sehr Weiser Erster und Zweiter Philosoph, fragen Sie die Weisen Philosophen, ob sie irgend etwas im Sanctuarium vorzubringen haben. Nachdem dies geschehen, und nachdem er die Erlaubnis zu Sprechen erbeten hat, erhebt sieh der Zeremonienmeister und sagt: Sehr Erlauchter Großpriester, in der Vorbereitungskammer befin- det sich ein Ritter, von höchstem maurerischen Range, der alle Prüfungen bestanden hat, die durch das Ordensstatut vorgeschrie- ben sind, und der nun zur Belohnung für seine Arbeit in unseren hohen Orden aufgenommen zu werden begehrt. AUFNAHME Der S.\ E.\ G.\ P.\ fragt den Zeremonienmeister: Sind Sie sicher, daß der Kandidat ein Ritter von hohem mau- rerischen Range ist und daß er seine Pflicht erfüllt hat? 227 15* Nachdem der Zeremonienmeister bejahend geantwortet hat, beauf- tragt er ihn, den Kandidaten vorzubereiten und einzuführen. DIE VORBEREITUNGSKAMMER Die Kammer ist gewöhnlich ein Keller oder eine Kammer, die wie ein unterirdisches Gewölbe hergerichtet ist und wie ein außerordent- lich düsterer Friedhof wirkt. Hie und da sind Gräber, die mit der Zeit verfallen sind, Särge, angefüllt mit Leichnamen, mit Totenköpfen und zerbrochenen Knochen. Die Schlangen lassen ihr Zischen hören und die Eulen ihr Aechzen. Der Donner grollt im Abgrund. Im Hintergründe dieses Höllengewölbes steht ein leerer Sarg mit mehreren kleinen Löchern, um das Atmen zu ermöglichen; ein unbehauener Stein dient dem Kandidaten als Tisch und Stuhl. Ueberall hängen Ketten und Stricke zum Festbinden der Opfer. Das Ganze wird von einer Lampe matt beleuchtet. DIE VIER ELEMENTALPROBEN Die erste ist die Erdprobe, bei welcher der Kandidat in der übli- chen Weise zur Vorbereitungskammer geführt wird. Man gibt ihm ein Stück Brot, einen Krug Wasser und eine Schaufel und beauftragt ihn, 228 ein Loch in die Erde zu graben. Dieses Loch soll tief genug sein, um ein Opfer zu beerdigen, das man ihm in einer Viertelstunde zuführen wird. Falls er nicht in dieser Zeit fertig sei, würde er bestraft werden. Er darf den Raum nicht verlassen, wo man ihn nun allein läßt. Kurz danach betreten 3 häßliche Furien den Raum durch die Klappe oder verborgene Tür. Sie stellen die drei Genien des Bösen dar, tragen künstliche Schlangen in der Hand und suchen ein Opfer. Schließlich finden sie den Kandidaten, legen ihn in den leeren Sarg und schließen ihn leicht mit einigen Nägeln, sodaß der Kandidat ihn nicht verlassen kann. Man gibt sich dann den Anschein, als ob man Erdschollen auf den Sarg würfe, wobei dem Kandidaten gesagt wird: „Dein böser Geist bestraft Dich und läßt Dich beerdigen.“ Jetzt treten die 3 guten Genien ein, kämpfen mit den Genien des Bösen, verjagen sie schließlich und befreien den Kandidaten,, indem sie ihn aus dem Sarge heben. Sie zeigen ihm das Brot und den Krug mit Wasser und entfernen sich schweigend. 229 FEUERPROBE Die 3 bösen Genien treten leise durch die kleine Tür ein. Sie tra- gen in der einen Hand eine Schlange und in der anderen eine Wein- geistfackel, ähnlich denen, die beim Theater im Teufelsballett verwen- det werden, und richten ein schreckliches Feuer auf den Kandidaten. Ein Transparent erscheint mit der Inschrift: „Hier geht alles zu Grunde“. Dann verbindet man dem Kandidaten die Augen und läßt ihm keine anderen Kleidungsstücke als eine wollene Hose und ein schmu- tziges Hemd. WASSERPROBE Man legt ihm eine Art Gürtel aus ziemlich starken Stricken um und läßt ihn mittels einer Rolle an einem starken Strick in ein dunkles Erdloch hinuntergleiten. In diesem Loch steht eine Tonne, die zu 3/4 mit lauwarmem Wasser gefüllt ist. Man läßt ihn einige Minuten darin hängen, damit er durch das Wasser gereinigt werde. Dann zieht man ihn heraus und läßt ihn Hemd und Hose wechseln. Hierauf läßt man ihn wieder an einem Gürtel in ein anderes Loch neben dem Wasser- loch hinabgleiten, dessen obere Oeffnung mit einem Brett verschlossen wird. Dieses Zweite Loch ist ungefähr 7 Fuß tief in die Erde gegraben und hat einen Durchmesser von 3 Fuß. pTm Hintergrund dieser kleinen Höhle befindet sich eine zweite kleine Grotte, die groß genug ist, einen Bruder aufzunehmen, der mit Ketten gefesselt und alten Lumpen be- kleidet wie ein elender Gefangener oder Unglücklicher auf dem Stroh liegt. Dieser Bruder hat neben sieh eine kleine Lampe, einen Krug Wasser und ein Stückchen Brot. Sobald der Kandidat unten angelangt ist, nimmt der Bruder, der den Gefangenen darstellt, ihm die Binde ab, und hält ihm einen Vortrag über Menschlichkeit. Er bittet den Kandi- daten, ihn aus diesem ewigen Gefängnis zu befreien, in dem er von den Wahren Maurern festgehalten würde, weil er zu schwatzhaft und un- verschwiegen gewesen sei, und fleht ihn an, bei dem Stuhlmeister sein Fürsprech zu sein, und seine Unschuld zu schildern. Dann öffnen die 3 bösen Genien mit Lärm die Tür zum Gewölbe. LUFTPROBE Man hebt den Kandidaten in die Luft, so hoch als möglich, und läßt ihn einige Minuten hängen. Dabei wird ein schreckliches Fackel- feuer auf ihn gerichtet aber Sorge getragen, daß er nicht verbrannt wird. Dann läßt man ihn wieder herab, befreit ihn aus seinen Stricken, zieht ihn quer durch den Raum und befestigt ihn mit Ketten und Stricken an der Mauer. *) Doch nun treten die 3 Genien des Guten ein, verjagen mit flammenden Schwertern die Genien des Bösen und befreien den Kandidaten mit den Worten: „Die 3 bösen Genien des Lasters, der Ehrsucht und des Geizes haben Dich genug gequält. Deine 3 guten Genien des Wohltuns, der Nächstenliebe und Mensch- lichkeit haben Dich befreit! So siegt das Gute immer über das Böse. Sei frei und folge stets den guten Prinzipien nach!“ *) Diese Stelle ist im Ms. verstümmelt. 230 Hierauf tritt der Zeremonienmeister ein, verbindet dem Kandida- ten wieder die Augen, ergreift ihn am Arm und führt ihn vor die Pforten des Tempels. liier klopft er an, worauf man ihm in der üb- lichen Weise antwortet. Er tritt dann mit dem Kandidaten in den Tem- pel ein und nimmt zwischen den beiden Aufsehern Platz. Der S. \ E.\ G.\ IV. hält einen Vortrag über die 3 guten und schlechten Gewohn- heiten der Menschen, sowie über die Vorzüge des Ordens, in den der Kandidat nun aufgenommen werden soll. Nach Beendigung seiner Rede fordert er den Zeremonienmeister auf, den Kandidaten in die Elysäi- schen Gefilde zu führen und ihm den Lohn der Guten zu zeigen. ZWEITE VORBEREITUNGSKAMMER In der dunklen Kammer oder einem anderen düsteren Raum wird ein großes schwarzes Tuch aufgespannt. Vor ihm wird ein Grabmal aufgestellt, das auch auf das Tuch aufgemalt werden kann. Hinter dem Grabe verbirgt sieh ein Bruder im Gewände eines Philosophen. Einige Schritte vor dem Grabe nehmen an beiden Seiten 2 andere Brüder mit einem Kranz von Eichenlaub auf dem Kopf und einem Palmenzweig in der Hand Aufstellung. Links neben dem Grabe steht ein weiterer Bruder, der den Tod darstellt. Er trägt ein Gewand wie das eines Bergmannes,*) auf das ein Skelett gemalt ist. Er stützt den Kopf mit dem Arm und nimmt auf dem Deckel des Sarges Platz. Hin- ter dem Vorhang verbirgt sich ein Bruder mit einer Marinetrompete oder einem Sprachrohr. Im Vordergründe stehen 3 Vasen, die mit (Wort fehlt im Ms.) und Weingeist mit Seesalz gefüllt sind. Man legt so viele kleine Stöcke von etwa 2 nder 3 Fuß Länge bereit, als Brüder vorhanden sind. Am Ende eines jeden dieser Stöcke wird ein Knäuel Werg von Faustgroße mit einer Schnur gut befestigt. Dieser Knäuel wird in Weingeist und Seesalz getaucht. Sobald alles bereit ist, stellen die Brüder sich im Halbkreis vor dem Grabmal auf. Jeder von ihnen nimmt einen der genannten Stöcke in die linke und das Schwert in die rechte Hand. Dann erst wird der Kandidat mit verbundenen Augen vor das Grab geführt. Hierauf schlägt der S.\ E. \ G.\P.\ dreimal in die Hände. Beim ersten Schlage müssen alle bereit stehen, beim zwei- ten zündet man die Vasen mit Weingeist an, und jeder Bruder hebt seinen Stock bis in die Augenhöhe; beim dritten Schlag wird dem Kan- didaten die Binde abgenommen. Nachdem tiefes Stillschweigen ein- getreten ist, erhebt sich das Skelett leise und öffnet den Deckel des Grabes. Aus dem Grabe steigt der „Glückselige“. Er sieht sehr fahl aus, und hebt beide Arme zum Himmel empor. Der Tod nimmt ihn an der Hand, schreitet mit ihm vorwärts zu einem 2. „Glückseligen“, alle Drei vollenden das Zeichen des Stillschweigens und zeigen mit dem Zeigefinger der linken Hand zum Himmel. In diesem Augenblick spricht der Bruder hinter dem Vorhang durch das Sprachrohr:“ „Hier seht Ihr die Belohnung, welche die Tugend den Guten und Weisen verspricht. Bemüht Euch, sie zu erlangen wie Jene.“ *) Im Ms. „moneur“, soll wohl „mineur“ heißen. 231 I Die 3 Philosophen gehen wieder hinter den Vorhang, der Tod steigt in das Grab zurück. Dem Kandidaten werden die Augen wie- der verbunden, und der S.\ E.-. G.\ P.\ fordert die Weisen auf: „Lasset den Kandidaten die vier Reisen um die Welt antreten.“ Diese Reisen werden in der dunklen Kammer ausgeführt. Inzwi- schen werden die Weingeistflammen ausgelöscht und die Brüder neh- men im Tempel Platz. Nach Beendigung der Reisen führt man den Kandidaten in den Tempel zwischen die beiden Aufseher. Der S.-. E. \ G.\ P.\ fragt ihn: F. \ : Was begehren Sie? A.\ : In Eure großen Geheimnisse eingeweiht zu werden. F.\ : Mein Bruder, Ihre Bitte ist durchaus berechtigt. Treten Sie näher heran, um die Verpflichtung zu erneuern, die Sie schon mehrfach abgelegt haben. (Dies geschieht). F.\ : Mein Bruder, was begehren Sie? A.\ : Aus den Schatten herauszukommen und das Strahlende Licht zu sehen, das bis jetzt meinen Augen verborgen geblieben ist. 232 F.\ : Gebt ihm das Licht, er verdient die Wahrheit zu sehen. Treten Sie näher heran, mein lieber Bruder, damit ich Ihre Tugend be- lohnen und Ihnen Zeichen, Wort und Griff übergeben kann, die Sie brauchen, um sich Ihren Brüdern und Freunden, den Wahren Weisen erkennen zu geben. Nachdem dies geschehen ist, übergibt er ihm einen weiß gefütter- ten Schurz von rotem Samt, der mit goldenen Fransen verbrämt ist. Auf dem Schurz ist eine goldene Glorie eingestickt, und auf seinem Latz ein goldener Schlüssel. Das Bijou zeigt eine goldene Sonne, die an einer goldenen Halskette getragen wird. F.\ : Nehmen Sie Platz, meine Brüder, und folgen Sie aufmerksam dem Vortrag des Redners und der Instruktion über unsern hohen Orden. Vortrag des Redners Die Freimaurerei entspringt aus den Mysterien der Isis. Dieselehrte mit ihrem Gatten Osiris den Menschen die Wissenschaften, die Künste und den Ackerbau, weshalb beide als Gottheiten verehrt wurden. Ihnen folgte Merkur, berühmt durch seine Gesetze, die dem Natür- lichen das Wunderbare zugesellten. Man baute ihm Tempel in ver- schiedenen Teilen Griechenlands und Aegyptens und erwies ihm gött- liche Huldigung. Merkur teilte sein Wissen verschiedenen Weisen mit, unter ihnen Pythagoras, Plato, Thaies, Brahmanischen Magiern und verschiedenen Priestern. Aus Dankbarkeit erhoben diese Merkur zum Halbgott. Damals war es Brauch, den Weisen, die eingeweiht werden wollten, die 4 Elementalproben, d. h. die Feuer-, Luft-, Wasser- und Erdprobe aufzuerlegen. Man führte sie zuerst an einen dunklen Ort, wo sie mit einer leuchtenden Fackel ihren Weg suchen mußten. Dabei sahen sie Leichname, Menschenknochen und tausend andere erregende Gegenstände. Dann mußten sie ein ungewöhnlich tiefes Erdloeh *) überschreiten und einen Wasserlauf durchqueren, dessen brodelnde Wellen Schrecken erregten, und schließlich durch ein Feuer dringen, das die ganze Breite des Durchgangs einnahm. Endlich gelangten sie zu den Priestern, die ihnen die Pflichten mitteilten, die ihnen oblagen, und die ihnen Kenntnis von den heiligen Mysterien gaben. Wenn je- doch einer von ihnen diese Prüfung nicht bestand, mußte er sein Le- ben in diesen Abgründen zubringen. Das ist der Ursprung der Elementalproben. Suchen Sie sich, lieber Bruder, ein klares Bild vom Ursprünge dieser Mysterien zu schaffen, die im Altertum so berühmt waren und von denen man noch heutei spricht. INSTRUKTION F.\ : Haben die ägyptischen Magier einen Gott verehrt? A.\ : Sie glaubten, daß es ein Höchstes Wesen gäbe, das die ganze Natur ordne und lenke. F.\ : Welches war nach ihrer Meinung dieses Höchste Wesen? *) Wort fehlt im Ms. 233 A.\ : Man kann es nicht in Worte fassen; es war das Wesen, das bei den verschiedenen Völkern so viel verschiedene Religionen und Kultarten ins Leben rief. F.\ : Wie haben die Magier von Memphis sich davon überzeugt, daß ein Höchstes Wesen existiert? A.\ : Nach ihrem eigenen Eindruck wohnte dieses Wesen im Herzen aller Menschen. Alle Völker verehren ein Höchstes Wesen in verschiedenen Formen, die ihnen entsprechen, aber das Prinzip aller Gottesverehrung ist immer das gleiche. F.\ : Gibt es nicht auch andere Beweise? A.-. : Ja! Nach ihrer Meinung ist das Höchste Wesen der Große B.\ A.\ W.\ Entsprechend den Ideengängen und Religionen, die wir auf der ganzen Erdoberfläche antreffen, hat dieses Höchste Wesen vor der Schöpfung der Welt bestanden. Aus diesem Grunde würde ohne das Höchste Wesen nichts bestehen. Weder der Himmel, noch die Erde, noch alles Andere; und die ganze Natur befände sich im Chaos. Jetzt ist die Natur so schön, jedes der Naturreiche nützt dem anderen, sei es das Tierreich, das Pflanzen- oder Mineralreich, keines kann be- stehen ohne die Hilfe der anderen. Jedes Naturreich findet alles vor, was es benötigt. Von den größten Tieren bis zu den klein- sten Insekten, jeder Zeit finden sie das, was sie brauchen. Wenn sie es in irgend einem Lande nicht finden, dann eilen sie mit Hilfe ihrer Flügel oder Gliedmaßen in ein anderes Klima, wo sie oft ihre Nahrung nur mit großer Mühe, emsiger Sorg- falt und feinster List finden. Mit einem Worte, nichts fehlt ihnen. F.\ : Ist das Höchste Wesen von sich aus vollkommen? A.\ : Ja, es ist von sieh aus vollkommen, während der Mensch im Gegenteil unvollkommen ist, denn vor seiner Existenz gab es schon ein anderes ihm ähnliches Wesen. Er kann nicht aus sieh heraus. Wieviel hat er nicht Kummer, Schmerzen und Mühen zu ertragen, und ist er nicht in Krieg mit sich selbst? Er wünscht, was er nicht haben kann; er betrügt und wird betro- gen. Der Greis ist gewissermaßen schon ein halberstorbener Körper, und das Leben zieht vorüber wie eine Wolke. In Trä- nen wird der Mensch geboren, sein Leben ist von Kummer er- füllt und er stirbt in Schmerzen und Tränen. F.\ : Ist das Höchste Wesen veränderlich? A.\ : Gott ist nicht veränderlich wie der Mensch, der vergeht, kaum daß er geboren. Ist er bedeutend, besitzt er Autorität, so kann er alles; aber in einem einzigen Augenblick stürzt er und ver- liert alles. So ist der Mensch veränderlich, einen Augenblick gut, böse, zornig; einen Augenblick in voller Gesundheit, kurz darnach krank und schwach, bald traurig, bald lustig, während Gott nie seine Güte verliert und niemals in Zorn gerät. F.\ : Sind alle sterblichen Wesen vollkommen? A.\ : Nein, aber das Höchste Wesen als Herrscher über alles muß 234 In Geist und Gemüt vollkommen sein. Gott hat alle Dinge be- dacht, bevor er sie schuf; die ganze Natur ist so vollkommen, und nichts fehlt. Wie er jetzt besteht, hat er zu Beginn der Welt bestanden. Alles hat einen Anfang und eine Ende. Eins macht dem Anderen Platz, mit Ausnahme des Schöpfers. Er ist also in Wirklichkeit der wahre Herr über alle Dinge, daher auch mehr als alle Dinge. Wenn wir die Erde, die Gestirne, die Tiere, Pflanzen und Mineralien sowie die vier Elemente be- trachten, dann ruft uns alles zu, daß ein Höchstes Wesen be- steht, das alles schafft und regiert. Tiere und Menschen fürch- ten den Tod. Aber sollte der ihn fürchten, der ihn nicht kennt? F.% : Warum wird der Mensch unter den beseelten Wesen als das Höchste betrachtet? A.\ : Da der Mensch am meisten mit Vernunft begabt ist, begreift er alles, und kann durch seinen Verstand die Tugend vom Laster trennen, richtet sogar sein Streben auf Wohltun. Seine In- telligenz hindert ihn, Böses zu tun, und sein Geist gestattet ihm, Wissenschaft und Kunst zu pflegen. Aber der größte Teil der Menschen macht keinen Gebrauch davon, und lebt in dem Zustand weiter, in dem er geboren ist. Der Mensch glaubt viel zu wissen und weiß nichts, da er sich nicht erkennt, noch seine Fähigkeiten. F.\ : Woraus ist der Mensch zusammengesetzt? A.\ : Aus den 4 Elementen: aus Erde seine Knochen, aus Wasser sein Blut, aus Feuer seine Wärme, aus Luft, was er atmet. So arbeiten die 4 Elemente zusammen an seiner Erhaltung. Erde und Wasser nähren ihn, ohne Wärme und Luft kann nichts bestehen. Die Erde wird durch die Sonne gereinigt, die sie er- wärmt, nachdem sie vom Wasser der Regengüsse benetzt worden ist. F.\ : Herrscht zwischen Sonne und Erde vollkommene Harmonie? A.\ : (an dieser Stelle sind im Manuseript Aenderungen vorgenom- men worden, die unverständlich sind). Dieses wohltuende Gestirn, das Prinzip des Lichtes, ist die Ursache der sieben Farben. Ohne seine Strahlen würde die Natur farblos und tot sein und sich im tiefsten Dunkel befin- den. Sobald diese Strahlen erscheinen, singen die Vögel vor Freude, alle Tiere sind froh und verehren dieses erhabene Licht. Die von Gewittern bedrückten Pflanzen erheben sich wieder. So gibt die Schwingung dieser Strahlen Millionen von Wesen das Leben, und aus diesem Grunde wird die Sonne von den weisesten Philosophen als der zweite Schöpfer des Lebens betrachtet. Im Winter hingegen, wenn dieses wohltuende Ge- stirn sich von uns zu weit entfernt, ist alles tot; Donner, Blitz und Sturm lassen die Erde zittern und den Menschen er- schrecken. Aber etwas im Menschen selbst spricht zu ihm: Du bist unschuldig, begib Dich unter den Schutz Gottes, der Herr über alles ist. Alles hinieden zeigt uns, daß für alle Wesen ein 235 Höchster Gott besteht, im Besonderen für den gerechten Menschen. F.\ : Wie erkennt man den Großen Baumeister des Weltalls? A.\ : (diese Stelle ist im Manuscript durch Radierungen und Aende- rungen unverständlich geworden.) Werfen Sie nur ein Auge auf die Natur und Sie werden am Werke den Meister erkennen. Wir sollten ihm daher ein von Dank erfülltes Herz anbieten, denn auf der Erde gibt es nichts Schlechteres als einen undankbaren Menschen, der die Wohl- taten vergißt, die er empfangen hat, und in Selbstsucht verharrt. Und wer kann einen solchen Menschen leiden? F.\ : Warum nennen die Wahren Freimaurer das Höchste Wesen den Großen B.‘. A.\ W.\? A.\ : Die Mitglieder dieser Gesellschaft gehören verschiedenen Na tionen, allen Kulten und Religionen der Welt an und sind den- noch Brüder. Unter verschiedenen Vorstellungen und Zeremo- nien verehren sie alle ein Höchstes Wesen und sehen es als den Baumeister aller Dinge an, in ihrem Sprachgebrauch als den G.\B.\ A.\ W.\ F.\ : Warum gerade G.'.B.'.A.'. W.'.? A.-. : Dieses Wort haben die Wahren Maurer angenommen, um mit allen Völkern, Nationen und Religionen der Erde übereinzu- stimmen. Sie alle glauben an ein Höchstes Wesen, aber unter verschiedenen Namen und Vorstellungen. Einer sagt „Dieu“, einer „Gott“, der andere „Allah“, der Name tut nichts zur Sache. Wenn wir beispielsweise einen türkischen Bruder treffen und ihn fragen, ob er nicht an unsern Heiland Jesus Christ glaube, wird er uns fragen, ob J.\C.\ der G.\ B.\ A.\ W.\ und Herr- scher der Natur sei. Wir werden ihm antworten: „Ja,“ und infolgedessen wird er antworten: „Ja, dann ist er auch mein Gott.“ Denn alle Nationen glauben, daß ihr Gott der Schöpfer der ganzen Natur sei, in dieser Denkensart stimmen wir alle ohne Schwierigkeiten überein. F.\ : Aber warum betrachten wir dieses Prinzip als ein Mysterium und undurchdringliches Geheimnis? A.\ : Weil es nichts Gefährlicheres gibt als die Meinungen über die Religion. Wieviele Menschen und ganze Nationen sind nicht mißhandelt, verbrannt und beraubt worden, lediglich ihres Glaubens halber? Dem Wahren Freimaurer geziemt Denlc- freiheit. F.\ : Indessen können wir wohl unsere Mysterien vernünftigen Pro fanen mitteilen? A.\ : Die Profanen folgen immer ihren Gefühlen und nicht unseren Lichtern. Sie glauben nur an das, was sie begreifen können. Was sie aber nicht begreifen können, kann nach ihrer Meinung auch nicht vorhanden sein. Sie mißachten alle unsere Geheim- nisse, nur weil sie nicht deren Wahrheit entdecken oder be- 236 greifen können. Wie die Fisehe (?) glauben sie nur an das, was sie sehen, und ihr Glaube reicht nicht weiter als ihr Urteil. F.\ : Ist die Zeit günstig für uns? A.\ : (Hier ist wieder radiert und geändert). Ohne Zweifel. Wenn der Mensch seine Zeit vollendet hat, und nicht mehr an ihren Schätzen hängt, dann kommen ihm Weis- heit, Wissen und Kunst, sowie Autorität, mit einem Wort, alle "Reichtümer der Natur. F.\ : Ist es erlaubt, die Tiere grundlos zu mißhandeln? A.\ : Nein, denn sie nehmen an den mühseligsten Arbeiten des Men- schen teil. Wie wir haben sie fünf Sinne; auch liefern sie uns Kleidung und Nahrung. F.,\ : Warum nennt man die Wahren Maurer „Jünger des Wahren Lichts“? A.\ : Das Licht ist das Prinzip von allem, und wie könnte ein tieferes Studium der Meisterwerke der Natur erfolgen, ohne Licht? Das Licht läßt uns alle Dinge sehen und bewundern und ohne Licht würden wir uns wie die Blinden im Dunkel befinden. F.\ : Warum wird dem Lehrling ein Alter von 3 Jahren vorge- sehrieben? A.\ : Die Magier haben diese Zahl festgesetzt, um die Lehrlinge an- zuweisen, die drei Reiche der Natur zu studieren und sich durch dieses Studium von der Größe des Höchsten Wesens zu über- zeugen. F.\ : Und das Alter des Gesellen? A.\ : Die fünf Sinne (das Gesicht, der Geruch, das Gehör, der Ge- schmack und das Gefühl) die uns dazu dienen, die Wunder der Natur zu beobachten. F.\ : Und die Zahl 7 des Meisters? A.\ : Die sieben Planeten oder die große Ausdehnung der Gestirne, die niemand fassen kann, und die Wohltaten, die sie ausüben, die Sonne auf die Erde, der Mond auf das Meer (Flut und Ebbe), die übrigen Gestirne auf die Temperatur. Aus diesem Grunde finden wir das Symbol der Sonne, des Mondes und der Sterne in unseren Logen. F.\ : Warum gründet sich die Freimaurerei auf Tugend und Wohl tätigkeit? A.\ : Die Tugend ist das Gebot des G.\ B.\ A.\ W..; und welche Wohltat hat er nicht erwiesen, indem er uns die ganze Natur mit ihren Reichtümern zur Verfügung stellt? Er teilt alles mit uns; doch wir sind undankbar und folgen seinem Beispiel nicht. F.\ : Welches ist unsere erste Pflicht? A.\ : Gott die Ehre, dem Nächsten Liebe, den Gesetzen des Landes Achtung, Tugend und Moral, das sind die Pflichten aller Mau- rer und müssen einen Teil der Religion ausmachen, die sie be- kennen. F.\ : Achten sie also alle Menschen? 237 A.\ : Ja, was die guten angeht; die schlechten sind im Allgemeinen nicht der Beachtung wert. Ich kenne nur zwei Klassen von Menschen, die Guten und die Bösen. F.\ : Wie soll man sich heute als Wahrer Maurer betragen? A.\ : Seien wir wie Hiram! Befleißigen wir uns der Tugend, verehren wir das Höchste Wesen, unseren Wohltäter, lieben wir die blinden Sterblichen, denn auch sie sind unsere Brüder, helfen wir ihnen in ihren Nöten, um der Menschlichkeit willen! Geben wir ihnen Ratschläge, wenn sie solche verlangen, um sich nach ihnen zu richten, wenn wir sie aus dem Joch des Irrtums be- freien können! Lieben wir einander, damit der Ewige uns ein friedvolles Leben schenke, und führen wir unser Leben ange- nehm uid ehrlich, um zum Glück, d. h. dem Frieden des Her- zens und der Ruhe des Gewissens zu gelangen! So werden wir die kurze Zeit, die uns auf Erden geschenkt ist, glücklich ver- bringen. Dazu aber bedarf es eines tugendsamen Lebens in- mitten der Lasten und Unruhen, die heute in der Welt herrschen. SCHLIESSUNG DES SANCTUARIUMS. Der Erste Weise Philosoph spricht nach einem Hammerschlag: „Sehr Erlauchter Hochleuchtender! Der Tag ist schon weit vorge- schritten, die Sonne will untergehen. Bald wird der Mond am Horizont erscheinen und seinen Lauf beginnen. Müde von ihren Studien sehnen sich die Weisen nach Ruhe. Wollen Sie, bitte, Ihre Anordnungen treffen. A.\ : Sehr verehrungswürdiger Erster Weiser Philosoph. Es ist hohe Zeit, unsere anstrengenden Arbeiten zu beenden. Sehr Weise Brüder! Laßt uns dem Schöpfer der Natur danken, und ihn bit- ten, uns das Glück des künftigen Lebens und ewigen Ruhm zu gewähren. So sei es! F.\ : Erster und Zweiter Weiser! Verkünden Sie, daß das Sane- tuarium geschlossen wird. Nach Ausführung dieses Auftrages gibt der S.\ E.\ einen Ham- merschlag und ruft: „Zu mir, meine Brr!“ Alle Brr.: vollenden zusammen das Zeichen und den Applaus, der S.\ E.•. schlägt die Batterie und verkündet: „Der Tempel der Weisheit ist geschlossen.“ BEMERKUNGEN ÜBER ALLE FREIMAURERISCHEN GRADE UND ORDEN. Seit den frühesten Zeiten ist die Freimaurerei unter verschiedenen Namen und Zeremonien, entsprechend dem Geist und der Sinnesart der verschiedenen Nationen, bekannt. Verschiedene Namen bezeichnen in den freimaurerischen Graden und Orden denselben Gegenstand. Man vermehrte zur Unzeit bei verschiedenen Nationen die Zahl der Grade, um ein noch tieferes Dunkel über alles auszubreiten. Um der Meinung entgegenzutreten, der Zweck der Freimaurerei sei, das Wahre Licht zu verbreiten, wurde in den ersten drei Symbolischen Graden die früher vorbereitende Grade genannt wurden, eine ans Fabelhafte gren- 238 zende jüdische Geschichte gegeben. Nur ein Wort der Wahrheit und Güte wird uns gesagt, nämlich den Großen B.\ A.\ W.\ zu verehren, und sich in der Tugend und Menschlichkeit zu üben, das sei die Vor- bereitung zur wahren Glückseligkeit. Vom Grade des französi- schen Schotten und Ritter des Orients ist das Ende die- ser Fabelgeschichte von Hiram, Salomon und seinem Tempel genom- men worden. Das wahre Prinzip hiervon ist nur die Uebung der Weis- heit und der Tugend. Die hohen Grade des W ahren Schottischen Ritters von Palästina, des Ritters vom Osten, des St. An d r e a s - R itt e r s sowie des Ritters des Dreifachen Ro- senkreuzes schicken uns nach dem Heiligen Lande, um Jerusalem wieder zu nehmen. Hat man nicht genug menschliches Blut für ein Phantasiegebilde vergossen, muß noch mehr Blut vergossen werden? Warum sagt man: „Gott will es“? Gott will, daß wir in Frieden leben wie Brüder und Freunde mit den guten Menschen, welcher Nation und Religion sie auch seien, nicht aber, daß wir sie wegen ihrer Denkungs- weise umbringen. Der Grad des Erhabenen Prinzen Rosenkreuz gibt den Vorteil, ein Christ zu sein und seine Herkunft aus dem Occulten abzuleiten, das Vergnügen den Hammer zu ergreifen und das Gewölbe von Stahl. Das ist vielleicht der einzige historische Punkt, den man in Erwägung ziehen könnte. Der Ritter vom Westen führt uns nach Phamos. Er kann nur von denen bewundert werden, die seinen Zweck nicht begreifen. Das Gleiche läßt sich sagen vom Grade des E r- lauchten Philosophen des Hermes und der Isis und allen Graden der Alchimisten oder Sucher nach dem Philosophischen Stein oder universalen Panacee. Das Gold, diese Quelle so vieler Uebel, Verbrechen und Schrecken, das die Wahren Weisen verab- scheuen, ist das Idol des Philosophischen Maurers. Men- schen, deren Beschäftigung der Alchemie zuwider läuft, studieren und erforschen nur dieses Phantom, das angeblich mit seinen Ent- deckungen sich den Wissenschaften gleichstellt. In den Graden der Ritter der Sonne, vom Phönix usw. finden wir ein Durch- einander von Religion in Verbindung mit Quecksilber, Schwefel, Salz und anderen Stoffen. Diese Chemikalien verbanden sich mit dem ersten Metall in einer Verbindung, die Hiram und Salomo kannten, die aber verloren gegangen ist, und die man nicht so bald wieder entdecken wird. Man sagt, daß diese Kenntnis sich bei einigen Nachkommen die- ser Architekten oder bei ihren Freunden erhalten habe. Wenn aber das Mittel, Gold zu machen, wieder entdeckt würde, würde der Mensch, der das Geheimnis besäße, der weiseste aller Menschen sein, könnte er das Glück der Menschheit und seinesgleichen machen? Ganz im Gegenteil, mit der Leichtigkeit, alle seine Wünsche zu befriedigen, würde er sich den größten Ausschweifungen hingeben. Der Ueberfluß an Gold würde die Lebensbedingungen verteuern, sodaß diejenigen um- kommen müßten, die nicht über die Mittel verfügen, sich Gold zu ver- schaffen. Man weiß, daß die hohen Grade des Erwählten Groß- inspektors und Großinquisitors und K ad oschs die Geschichte der unglücklichen Tempelritter in sich bergen. Muß man 239 religiös oder fanatisch sein, um glücklich zu werden? Muß man für einen Orden Partei nehmen, der längst zerstört ist, und ihn in seinem früheren Zustande wieder hersteilen? Man sollte diese politische Mei- nung aufgeben, sie ist tugendhaften Menschen nicht angemessen. Der Grad des Adepten oder Cherubim wird von den Freimaurern im Allgemeinen für sehr oberflächlich gehalten. Adam erscheint ihnen in diesem Grade recht lächerlich, sie wollen nicht länger Christen sein, sondern als Ritter des wahren Glückes ganze Menschen. Seien wir drum Menschen, üben wir die Tugend, verehren wir das Höchste We- sen als den Großen B.\ A.-. W.\, lieben wir unseren Nächsten wie uns selbst, damit wir Kinder des Glücks werden und ewigen Ruhm ernten! WAHRER URSPRUNG DER FREIMAUREREI Die Freimaurerei entspringt dem frühesten Altertume, vor allem den Mysterien der ISIS. ISIS wurde in Aegypten in einer angesehenen Familie geboren. Ihrer Weisheit und Tugend halber, erhielt sie den Beinamen „Mutter der Natur“ oder „Mutter der Erde“. Manche haben sie mit dem Mond in Verbindung gebracht, dem Symbol*) der Weisheit. OSIRIS, der als „Wohltäter des Menschengeschlechtes“ oder „Sonne“ bezeichnet wurde, heiratete ISIS. Dieser Ehe entsprangen zwei Kinder HORUS und HARPOCRATES, die Zwillingsgötter der Vernunft und des Schweigens. Sie lebten in Aegypten in vollkommener Einigkeit und bemühten sich, ihre Untertanen heranzubilden. Sie ver- boten den Aegyptern die Menschenfresserei und lehrten die Wissen- schaften, die Künste und den Ackerbau. Aus diesem Grunde wurden sie als die Gottheiten THOT, MERKUR oder HERMES TRISME- GISTOS angebetet. Der letzte Name bedeutet „Drei Mal Sehr Gro- ßer“. HERMES TRISMEGISTOS war ihr Ratgeber, man glaubt, daß er der erste Astronom war und der Erste, der seine Gedanken in symbo- lischen Zeichen niederschrieb. Er war daher auch der erste Geschichts- schreiber, einte die Aegypter, die Priesterschaft und das Königstum; er erfand die Schrift, lehrte Medizin, ordnete den Opferdienst, erfand die Laute und die Musik. Berühmt durch seine Talente wollte er dem Natürlichen das Wunderbare hinzufügen, doch Typhon, das Prinzip des Bösen, war eifersüchtig auf ihn, empörte sich gegen Osiris und tötete Hermes mit Hilfe von zwölf Genossen in der Nacht. Dann ver- barg er ihn in einem Schrein in einem Gehölz. Die verzweifelte Isis suchte vergeblich den Leichnam ihres Gatten. Als Typhon in einer Nacht bei Mondenschein auf die Jagd ging, fand er den Schrein wie- der, in den er den Leichnam des Osiris gelegt hatte, er zerschnitt ihn in 14 Stücke und zerstreute sie in verschiedene Gegenden. Isis eilte von Ort zu Ort, um den Leichnam ihres Gatten wieder zu finden. Diese Wanderungen hat man in Aegypten gefeiert, aus ihnen ent- springen die so berühmten Mysterien. Aus Dankbarkeit für Isis er- hoben die Sterblichen Isis zu den Göttern, errichteten ihr Tempel *) Wort fehlt im Ms. 240 in verschiedenen Teilen Griechenlands und Aegyptens und erwiesen ihr göttliche Ehren. URSPRUNG DER WEISEN MAGIER UND PHILOSO- PHEN. Die Wahren Magier oder Priester der Isis der ersten Zeiten widmeten sich ganz dem Studium der Natur und der Betrachtung der Gestirne. Sie waren würdige Diener der Gottheit. Ihre reinen Sitten und ihre Moral erregten Bewunderung und Achtung, sodaß sie mit Recht die Bezeichnung „Weise“ verdienten. VEREHRUNG DES HÖCHSTEN WESENS Sie lehrten, daß es einen einzigen Gott gäbe, der durch seine In- telligenz die Welt erschaffen habe. Sie waren überzeugt, daß er längst schon bestand, bevor er aus seinem Willen heraus die Welt ent- stehen ließ. Ihre Achtung und Verehrung für ihn waren so groß, daß sie niemals gewagt haben, sieh ein Urteil über ihn zu bilden, weder über seine Form noch über seine Macht. Sie verboten ihren Schülern, sich von der Gottheit irgend ein Bild zu machen. Aus diesem Grunde errichtete man später dem unbekannten Gott einen Tempel, der der Weisheit geweiht wurde. Damit man sie nicht der Zweifelssucht und Unwissenheit beschuldigte, ließen die Weisen an diesem Tempel die folgende Inschrift anbringen: „Ich bin Alles, das was war, das was ist, und das was sein wird, und kein Sterblicher wird hinter den Schleier sehen, der mich verhüllt.“ Der Mechanismus des Weltalls, das Wesen der Materie, das kein Sterblicher begreifen kann, erschienen diesen Weisen umsomehr als hehre Geheimnisse, als sie das Fassungsvermögen ihres Geistes, der er- füllt war von Verehrung für den Schöpfer, den G.\ B.\ A.\ W. \ über- ragten. Sie bewunderten sein Werk als Zeichen seiner Macht und un- endlichen Intelligenz. BEMERKUNGEN ÜBER DIE NATUR UND DIE SYMBOLISCHEN ZEICHEN Die Früchte der Erde und die Unterstützung, die sie von den Ge- stirnen empfingen, erregten in ihnen das Gefühl der Dankbarkeit. Alle Wirkungen der Natur und alle Ereignisse, die sie etwas lehrten, wurden durch Hieroglyphen oder relative Zeichen gekennzeichnet. Das heißt, das Zeichen war für sie eine symbolische Darstellung der Sache, die sie ausdrücken wollten. Vor allem stellten sie in den Tem- peln und auf den öffentlichen Bauten die Sonne, den Mond, die Sterne und das Feuerelement aller Lebewesen, namens KNEPH, dar. Dieses von Energie erfüllte Wort bedeutet das, was beseelt, den Ursprung des Lichtes. Nach den alten Magiern war die Sonne ein Teil dieses Eie-: mentarfeuers, das sich in ihr zu einem Planeten oder dem Höchsten Lichte zusammengeballt hatte. Die Eigenschaften dieses Gestirnes führten sie dazu, ihm viele Namen beizulegen und es in unendlichen Formen darzustellen. Das, was wir „Glück“ nennen, war ihnen ein Zeichen erster Ordnung (hier ist im Manuscript eine Lücke.) Das 241 16 zweite Zeichen g stellt den Erfinder der Wissenschaften und Künste dar.*) ÖFFENTLICHE BELEHRUNG DURCH DIE MAGIER Da der Landbewohner nicht gebildeter war als die übrige Bevölke- rung, errichteten die Magier in den Tempeln der Erde und der Natur und an anderen Stellen öffentliche Säulen, die den Lauf der Sonne, die verschiedenen Mondphasen, den Wechsel der Jahreszeiten und die zwölf Monate anzeigten. Die zwölf Monate wurden dargestellt durch die 12 Zeichen des Tierkreises oder durch verschiedene Früchte der der Erde oder durch Tiere, die zu einer bestimmten Zeit geboren werden, und deren Zeichen leicht erkannt werden konnten. So wurde der Beginn der Fischerei durch Fische angedeutet, der Widder kündigte die Geburt des Lammes an, der rückwärtsgehende Krebs zeigte die Rückläufigkeit der Sonne an, der Löwe die hohe Hitze des Sommers, die Wage die Tages- und Nachtgleiche, der Wassermann den Ueber- fluß an Regen. Jungfrau und Löwe zeigten durch den Phönix das An- schwellen und die Ueberschwemmung des Niles (Das Wort fehlt im Manuskript) an. Sogar die Winde wurden angedeutet. Hier an diesen Säulen konnte der Landbebauer lernen, was er zu tun hatte. In der Nähe der Tempel ließen die Könige ähnliche Säulen aufstellen. Wenn man Theben und die Umgebung von Memphis durchwandert, trifft man bei jedem Schritt Obelisken, Säulen und Pyramiden an, deren, Aeußeres dem öffentlichen Wohl diente. Einige tragen symbolische Zeichen, welche wesentliche Punkte der Astronomie darstellen, andere schädliche Tiere, und die Tiere, die jene vernichten, heilkräftige Pflanzen u.s.w. Andere Baulichkeiten lagen im wahren Meridian und bezeichneten durch ihre vier Ecken die vier Himmelsrichtungen. Das Innere dieser Gebäude war dazu bestimmt, die Leichname der Könige aufzunehmen, die während ihrer Regierung die Tugend geübt hatten. Am Eingänge waren angeblich unterirdische Gänge angebracht, in denen die Priester Opfer anboten und ihr Amt ausübten. Hier haben Sie ein schwaches Bild von der Religion der alten Magier und von den Mitteln, die sie anwandten, um das Volk zu belehren. URSPRUNG DER VIELGOETTEREI DER ALTEN Da mit der Zeit sich alles ändert, nimmt man in der Folgezeit iden Gegenstand, der eine Sache darstellt, für die Sache selbst. Jedes Sym- bol wird in der nächsten Zeit ein verehrungswürdiger Gegenstand. So wurde Osiris als Gott betrachtet, der in Aegypten gewohnt hatte, und zum Himmel zurückgekehrt war und nun vom Himmel aus über Aegypten wachte. Isis, der Himmelskönigin, gebührten wie ihrem Ge- mahl viele Ehrenzeichen. So führte die Menge der einfachsten Embleme und Symbole zu den Irrtümern der Vielgötterei und des Aberglaubens. (Diese Stelle ist im Manuscript verstümmelt). Die Statuen, die man mangels einer Schrift aufstellte, umgab bald Unwissenheit. Mit den *) Merkur oder Hermes 242 vielen himmlischen, irdischen und sogar höllischen Gottheiten wollten die Priester sich ihre Autorität bei dem Volke erhalten. Daher verloren sie ihr .... (Hier fehlt im Manuscript ein Wort) und ihre Weisheit, indem sie die Götter Orakel sprechen ließen u. s. w. Verschiedene Schriftsteller haben sich bemüht, die Grausamkeiten der Priester des Altertums aufzuhellen, der wahre Weise hat mit den Irrtümern und den Anschlägen gegen das Glück des Menschengeschlechts nichts zu tun gehabt. Aus diesem Grunde betrachtete man die Aegypter als die ersten und größten Philosophen des Altertums; man darf dabei aller- dings nur an die wahren Magier denken und nicht an die Volksschich- ten, die in Unwissenheit dahin lebten (Diese Stelle ist im Manuscript verstümmelt.). EINWEIHUNG DER PHILOSOPHEN Die Magier teilten ihr Wissen verschiedenen Weisen mit. Unter ihnen waren Thaies, Plato, Pythagoras u. s. w. Die Einweihung in die Mysterien war eine Schulung in der Religion und in der Tugend. Sie lehrte die Menschen, nach Prinzipien der Vernunft und der Weisheit zu leben, wie Cicero sagt. AUFNAHME Zunächst führte man den Kandidaten an einen dunklen Ort, an dem Phantome und magische Gespenster dem schon Verwirrten weite- ren Schrecken einjagten. (Diese Stelle ist im Ms. verstümmelt). Dann führte man ihn durch tausend Gefahren nach einem anderen dunklen Raume und überließ ihn schweigend den Schrecken einer exaltierten Imagination. Umsonst versuchte er aus diesen grausigen Räumen zu entfliehen, die öde dalagen und durch enge Durchgänge mit einander verbunden waren. Seine schwankenden Füße traten auf zerbrochene Knochen, seine zitternden Hände fanden keinen Halt als halb geöffnete Särge, und mit schweißbedeckter Stirn stieß er bei jedem Schritt auf Leichname. In diesen höllischen Gewölben ließ die Schlange ihr Zischen vernehmen, und die Eule ihr düsteres Klagen. Der Donner grollte im Abgrunde, und häßliche Furien erschienen. Da ward das Blendwerk zur Wirklichkeit, und der Kandidat glaubte im Reiche der Toten zu weilen. Endlich fand er im Süden eine kleine Pforte, die von drei bewaffneten Männern gehütet wurde. Diese Männer trugen Kopf- bedeckungen (Das Wort fehlt im Ms.) in Form von Hundeköpfen.* Einer von ihnen übergab dem Kandidaten eine leuchtende Lampe und sagte zu ihm: „Setzen Sie Ihren Weg fort, wenn die Götter Ihnen die Kraft dazu gegeben haben, aber achten Sie wohl darauf, daß Sie nie- mals aus diesen Räumen herauskommen, wenn Sie nicht schnell zu dem Ziele gelangen, das Sie sich gesteckt haben.“ Dann ließ man ihn allein. Er erreichte schließlich eine fürchterliche Grotte, in der das Echo seiner Schritte grausig widerhallte. Links und rechts am Wege sah der Kandidat schwarze Inschriften auf weißem Marmor: „Wer diesen Weg beschreitet, allein, ohne zurüekzublicken und ohne zu- *) Vergl. den schakalköpfigen Anubis (ägypt. Anup). 243 16* ruckzukehren, wird durch Feuer, Wasser und Luft gereinigt werden. Wenn er den Schrecken des Todes meistert, wird er aus der Tiefe der Erde wieder ans Licht gelangen, und seine Seele wird die Geheimnisse der großen Göttin Isis erfahren.“ Nachdem der Kandidat kaum 50 Schritte weiter gegangen war, sah er eine leuchtende Feuerstätte vor sich. Hier begann die Feuerprobe. DIE VIER ELEMENTALPROBEN Der Kandidat wurde gezwungen, durch ein viereckiges Gestell hindurchzuschreiten, das mit eisernen Stangen vergittert war, die vorher am Feuer rotglühend gemacht worden waren. Dann mußte er einen Kanal durchschwimmen, in dem zwei Geländer ihn auf dem rechten Wege hielten. Diesen Weg mußte er einhalten, um den Aus- gang zu erreichen. Wenn er aus Furcht vor Gefahr Halt machte, ver- lor er seine Freiheit, auf einem anderen Wege führte man ihn dann in die unterirdischen Tempel, in denen er festgehalten wurde, damit er nichts verraten könne. Um seine Gefangenschaft zu mildern, mach- ten die Magier ihn zum Beamten 2. Ordnung und verheirateten ihn selbst auf Wunsch mit Töchtern von Beamten seiner Klasse. Wenn der Kandidat dagegen das Wasser durchquert hatte, fand er eine wohlverschlossene Pforte vor sich. Alle Anstrengungen, sie zu öffnen, waren vergeblich. Es blieb ihm also nichts weiter übrig, als einen anderen Ausweg zu suchen. Nach mehr oder weniger längerem Suchen fand er am Futter der Tür zwei große Ringe. Kaum hatte er daran ge- zogen, als die Klappe, auf der er stand sich hinter ihm öffnete, so- daß er sich an die Ringe klammern mußte, um nicht in den Abgrund zu stürzen. Nun öffnete sieh ein anderer Raum, aus dem ein starker Wind herausblies, der seine Lampe auslöschte und ihn ungestüm anwehte. Der Donner grollte, Blitze erschienen und verkündeten Aufruhr. Un- gefähr eine Minute lang blieb der Kandidat an den Ringen hängen, worauf das Türfutter sich langsam mit ihm herabsenkte, sodaß er kurz vor einer elfenbeinernen Tür zu stehen kam. EINGANG ZUM TEMPEL DER ISIS Dann öffneten sich die beiden Flügel der Tür und ließen endlich den Kandidaten den Raum sehen, wo er den Lohn für seine Mühsälig- keiten bekommen sollte. Nichts war fähiger dem Kandidaten mehr Erstaunen und Ehrgefühl einzuflößen, als der Ort, an dem er sich nun befand. Es war der hintere Teil im Heiligutm des Tempels des Osiris, der Isis und des Horus, der drei großen Gottheiten von Mem- phis und ganz Aegypten. Von allen Seiten glänzte Gold und das Licht einer unendlichen Menge von Kristallampen blendete den Kandidaten umsomehr, als er aus dem tiefsten Dunkel kam. Die Magier, für die man eine außerordentliche Verehrung empfand, waren in feine weiß- leinene Gewänder gehüllt und bildeten 2 Reihen, die der Kandidat durchschreiten mußte. Am Ende dieser Reihen saß der Großpriester auf einem Thron und empfing den neuen Schüler mit Bezeugungen der Achtung und Freundschaft. Er beglückwünschte ihn zu seinem Mute und überreichte ihm eine Schale Wasser vom (Im Ms. 244 fehlt ein Wort). Man sagte dem Kandidaten, daß es ein Lethetrank sei, den er trinken müsse, um alle falschen Grundsätze zu vergessen, die er aus dem Munde der Profanen gehört hätte. VORTRAG DES REDNERS Der Redner wandte sich dann mit den folgenden Worten an den Kandidaten: „Sterblicher, auf den die Götter günstig herabblicken, unterwirf Dich ihrer Macht und erfülle Deine Bestimmung ohne Mur- ren. Kniee nieder vor ihnen und höre aufmerksam auf das, was sie Dir durch meinen Mund sagen, und was sie von Dir fordern.“ GESETZE DER MAGIER Du sollst dem Höchsten Wesen Verehrung zollen und Deinen Nächsten achten wie Dich selbst. Sei gerecht und wohltätig gegen Deinesgleichen, mehr noch gegen die Tiere, die Dir nützen. Wenn Du in der Stille diese Tugenden übst, was bedeutet da für Dich die Weis- heit, die Du noch nicht hast? Ein Tag wird kommen, wo Du für Dein Streben belohnt wirst. Du wirst die Glückseligkeit der Guten ge- nießen und Dein von Täuschungen und Irrtümern freier Geist wird Dir den Preis und Zweck Deines Daseins zeigen. Nach Beendigung dieses Vortrages bezeugte der Kandidat den Versammelten sein Einverständ- nis hiermit, worauf man ihn den folgenden Schwur schwören ließ: FEIERLICHER SCHWUR Durch diesen Schwur verpflichtete sich der Kandidat auf das Sorgfältigste alle Pflichten zu erfüllen, die man ihm unter Strafe der Aberkennung seiner Ehre auferlegen würde. Der Kandidat wurde dann vom Hierophanten der Isis, der Mutter und Göttin der Weisheit, dem Osiris, dem Wohltäter des Menschengeschlechtes, und dem Horus, dem Gotte der Vernunft und des Schweigens, geweiht. BEKLEIDUNG Der Neueingeweihte erhielt einen weißen Gürtel, der mit Purpur und Blau eingefaßt war und über einer Tunika von weißer Wolle ge- tragen wurde. ZEICHEN Besondere Zeichen bestanden, um sich denjenigen zu erkennen zu- geben, welche die Einweihung empfangen hatten. Diese Zeremonien endeten mit einer feierlichen Prozession, nach welcher man dem Neueingeweihten ein Festmahl gab, an dem die Magier und Einge- weihten teilnahmen. GEHEIMNISSE Die Magier von Memphis übergaben den Eingeweihten ihre Ge- heimnisse nach einem Studium von 3,5 und 7 Jahren. Man studierte die Natur, die Wissenschaften, die Künste und die Kenntnis der Ge- stirne, des Weltganzen. Diese Philosophen zwingen uns zur Bewun- derung des Einen Gottes, des Höchsten Schöpfers. Diese Kenntnis bil- det das Endziel der Großen Mysterien. 245 DAS WAHRE ALPHABETH DER GRIECHEN UND AEGYPTER Dieses Alphabeth besteht aus 16 Buchstaben, welche die Brüder Cadmus aus Europa, die Söhne des Agenor, im Jahre 1519 vor Jesus, Christus und aus 4 Buchstaben*, die Palamedes zur Zeit des Troja-i nischen Krieges, ungefähr im Jahre 1219 vor J.C., geschaffen haben. ALPHABETH abcdephg fhiklmnopqrstu a p A s fC j 0 i'/Xp-voTT^paru *) Es sind im Original nur 3 Buchstaben mit f versehen. Im Manuskript wei- chen die griechischen Buchstaben teilweise von der üblichen Form ein wenig ab. o o Von Br. Karl Lüdemann in Freiberg EIN ZEITGENÖSSISCHES SPOTTBILD AUF J.A.EESSLER 248 Es ist ein weiter Weg, der von einem ungarischen Kapuzinermönch zu dem Generalsuperintendenten der evangelischen Kirche in Rußland, der von dem ungarischen Marktflecken Czurendorff im Geburtsjahre 1756 nach Petersburg im Todesjahr 1889 führt. Geht dieser Weg dann noch über den Uebertritt zur evangelisch-lutherischen Kirche und über eine wahrhaft wesentliche Arbeit in der deutschen Freimaurerei, so kann man ihn wohl absonderlich, richtiger einzigartig nennen. Der freimaurerische Reformator Ignaz Aurelius Fessler ist ihn gegangen. Und so tief haben sich die Spuren seines freimaurerischen Schaffens in den Jahren 1796 bis 1802 und weiter bis gegen 1809 eingegraben, daß sie noch heute unverwischt zu sehen, noch heute deutlich ausge- prägt sind. Reformatoren müssen, wenn sie an ihre Aufgabe glauben, aus hartem Holz geschnitzt sein. Der Kampf um den Erfolg, um die sicht- bare Auswirkung der Idee, zwingt sie, hart auf dem Sinne zu bestehen, hart bis zur Ungerechtigkeit, die ihnen als die Gerechtigkeit der gu- ten Sache erscheint. So schwankt denn auch ihr Charakterbild in den moralisch wertenden Augen ihrer Zeitgenossen und Nachfahren. Hart umstritten sind bis heute der Mensch und der Freimaurer Feßler. Und kein geringerer als Friedrich Moßdorf in Dresden, der Feßler so gut kannte, wie nur wenige der zeitgenössischen Freimaurer, schrieb am 15. April 1804 in der Vorrede zu „Feßlers sämtlichen Schriften über Freymaurerey“ (2. Band, Dresden 1804) auf Seite XIII und XIV: „Seitdem er auf der größeren Schaubühne der Welt aufge- treten war, seitdem war vorzüglich Feßler, der Mensch, den Meisten ein Räthsel, dessen Auflösung sie sehnliehst wünschten. Es genügte ihnen keinesweges, das, was in seinen Vorträgen und Schriften als vortrefflich in die Augen springt, dankbar zu benutzen; nein! alles dieses hatte für sie keinen Werth, weil sie den wunderlichen Mann durchaus nicht errathen konnten. Mit forschendem Blick und insi- nuanter Gewandheit näherte man sich ihm, beobachtete Jede seiner Mienen, horchte schweigend auf Jede seiner Aeußerungen und gieng — nur sehr wenig erbauet von ihm weg, fand sich auch vollkommen zu dem Urtheile berechtigt, daß er verstockt, verschlossen, unergründ- lich, — daß er ein leibhafter Jesuit sey.“ Tatsächlich finden sich Urteile in reicher Zahl, die zwischen der Behauptung, Feßler habe allezeit bewußt im Dienste und im Aufträge der römisch-katholischen Kirche als ihr getreuer Diener und geist- licher Ordensbruder und als innerlicher Erzfeind der Freimaurerei ge- standen und gehandelt, und der Annahme liegen, daß Feßler wohl ein aufrechter und überzeugter, ja begeisterter Jünger der K. K. gewesen 249 sei, sieh aber von einem durch seine Jugendjahre und seine Erziehung bedingten schwärmerischen „Mystizismus“, im Grunde von seiner ursprünglichen katholischen Denkweise und Weltanschauung, nicht habe freimachen können. So sagt, um nur ein Beispiel zu nennen, Friedrich Wilhelm Lindner in der 1819 in Leipzig erschienenen 3. Auflage seines „Mac-Benac, Er lebet im Sohne, oder: Das Positive der Freimaurerei“ in dem Abschnitt „Jesuitisch-Feßlerische Maurerei“ auf S. 65, daß Feßler „über die Maurerei einen römisch-katholisch- religiösen Schleier geworfen“ habe. Er hält ihn für einen geheimen Jesuiten. Von einigem Jnteresse für die zeitgenössische Einschätzung und Beurteilung Feßlers ist ein Spottbild der Zeit, das sich auf dem Deckel einer im Besitz der mit Feßlers maurerischer Laufbahn ja so eng ver- bundenen Loge Zu den drei Bergen in Freiberg i. Sa. befindlichen Tabakdose vorfindet und in der untenstehenden Abbildunng in etwa ‘2/3 der natürlichen Größe dargestellt ist. Die in schwarzer Lackarbeit ausgeführte 26 mm hohe Dose zeigt auf dem 119 mm im Durchmesser haltenden Deckel in farbiger Dar- stellung Feßler im Mönchsgewand. Er sitzt auf einem roten Sessel mit grün gepolsterter Lehne vor einem roten Tisch und hält in der rechten Hand einen Zirkel. Sein Kopf zeigt die Tonsur. Die Hand und der rechte Unterarm liegen auf einem weißen Blatt mit der schwarzen Aufschrift No = VIII; sie halten einen Rosenkranz mit Kreuz fest, der über den Tischrand herabhängt. Auf dem roten Tisch liegen ein schwarzes Dreieck, ein schwarzes Winkelmaß — schräg gegen ein Buch gelehnt — und eine Schnur mit einem daran hängenden Senk- blei. Neben der linken Ecke des Tisches steht eine Säule mit einer 250 darauf befindlichen enghalsigen goldenen Vase — oder einem vasen- ähnlichen Knauf —, die oben das Dreieckssymbol des Auges Gottes trägt. Aus diesem Dreieck schießen 23 Strahlen hervor, an deren Enden symmetrisch angeordnet 7 weiße Sterne schweben. Gegen die Vase und einen besonderen Buchhalter lehnt ein halb aufgeschlagenes Buch mit weißen Blättern. Die auf geschlagenen Blätter tragen über beide Seiten hinweg die rote Inschrift Humanitätt (so!). Gegen das Buch ist ein Gerät mit goldenem Griff und 2 schwarzen Zinken ge- legt, das wohl eine Reißfeder darstellen soll. Auf dem oberen Rand der Rückenlehne des Sessels sitzt eine grün-schwarz gepunktete Kröte mit roter Zunge, die im Begriffe steht, Fesslern in den Nacken oder auf die Tonsur zu springen. Als Vorbild für den Kopf hat dem Maler das Bild von J. A. Fess- ler gedient, das dem Buch „Fessler’s sämtliche Schriften über Frey- maurerey. Wirklich als Manuskript für Brüder. Zweyte verbesserte und mit einem Anhänge versehene Auflage. Freyberg, bey dem Br. Gerlach 1805“ vorgesetzt ist. Es zeigt Fesslern natürlich ohne Tonsur. Die Darstellung der Mönchskutte entnahm der Maler dem Bild von Dr. J. A. Fessler (Tausenwein p.; J. F. Bolt sc. 1792), das aus dem Buch von Dr. L. Fensch: Fessler. Sein Leben und seine maurerische Wirksamkeit. Berlin o. J. (1909) allgemeiner bekannt geworden ist. Die Absicht des Bildes ergibt sich aus der Ueberschrift: Zeichen der Zeit. Es ist ein Spottbild, in dem einerseits der Uebergang eines katholischen Ordensangehörigen zur Freimaurerei und andererseits dessen Betätigung in der Freimaurerei im Ordensgewand gezeigt wer- den soll. Dabei kann sowohl der Standpunkt des entrüsteten Katho- liken wie der des ablehnenden Freimaurers eingenommen worden sein. Die Aufschrift No-VIIl bezieht sich wohl auf die von Fessler bearbeiteten Erkenntnisstufen, deren achte „Die Heimat“ eine be- sondere Bedeutung dadurch besaß, daß sie in der aufsteigenden Reihe die letzte wirklich — wenn auch wohl nur von den eng vertrauten Brüdern des Jnneren Orients der Loge zu den 3 Bergen in Freiberg — bearbeitete ist. Allerdings ist die rote Bedeckung des Tisches nicht etwa für diese Stufe vorgeschrieben. Der Maler dieses heute wertvollen und sehr wichtigen zeitge- nössischen Spottbildes ist entweder selbst Freimaurer gewesen oder hat, was wahrscheinlicher ist, nach der Anweisung eines Freimaurers gehandelt. Jch bin der Ansicht, daß er in böser Absicht den Freimau- rer Fessler als unehrlichen, im Innern tatsächlich ad majorem ee- clesiae gloriam arbeitenden katholischen Ordensmann im Zerrbild zeigen wollte. Daran, daß Fessler eine für die Wende des 18. zum 19. Jahr- hundert geradezu erstaunliche Kenntnis der freimaurerischen Geschich- te besaß, daß er als Freimaurer von einem redlichen und ehrlichen Willen beseelt und daß er von der Größe seiner Aufgabe innerlich durchdrungen war, daran zweifelt heute wohl keiner mehr, der sich seine Beurteilung der Dinge selbst erarbeitet hat. Historische Notizen und Mitteilungen des Engbundes In Bd. 2 haben wir die Leser mit einem freimaur. Stiche von Francesco Bartolozzi bekannt gemacht und darauf verwiesen, daß ein noch früherer Stich desselben Künstlers als Vorsatzkupfer zur Noorthouck-Ausgabe von Anderson’s Konstitu- tionenbuch existiert. Br. Kekule von Stradonitz hat ihn uns unterdessen in seiner Abhandlung „Trois Globes“ in den Mit- teilungen aus dem Verein Deutscher Freimaurer 1926, Nr. 24 im Bilde vorgeführt. Der Liebenswürdigkeit des Vereins, der uns das zuge- hörige Klischee überlassen hat, verdanken wir es, daß wir heute auch diesen Stich wiedergeben können. Wie Br. Kekule von Stradonitz nach Hughan des Nä- heren ausgeführt hat, trägt das Titelblatt dieser Ausgabe wohl die Jahreszahl 1784, ist aber tatsächlich nicht vor 1785 herausgekommen und zwar zuerst ohne das Vorsatzkupfer, das erst 1786 fertiggestellt und den noch nicht verkauften Exemplaren hinzugefügt wurde. — Infolge des liebenswürdigen Entgegenkommens des Br. Tatsch in Cedar-Rapids (Jowa), des verdienten Schriftleiters des „Bulletin“ der dortigen Großloge, können wir noch 3 weitere Vorsatzkupfer zu anderen Ausgaben desselben Buches abbilden, mit denen uns der Ge- nannte in seiner Zeitschrift (Vol. 26 1925, Nr. &) bekannt gemacht hat. Gestochen von Zur ersten Ausgabe 1723. Gestochen von John Pine. * 252 253 Bestimmt für den dann nicht erschienenen Bd. 1 der Williams Ausgabe 1813. Gestochen von Silvester. Neuerwerbungen des Museums. 1. Abzeichen der Loge „Peter zur Wahrheit“ in Petersburg. — Sehr selten. — Angekauft. 2. Ebenso der Loge „de la Palestine“ in Pebersburg. — Sehr selten. — Angekauft. 3. Ebenso der Loge „Zum guten Hirten“ in Warschau. — Sehr sel- ten. — Angekauft. 4.—24. Eine Anzahl weiterer Abzeichen aus Rußland und Polen, deren Logenzugehörigkeit noch nicht genauer bestimmt werden konnte; darunter 10 sicher sehr seltene. — Angekauft. 25. Silberplakette auf Br. Rud. Hase in Altenburg. — Geschenk dieses Brs. 26. Medaille auf 100j. Bestehen der Loge in Altenburg. Bronce. — Geschenk des Br. Rud. Hase daselbst. 27. Schurz aus Schottland. — Geschenk des Museums der Gr. L. L. von Deutschland. 28. Unbestimmbares Hochgradabzeichen. — Eingetauscht. 29. Abzeichen für die Schwestern der Loge „zu den 3 Bergen“ in Freiberg. — Eingetauscht. 30. Abzeichen des Hochgrades „Chevalier Princ Rose Croix“. — Eingetauscht. 31. Abzeichen des Rogal-Arch.-Grades. — Angekauft. 32. Freundschaftsmedaille. 13. Jahrh. Kremnitz — Ange- kauft. 254 33. Abzeichen der „O Tento Sama Lodge Nr. 1263“ in Tokio. — Angekauft. 34. Abzeichen des Markmaster-Grades. — Angekauft. 35. —37. Schurz, Schulterband mit Abzeichen, Armstulpen. des District Grand Steward der englischen Prov. Großloge in Japan. — Angekauft. 38. Sammlung von 82 kolorierten Tafeln (Aquarelle) mit Be- kleidungen verschiedener Grade. — Angekauft. 38.—40. Ritual I—III der irregul. Loge „Parzival“ in Magdeburg. Manuskr. Geschenk eines Br. 41.—42. Medaille auf den Besuch Altenburger und Berliner Brr. beim Geschichtl. Engbund in Bayreuth. 1927. Bronce und Silber. — Geschenk der besuch. Brüder. 43. Ebenso auf 25j. Jubil. der Loge „Harmonie“ in Prag. 1895. Bronce. — Geschenk der Medaillensammlung in Altenburg. 44. Ebenso der Loge „Sept Ecossois Reunis“ in Paris. 1809. Bronce. — Ebenso. 45. Ebenso der Loge „Union Parfaite de la Perseverance“ in Greuelles. Bronco. — Ebenso. 46. Ebenso der Loge „Amis Jncorruptibles“ in Paris. 1785. Bronce. — Ebenso. 47. Ebenso der Loge „Rose Etoilee“. Bronce. — Ebenso. 48. Ebenso der Loge „St. Alexandre“ in Paris. Bronce. — Ebenso. 49. Ebenso der Loge „Ecos, de la Parfaite Union“ in Douai. 1802. Bronce. — Ebenso. 50. Ebenso auf Geburtstag der Herzogin Ernestine Augusta Sophie, geb. Prinzessin von Sachsen-Weimar. 1759. Silber. — Ebenso. 52. Erinnerungszeichen an das 50j. Jubil. der Loge „Teutonia“ in Buenos-Aires. — Geschenk des Br. Carlos Wolff daselbst. 57. Porzellankanne mit maur. Emblemen aus England. Um 1800. — Sehr selten. — Geschenk der Loge „zu den drei Säulen“ in Danzig. 58. Abzeichen der Loge „Union Fraternidad“ in Trabajo. — An- gekauft. 59. Abzeichen der Loge „Jean Paul“ in Coburg. — Geschenk der Loge. 60. Plakette auf die Großlogentagung des F.Z.A.S. 1920. Bronce. — Geschenk des Br. Feodor Wiedemann in Erfurt. 61. Bekleidungstasche aus der Loge „Emanuel zur Maien- blume“ in Hamburg. Um 1830. — Geschenk des Br. W. Hintze in Hamburg. 62. Abzeichen der Loge „zu den 3 Säulen am Giebiehenstein“ in Halle. — Geschenk der Loge. 63. Medaille auf Friedr. Wilh. Ludw. Prinz von Preußen. Bronce. — Geschenk des Br. Angermann in München. 64. Abbildung des Logenhauses der Loge „zu den 3 Schwertern" in Dresden. Stich. — Geschenk des Br. Leins in Dresden. 65. —67. Drei Vign ett en des 18. Jahrh. — Ebenso. 255 68. Medaille der Loge „Libanon zu den 3 Gedern“ in Erlangen. Bronce. — Geschenk des Br. Angermann in Kulmbach. 69. Abzeichen der Loge „Humanitati“ in Hannover. — Geschenk der Loge. 70. 1543 Zeitungsausschnitte, teilweise angekauft, teilweise geschenkt. 71. Die Loge „Carl zur Eintracht“ in Mannheim schenkte ein grö- ßeres Bild französischen Ursprungs. (Siehe Abbildung!) Da es Titellos ist, wurde es bibliographisch folgendermaßen auf genommen: (Le Voyage d’ un franc-maqon de 1’ etat profane par les gra- des du rite ecossais ancien et aecepte jusqu’ ä l’orient eter-* nel.) (Par) A. Viande. (Paris um 1830). Bildgröße 56,7:42,2 cm. (Steindruck). Die interessante Darstellung auf dem Bilde ist folgendermaßen zu erklären: Links und rechts wird das Bild begrenzt von den beiden Säulen J und B. Am Sockel der Säule J sehen wir die Minerva mit zwei Wai- sen-Kindern an der Hand, am Fuße der Säule B wiederum die Minerva mit zwei alten Leuten. Beide Allegorien weisen auf die Wohltätigkeit hin. Auf dem Sockel der Säule J steht die Minerva als Repräsentantin der Weisheit, auf dem Sockel der anderen Säule Herkules als Alle- gorie der Stärke. Die Säule der Schönheit wird durch eine in der Mitte des Bildhintergrundes auf einem hohen Podest stehende Venus dar- gestellt, die in der Linken einen Spiegel, in der Rechten einen Zweig hält. In der Mitte des Vordergrundes sehen wir in einer Höhle eine Reihe Menschen im Zustande der Unkultur schlafend; etwas links davon steigt ein derartiger nackter Mensch eine Leiter empor, wobei ihm Minerva, mit dem Akazienzweig in der Hand, behilflich ist. Von nun an betritt er den Weg der Kultur, der gleichbedeutend ist mit seiner maurerischen Laufbahn und der auf dem Bilde eine Strecke weit sichtbar ist. Vor seiner Aufnahme in den Bund muß er die be- kannten alten Proben bestehen, er muß durch Wasser und Feuer, hindurch. Nachdem er drei pyramidenartige Gebäude, in denen sieh das Feuer befindet, passiert hat, sieht man ihn am rauhen Steine ar- beiten und darauf am behauenen Stein. Auf den Sockeln der 8 denk- malartigen Figuren sind Embleme von verschiedenen Graden des Al- ten und Angenommenen Schottischen Ritus angebracht, woraus zu schließen ist, daß das Bild selbst aus dem Kreise der nach diesem Systeme arbeitenden „Grande Loge de France“ stammt: Am ersten Sockel links flammender Stern des Gesellengrades, am zweiten To- tenkopf und Akazienzweig des Meistergrades, am 3. eine Hand mit Dolch, eine aus dem Felsen herausströmende Quelle und eine Lampe, Embleme des 9. Grades (Auserwählter der Neun); am 4. zwei gekreuzte Degen und eine Kelle, wohl zum 15. Grad gehörig (Ritter vom Osten, oder vom Degen); auf dem ersten Sockel rechts ein Pelikan, der seine Brust zerfleischt, um seine Jungen mit seinem Blute zu nähren, da- hinter Kreuz mit Rose (18. Grad, Erhabener Prinz Rosenkreuz); am zweiten Leiter des 30. Grades (Ritter Kadosch); am 3. der doppel- 256 köpfige Adler vom 32. Grade (Erhabener Prinz des königlichen Ge- heimnisses); am 4. ein doppelköpfiger Adler mit einem Degen in sei- nen Klauen, über den ein Spruchband herabhängt, auf dem eigentlich die Devise „Deus meumque jus“ steht. (Emblem der vier höchsten Grade des Ritus). Auf den Sockeln stehen in derselben Rei- henfolge die allegorischen Figuren für Bildhauerei, Architektur, Glaube, Hoffnung, Liebe (oder Mildtätigkeit), Erdkunde, Che- mie, Gerechtigkeit. Nachdem der Maurer die verschiedenen Grade durchwandert hat, gelangt er am Schlüsse seines Lebens zu der Aka- zie auf dem Berge, die sich in den Wolken verliert, wie durch eine unklare Zeichnung des Wipfels angedeutet ist. Im Himmel endlich sieht man oben die zur himmlichen Arbeit berufenen Maurer ver- versammelt. Rechts im Vordergründe ist ein in seinem Bau vollendeter Tem- pel dargesteilt, den König Salomo in der Mitte des Vordergrundes! von einem erhöhten Standpunkte aus betrachtet. Einen bemerkens- werten Platz nehmen auf dem Bilde noch drei auf die beliebtesten Grade dieses Systems hinweisende Darstellungen ein: die Brücke (15. Grad), das Liebesmahl (18. Grad) und Molay, der letzte Großmeister der Tempelherren, auf dem Scheiterhaufen (30. Grad). Neben man- chen Sockeln stehen Freimaurer in bedeutsamen Stellungen, z. B. ne- ben dem des 18. Grades im Ordenszeichen. Vor der Pyramide links steht die ägyptische Göttin Isis, die durch den Akazienzweig in der linken Hand als Allegorie auf die Unsterblichkeit gekennzeichnet wird. Von der Seite her wird sie von einem Kopf, der hinter der Säule hervorschaut, angeblasen. Was diese Allegorie zu bedeuten hat, ist unklar, vielleicht soll sie auf das eine der Grundelemente, die Luft, hinweisen, so daß wir dann, wenn wir noch die überall auf dem Bilde vertretene Erde hinzunehmen, alle vier alten Elemente vorfinden. Auffallend ist, daß der Künstler an den beiden großen 'Säulen- sockeln sowohl als auch bei der Figur, die dem unkultivierten Men- schen beim Aufstieg hilft, die Gestalt der Minerva gewählt hat. Man müßte entweder annehmen, daß die Minerva hier die ganze Freimau- rerei versinnbildlichen soll oder daß das Bild für eine Loge mit Na- men „Minerva“ geschaffen wurde. N12<131023947010 Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz